Multifunktionsarena - Spekulierstrang Spezial

  • HIer lese ich aber schon einige Vermischungen heraus:

    Da sind nachts um 2 noch riesige Menschenmassen in strömendem Regen zu Fuß über die Straßen Richtung Innenstadt gepilgert, weil weder Straßenbahn noch S-Bahn auch nur ansatzweise ihren Job gemacht haben.

    Ich würde sehr stark bezweifeln, dass der Veranstalter den Bedarf für große Menschenmengen nachts um 2 Uhr angekündigt hat. Zum einen wäre ich mir relativ sicher, dass hier auch die Ordnungsämter hellhörig geworden wären und zum anderen, dass es dann auch ein entsprechendes Fahrt-Angebot gegeben hätte. Ich denke auch, dass dies ein erster Erfahrungswert war, der gesammelt werden musste und auf den alle bei einer Wiederholung reagieren würden.


    Da ziehen es viele Leute vor dann einfach irgendwo in Niederrad, noch dazu kostenfrei, zu parken.

    Und das ist doch das Perfide in unserer Auto-Nation. Der ÖPNV wird kaputt gespart und für das Auto darf es nichts kosten. Es tut mir leid, aber so funktioniert es einfach nicht. Wenn man ein ordentliches Parkangebot hinbauen möchte kostet das Geld und wenn die Leute nicht bereit sind das zu zahlen, dann darf es nicht erfolgreich sein, sich einfach in Niederrad für lau auch noch verboten hinzustellen.

  • Die Argumentationskette wegen Basketball ist aber mal wieder typisch. Man kriegt die 5000 Plätze in der Ballsporthalle schon nicht verkauft, aber Auflagen bekommen, dass man 2000 weitere Plätze anbieten muss. Manche Sportverbände sind auch "merkwürdig"

  • Ist denn bei der bisherigen Planung überhaupt eine Nutzfläche für Veranstaltungen vorgesehen, die größer als ein Eishockeyfeld (61m x 30m) ist? Für eine Leichtathletik-WM ist die erforderliche Fläche wesentlich größer. Ich schätze mal vorsichtig, dass die sportlich nutzbare Halleninnenfläche 4500m² groß sein müsste. Also auch deutlich größer als in der Leichtathletik-Halle in Kalbach, die ja nur 4 Rundbahnen bietet und zudem wenig Platz für Zuschauer. Bzgl. Zuschauerkapazität kenne ich leider die Anforderungen der WA (World Athletics) nicht. Aber es sieht mir nicht so aus, als ob die derzeitige Planung auch eine Hallen-WM der Leichtathletik beherbergen könnte.

  • Mit mobilen Tribünen sollte auch Leichtathletik möglich sein. Dadurch kann man die Tribünen sowohl beim Basketball als auch beim Eishockey sehr dicht an den Spielfeldrand heranführen.

    Fände ehrlich gesagt eine Bewerbung als Spielort der Handball EM 2032 besser. Wenn man sich anschaut wie diese Turniere in Deutschland angenommen werden wäre es doch ne tolle Möglichkeit die Arena gebührend zu eröffnen.

  • Naja, jetzt mit einem komplett anderen Vorschlag zu kommen, ohne konkrete Vorstellung oder Finanzierung kann ja auch niemand ernst nehmen. Das zu evaluieren könnte wieder Jahre dauern, die hat man nicht mehr, es gibt ja u.A. Deadlines aus der Sportregulierung.


    Die Festhalle wird man sicherlich irgendwann umfangreich renovieren müssen, dafür ist dann Zeit wenn die neue Halle in Betrieb ist.

  • Eine Arena an der Messe hätte sicherlich ihren Charme gehabt, am Rande der Innenstadt, perfekt mit ÖPNV erreichbar, aber dafür ist der Zug leider abgefahren. Ist denn wirklich keine Halle der Messe verfügbar? Es wäre ja auch für die Messe eine Aufwertung.

  • Marek Lieberberg bringt diese Idee jedes Jahr zuverlässig wieder neu auf. Allerdings findet er offenbar wenig bis keine Mitstreiter. Dafür wird es Gründe geben. Die Messe hat anscheinend kein großes Interesse an einer solchen Halle.

  • Mit seiner Kritik an den bisherigen städtischen Überlegungen trifft er aber absolut ins Schwarze. Kapazität viel zu niedrig, Verkehrskonzept komplett unausgereift, fehlende Infrastruktur im Umfeld der Halle, etc. Bezüglich letzterem muss ich direkt auch wieder an das AEG-Konzept für den Standort Kaiserlei denken, das die Stadt wegen einfach nur unter dem Thema "Faulheit" zusammenfassbaren Pseudo-Gründen verworfen hatte...

    Das was der Stadt aktuell vorschwebt ist jedenfalls nichts halbes und nichts ganzes. Mag politisch relativ bequem sein, bringt die Stadt als solche aber null weiter.

  • Natürlich hat die Messe kein Interesse an der Multifunktionsarena, konkurrieren Sie doch beide um lukrative Konzerte.


    Es gab ja nie eine ergebnisoffene Standortprüfung, aber höchstwahrscheinlich ist der beste Standort auch definitive die Festhalle (tausende Parkplätze, 2 Ubahnhöfe, Straba, HBF in der Nähe, kaum Anwohner, direkt neben Shopping Center). Allerdings ist der Zug nun wirklich abgefahren. Komplizierte Untersuchungen, ob und wie die Festhalle denkmalgerecht umgebaut werden kann würden wieder viele Jahre verstreichen lassen. Es ist richtig, dass jetzt im Januar entschieden wird.


    Sobald die Multifunktionsarena dann steht, muss sich die Festhalle ohnehin mit Modernisierungsfragen auseinandersetzen, weil die meisten Künstler dann die moderne Halle bevorzugen werden.

  • In Frankfurt ist doch die unmittelbare Nachbarschaft zwischen Stadion und Arena kein Alleinstellungsmerkmal. In Stuttgart, Hamburg und Dortmund ist es doch ähnlich.

    Dazu in Hamburg weiterer Weg zur S-Bahn und fehlende Straßenbahn. Dazu auch nicht so gut mit der Autobahn angebunden.

    Stuttgart kann ich die Örtlichkeit nicht einschätzen, erscheint trotz fehlender Autobahn aber mit S-Bahn und U-Bahn gut erschlossen.

    Diese Städte haben doch Erfahrungen gesammelt, wie funktioniert das dort?

  • Ich war in allen drei Stadien schon bei ausverkauften Fußballspielen, mir sind nie Probleme aufgefallen, ich weiß aber auch nicht ob es zum Zeitpunkt Parallelveranstaltungen gab.

    Zumindest Stuttgart und Dortmund haben auf mich (für Fußgänger) einen ausgereiften Eindruck gemacht, mit breiten, bequemen Zuwegungen. Aber das sind natürlich städtische Gebiete, das ist etwas anderes als der Stadtwald.


    In Frankfurt herrscht jetzt schon riesiger Handlungsbedarf bei der Anbindung des Waldstadions, zumindest aus der S-Bahn-Richtung wirkt das historisch gewachsen und unausgereift, aus Richtung der Straßenbahn ist es besser. Funktionell mag es OK sein, aber für Konzertgänger sicherlich ein Moodbreaker: dunkler Matschpfad durch den Wald, das ganze Gelände ist für Fußgänger einfach kein bisschen einladend. Für Autofahrer soll es auch eine Vollkatastrophe sein.

    Mit Geld kann man da sicherlich viel machen und wenn zukünftig da 100-150 Großveranstaltungen mehr stattfinden pro Jahr, dürfte sich da auch im Gastro-Bereich einiges tun. ich gehe davon aus, dass die Stadt die Machbarkeit signifikanter Verbesserungen hinsichtlich Logistik und Aufenthaltsqualität sichergestellt hat.

    Einmal editiert, zuletzt von Rud ()

  • Möglichkeiten für eine bessere Verkehsanbindung gäbe es viele, der neue Bahnhof der RTW hätte man auch so planen können das andere Züge dort halten können, wurde nicht gemacht. Die Straßenbahn zum Stadion über die Mörfelder /Stressemannallee würde die Fahrtzeit massiv verkürzen und eine Route vom Südbahnhof ermöglichen. Ganz groß gedacht, Straßenbahn bis Otto Fleck Schneise verlängern und als Schleife unter einem sehr großen Parkhaus anstelle des jetzigen Waldparkplatzes durchführen. Diesen bis zur B44 erweitert und mit 4-6 Stockwerken ausgestattet ergibt anstatt der 1000 Stellplätze heute gerne auch 8-10k Plätze, durch die Straßenbahn wäre dieser auch als P&R nutzbar. Konflikte mit Veranstaltungen sind m.E gar nicht so groß, der größte Teil der Pendler will bis 18:00 Uhr weg, dann kommen die Gäste für den Abend erst. Eine breite Brücke über die B44 könnte mit Restaurants / Bars / Merchandise zur Halle/Stadion führen. Der Weg von der S-Bahn zur Halle ist allerdings sowohl zu weit (knapp 2km /25min) und komplett ab von allen, bei Konzerten braucht es da einen Pendelbus o.ä.

  • Liederbach geht ja auch darauf ein, dass ein modernes Konzertergebnis eben nicht mit dem Beginn der Musik startet und mit dem Ende der Musik endet, sondern eben auch das Drumherum zählt.


    Wenn ich mir vorstelle jemand führt seine Liebste zum Adelle-Konzert aus, bessere Plätze, halbwegs festliches Outfit usw., dann steigen die aus der S-Bahn aus: bis man in der MFA wäre, an einem verregneten Herbsttag, wäre man wohl weitgehend durchgesifft, Stimmung wäre weg, Erlebnis weitgehend entwertet.

    Das funktioniert so nicht vernünftig. Für solche Anlässe muss man über die Strassenbahnseite kommen, da ist die was ja logistisch ohnehin für die MFA geschickter wäre. Darauf sollte man das Konzept ausrichten und entsprechend den Zuweg ausbauen und mit Gastro ausgestalten. Vorallem weil die ganzen mobilen Stände, die den S-Bahn-Zuweg bei SGE-Spielen flankieren, bei Konzerten wohl gar nicht unbedingt immer da wären.


    Die SGE-Fans juckt das weniger und ich vermute bei Eishockey und Basketball wäre es ähnlich, aber trotzdem sollte man den Matschpfad und diese ganzen Geröllpisten da einmal grundlegend aufarbeiten.