Wenn man einen Sumpf trockenlegen will, darf man nicht die Frösche fragen. Gab es jemals eine Bürgerfragestunde oder dergleichen, offline oder wie hier online, bei der die Teilnehmer nicht nach Herzenslust herumgenölt haben? Wahrscheinlich nicht einmal in der fidelen Kamellehochburg Köln. Das ist doch Zweck der Teilnahme. Aber sollte sich ein Architekturforum damit befassen?
Multifunktionsarena - Spekulierstrang Spezial
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ABsolut nicht, manches Genöle mag ja auch konstruktive Kritik beinhalten. Deswegen finde ich des so schwierig, wenn hier ein ganzer Stadtteil (in dem ja sonst nicht viel los ist, man möge mir das verzeihen) hier als Tot in Folge des Baus einer solcher Location propagiert wird.
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^^Es ist leider eine Eigenschaft der Bürgerbeteiligung, dass ein "Dagegen" viel schneller und bereitwilliger übermittelt wird, als ein "Dafür" oder gar ein "mich stört's nicht und wenn es jemand anderem nutzt, darf er's machen" oder ein "Wäre es nicht besser so?".
Was mich inzwischen aber ziemlich stört, ist die Art, wie in der Presse dann einzelnen Panikverbreitern, ohne den obigen Effekt zu berücksichtigen, eine Plattform geboten wird.
Meiner Meinung nach bilden die beiden letzten Gruppen regelmäßig die Mehrheit, diejenigen, die etwas ausdrücklich wollen, stets die kleinste Gruppe (Bauherr, Investor, Architekt, etc.) und die, die irgendwelche Gründe dagegen finden, egal was es ist, sind lauter als alle Andeen zusammen.
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Die Posse um die Multifunktionsarena wird vollends wirr: Überwiegend hinter Paywall berichtet Bild Frankfurt, dass die Stadt Frankfurt (!) in unmittelbarer Nähe zum Waldstadion ("Deutsche Bank Park") eine Multifunktionshalle bauen möchte. Nämlich auf dem Parkplatz P9. 180 Millionen Euro soll das kosten. Die geplante Kapazität wird mit 15.000 Zuschauern angegeben.
Später sicher mehr. So lange können wir uns an die Nullerjahre erinnern. Die ursprüngliche Planung ab 2004, man glaubt es kaum, sah exakt dieses Areal, das des früheren Radstadions (Plan), als Baugrund vor. Sehr lange hieß es dann, dass diese Fläche wegen des Fußball-Spielbetriebs nicht zur Verfügung stünde, weil sie als Busparkplatz für Anhänger der jeweiligen Auswärtsmannschaft unentbehrlich sei.
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Die Konfusion lässt sich tatsächlich noch steigern! Mit einer unter anderem hier publizierten Pressemitteilung meldet sich soeben "The Dome". Die Gesellschaft, die ursprünglich am Frankfurter Flughafen bauen wollte. Man heiße künftig "TheDome RheinMain" statt bisher "TheDome Frankfurt".
Das lässt einen neuen Standort außerhalb von Frankfurt annehmen. Und tatsächlich heißt es in Meldung, die Stadt Frankfurt habe immer stärker das Gefühl vermittelt, an einem komplett privatwirtschaftlich finanzierten Projekt nicht interessiert zu sein. Verträge bezüglich des Erwerbs der notwendigen Grundstücke seien bereits im Februar unterschrieben worden. Planungsrechtliche Fragen seien abgestimmt, so dass ein schneller Baubeginn erfolgen könne.
Der neue Standort und das Projekt an sich sollen im kommenden Mai präsentiert werden.
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Okey, einerseits meckern die Kämmerer über leere Kassen und deswegen werden überall Projekte nicht vorangetrieben und die Kultur leidet, aber 180 Millionen (wir wissen alle es werden eher 300 mio.€) kann man rausschmeißen, obwohl ein privater die Halle in deutlich besser mit eigenem Geld bauen würde.
Ich wünsche mir ja irgendwie, dass die neue Halle in Offenbach oder Eschborn steht und im Römer der ein oder andere bereut, so mit der Sache umgegangen zu sein. Selbstreflektion ist dort aber eher selten.
Vielleicht ist es ja auch nicht schlecht für FFM zwei neue (miteinander konkurrierende) Hallen in der nähe zu bekommen.
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Wer wird einen solchen Wettbewerb wohl gewinnen? Betrachten wir die Ausgangslage: Auf der einen Seite gewiefte Profis mit viel Erfahrung, besten Kontakten und starken Partnern. Auf der anderen Seite, nun ja, die Stadt Frankfurt. Enormes Haushaltsdefizit und längst nicht nur deswegen auf vielen Feldern inzwischen nicht mehr befähigt, ihren Aufgaben zureichend nachzukommen. Es gibt nicht wenige Kinder in dieser Stadt, die ihre komplette Schulzeit in Containern verbringen müssen. Nun hat der Magistrat offenbar auch die Sache mit der Arena gründlich vermasselt. Besser er kümmert sich Naheliegendes, etwa um ein Grundstück für die Europäische Schule, sonst ist die wie die Arena demnächst in Eschborn oder Offenbach.
Nachtrag: Es ist wohl doch wahr - die Stadt will selbst bauen. Ganz frisch die Meldung einer Presseagentur, wonach Planungsdezernent Josef heute die Machbarkeitsstudie einer Multifunktionshalle für 13.500 Zuschauer auf dem in #184 beschriebenen Areal vorgestellt haben soll.
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Super. Weil die Frankfurter es nicht hinbekommen, wird jetzt ein Nachbar wie Offenbach, Eschborn, etc. profitieren. Ein wahrer Schildbürgerstreich!
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Ihr müsst das schon verstehen: in Frankfurt hat man derzeit wichtigeres auf der Agenda: wie beispielsweise der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Römer, der die Miquelallee umbenannt sehen möchte. Details lassen sich googeln oder in der FAZ nachlesen ("Cancel Culture" lässt grüßen). Da hat man für so lästiges Beiwerk wie Multifunktionsarenen, Schulbauten und ähnliches Zeugs natürlich keine Zeit.
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Dein erster Pkt. pontifexmaximus ist valide und passt mit den Stand heute veröffentlichen Details nicht recht zusammen. Aufgrund von der von Schmittchen zuerst zitierten Quelle wird sich wohl demnächst die Stadt in einer Pressemitteilung erklären.
Zusätzlich wird die 'The Dome' Gesellschaft wohl demnächst auch eine Pressemitteilung veröffentlichen die ggf. noch ein paar zusätzliche Details zu ihrem Vorhaben enthält und dann sollte sich das ganze Bild besser zusammenfügen.
[Spekulation] Ad hoc drängen sich mir diese Fragen auf:- Wer werden die Nutzer der 'P9-MuFuA' sein?
Sollten es die Skylines sein dann dürfte die MuFuA am Kaiserlei damit beerdigt sein. Evtl. auch ein Nutzer wie die Eintracht oder gar eine American Football Team?
- Taucht das Kaiserlei-Areal damit als Standort für die Europäische Schule Frankfurt aus der Versenkung wieder auf?
- Allzu weit von Frankfurt kann The Dome RheinMain nicht sein denn aus verkehrstechnischer Sicht kommen nicht viele Standorte in Betracht.
Zu vermuten ist das die 'The Dome' Gesellschaft ihre Idee das-der-Standort-möglichst nah-am-Flughafen-sein-soll nicht aufgibt. Bedeutet das der neue Standort eine gute bzw. kurze Autobahnverbindung zum Flughafen haben muss. Da käme auch der Süden vom Flughafen theoretisch in Betracht. Weiter vermute ich das eine Erschließung per Rad aus Frankfurt wohl hinten runter fällt aber hoffentlich nicht die gute Erschließung per ÖPNV. [/Spekulation]
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Der Standort am Stadion ist ja schon sinnvoll, weil da die komplette Infrastruktur vorhanden ist. Und gleichzeitige Veranstaltungen lassen sich sicher verkraften - in Hamburg etwa sind Stadion und Halle auch direkt nebeneinander und beides von der Größe her mit Frankfurt vergleichbar.
ich verstehe nur nicht, warum die Stadt - wenn sie denn schon bereit ist, diese Fläche zur Verfügung zu stellen - sich nicht mit dem Investor von The Dome zusammentut und ihn dort bauen lässt. So weit können die Forderungen doch gar nicht auseinanderliegen.
Aber in dieser Stadt scheint so etwas immer wieder schwierig zu sein. Ich glaube, so einen Deal, wie sie die Stadt Magdeburg aktuell mit Intel durchgezogen hat, würde man hier niemals hinbekommen, alleine schon deshalb, weil solche Gewerbegebiets-Flächen gar nicht vorgehalten werden. Den Verantwortlichen bei der Stadt scheint da nicht nur das Verhandlungsgeschick völlig abzugehen, sondern auch der Weitblick. Aber hoffen wir mal das Beste...
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Wenn ich mal auf die Überlegungen von main1a einsteige, fällt mir Kelsterbach ein, das Gewerbegebiet Taubengrund, unmittelbar am Ostzaun der Landebahn Nordwest. Dort gibt es eine bislang unbebaute 52.000 m² große Zuwachsfläche "Gewerbe", rd. 1.400 m entfernt vom bisher diskutierten Standort und straßenmäßig über den Airportring erreichbar. Öpnv-mäßig schlecht erschlossen, aber evtl. noch in Seilbahnentfernung vom Squaire. S-.Bahn Kelsterbach 1.300 m Luftlinie
Naja...Spekulation halt
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Der Automobilkonzern Stallantis trennt sich auch gerade von rund der Hälfte des Opelwerks. 122 ha warten auf eine neue Nutzung. Parkplätze dürfte es dort genug geben, die Anbindung ist gut. Wäre vielleicht ein möglicher Standort. (Spekulation)
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Die Machbarkeitsstudie wurde tatsächlich von der Stadt selbst in Auftrag gegeben. Erstellt hat sie das Frankfurter Büro AS+P. Luftbildvisualisierung:
Bild: AS+P Albert Speer + Partner / HHVisionAuf dem sogenannten Waldparkplatz jenseits der Mörfelder Landstraße ist ein Parkhaus geplant. Ebenfalls noch zu errichten wäre eine verbindende Fußgängerbrücke. Alle Projektbestandteile summieren sich zu geschätzten Gesamtkosten von 230 Millionen Euro. Der Bau könnte 2025 beginnen, die Fertigstellung wäre 2027. Kooperationspartner bei der Ausschreibung soll Eintracht Frankfurt werden.
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^ Nicht zu vergessen: die RTW bekommt an der Mörfelder Ldstr. auch noch eine Station,
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^^
Die beiden über die B 44 führenden Fußgängerbrücken (sowie die Straßenbrücke), die auf den Visualisierungen zu erkennen sind, existieren aber bereits.
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In der FR noch ein paar mehr Zitate zur P9-Arena: https://www.fr.de/frankfurt/ne…n-frankfurt-91415519.html
Man sucht einen Investor, also die Stadt würde nicht alleine bauen. Die Stadt würde für die Spieltage der Vereine die Halle anmieten, sonst vermarktet der Investor die Halle. Man hofft, dass alle Vereine in der Arena spielen. Dies steht natürlich im Gegensatz zur Pressemitteilung von The Dome, in der die Verantwortlichen der Löwen und Volleys zitiert werden.
Ich finde, der neue alte Vorschlag ergibt für den Sport viel Sinn, wenn man den bisherigen aberwitzigen Weg zu dieser Erkenntnis außen vor lässt. Die Anbindung steht, Baurecht vorhanden und eine angemessene Kapazität. Ich werde die Begeisterung der Löwen und Volleys für The Dome nie verstehen. Spiele in dieser überdimensionierten Arena mit (niedriger) vierstelliger Zuschauerzahl stelle ich mir sehr trostlos vor.
Angesichts der Uneinigkeit muss man aber keine Angst haben, dass das letzte Kapitel in dieser Posse geschrieben ist. Es würde mich bald auch nicht wundern, dass zuerst Züge durch den Fernbahntunnel rollen, als eine neue Halle in Frankfurt oder Umgebung steht.
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^^
Das mit der neuen Brücke steht morgen in der FAZ-RMZ, das habe ich mir nicht ausgedacht. Schaut man sich die Pfeiler der mittleren der drei bestehenden Brücken auf einem Schrägluftbild an, unterscheidet sich deren Position deutlich von der Visualisierung. Das lässt die Planung eines Ersatzbaus vermuten.
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Ich finde, der neue alte Vorschlag ergibt für den Sport viel Sinn, wenn man den bisherigen aberwitzigen Weg zu dieser Erkenntnis außen vor lässt. Die Anbindung steht, Baurecht vorhanden und eine angemessene Kapazität. Ich werde die Begeisterung der Löwen und Volleys für The Dome nie verstehen. Spiele in dieser überdimensionierten Arena mit (niedriger) vierstelliger Zuschauerzahl stelle ich mir sehr trostlos vor.
Umgekehrt wird ein Schuh draus. Die ca 13000 Plätze die früher und jetzt wieder am Stadion, bzw bis vor kurzem am Kaiserlei vorgesehen sind/waren, sind nicht viel mehr als die Festhalle heute schon hat. Mit so einer Minihalle lockt man absolut gar niemanden an dem nicht auch schon die Festhalle ausreichen würde, und da Hamburg, Mannheim, Berlin, Köln und weitere allesamt deutlich mehr Kapazität haben, hätte Frankfurt damit nichtmal die Chance mit irgendwelchen wichtigen Spielen internationaler Wettbewerbe im Basketball, Eishockey etc bedacht zu werden. Da ist die Dimensionierung des Dome-Projekts deutlich vorteilhafter, zumal man bei 20000 Plätzen auch zwei richtige Ränge ausbilden kann, und davon den oberen bei Bedarf eben einfach unbesetzt lässt und optisch abtrennt wie es in einigen Hallen in Übersee auch gemacht wird.
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Ich werde die Begeisterung der Löwen und Volleys für The Dome nie verstehen. Spiele in dieser überdimensionierten Arena mit (niedriger) vierstelliger Zuschauerzahl stelle ich mir sehr trostlos vor.
Nunja, den Löwen und den Volleys ist es erstmal völlig wurscht, wie groß die Arena letztlich wird. Hauptsache ist etwas größer und bessere Werbemöglichkeiten als jetzt.
Gleiches gilt für die Skyliners. Die haben sich aber der Katz Group nicht angeschlossen, weil sie sich mit ihnen nicht eingen konnten. Für die Löwen ist es zu dem ein Glückfall mit der Katz Group. Da diese Firma auch im Besitz der Edmonton Oliers (NHL) ist und die verstehen was von Eishockey.
Ich persönlich glaube nicht so recht an einen Baustart, obwohl ich es im Sinne der Sportorganisationen wünschen würde.