Areal der Fazit-Stiftung wird zu "Hellerhöfen" (bis 2028)

  • .... Ein kleiner Fuhrpark mit Abrissbaggern steht schon an der Ecke Mainzer Landstaße/Hellerhofstraße bereit


    dsc01266bo6dpk.jpeg

  • Ein Jahr plant das beauftragte Unternehmen AWR Abbruch für die Rückbauarbeiten ein. Das steht heute in einer Mitteilung der F.A.Z. und der Bauwens Unternehmensgruppe zum Abbruchbeginn. Auch zum Neubauprojekt ergeben sich ein paar Neuigkeiten (ich bitte um Nachsicht, sollte etwas doch schon bekannt sein):

    • nicht nur der Blockrand, sondern auch das Bürohochhaus wird in Holzhybrid-Bauweise errichtet
    • das Bürohochhaus erhält 16 Geschosse und 14.900 Quadratmeter Mietfläche
    • neben Bauwens Development zählt das Hopp Family Office zu den Investoren
    • es entstehen zwei Tiefgaragen, teils ein- und teils zweigeschossig
    • ein Viertel der 355 Stellplätze erhält eine E-Ladestation
    • insgesamt beträgt die Bruttogeschossfläche über 82.000 Quadratmeter
  • Im Rahmen des laufenden Bebauungsplanverfahrens fand gestern eine Informationsveranstaltung während einer Sitzung des Ortsbeirats 1 statt. Von den dabei geäußerten Bedenken und Befindlichkeiten unter anderem berichten FR und FAZ. Letztere zeigt auch eine Visualisierung der vermutlich weiterentwickelten Planung des 60-Meter-Bürohochhauses an der Mainzer Landstraße, diese mit der bisher nicht gesehenen Blickrichtung Nordost:


    hellerhoefe_08.2023_pic07.jpg

    Bild: Schmidt Plöcker Architekten

  • ich hätte eher Bedenken bei der Gestaltung des Wohnhauses, als beim Hochhaus. Entlang der Mainzer gibt es bei den Neubauten ein paar Beispiele, wie man lange Fronten auch gekonnt auflockern kann.

  • Von der S-Bahnstation Galluswarte, zeigen sich Abrissarbeiten im Innenbereich des Redaktionsgebäudes und die Tage der Günderodestraße 5 und 6 sind auch gezählt. Im Dezember 2022 war das Haus Günderodestraße 5 besetzt worden, siehe Frankfurter Rundschau


    r0009748btvi4c.jpegBlick vom S-Bahnbahnsteig Galluswarte


    r0009749bl2fri.jpegEin Rudel Abrissbagger bei Vorarbeiten


    r0009743b2vexu.jpegGünderode Straße 5+6, die dem Neubau einer Grundschule weichen sollen wie dem Beitrag von Schmittchen #38 zu entnehmen ist

  • Update zu Abrissarbeiten "Hellerhöfe", aufgenommen am 20.07. durch mich.



    img_20102qe9u.jpg


    img_2012gff2b.jpg

    Die beiden Altbauten sind schon gut entkernt...


    img_2011r6ip6.jpg

    Auch bei dem kastigen Eckbau wird schon entkernt...


    d.

  • Wenn es mit dem Abbruch richtig losgeht, sollen hier 2x 100t Bagger, 140t Abbruchbagger und 200t Abbruchbagger vor Ort sein. Ich bin gespannt, wie es da dann abgeht und werde auch versuchen mal vor Ort zu sein.

  • An der Ecke Hellerhofstraße und Mainzer Landstraße geht es ans Eingemachte.


    5825_faz_frankenallee.jpg


    Die Fotos sind von gestern Abend.


    5826_faz_frankenallee.jpg


    Damals nicht zum Kerngeschäft der FAZ gehörende Bebauung an der Frankenallee:


    5827_faz_frankenallee.jpg


    Hofbebauung der Günderodestraße 5/6 und Südwestseite des 1988 fertig gestellten Reaktionsgebäudes:


    5828_faz_frankenallee.jpg


    Hinter dem gelben Bagger die Tiefgarageneinfahrt, die tunnelklick in seinen herausragenden Rückspiegel-Beiträgen erwähnte.


    5829_faz_frankenallee.jpg
    Bilder: Schmittchen

  • Die Tage der Häuser Günderode 6 und 8 sind nun gezählt und von der Hellerhofstraße aus zeigt sich die Bestandsbebauung so gelichtet, dass sie für kurze Zeit den Blick auf eine bisher nicht sichtbare Überführung im Inneren des Gebäudekomplexes freigibt. Am ebenfalls abzureißenden Gebäude Frankenallee 51 zeigt sich nach dem Entfernen der Fassadendämmung folgendes Bild ;) .


    dsc01844bixddz.jpegGünderodestraße 8 ist schon fast abgetragen


    dsc01818bggcbk.jpegBlick von der Hellerhofstraße in Richtung Galluswarte/Günderodestraße



    dsc01830bdgc1o.jpegBlick auf die Frankenalle 49 und 51 - Abrissvorbereitung im Detail :S

    Einmal editiert, zuletzt von Serendip ()

  • Heute zur Abwechslung etwas zum Neubau. Im Mai 2022 wurde bekannt, dass neben dem im Wettbewerb erstplatzierten Büro Schmidt Plöcker Architekten auch die Büros 03 Architekten (zweiter Preis im Wettbewerb) und KBNK Architekten (dritter Preis) planen werden. Es war also zu erwarten, dass sich nach dem Wettbewerb, der die städtebauliche Figur der Neubauten ergeben hat, noch viel tun wird.


    Und so ist es auch: Die Architektur kommt aus den drei genannten Büros, damit aus Frankfurt, Hamburg/Münster und München. Die oben kritisierte Monotonie der Neubauten wird es so nicht geben. Ebenso wenig den Eindruck einer nachträglichen Aufstockung eines bestehenden Gebäudes (#27), denn auch der Entwurf von Schmidt Plöcker Architekten wurde seit dem Wettbewerb weiterentwickelt. Allen Bauteilen gemein ist Holz-Hybrid-Bauweise, Begrünung und Verwendung von Photovoltaik.


    KBNK Architekten aus Hamburg und Münster planen ein Wohnhaus mit 126 Wohnungen und Kita an der Ecke Hellerhofstraße und Frankenallee. Also auf dem Areal, auf dem noch das frühere Redaktionsgebäude der FAZ steht. Basis ist ein Stahlbeton-Massivbau, davor kommt eine Fassade aus modularen Holztafel-Bauelementen und wiederum davor eine grün changierende Keramikfassade. Details auf der mustergültig ergiebigen Projekt-Website von KBNK.


    hellerhoefe_08.2023_pic01.jpg


    Der Platzhalter rechts im Bild ist das Schulgebäude, das die Stadt Frankfurt bauen möchte (eines fernen Tages).


    hellerhoefe_08.2023_pic02.jpg


    Blick in den Innenhof:


    hellerhoefe_08.2023_pic03.jpg


    Schwarzplan mit Gesamtprojekt (grau) und Bauteil von KBNK (grün):


    hellerhoefe_08.2023_pic06.jpg
    Bilder/Plan: KBNK Architekten / Bloomimages


    Anders sieht es mit dem Bauteil aus, den das Münchner Büro plant. Deren konfus anmutende Website wurde seit dem Wettbewerb nicht einschlägig aktualisiert. Eine andernorts auffindbare neue Visualisierung lässt annehmen, dass 03 Architekten an Gutenbergstraße, Frankenallee und Hellerhofstraße planen. Also auf dem Areal, auf dem noch das frühere Verlagsgebäude der Societät steht. Demnach bleibt es bei einer Fassade mit Rottönen, immerhin.


    hellerhoefe_08.2023_pic04.jpg

    Bild: 03 Architekten / Ponnie Images


    Auch Schmidt Plöcker Architekten haben ihre Website bisher nicht aktualisiert. Bereits die im Juli bekannt gewordene Visualisierung des Hochhauses ließ eine veränderte Planung auch der Wohnbauten erkennen. Hier eine Ansicht von der Ecke Mainzer Landstraße und Gutenbergstraße (zum Vergleich die Wettbewerbsversion aus ähnlicher Perspektive):


    hellerhoefe_08.2023_pic05.jpg

    Bild: Schmidt Plöcker Architekten


    Vermutlich wird sich das eine oder andere noch ändern. Also bitte nicht als definitive Planung verstehen.

  • Eine Kurz-Kritik zu diesem Stadium der Planung ist m.E. nicht zu früh.


    Der Entwurf von KBNK ist mit den vertikal angeordneten Keramikfliesen in verschiedenen grünen Farbtönen definitiv etwas anderes und die Gesimse nehmen dem Gebäude optisch die Höhe. Vorteil für KBNK ist, dass dieses Gebäude keine extrem lange Front hat, die es optisch zu gliedern gilt.

    Die leicht wellige farbige Abstufung des Grünes zw. dem 2. und 3. OG in Höhe der zukünftigen Baumwipfel ist eine gute Idee. Bleibt abzuwarten, wie sich dieser Effekt später einstellt.


    Der Entwurf von 03 Architekten orientiert sich an dem alten Verlagsgebäude und wirkt wie dieses, die bauartbedingten Gesimse mildern dies leider nicht, sehr lang gezogen. Auf der Visualisierung wirkt es etwas zu altrosa welches wahrscheinlich auf die übliche Render-versus-Reality-Variation zurückzuführen ist.

    Ob das Vordach vom Bestandstilistisch aufgegriffen wird um die Streckung zu milden oder die beiden Relief-Köpfe (Gutenberg und Thomasius) gerettet werden, ist nicht zu sehen. Zumindest diese und auch der Schmuck-Bogen oder die Fensterlaibungen (dort zu sehen) wären es m.E. wert zu retten um sie im EG als Reminiszenz zu verbauen.


    Der aktuelle Entwurf von Schmidt Plöcker Architekten hat gegenüber dem Vorherigen an Plastizität und Struktur verloren. Er wirkt nun monoton, viel zu lang und einfach nur hoch. Die beiden Gebäudehälften ließen sich beispielsweise farblich absetzen und optisch schon mal halbieren. Die Fenster sollten verschieden farblich akzentuiert werden welches zu mehr optischer Struktur führt. Bei einer beigen und Cremefarbenen Fassade böten sich Fenster in mittelbraunen Holzoptik oder ein Messing und/oder Bronze-Farbton an. Die Balkongitter sollten bei der farblichen Akzentuierung nicht vergessen werden. Auch ein Rückgriff auf die Fassadenfarbe des Bestandsgebäude, welcher ein hellblau-grauer Farbton ist, aber in dunkel könnte beispielsweise zu beige passen.

    Entscheidend auch bei diesem Gebäudekomplex wäre, die geborgenen Beton-Reliefs (#1, #2, #3 und #4) vom Bestand ins EG des Neubaus als weitere Reminiszenz zu integrieren.


    Alles keine großen Kostentreiber, jedoch dank dieser Details eine entscheidende Verbesserung.


    Der jetzige Entwurf des Hochhauses ist gegenüber der Urversion eine Verbesserung. Ich bleibe jedoch dabei, es fehlen drei, besser fünf, Regelgeschosse um ein ausgewogenes optisches Gegengewicht zum flachen Gebäudekomplex zu erzeugen. Generell ginge gestalterisch mehr. Leider wird diese Opportunität, die sich insbesondere aus der Ecksituation ergibt, nicht vollends genutzt.


    Edit.: Noch ein Blick aufs Schreibenhochhaus mit den vorgelagerten Produktionsgebäuden welche die Mainzer Landstraße auf dieser Seite und Abschnitt zur wenig einladenden Transitzone für Fußgänger macht.

    img_1607mwemb.jpeg


    Das immer weitere Blickfeld gibt die noch vorhandene Hofsituation frei.

    img_1614codzj.jpeg

    Bilder : main1a

    8 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Keramikfliesen, wie originell. Gibt es zu Hauf an Gebäuden aus den 50ern und mir ist kein einziges Beispiel bekannt wo solch eine Fassade halbwegs in Würde gealtert ist.

    Man kann den Architekten nicht absprechen sich ja durchaus Mühe gegeben zu haben. Das Ergebnis ist trotzdem nicht gerade berauschend. Der Altbau hätte unbedingt erhalten werden müssen. Und es bleibt natürlich auch generell beim Kritikpunkt der viel zu großen Parzellen und dadurch zwangsweise Monotonie.

  • Die Entwürfe schließen sich im schlechtesten Sinne ans Europaviertel an. Lange Fassaden, zu wenig Gliederung, zu niedrige Erdgeschosse.


    03 Architekten machen es noch gut und bringen Farbe und Struktur an die Fassade. Zum Glück hatten sie den Altbau als Orientierung. Das Eckkaffee gefällt.


    KBNK ist in der Frontalansicht dagegen einfach zu monoton. Dazu ein in weiten Teilen bunkerartiges EG - so viel zum städtischen Leben. Die Balkone werden wie immer einfach nur verrümpelt aussehen. Die Keramik finde ich dagegen interessant, wenn es wertig umgesetzt wird.


    Schmidt Plöcker leiden ebenfalls unter Monotonie, kann aber bei einer hochwertigen Fassade mit Stein was werden. Die Ecksituation ist komplett verschenkt leider.


    Generell frage ich mich, was mit dem grünen Anspruch passiert ist. Hybridholz schön und gut, aber wieso spiegelt sich das nicht in der Gestaltung wieder? Wo sind die Ideen für urbane und ökologische Fassaden?

  • Es gibt einige Verbesserungen, ja, aber mein eindeutiger Favorit bleibt Happ

    Kleinteilig, nachhaltig (durch die Auswahl von Fassadenmaterial, das nicht ständig Anstrich oder Reinigung bedarf, sowie durch eher klassische Architektursprache), den Bestand respektierend.

  • Auch an der Frankenallee geht es zügig weiter mit dem Abriss, was sich von der S-Bahnstation Galluswarte gut beobachten lässt. Bilder vom 6. und. 7. September


    dsc00569bhye21.jpegHier fehlt schon die Nummer 95


    dsc00615bqhinf.jpegund einen Tag später ist auch die Nummer 97 Geschichte


    Der Kran mit der Schutzplane steht schon vor Ort für die Nummer 99, die wohl nächste Woche fällt.

  • Abriss Frankenallee 99


    ...verschiebe nicht auf morgen, was Du heute kannst besorgen ;) Das geht doch schneller, als ich dachte.


    dsc00832bsicf5.jpeg

    Blick in die Frankenallee Richtung Gassuswarte

    dsc00884b1o2dpu.jpeg

    Detail

  • Die Ackermann-Reliefs

    Der Künstler Max Ackermann (Wiki), ein Vertreter der klassischen Moderne, schuf 1968 im Auftrag der Societät mehrere große abstrakte Betonreliefs. Vier davon wurden in der Außenwand der ehemaligen Societäts-Druckerei an der Mainzer Landstraße eingelassen, wo sie sich heute noch befinden. Weitere Reliefs zieren den Innenhof des früheren FAZ-Verlagsgebäudes.


    5872_hellerhoefe_09_2023.jpg


    Die festungsartige Einhausung (SV) erhielt die Druckerei auf Anraten der Polizei nach einer Belagerung während der Studentenunruhen von 1968. An Ostern versuchten Demonstranten, die Auslieferung der Bild-Zeitung zu verhindern. Die Societät druckte damals im Auftrag von Springer eine Teilauflage der Bild.


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/5874_hellerhoefe_09_2023.jpg   Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/5873_hellerhoefe_09_2023.jpg

    Bilder: Schmittchen


    Was mit den Werken geschehen soll, haben die Bauherren bisher nicht mitgeteilt. Aus dieser Visualisierung des Schmidt-Plöcker-Entwurfs könnte sich ergeben, dass sie in das Erdgeschoss des Neubaus an der Mainzer Landstraße eingelassen werden sollen. Aber das ist auch in der hohen Auflösung der Visualisierung nicht zweifelsfrei zu erkennen. Eine schöne Geste wäre es jedenfalls.

  • Man kann diese Kunst mögen oder nicht, jedoch wäre es ein Jammer wenn die Reliefs nicht geborgen und am Neubau, möglichst im öffentlichen Bereich, nicht wieder ihren Platz fänden. Auch das sehr verborgene Werkstor an der Ecke Mainzer Landstraße / Hellerhofstraße ist m.E. aus künstlerischer Sicht erhaltenswert. Von seiner gestalterischen Anmutung würde es in die sechziger Jahre passen.


    Das Scheibenhochhaus und ehemaliger Druckereigebäude müssen m.E. in etwa zum Zeitpunkt, als der Neubau errichtet wurde, saniert worden sein da insbesondere die neue Fassade des Druckereigebäudes klar nach postmodernen Kriterien gestaltet wurde.

    img_16059biid.jpeg

    Bild: main1a

    3 Mal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Jetzt gehen auch die Abrissarbeiten am Redaktionsgebäude weiter, das in Dexters Vorbeitrag noch in der Straßenflucht entlang der Frankenallee zu sehen ist.


    dsc0123205bhkfy2.jpeg