Rekonstruktion Karstadt am Hermannplatz (in Planung)

  • In der Diskussion geht es doch auch um die Zustimmung bzw. Ablehnung des Projektes der zuständigen Entscheidungsträger.

    Daß Karstadt natürlich unbestritten im Einflußbereich beider Stadtteile bzw. -bezirke liegt, was somit Auswirkungen über die Grenze auf die gesammte Umgebung hat ist logisch.


    Nur ist es eben Tatsache, daß sich das komplette Karstadtgrundstück auf Kreuzberger Gebiet befindet und somit die "eigentliche Zuständigkeit" auch dort liegt "bzw. lag".

    Tatsache ist auch, daß die Zuständigen in Kreuzberg bisher zum Projekt ablehnend positioniert sind.

    Tatsache ist somit auch, daß Neukölln trotz Zustimmung zum Projekt, die Zuständigkeit betreffend nur Zaungast ist "bzw. war".

    Und dies muß man Zuständigkeit und Zustimmung betreffend schon sauber trennen.


    "Eigentliche Zuständigkeit" und "bzw. lag" und "bzw. war" schreibe ich deshalb, weil das in Zukunft vielleicht keine Rolle mehr spielen könnte...


    ...denn ich meine mich daran zu erinnern, daß der Senat zumindest angekündigt hat, bei anhaltender Ablehnung von Kreuzberg, die Zuständigkeit (wegen übergeordnetem Interesse der Stadt, oder so ähnlich) für dieses Projekt zu übernehmen.



    Gruß, Jockel

  • AAPMBerlin Das Gute ist, dass die veränderte Zuständigkeit die Chancen des Projektes erhöhen. Der Senat ist grundsätzlich eher bereit, auch die Sicht Neuköllns anzuerkennen und ist zudem auch offener bezüglich des Projektes als Herr Schmidt (das Gegenteil wäre ja auch kaum möglich). Allerdings wird es mE dennoch kein Selbstläufer. Die Kreuzberger Grünen besitzen eine Art Nimbus bzw. kennen ihre Hebel und werden entsprechend mobil machen.

  • Viel wird sicherlich auch davon abhängen wie die Wahlen ausgehen. Vor den Sommerferien wird nicht mehr allzu viel passieren

  • ^

    Schon vor der Wahl war klar, dass Giffey diese zwei Projekte von Signa forcieren wird. Die Argumentation der Grünen am Hermannplatz ist auch derart aus der Realität gegriffen, dass einem die Haare zu Berge stehen. "Milleuschutz" kann man fordern, aber wenn man Kleinkriminelle, Drogenumschlagsplätze und Verwahrlosung des Straßenraumes "schützen" möchte, dann frage ich mich ernsthaft, welches "Milleu" hier eigtl. gemeint ist und ob es an der Stelle nicht eher sinnvoll wäre, die "Stadt" vor dem "Milleu" zu schützen. Mit dem alten Karstadt kehrt "die Stadt" zurück an diesen Ort. Ein großer Schritt für den Hermannplatz.

  • Die Wirkung mit roten Ziegeln, wird eine ganz andere sein, als bislang erwartet. Aber die Fassade wird dadurch bestimmt sehr plastisch und möglicherweise auch beeindruckender als mit Betonelementen.


    Ich freue mich drauf :daumen:

  • ^ Gibt es für das Rot noch eine andere Quelle als die Bildunterschrift der BZ? Anhand der aktuellen Visus würde ich von einem warmen Beigeton ausgehen, vielleicht mit einem Stich ins Gelblich-Orangene.


    Bei Rot bin ich skeptisch. Könnte in dem Format recht düster wirken, passt nicht zum hellen Original und würde in der weiß-grau dominierten Umgebung einen krassen Kontrast darstellen. Zudem bekäme die Fassade einen fabrikartigen Charakter wie das Ullstein-Haus – was mit dem mondänen Flair des alten Kaufhauses auch nicht recht zusammengeht. Ich hoffe, es bleibt bei der Visu-Farbe...

  • << ... und wie soll das farblich und vom Material her zum restlich verbliebenen Teil des Altbaus ind der Hasenheide passen, wenn man sich für rote Ziegel entscheidet? Wird dann die Natursteinfassade des Restaltbaus ziegelrot gestrichen? Ich fände die Entscheidung für Ziegel, so sehr ich diese mag, falsch. Auch in historischer Hinsicht.

  • Der Farbunterschied zum Rest des Originals ist auch schon auf der Visu in der BZ zu erkennen und für mich geht das so in Ordnung.


    Hellrote Ziegel, hell verfugt, das ergibt natürlich ein ganz anderes Gebäude als das Ganze in Muschelkalk oder hellem Beton-(Kunst-)Stein.


    Wenn Ich mich recht entsinne, wollte man ja auch keine Rekonstruktion, sondern eine, ans Original angelehnte, Fassade.

  • Ich bin positiv überrascht, dass man sich getraut hat, den vorherigen Dschungel auf dem Dach auf ein fast schon realistisches Maß zu stutzen. Mit viel Platz, Geld und Pflege könnte das tatsächlich mal so aussehen. Ich glaube es, wenn ich's sehe.


    Bei der Farbe der Ziegel bin ich auch am rätseln was noch beige und was schon rot ist. Die aus der BZ-Visu wäre auf jeden Fall das hellste hellrot, was ich je gesehen habe. Aber es verströmt eine angenehme Wärme, die aufgrund der Masse des Gebäudes und der Ästhetik des Bestands dem Platz sicherlich gut tun würde.

  • Die roten Ziegel gehen mir auch nicht aus dem Kopf. Die Visualisierung aus dem Artikel ist zwar nicht neu, aber auf jeden Fall bearbeitet. Wenn man schon die Bäume zurechtstutzt, hätte man auch die Fassade einfärben können, wenn man nun mit roten Ziegeln plant. Hoffe mal einfach auf ein Missverständnis, die meisten verbinden mit Ziegeln sicher automatisch rote Farbe.

  • Holz auf der Hütte 😎


    Die Ziegel Lösung mit Holzkonstruktion finde ich sehr gut. Das sollte für Berlin Maßstäbe setzen. Hier wird die Vorkriegsfassade zitiert und fortgesetzt. In modern geht das natürlich auch.


    so eine Bauweise mit kleinteiligen Bauten würde ich mir fürs Klosterviertel wünschen.

  • gute nachrichten gibt es für die befürworter der rekonstruktion. bausenator geisel schlägt dem senat vor, innerhalb der ersten 100 tage einen vorhabenbezogenen bebauungsplan aufzustellen.

    o-ton geisel: "nachdem mehrere jahre geredet wurde, sei man nun so weit, zu einer entscheidung zu kommen".

    auch der hermannsplatz soll umgestaltet werden.


    signa plant u.a. auch bis zu 5000qm bezahlbaren wohnraum und 3600qm zur gemeinwohlorientierten nutzung.


    quelle: berliner morgenpost

  • Hier geht's gleich zu drei Artikeln, die das Thema behandeln. Im Tagesspiegel heißt es, dass der Grüne André Schulze in Geisels Engagement für ein Vorankommen am Hermannplatz und eine Neuordnung des Platzes den Beweis sehe, "dass man weiter nicht zu ernsthafter Betiligung bereitt“ sei. Was für ein Witz. Seit Jahren wird hier auf allen Ebenen an einem Kompromiss gearbeitet, der nun wirklich ein extrem vielseitiges Konzept für den Neubau zur Folge hat, und diesem Schulz fällt nichts Besseres ein als Fundamentalgejammer.


    https://www.morgenpost.de/berlin/article234265321/Unsere-Aufgabe-ist-es-die-Aermel-hochzukrempeln.html?utm_medium=Social&utm_campaign=BM&utm_source=Facebook&fbclid=IwAR0N7jaUEQRDZWKeZeu0DST-CQrhvB_QuTpUGcllkHkusMdg5HcKxfWw5pk#Echobox=1641713871


    https://www.morgenpost.de/berl…nnplatz-vorantreiben.html


    https://www.tagesspiegel.de/be…ndert-tagen/27959908.html

  • Ausgerechnet einer von den Grünen ist also gegen ein sozial und ökologisch nachhaltiges Nutzungskonzept eines ausgedienten Kaufhauses, gegen innerstädtische Nachverdichtung und gegen die gestärkte Dezentralisierung von städtischen Zentren? Unfassbar. Ein „ausreichender Wille zur Beteiligung“ wäre für ihn wohl erst dann der Fall, wenn es zu einer Nicht-Umsetzung des Vorhabens kommen würde.


    Ich bin froh, dass Geisel endlich einen neuen Ton im Senat vorgibt, der die schnelle Umsetzung von Projekten und zügigere Verfahren fordert statt diese ständige Ausbremsung, die man bisher gewohnt ist. Schon jetzt bin ich überzeugt, dass die Position des Bausenators mit einer kompetenteren Person belegt wurde.