Four Frankfurt III: der Bau
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Zu Beginn der Woche habe ich mich noch gefragt, zu welchem Zweck hier die Glasscheiben hochgehievt werden, die Fensterfront ist ja geschlossen und die Proportionen schienen mir auch nicht zu stimmen. Heute habe ich es mir mal von Nahem angesehen. Sie bilden die Abdeckung des Vordaches (Da sie - noch! - sauber sind eigentlich nur am Schattenwurf zu erkennen!).
eigene Fotos
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Auf den Dächern der Sockelgebäude tut sich auch so einges:
Bild 1: der Teil zwischen Tower 3 und 4 sieht schon fast fertig aus
Bild 2: am Teil zwischen Tower 1 und der Junghofstraße wird schwer gearbeitet
Bild 3: das verlglaste Vordach des T1 (linke Ecke) und das nun freigeräumte Sockeldach des T 2
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Der Vorplatz sieht trotz der Bäume wie eine Steinwüste aus. In Seaport, dem neuen Biotech Stadtteil von Boston, legt man grosse Grünstreifen entlang der Biotech Gebäude an, die wunderschön mit Gräsern und Stauden bepflanzt sind und wie "Natur" wirken (anstatt wie ein Friedhofsblumenbeet) . Wieso einem hier ausser Pflaster plus Baum nicht einzufallen scheint, ist doch traurig,
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Leider muss ich Gorki1968 zustimmen. Hier hätte man die große Fläche besser für eine Plaza im Stil amerikanischer oder asiatischer Hochhäuser nutzen können und sollen. Ist mir auch ein Rätsel, wie man sich so viel Mühe bei den Häusern geben kann, auch was Nachhaltigkeit und so angeht, und dann so einen Platz plant. Ich habe Hoffnung, dass im Laufe der Zeit hier nochmal nachgebessert wird. Irgendwas mit Springbrunnen, Wasserbecken oder Blumenbeeten, die mit edlen Materialien abgehoben werden, würde ich mir hier sehr wünschen.
Mod: Noch ist nichts fertig gestellt. Im Übrigen bitte nicht noch einmal dasselbe wie dort samt Wunschzettel und grünerem Gras anderswo.
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In einer neuen Pressemitteilung von Groß und Partner ist u.a. zu lesen, dass nun auch die „Unterkonstruktion“ für Sitzmöbel auf dem Platz fertig gestellt sei.
Bin gespannt auf das Endergebnis.
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Four im April 2025:
In den letzten zwei Wochen habe ich mir das Areal mehrmals eingehend angesehen und fotografiert. Seit einiger Zeit ist ja auch der zentrale sog. Stadtplatz zwischen den vier Hochhäusern zugänglich. Die dort entstandene beeindruckende Dichte an Hochhäusern erinnert an Metropolen in den USA, Kanada oder Asien. Dazu später mehr.
Erst heute zeige ich eine Vielzahl von Bildern, deren Bearbeitung sehr zeitaufwendig war.
Nun zum großen Stadtplatz zwischen Omniturm, T2, Commerzbank und T1. Die Kritik daran war berechtigt, wie die folgenden Bilder vielleicht verdeutlichen.
Der Platz wirkt erschreckend banal und einfallslos – eine solche Fehlplanung ist mir lange nicht untergekommen. Wo bleibt hier die städtebauliche Qualität? Man hätte in den Planungsunterlagen erkennen müssen, was hier entsteht.
Beginnen wir jedoch mit dem Positiven:
Die deutlichen Höhenunterschiede im Gelände (Boden-Relief) wurden gut ausgeglichen, und die Treppen sind passend platziert. Der farblich warme Bodenbelag mit seinen interessanten Mustern gefällt mir. Allerdings zeigen sich bereits jetzt Abnutzungsspuren und Bruchkanten. Die zu erwartenden Kaugummis lassen Schlimmes befürchten, dafür kann aber tatsächlich kein Entwickler etwas.
Achtung Satire: Bemerkenswert sind die zehn kleinen Bäume, auf die der Entwickler offenbar stolz ist – eine bescheidene Leistung für den wichtigsten Platz im Bankenviertel. Besonders störend wirken die riesigen Gitter der unterirdischen Wasser-Retentionsbecken, die eine große Unruhe erzeugen. Obwohl der Umweltaspekt wichtig und begrüßenswert ist, hätte man hier sensibler und unauffälliger arbeiten müssen.
Neben dem T1 in Richtung Omniturm befindet sich ein großes Hochbeet,
ein scheinbarer Versuch, dem Platz etwas Struktur zu geben. Leider dient es bereits jetzt vielen Mitarbeitenden der umliegenden Türme als Aschenbecher – sehr schade.Nachtrag: Das Hochbeet gehört wohl zum Omniturm, wie mir gerade mitgeteilt wurde.
Im Grunde wäre eine unauffälligere Gestaltung der Retentionsbecken denkbar gewesen. Ein großes Kunstwerk, eine Skulptur in der Mitte, ein Wasserbecken oder Ähnliches fehlt. Die in den Visualisierungen gezeigte begehbare Kurve hätte eine Aufwertung bedeutet. Die kleine, geplante "Four"-Skulptur (1 m) ist mir persönlich zu wenig. Auch Sitzgelegenheiten fehlen – die im Vorbeitrag erwähnten Unterkonstruktionen konnte ich noch nicht entdecken.
Meine Hoffnung ruht nun auf der Gestaltung vor dem T2.
Jetzt erst einmal ein paar Bilder, ich beginne mit dem Blick vor dem T1 Richtung Commerzbank:
Nach rechts gedreht zum Omniturm, man sieht das angesprochene Hochbeet (Aschenbecher):
Vor dem Omniturm Richtung T2:
Man könnte jetzt argumentieren, die visuelle Tristesse des Platzes sei der aktuellen Witterung und Jahreszeit geschuldet, ebenso wie den noch unfertigen Bauteilen. Und tatsächlich zeigen die folgenden Bilder, dass das Areal noch nicht abgeschlossen ist, immerhin aber mittlerweile begrünt ist. Jedoch mildert dieser Umstand den negativen Gesamteindruck leider kaum. 10 Bäume sind nun mal keine Platzgestaltung:
Blick von der großen Gallusstraße Richtung T1 und dessen Haupteingang, das Gerüst ist tatsächlich abgebaut:
Der rote Kübel soll eine Art Abfallbehälter sein, zumindest sagt dies der Inhalt aus. Ist das Kunst oder kann das weg?
Blick vom Platz aus in die Schlesingergasse hinein, man erkennt deutlich, die Schlesinger hat durch das Four optisch wirklich gewonnen:
Richtung Stadtplatz vom Quartiersplatz aus, das wird dann noch offener wirken, wenn dann alle Zäune in naher Zukunft gefallen sind:
Abschließend zum Stadtplatz:
Hoffentlich justiert man da noch nach, aber ehrlich gesagt gehe ich davon aus und noch sind nicht alle Teile des zukünftigen Stadtplatzes geöffnet.
Nur zur Vorstellung, selbst mit einem Wasserbecken/Wasserspiel hätte die Aufenthaltsqualität bereits deutlich gesteigert werden können:
Visual: Adama
Doch trotz allem – und das ist der entscheidende Punkt – ist auch am Stadtplatz der eigentliche Star nicht der Bodenbelag oder die Platzgestaltung. Obwohl der Stadtplatz im Gegensatz zum Quartiersplatz, der von der reinen Fassung durch die vier Hochhäuser lebt, durchaus mehr gestalterische Elemente vertragen könnte, möchte ich meine Betrachtung der bisherigen Gestaltung positiv abschließen:
Der wahre Blickfang ist die Architektur, selbst am Stadtplatz. Die extrem dichte, massive und beeindruckende Bebauung entfaltet ihre Wirkung, wenn man auf dem Platz steht und nach oben blickt. Überall eröffnen sich neue Perspektiven, Formen und Farben, mal leicht chaotisch in der Formensprache, mal von Symmetrie geprägt; schlichtweg beeindruckend. Bekanntes, Altes und Neues wird auf diese Weise neu gerahmt, herrlich.
Ich kann nur jedem empfehlen, sich selbst vor Ort ein Bild zu machen. Denn selbst in seiner momentanen Schlichtheit ist dieser Stadtplatz in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa, einzigartig.
Interessierte finden weitere Ansichten, Lookups in einem separaten Beitrag in der Galerie.
Kommen wir zum Quartiersplatz. Wie schon erwähnt, braucht dieser Ort im Unterschied zum Stadtplatz keine aufwendigen Gestaltungselemente. Seine Qualität entsteht aus seiner wunderbar eingefassten Lage, die klare visuelle Eindrücke und konsequente Linienführung bietet, insbesondere beim Blick nach oben, der "Froschperspektive". Ergänzungen werden sich vermutlich auf einige Hochbeete und Sitzmöglichkeiten beschränken, was meiner Meinung nach aber ideal wäre. Mehr braucht es hier tatsächlich nicht. Darüber hinaus wird das Leben hier voraussichtlich stärker pulsieren als am Stadtplatz, da sich im Quartiersplatz viele Zugänge und Wege kreuzen, die zu Restaurants, Geschäften, dem Distrikt Marquet, dem Fitnessstudio und dem Dachgarten führen.
Der Distrikt Marquet braucht noch ein wenig:
Und hier erlebt man eben zuvor genannte Ausblicke nach oben:
Blick Richtung T1 am Quartierseingang große Gallustraße/Roßmarkt:
Interessierte finden weitere Ansichten, Lookups in einem separaten Beitrag in der Galerie. Entsprechenden Verweis setze ich später.
Wir verlassen nun den Quartiersplatz durch den Durchgang zur Junghofstraße:
Und der Blick zurück:
Schade, dass man bei der Metallverkleidung nicht einen etwas goldeneren Farbton gewählt hat, hier hätte ich mir mehr Mut gewünscht. Umso erfreulicher ist die neue Wegführung.Die Junghofstraße ist für mich der gelungenste Bereich des gesamten Ensembles. Die 50er-Jahre-Fassade harmoniert ausgezeichnet mit den neuen Elementen. Eine kleine Kritik habe ich jedoch an der Anordnung der Eingänge von T3 (Wohnhochhaus) und dem Kimpton Hotel: Ich hätte es stimmiger und passender gefunden, wenn der eher unauffällige Eingang des Hotels an der Stelle des sehr präsenten T3-Eingangs gelegen wäre.
Eingang zum Wohnhochhaus T3:
Eingang Kimpton Hotel:
Wohnhochhaus T3 aus der Alten Rothofstraße (anspruchsvolle Aufnahmesituation):
Ein paar weitere Bilder aus und in der Junghofstraße:
Apropos Kimpton:
Selbstverständlich wollte ich das Hotel mit meiner Begleitung besuchen. Der erste Eindruck der Lobby ist – vor allem die Farbauswahl betreffend – gewöhnungsbedürftig. Das sehr helle Licht trägt zusätzlich zu einer kühlen Atmosphäre bei. Es schien und scheint jedoch, dass die finale Farbwärme der Beleuchtung noch nicht gesetzt war und ist, da man verschiedene Einstellungen testete. Man fragte uns auch, welches Licht wir als angenehmer empfinden würden. Wie auf den letzten beiden Bildern zu sehen ist, bewirkt ein sanfteres, weniger aufdringliches Licht eine deutliche Verbesserung des optischen Eindrucks und erzeugt eine angenehmere Gesamtatmosphäre. Die Preise an der Lobbybar empfand ich als fair. Die zur Quartiersplatzseite gelegene Brasserie macht einen ausgezeichneten Eindruck, auf Fotos habe ich jedoch im Hinblick auf die anwesenden Gäste verzichtet. Und ja, die Toiletten in der Lobby sind tatsächlich ein Design-Highlight! Sehr stylisch! Die Aufnahmen der Lobby entstanden mit freundlicher Genehmigung des Hotelpersonals.
Rezeption:
Lobby mit weicherem Licht:
Zwei Totale der Bebauung aus der Junghofstraße, Blickrichtung Roßmarkt, auch hier wieder interessant zu sehen, wie unterschiedlich die Fassaden der Türme, je nach Tageszeit, Witterung und Beleuchtung wirken:
An Stelle des langgezogenen Flachbaus kann irgendwann, nach Hochhaus-Rahmenplan ein neues 150 m hohes Hochhaus entstehen:
Noch einmal ein kurzer Abstecher in die Schlesingergasse für Totale des T1:
Bilder: Adama
Weiter geht es im nächsten Beitrag!
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Teil 2:
Bekanntermaßen bietet die Treppe am nördlichen Eingang des Commerzbankturms einen guten Überblick über den Stadtplatz. Der Zustand vor ungefähr zwei Wochen (als diese beiden Aufnahmen entstanden), war wie folgt (inzwischen tragen die 10 Bäume ihr erstes Grün, und an der Südseite des T2-Podiums sind bereits einige Fassadenelemente angebracht worden):
Von der Treppe aus ergeben sich wunderbare, teils sehr extreme, Froschperspektiven:
Standort etwas südlicher, vor dem Taunusturm, präsentiert sich T2 in seiner vollen Schönheit. Für mich ist dieser Turm der gelungenste der vier neuen Skyline-Zugänge, verwunderlich, dass er momentan noch so wenig im Fokus steht. Ich bin sehr gespannt darauf, wann die Vermarktung offiziell startet.
Stellt man sich nun den Weg zurück Richtung Roßmarkt vor, gelangt man unweigerlich zum überdachten Eingangsbereich Gallusstraße/Roßmarkt. Dort wird zukünftig geschwitzt werden können, denn ein Fitnessstudio zieht ein. Danach lockt der Dachgarten mit Restaurant; eingerahmt von meinem persönlichen Favoriten, dem T2. Die folgenden Bilder zeigen jedoch, dass im Detail noch einiges an Arbeit wartet:
Mit der bald komplettierten Fassade kann das sehr harmonisch und stimmig aussehen:
Vom Roßmarkt aus betrachtet erscheint Four nahezu vollendet. Ich bin überzeugt, dass das Quartier mit dem unmittelbar davor gelegenen, in Zukunft neu positionierten und umgebauten Palais am Roßmarkt aus dieser Perspektive absolut beeindruckend wirken wird!
Aus Nordwest an der alten Oper wirken die 4 aktuell so, die beiden Thumbnails darunter zeigen den Stand letzten August, allerdings wirkt das wegen des Laubs ansprechender:
Als Abschluss dieser beiden Beiträge wähle ich diese Bilder. Das erste wirkt beinahe etwas surreal. Im Vordergrund das lebendige, urbane Stadtleben, im Hintergrund die massiven Türme des Bankenviertel-Clusters. Das zweite Bild ist ja bekannt als Motiv der ersten Visualisierungen. Passt aber sehr gut als finales Bild:
Bilder: Adama
Wie bereits zuvor erwähnt erstelle, ich noch einen Beitrag mit weiteren Froschperspektiven (Weitwinkelaufnahmen), den Verweis setze ich dann nachträglich ein.
Und Danke für die Aufmerksamkeit!
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WOW,.. sehr schön fotografiert und kommentiert und erläutert. Dankeschön!
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Herzlichen Dank für die Mitnahme durchs neue Quartier samt aufschlussreicher Erklärungen Adama. Nicht mehr zu toppen die Arbeit/Aufnahmen.
Tolles Ensemble inmitten der Bankenlandschaft. Lob an Mainhattan und G+P. Kritik wird den Kritikern gerne belassen.