Schlossgartenquartier - Revitalisierung Königstraße 1-3

  • Mit dem (sanierten!) Hotel könnte ich als typischem Vertreter der höherwertigen 60er-Jahre-Architektur sogar noch leben, bei den restlichen Kisten schwant mir ebenso Übles, da wünschte ich mir schon die hochmotivierte Abrissbirne. Vor allem beim Ex-Karstadt sowie der jetzigen Tourist-Info, optisch kein schöner Empfang wenn man vom Hbf in die Stadt läuft.

    Allerdings ist die LBBW-Immobilien auch alles andere als ein Garant für kreativ-gefällige Neubauten, möglicherweise wird ja durch die Planänderung ein zweites QBUS am Tor zur Stadt abgewendet.

  • Zustimmung zu hans.maulwurf. Dass es LBBW Immo aber auch kann, zeigt sich an den Vier Giebeln. Sicherlich ein ganz anderer Kontext aber ein Beispiel dafür, dass nicht alles miese Stangenware ist, was die entwickeln.

    Für das Schlossgartenhotel freue ich ich auch. Schön wäre es, wenn man drumherum für mehr Klarheit sorgen könnte, damit dieser gar nicht mal so schlechte Bau besser da steht.

  • Das Problem ist, die ambitionierten Pläne wurden eingestampft da man entweder nicht an den Standort glaubt, man Kosten sparen will oder eben im Moment kein Geld für eine umfassende Neuentwicklung des Areals hat. Das alles stimmt mich wenig Hoffnungsvoll das hier was gutes entsteht! Es gibt aber auch Vorteile: So wie ich das verstehe muss kein neuer Bebauungsplan erstellt werden und man kann relativ schnell loslegen. Laut Artikel in der StZ soll die Fertigstellung bereits 2026 sein. Würde man das Areal komplett ne konzipieren wäre der zeitliche Horizont (in Stuttgart) sicherlich deutlich drüber.

  • Vielleicht hat es auch einen ganz einfachen Grund, warum man auf eine Neubebauung verzichtet.


    1. kein neuer Bebauungsplan und kein endloses warten auf ein Baugenehmigung

    2. hohe Abriss- und Entsorgungskosten des Bauschutts bei so einem großen Gelände

    3. bei einer Neubebauung würden zu viele unterschiedliche Akteure der LBBW Immo hineinreden wollen und fordern


    Gerade der 3. Punkt könnte ich mir vorstellen, möchte man von Seitens der LBBW Immo vermeiden. Ist jetzt meine Meinung. Wir haben die lange Diskussion bei den Vier Giebel erlebt und wie uneins der Gemeinderat war. Bei so einem großen Gelände an prominenter Stelle wäre die Diskussion noch länger. Bestes Beispiel beim Dorotheen Quartier ging die Diskussion 6 Jahre lang bis endlich der Abrissbagger anrollte. Hier wäre es bei so einem großen Bauprojekt nicht anders.

  • Ich glaube das trifft es vielleicht ganz gut. Vermutlich würde der extrem heterogene Stuttgarter Gemeinderat jedes größere Bauvorhaben extrem verzögern oder durch unmöglich zu erfüllende Forderungen gleich komplett zunichte machen. Man sieht das ja auch bei anderen Gebieten wie z. B. der Villa Berg, dem Eiermann Areal, dem Aurelis Gelände und nicht zuletzt natürlich dem Rosensteinviertel. Vielleicht tut die LBBW gut daran hier den einfachsten Weg zu gehen! Für die Stadt Stuttgart sollte das allerdings ein Warnsignal sein.

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    was vorher damit schon klar ist, keine Aufstockung, keine andere Art der Nutzung, da sonst ja wieder der Bebauungsplan geändert werden müsste, neue Fassade, Aufgliederung in 3-4 Blöcke oben ein paar Wohnungen deren Bewohner dann sicher bald gegen das Skydeck vom benachbarten Kaufhof wegen Lärmschutz klagen etc.

    Dem oben erwähnten Journalisten ist leider am wichtigsten, dass es hier keine längere Baustelle gibt und ich bin mir auch nicht sicher, ob er weiß was ein Landmark ist, denn früher war hier mal der Marstall von Stuttgart und heute?

  • Das wirklich keine Aufstockung möglich ist wäre für mich aktuell noch ein großes Fragezeichen. Da es ja Lichthöfe geben soll und auch die Passage abgebrochen wird sinkt ja theoretisch die BGF. Die Gebäude auf der anderen Seite der Königsstraße sind 1-2 Stockwerke höher, der Bebauungsplan würde das vermutlich auch hier zulassen. Die Frage ist also ob es rechtlich zulässig wäre die durch die lichhöfe reduzierte Fläche oben draufzupacken ohne große Genehmigungsverfahren durchlaufen zu müssen, bzw. ob das rechtlich noch als Umbau durchgeht.

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    in dem oben zitierten Artikel steht explizit drin, dass Aufstockungen damit nicht möglich sind und das die Höhe der Gebäude dort der "Verwaltung" entsprechend genau das richtige Maß für diese Ecke haben, da sind wohl noch welche nach "Stuttgarter Maß" unterwegs... Da fragt man sich schon, wo man 10 - 11 geschossig bauen kann, wenn nicht hier?

  • Das ist aber so wie ich das verstehe die Einschätzung der StZ und kein Baugutachten. Die Gebäude weisen auch heute keine einheitliche Höhe auf und die Frage ist auch was nimmt man als Gebäudeoberkante – letztes nutzbares Geschoss oder zählen auch technische Aufbauten bzw. technische Geschosse dazu?

  • Vielleicht sollte nochmals klar gemacht werden, wie wichtig dieser Standort für das Image der Stadt Stuttgart ist. Es handelt sich hier um das Entrée zur Königsstraße, die eine der bekanntesten und umsatzstärksten Fußgängerzonen Deutschlands ist.


    Viele Bahnreisende, die Stuttgart nur flüchtig kennen, sagen, daß Stuttgart häßlich sei. Und vielleicht liegt es gerade an dieser scheusslichen Eingangssituation in der unteren Königsstraße. Bahnreisende, die aus dem Hauptbahnhof kommen, betreten hier quasi die Stadt. Ich finde es schlimm, dass man das Hotel am Schlossgarten erhalten will. Diese ganze Wand vom Schlossgarten über den Hindenburg-Bau bis zum Citygate hat eine abweisende Wirkung. Furchtbar! Da möchte jeder Bahnreisende sofort wieder umdrehen, in den Bahnhof zurück laufen und mit dem nächsten Zug abreisen.


    In Stuttgart braucht man sich nicht zu wundern, wenn die Stadt deutschlandweit als hässlicher Moloch wahrgenommen wird.

  • Deswegen legen wir auch unseren Bahnhof unter die Erde, dass kein Bahnfahrer mehr unser Stadt sehen muss. Weil Stuttgart ja deutschlandweit die hässlichste Stadt, nein in ganz Europa, nein der ganze Welt ist :D.


    Ganz ehrlich, was interessiert uns Stuttgarter, die Meinung und die Ansichten eines Berliners, eines Hamburgers oder eines Frankfurters usw. Schau ich mir die Innenstädte so mancher Städte in Deutschland an, die im Krieg zerstört worden, dann gewinnt keine einen Schönheitswettbewerb. Die Bebauung vom Berliner Alexanderplatz in Richtung Stralauer Vorstadt trotz auch vor purer Hässlichkeit. Sorry, ich meine pure Schönheit, da Stuttgart ja noch hässlicher ist. :D


    Bevor es keine Entwürfe zusehen sind, können wir nur Vermutungen anstellen, wie die Gebäude aussehen sollen. Vielleicht ist ja das Schlossgartenhotel hinterher ein Hingucker. Es soll ja total entkernt werden und sogar mehr Betten haben als vorher. Warten wir es einfach mal ab. Auch finde ich die Idee, die dunkle Theaterpassage abzureißen und eine Sichtachse zum Schlosspark herzustellen, gar nicht so schlecht. Die Form der Gebäude wird leider quadratisch und rechteckig bleiben, aber mit einer ordentlichen Fassadengestaltung kann man schon was ordentliches daraus machen. Nur bin ich mir bei einer LBBW Immo nicht so ganz sicher, ob die das hinbekommen.


    Auch wird immer vergessen, dass das Umfeld um den Bahnhof in den nächsten Jahren neu gestaltet wird. Die Schillerstraße wird zurückgebaut und die SSB verpasst der Klett-Passage ein neues Gesicht. Nicht zu vergessen die neue Bebauung um die Bahndirektion herum. Hier haben wir auch bisher nicht so viel gesehen, obwohl der Gestaltungsbeirat in einem Bericht in der STN bemängelt, dass die Gebäude höher als die Bahndirektion sind und man doch diese der Bahndirektion unterordnen soll. Es passiert noch viel um unseren Bahnhof herum. ;)

  • Mit etwas Phantasie kann man aus dem Kasten doch was machen - man müsste natürlich die an Stammheim erinnernde Fassade komplett neu gestalten, aber eine Dachterrasse z.B. wäre an der Stelle bestimmt ne Attraktion. Viel scheußlicher finde ich das Zeppelin-Hotel mit seiner abweisenden Fassade, noch so ne Knast-Anmutung am Stadtentrée.

  • Aus dem Gebäude lässt sich sicher etwas machen (siehe Hofbräueck). Ein Neubau auf dem ganzen Areal mit 2 Hochpunkten oder so hätte sicher auch etwas. Allerdings ist es z.B. aus Sicht der "grauen Energie" sinnvoll das Hotel zu sanieren. Wichtig ist meiner Meinung nach vor allem das die Gebäude und die Umgebung Sauber gehalten wird. Es gibt in Stuttgart gefühlt soviel "Siff und Dreck" in der Innenstadt wie sonst nirgendwo...das ist meiner Meinung nach das große Problem.

  • Vielleicht sollte nochmals klar gemacht werden, wie wichtig dieser Standort für das Image der Stadt Stuttgart ist. Es handelt sich hier um das Entrée zur Königsstraße, die eine der bekanntesten und umsatzstärksten Fußgängerzonen Deutschlands ist.


    Das ist wie Du sagst ein wichtiges Einfallstor und Menschen die zum ersten mal in Stuttgart sind sollten natürlich geführt werden, heute passiert das etwas durch die Klettpassage, die die große Öffnung zur Königstraße hat. Morgen wo man ebenerdig die Schillerstraße überqueren wird, wird Dein Hinweis noch wichtiger, das hier die Fußgängerzone anfängt bzw. das man sich wohlfühlt.


    Was hier fehlt, ist ein markanter Punkt (landmark) der idealerweise genau an der Ecke entstehen sollte, bleiben die Baumassen wie heute ist das schwer vorstellbar. Was mich heute auch stört (google streetview Eingang Königsstraße), ist die Kette die beiden Fahrtrichtungen trennt und der Baum der die Sicht auf die Königstrasse verhindert, sowie das große Loch zur Klett-Passage. Auch stört mich die Zickzack-Überdachung der Bushaltestellen (ZickZack) auf beiden Seiten, die ebenso mehr Barriere als nützlich sind.


    Ich hoffe das der Umbau der Schillerstraße nicht an der Straße aufhört und eben den gesamten Bereich aufwertet, wie die dann "überdimensionierte" Öffnung zur Klettpassage so geändert werden kann, dass sie nicht mehr eine Barriere ist, steht imho in den Sternen. Den Marstall als Landmark wird eine noch so geartete Fassade kaum erfüllen können, vielleicht kann man dies mit Lichtinstallationen oder einer großen Kunstinstallation links und rechts am Anfang der Königstrasse erreichen?

  • So wie ich das bisher verstanden habe soll der Platz vor dem Hauptbahnhof, der Arnulf-Klett-Platz, doch weitgehend verkehrsberuhigt werden. Ich gehe daher stark davon aus das sich hier noch einiges ändern wird. Genau deshalb empfinde ich die Lösung für die Königsstraße 1-3 auch einfach zu kurz gedacht. Insbesondere das Gebäude Nr. 1 zum Hauptbahnhof hin macht doch bei einem neugestalteten Platz davor so überhaupt keinen Sinn mehr. Das Gebäude hat seine heutige Erscheinung erhalten weil der überwiegende Teil der Menschen erst 100 Meter weiter durch die Arnulf-Klett-Passage nach oben kommen. Eine raumordnende Wirkung war hier daher nie nötig. Das ändert sich aber mit der Neugestaltung des Platzes – da hilft dann auch ein bißchen neue Fassade wenig.