Kudamm-Tower auf dem Karstadt-Areal

  • Bei allem Verständnis für deine Worte habe ich bei Ramona Popp schon den Eindruck, dass sie mitunter einer pragmatischen Wirtschaftspolitik gegenüber nicht ganz verschlossen ist. Es wäre nur zu wünschen, dass sie manchem Kollegen als Senatorin auch öffentlich viel lauter widerspricht. Früher gehörte es bei den Grünen noch zum guten Ton, sich parteiintern auch öffentlich zu reiben. Aber zuletzt schien das kritiklose Dulden von investorenfeindlichem und oft haarsträubendem Zeug, wie von Cardiac kritisiert, wohl schon fast zur neuen Parteiräson.


    Und, ja Cardiac, das aktive Bemühen, Betriebe wie Kaufhäuser am Hermannplatz etc. in Zeiten von Internethandel fit für die Zukunft zu machen, ist für die zahllosen, oft älteren Angestellten in diesen Häusern etwas extrem Existenzielles. Ich persönliche freue mich von Herzen für jeden einzelen Verkäufer über die geglückte Abwendung der Schließung ihrer Häuser auch durch die "Investoren".

  • Linken Politiker kritisieren inzwischen, dass Signa die Hochhäuser viel zu billig bekommen habe. So billig habe noch nie jemand in Berlin ein Hochhaus bekommen. (Baut der Senat die also auch für Signa und übergibt sie mit Türschlüssel?) Die Mehrheit für den Deal im Abgeordnetenhaus wird bereits in Frage gestellt. Der Groll von Teilen der Koalition gegen Investoren wird sowohl dem Städtebau als auch der wirtschaftlichen Erholung nach der einschneidenden Rezession in Berlin noch enorm Schäden, denke ich.

  • ^ In gewisser Weise hat das auch mit Politikstil zu tun und der Haltung selbst der "größte Player" zu sein. Vom bisherigen Bauboom wurden diese Akteure erst auf ihr hohes Ross gehoben. In Frankfurt lässt ein neuer Hochhausrahmenplan auch seit Jahren auf sich warten und der alte gilt nur dann, wenn es einem gerade in den Kram passt. Gebaut wird dort so viel wie seit 25 Jahren nicht mehr, wie sicherlich auch gerade in Berlin.


    Ich bin mir manchmal nicht sicher, ob es eher eine politische Masche ist. Man stellt keine klaren Regeln auf, lässt den Investor zur Audienz vortanzen, um die Planung im Anschluss willkürlich beschränken zu können. Hätte man Regeln, müsste man sich selbst daranhalten und hätte keinen so großen Spielraum mehr Einfluss zu nehmen.

  • Manchmal scheint mir ich verstehe die Wlt nicht recht... zumindest die berliner Welt, obwohl ich hier nun auch schon die meiste Zeit meines Lebens verbracht habe.

    Sind wir ein Architektur-Forum ?

    Ein eindeutiges JA! ... wie ich meine und damit ungewollt ein Filmzitat liefere.

    So lasst uns doch auf den Tischen tanzen ob der Aussicht auf ein Paar neuer Akzente in der City West. Herrjeh!

  • Auf dem Tisch tanzen würde ich beim Karstadt am Hermannplatz. Wenn Chipi hier seine Replik bauen kann, wäre es für mich das beste Projekt seit dem Stadtschloss und damit mal ein tolles Ding, welches nicht vom Staat gebaut wird. Da fällt mir wenig vergleichbares ein.


    Ich brauche keine Türmchen am Ku’damm aber Berlin kann eventuell die Investitionen brauchen.

  • Die Berliner Zeitung berichtet, dass der Baustadtrat von FK die Signa-Pläne juristisch bewerten lassen hat. Und welch Überraschung: Die Einigung des Senats mit Signa war möglicherweise rechtswidrig.


    Nachtigall, ich hör dir trapsen.

  • Ich finde die Aussagen von machen Abgeordneten hier extrem problematisch. Zitat: "wir organisieren den Widerstand auf der längeren Strecke" – da könnten Außenstehende meinen es geht hier um den Kampf gegen ein Unrechtsregime, aber nein, es geht hier um die Verhinderung jeglicher Aufwertung des Stadtraums. Ob das im Ausland jemand versteht? Und wo soll die Reise hier eigentlich hinführen? Auch andere Investoren lassen von diesen Flächen in Zukunft lieber die Finger oder bauen höchstens banale Kästen ohne großen Aufwand. Manch Abgeordnetem scheint es aber ohnehin lieberzu sein leerstehende Gebäude in Kauf zu nehmen die man dann eventuell Subkulturell bespielen kann. Das dabei Arbeitsplätze verloren gehen nimmt man wohl auch in Kauf, die Angestellten von Karstadt können ja dann für 5€ die Stunde schwarz im Spät arbeiten.

  • Wofür waren die beteiligten Fachpolitiker nochmal zuständig?


    Es wäre zur Abwechslung mal schön zu erfahren, welche Entwicklung Herr Schmidt für den Karstadt am Hermannplatz und Frau Lüscher für den Karstadt am Kürfürstendamm für angemessen hält. Falls die Dame und der Herr, der Meinung sind bei den Kaufhäusern könnte alles beim Alten bleiben und die Große Zukunft steht den Häusern noch bevor - dann sollte Signa die Häuser alsbald schließen und mangels potentieller Nutzer für die riesigen Verkaufsflächen, die Immobilien erst einmal 10 Jahre leer stehen lassen (so wie in jeder kleineren Stadt mit geschlossenen Karstadt-Häusern).


    Niemand kann ernsthaft behaupten, dass es hier um Städtebau und die Art der Nutzung geht. Falls es irgendwie vergessen wurde, SIGNA hat einen positiven Bauvorentscheid für die 101.-Shoppingmall. Genau das braucht der Ku´Damm - eine weitere Shoppingmall, mit immer den gleichen Filialisten. Funktioniert mit dem Europacenter ja auch prächtig - schon jetzt sind Malls ein Auslaufmodell, wie einst die Warenhäuser. So eine für den Ku´Damm angemessene und zeitgemäße Nutzung, als Innbegriff des Investorenkommerzes, ist offenbar genehmigungsfähig. Die aktuell vorgesehene vielfältige Nutzung, wiederum nicht.


    Und der Städtebau? Gegenüber im Westen, das Ku´damm-Karree (102m) - gegenüber im Norden, das Upper West (118m und unter Lüscher errichtet) - schräg gegenüber im Osten, das Europacenter (103m). Da muss man das geltende Baurecht (§34 BauGB) schon unverhältnismäßig negativ auslegen, um hier eine Hochhausbebauung als "ortsfremd" abzulehnen.


    Auch in der Berliner Politik scheinen Fakten Interpretationssache zu sein.

  • Weil sich die Realisierungchance des Projekts trotz offener juristischer Fragen deutlich erhöht zu haben scheint, habe ich mir die Mühe gemacht (es war wirklich ein wenig Mühe ), mir mit Hilfe eines 2018 veröffentlichten Entwurfes von SIGNA und Google Maps den IST-Zustand genauer vor Augen zu führen, um zu verstehen, um welche Gebäude es geht und welche städtbaulichen Folgen Hochhäuser an dieser Stelle hätten.


    Es geht, wenn ich nichts verwechselt habe, um folgende Gebäude:

    Ansicht von Südwesten:

    bildschirmfoto2020-05kkcy.jpeg


    Ansicht von Süden:

    bildschirmfoto2020-0uyjwe.jpeg


    Ansicht von Nordwesten:

    bildschirmfoto2020-07hjb0.jpeg


    Ansichten von Osten:

    bildschirmfoto2020-0uwj0s.jpeg


    bildschirmfoto2020-0lpk21.jpeg


    (Quelle aller Bilder: Google Maps, von mir nachbearbeitet)



    Ich kann architektonisch keinem der in Frage kommenden Gebäude viel abgewinnen, besonders wenig aber den Gebäuden an der Augsburger und der Rankestraße. Auch teile ich die 2018 vom Baukollegium geäußerten "großen Bedenken" überhaupt nicht, "ausgerechnet an diesem relativ intakten Block direkt am Kurfürstendamm mit Hochhäusern zu beginnen“. Ich finde den Zustand an der Rankestr./Augsburger Str. super bieder und langweilig, Hochhäuser würden die Ecke interessanter machen. Gerade die Ansicht von Südwesten zeigt zudem, dass das Bestandsgebäude nicht gut mit seinen zwischenzeitlich gewachsenen Nachbarn harmoniert.


    Relevanter scheint mir das Argument der Beeinträchtigung der Torsituation durch ein Hochhaus am Kurfürstendamm 231. Die Torsituation gegenüber der Gedächtniskirche und die Doppelung zur Torsituation am Potsdamer Platz finde ich sehr attraktiv, fast ein Markenzeichen Berlins, und sie würde durch ein Hochhaus am Ku'damm beträchtlich gestört. Zudem würde ein Hochhaus hier dem Ku'damm die Ruhe nehmen (siehe letztes Bild). Wenn es daher das Hochhausprojekt an dieser Stelle wäre, das fallen gelassen wurde, und wenn die Hochhäuser an der Augsburger und der Rankestraße nicht so hoch ausfallen würden, dass sie die markante Torstuation zu sehr beeinträchtigen würden, wäre das Projekt, städtebaulich betrachtet, für mich ein großer Gewinn.

  • ^

    Die Torsituation nehme ich doch überhaupt nur richtig wahr, wenn ich von der Kantstr. komme. Und von der Kantstr. aus gesehen werden die Signa-HH überhaupt nicht sichtbar sein. Es beeinträchtigt also überhaupt nur die Sicht vom westlichen Kudamm kommend und von dort kommend sehe ich kein Tor, sondern einen (Mini)Cluster, der sich aus einem Blockrand erhebt. In diesem Sinne komplettieren die Signa-HH aus dieser Sicht das Ensemble und erweitern es.


    Steht man auf dem Breitscheidplatz am Eiermann-Bau und schaut zu den HH, hat man die Signa-HH auch eher nicht im Blick, bzw. müsste man dafür dann schon den Kopf nach links drehen. Der Abstand ist meiner Ansicht nach groß genug, um den beiden "Tor-HH" auch weiterhin diesen Eindruck zu verleihen.

  • Relevanter scheint mir das Argument der Beeinträchtigung der Torsituation durch ein Hochhaus am Kurfürstendamm 231. Die Torsituation gegenüber der Gedächtniskirche und die Doppelung zur Torsituation am Potsdamer Platz finde ich sehr attraktiv, fast ein Markenzeichen Berlins, und sie würde durch ein Hochhaus am Ku'damm beträchtlich gestört.

    Geht mir genauso. Ich hatte hier, glaube ich, irgendwo schon mal angemerkt, dass ich den Breitscheidplatz mit den beiden Tortürmen, dem Europacenter und der Gedächtniskirche als gelungenes und ausgewogenes Zentrum der City West empfinde. Ich kann wenig anfangen mit der Haltung, man müsse ringsum (Hardenbergplatz oder Karstadt-Areal) unbedingt höhere Türme errichten, weil hoch nunmal gut sei. Deshalb hatte ich auch Verständnis für die Ablehnung im Baukollegium.


    Das heißt aber nicht, dass ich grundsätzlich gegen neue Hochhäuser in der Gegend wäre – es kommt halt auf das Konzept an. Über konkrete Entwürfe diskutiere ich gerne. Ich habe bloß kein Bock auf Debatten, in denen jegliche Kritik an Investoren und Höhe pauschal als ideologische Verirrung verunglimpft wird.

  • ^ Viel konketer als der aktuelle SIGNA-Entwurf muss es ja erst einmal nicht sein, um darüber zu diskutieren. Die Nutzungen der Hochhäuser stehen fest und die Regelgrundrisse kann man sich denken. Die max. Höhen der Türme wurden auch bekannt gegeben und es gab einige Studien zur Verteilung der Hochhäuser. Das Modell von Signa aus der Präsentation, ist zudem deutlich konkreter gewesen. Interessant wäre mehr über die Sockelbebauung, Erschließung, Durchwegung und Nutzung zu erfahren. Ich denke aber auch dies wurde in der Präsentation mit dem Baukollegium anhand von schematischen Grundrissen diskutiert - die Unterlagen kennen wir nur nicht.


    Das Problem ist vielmehr die pauschale Ablehnung, die fehlende Perspektive eines Konsens und die öffentliche Kommunikation und Wahrnehmung. Die gesamte Ecke Jochimsthaler Strasse mit Sofitel und Swissotel, an dem von SIGNA definitiv angebaut wird, sind baurechtlich Hochhäuser. In der Außenkommunikation des Baukollegiums kam es zumindest so rüber, dass auch Hochhäuser dieser Höhe (40-60m) undenkbar sind.


    Zudem steht als momentane und bereits genehmigte Alternative eine Mall im Raum. Warum sollte da ein Minimalkonsens als Grundlage für eine Überarbeitung des bisherigen Entwurfs nicht möglich sein?

  • Für mich ein Armutszeugnis für solch eine Stadt wie Berlin.

    Wann wird endlich begriffen, dass Berlin eine Weltstadt ist und Konkurrenz hat in der Welt.

    Ich persönlich finde den Entwurf für den Block von Signa klasse.
    Hochhäuser in bestehende Strukturen architektonisch gut zu integrieren, macht ja eine Stadt erst spannend und urban.
    Die City West hat riesiges Potential zu einem wirklich weltstädtischen urbanen Zentrum zu werden. Wen würden die Hochhäuser dort stören, sie sind ja nicht mal besonders hoch, wen? Den Berliner an sich doch wohl garnicht. Das sind doch nur ideologische Kämpfe zu Lasten der Stadtentwicklung.

    Die Lüscher hat schon genug Mist gemacht.
    Hier mal n Aufnahmen aus Frankfurt, was für ein spannendes und abwechslungsreiches Stadtbild entsteht.


    Frankfurt Goehtestr

  • ^Ja vorallem, wenn man aus der B-Ebene auf die Kaiserstrasse kommt. Das ist so abwechslungsreich, so spannend, man könnte speien.

    Ansonsten ist FFM eine äusserst biedere,ideenlose, langweilige Großsstadt, aus der man Wochenends in den Taunus flieht. Sonst nichts.

    Da helfen auch keine Türme.

  • Kann mir jemand erklären wie man ein Bild aus dem Album hochlädt?!


    ^Ja vorallem, wenn man aus der B-Ebene auf die Kaiserstrasse kommt. Das ist so abwechslungsreich, so spannend, man könnte speien. Ansonsten ist FFM eine äusserst biedere ,ideenlose, langweilige Großsstadt. Sonst nichts. Da helfen auch keine Türme.

    Was soll das? Erstmal ist das überhaupt nicht wahr. Ich kenne beide Städte sehr gut, und es stimmt einfach nicht.

    Ich glaube da spricht eher Neid aus ihrem Mund.

    Bieder ist München. Ideenlos? Bitte mal Beispiele, woran sie das fest machen. Kann ich nicht feststellen, ganz im Gegenteil.

    Nennen Sie mir bitte Beispiele für Berliner Ideenreichtum in Stadtentwicklung und Architektur? Alexanderplatz (sicher nicht), HBF und Umfeld (sicher nicht), Rund um O2 Arena (sicher nicht), es geht endlos so weiter.

    Vergleichen Sie mal die Pläne vom Alex mit dem FourFFM und sagen Sie mir welches der beiden Konzepte wohl „ideenreicher und zukunftsorientierter ist.

    Ich lade Sie gern nach FFM ein, da ich davon ausgehe, dass sie Stadt garnicht kennen.


    ^Ja vorallem, wenn man aus der B-Ebene auf die Kaiserstrasse kommt. Das ist so abwechslungsreich, so spannend, man könnte speien.

    Ansonsten ist FFM eine äusserst biedere,ideenlose, langweilige Großsstadt, aus der man Wochenends in den Taunus flieht. Sonst nichts.

    Da helfen auch keine Türme.

    PS: und die Berliner fliehen nicht ins Umland?!

    Also ich kenne niemanden der in den Taunus flieht.
    Hören Sie auf mit so unqualifizierten abwertenden Kommentaren.

    Erstmal in Berlin vor die Tür schauen, da läuft einiges mehr schief.

    Denn gerade was Ideenlosigkeit bei Architektur betrifft, spielt Berlin leider ganz weit oben mit.


    Ach ja und zum Thema Ideenlosigkeit.

    Fällt ihnen eigentlich auf, das Frankfurt schon seit den 70ern Wolkenkratzer baut und die restlichen so genannten Metropolen in DE jetzt erst anfangen. Da frag ich mich, welche Städte sind bieder und ideenlos?

    Frankfurt rekonstruiert im Krieg vergangenes lange bevor es woanders als Idee aufkam. Frankfurt hat das Main Ufer für Stadtentwicklung genutzt (Industrie abgebaut, moderne Wohngebiete erschaffen am Wasser) lange bevor in HH und anderen Städten überhaupt Baustart war (Berlin kriegt es ja jetzt nicht mal richtig hin).

    Auch wenn Sie es nicht hören mögen, FFM ist immer ein Schritt weiter, weil die Bürger weltoffen und aufgeschlossen für Neues sind und schon immer waren.

    Und genau die Hochhäuser machen viel aus:

    Moderne trifft Altes!

    Kultur trifft Kommerz!

    Tradition trifft Weltoffenheit!

    Das sind die Dinge die Städte wie Paris, London usw., für uns so attraktiv machen.

    Beschäftigen Sie sich mal richtig mit einer Stadt bevor Sie ihren Mund aufmachen.

    Berlin ist ne tolle Stadt, aber verspielt viel Potential und benimmt sich manchmal einer Weltstadt unwürdig.

  • Und wann wird begriffen, dass Hochhäuser eine Stadt nur auf dem Skyline-Wandtattoo eine Weltstadt ausmachen, aber nicht zwangsläufig vor Ort? Hochhäuser können die Probleme des Kudamms nicht lösen. Wie du ja sagst, Berlin fehlt u.a. die Wirtschaft. Der Kudamm soll aber kein Hotspot für Banken und Großkonzerne werden. Es muss wieder ein brauchbarer Einzelhandel, Gastro und Kultur Einzug zwischen Breitscheidtplatz und Leibnitzstraße halten. Dazu können Hochhäuser an einer Kreuzung auch nichts beitragen.


    Ich kenne mich jetzt mit der frankfurter Hochhausgeschichte nicht so aus, aber was kam zu erst? Die Wirtschaft oder die Hochhäuser? Hat die Stadt gesagt "Hey, Commerzbank. Wir haben hier ein Hochhaus für dich" oder hat die Commerzbank gesagt "Wir sind ja nun eh schon hier, lass mal was bauen."?


    Ich muss jeodch zugeben, das schönste an der frankfurter Innenstadt (neben dem Main) ist das Hochhuasviertel. Aber das liegt für mich nicht unbedingt am weltstädtischen, sondern einfach daran, dass der Rest der Innenstadt ziemlich gammelig und so spannend, wie Dortmund ist. Nach Feierabend ist bei den Hochhäusern sicher auch tote Hose, vermute ich mal. Also wie wir es jetzt auch am Kudamm haben.


    München ist was die Wirtschaft angeht würde ich mal sagen auf Platz 2 in Deutschland - auch ohne viele Hochhäuser. Auch in München ist nicht alles wie ausm Bilderbuch. Es gibt genug Wiederaufbauarchitektur. Aber es hat nen anderen "Spirit" und ich empfinde es nicht als bieder. Aber jut, das ist wieder Geschmackssache.

    Einmal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Ach ja und zum Thema Ideenlosigkeit.

    Fällt ihnen eigentlich auf, das Frankfurt schon seit den 70ern Wolkenkratzer baut und die restlichen so genannten Metropolen in DE jetzt erst anfangen. Da frag ich mich, welche Städte sind bieder und ideenlos?

    ...

    Also ich finde sie schon recht witzig diese Frankfurter. Immerhin waren es jene die es fertig brachten eben in diesen 70ern ein ganzes vom Krieg völlig unbelecktes Villenviertel einer ziemlich nichtssagenden und dem schnöden Mammon verpflichteten Hochausplanung zu opfern. Man stelle sich vor, ein ziemlich durchschnittliches Hochhaus neben einem Einfamilienhaus samt Vorgarten und Tujahecken. Das hatte schon was.

    Dem stadtzerstörerrischen Treiben konnte erst durch den heftigen Widerstand einiger ' linksversiffter' Hausbesetzer und Bürgergruppen einhalt geboten werden. Natürlich rühmt man sich heute zu gerne mit einer schicken Anwaltskanzlei oder einem Firmensitz in einer dem Kahlschlag entgangenen Gründerzeitvillen des Westends.

    Das ist die Geschichte Hochhaus-Frankfurts.

    Berlin kann es nur besser machen und wird es auch.8)

    3 Mal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • Was für eine Breitseite ist das denn? Und wie benimmt man sich denn als Weltstadt? Was ist unwürdig in Zusammenhang damit?


    Möglich, dass Frankfurt glücklich mit seinen Hochhäusern ist, deshalb muss es noch lange nicht wo anders auch so sein. Copy and paste funktioniert bei Stadtplanung selten.

    Ich wüsste übrigens gerne wo die Hochhäuser stehen, die Paris und London so attraktiv machen. Habe dort mehrere Jahre gelebt, allerdings außer Defense am Stadtrand und dem ollen Mornparnasse gibts da nicht viel und wenn ich an Paris, denke dann bestimmt nicht an Hochhäuser.

    Ähnlich London. Die meisten sind erst in den letzen 20 Jahren entstanden mit der Entwicklung von Canary Warf. Touristen verschlägt es dorthin eher selten.


    Hochhäuser per se sind kein Zeichen von Kreativität oder von Weltoffenheit. Und das mit Kultur und Kommerz, Modernes trifft Altes ist Marketingsprech. Völlig hohl. Dazu braucht es keine Hochhäuser.


    Die Massestudie von Signa finde ich jetzt nicht so toll. Ein Gebäude am Kudamm wo der Karstadt steht, kann ich mir gut vorstellen, allerdings dürfte die Höhe im Bereich von den anderen beiden liegen. Ich denke auch, dass es kompliziert wird dort. Ist ein ähnlich großer Bereich wie das Kudamm Karree. Die Planungen werden Jahre dauern. Und drei Gebäude sind definitiv zu viele, das kann ich mir nicht vorstellen.



    Beschäftigen Sie sich mal richtig mit einer Stadt bevor Sie ihren Mund aufmachen.


    Vielleicht etwas weniger Dünnhäutigkeit und die eigenen Ratschläge beherzigen.

  • Also ich kenne niemanden der in den Taunus flieht.

    Oh da kenne ich direkt mehrere Freunde und Bekannte (u.a. 2 Krankenschwestern) die mittlerweile im Taunus wohnen und regelmäßig in die Uniklinik Frankfurt pendeln weil sie im schicken Frankfurt keinen bezahlbaren Wohnraum mehr finden!


    Die Wolkenkratzer machen aus der Ferne eine schöne Skyline, ja, aber die Gegend in der der Hauptteil steht ist totlangweilig und stirbt Abends vor sich hin.


    Derweil wird das Bahnhofsviertel als neues Ausgeh und Hipsterviertel gehypt, nur leider lässt sich die Drogenszene nicht soweit zurückdrängen dass das auf Dauer funktioniert. Ein großer Teil der Sanitäter, die dort im Dauereinsatz sind, leben übrigens auch nicht mehr in Frankfurt...siehe oben...


    Also aus Frankfurt brauch Berlin echt keine guten Ratschläge finde ich...


    Aber es gibt wirklich sehr schöne, lebenswerte Viertel in Frankfurt...Wolkenkratzer hab ich da aber nicht gesehen....

  • Um auf den Ku’damm zurück zu kommen, finde ich auch wie schon ElleDeBe vermerkte, dass es an der Zeit ist dem Eckbau (von Helmut Jahn?!) an der Joachimsthaler Strasse größer proportionierte Gebäude an die Seite zu stellen, dabei ist es eher zweitrangig ob dabei ein 70, 100, 120 oder 130 Meter HH dabei ist.


    Berlin hat keine Skyline sondern definiert sich aus Sichtachsen. Berlin sollte sich auf diese Sichtachsen konzentrieren und besinnen! Eine wichtige Sichtachse, finde ich, ist z.B. U Bahnhof Wittenbergplatz - Gedächtniskirche.


    Mit der Rückgewinnung der Sichtachsen Breitscheidplatz- Kantstrasse, und ER Platz - Upper West/Zoofenster hat die City West für mich enorm gewonnen.