Deutsche Oper am Rhein

  • https://www1.wdr.de/nachrichte…sseldorf-stadtrat-100.amp


    Der Neubau für die Oper wurde nun offiziell beschlossen. Im Stadtrat haben sich CDU, SPD und FDP gegen Grüne, Linke und AfD durchgesetzt. Der Weg für den endgültigen Architekturwettbewerb ist folglich nun offen.


    Ich bin gespannt, welche Büros an dem Wettbewerb letztlich alle teilnehmen und ob die bereits für die Standortfindung eingereichten Entwürfe so nochmal in den Ring geworfen werden.


    Interessant finde ich auch Oberbürgermeister Kellers Aussage, der Neubau solle „kein Prachtbau werden – aber Championsleague sollte es schon sein“. Ich hoffe das war nur eine Floskel, um die Kritiker von der Gefahr zu hoher Baukosten zu beruhigen und keine echte Bescheidenheit, die am Ende wie so oft die Kreativität der Architekten lähmt und somit dann letztlich nur ein zweitklassiges Mittelmaß beim Neubau erreicht wird. Mut sollte das Gebot der Stunde sein. Insbesondere, wenn es eine „Oper für alle“ sein soll und die eh schon hohen Baukosten gerechtfertigt werden sollen, sollte die neue Oper mEn eine neue Landmarke / ein neues Wahrzeichen für Düsseldorf bilden und erst recht ein Prachtbau werden. Ganz wie die Elbphilharmonie in Hamburg. Da beschwert sich heute auch kaum noch jemand über die explodierten Kosten, weil letztlich doch die Allgemeinheit von ihr profitiert und sie die Stadt wesentlich aufgewertet hat.

    (Ich persönlich finde es daher noch immer schade, dass die Oper nicht nach Plänen von RKW in den Rhein am Medienhafen gesetzt wird – da hätte schon allein der Standort für ein neues Wahrzeichen und einen Nutzen für die Allgemeinheit gesorgt.)


    Wir dürfen gespannt sein!

  • Bei der Standortwahl bin ich ganz Ihrer Meinung. Der Medienhafen wäre der richtige Ort für eine "Championsleague Oper" gewesen. Wenn man es schon macht dann auch bitte richtig!


    Aber eingezwängt zwischen Heinrich-Heine-Allee und Hofgarten? Ich bin besorgt, dass alleine die schwierigen Bedingungen schon eine "Championsleague Oper" verhindern.


    Bei einer Multimillioneninvestition sollten die Vorausetzungen optimal sein. Immerhin wird dieses Projekt den Finanzhaushalt der Stadt auf Jahre belasten. Außerdem können die meisten Düsseldorf wohl auch gut ohne teuren Operneubau leben.


    Meiner Meinung nach hätte es nun wirklich keine Oper gebraucht, um die Primatstellung Düsseldorfs innerhalb der Region Rhein-Ruhr zu unterstreichen.


    Wir dürfen besorgt sein!

  • Finde es auch schade, dass es nicht der Medienhafen geworden ist - da wurde eine große Chance vertan. Jetzt gilt es im Hofgarten eine neue spektakuläre Landmarke zu setzen, auch wenn das wegen der begrenzten Fläche nicht einfach werden dürfte.

  • Mich überzeugt auch leider noch keiner der bereits für die Standortfindung eingereichten Entwürfe:


    Der Ingenhoven Entwurf ist mMn zwar der ästhetischste von allen, hat aber nicht das Potenzial eines neuen Wahrzeichens. Der versteckt sich fast etwas im Hofgarten.


    Die gigantischen Türme von Centrum x Snohetta finde ich zwar spannend und hätten so sicherlich das Potential, eine neue imposante Landmarke zu werden, ich finde die Turmdesigns aber noch nicht schön genug und überhaupt wäre ich für solch eine Lösung nur, wenn man sich dann auch für eine Hochhaus-Clusterbildung rund um die Tuchtinsel entscheidet. Das Dreischeibenhaus wäre ja immerhin schon ein direkter Nachbar. Dann vielleicht noch die Idee des Calatrava-Tower wieder aufleben lassen? Wäre stark, aber dank undemokratischem Hochhausgremium sicherlich aktuell nicht umsetzbar.


    Der Rest der Entwürfe ist meiner Meinung nach absolut unbrauchbar und nur zeitgenössische Varianten des aktuellen Baus. Sprich die würden in ein paar Jahrzehnten auch schon nicht mehr gut aussehen.


    Wie seht ihr das? Habt ihr bereits Favoriten? Gibt es Architekten, die ihr euch für den Neubau wünschen würdet? Herzog + de Meuron? Zaha Hadid?

  • na, und wo in diesem Bereich jahrzehntelang gar nichts passiert ist, werden nun gleich 3 deutsche Städte neue Opernhäuser bauen Hamburg - Frankfurt und Düsseldorf ... Vergleiche werden da automatisch gezogen werden.

    Ich hoffe, dass bei der Akustik und den Sichtverhältnissen im Auditorium so wenig Kompromisse wie möglich gemacht werden- keine einfache Angelegenheit.


    Ja eine Oper im Medienhafen hat etwas spektakuläres aber die Oper am Hofgarten ist ein bewährter Standort und diese Düsseldorfer "Dichte" von Oper, Tonhalle, Museen bei/in der Altstadt hat auch Vorteile.

  • Die Diskussion um einen Standort im Medienhafen war ja schon lange beendet; es ist einfach keine gute Anbindung für die vielen Besucher möglich; hinzu käme noch die schwierige und kostspielige Gründung in diesem Bereich.


    Die oft erwähnte Elbphilharmonie liegt zwar sehr präsent an der Spitze der Hafenmole, ist aber für die vielen Besucher nicht sehr gut erreichbar.


    Die jetzige Standortentscheidung ist ein Ergebnis von Standortuntersuchungen und dem ersten Teil des Wettbewerbes;

    da wurde nachgewiesen, dass je nach Entwurf die Auswirkungen für den Hofgarten nicht allzu groß sind.

    Der einzige Nachteil dieses Ortes ist, dass auf jeden Fall ein Provisorium errichtet werden muss; dafür befindet sich die Liegenschaft aber im Eigentum der Stadt.


    Als Opernbesucher kann ich zudem bestätigen, dass der aktuelle und auch zukünftige Standort alleine schon wegen der hervorragenden Erreichbarkeit mit dem ÖPNV der beste Ort für eine Oper ist. Theoretisch wäre sogar ein direkter Zugang von der U-Bahn Haltestelle (Verteilerebene) Heinrich-Heine-Allee ins Opernhaus möglich.

  • ^ Ich verstehe die Argumentation, eine Oper müsse vor allem dorthin gebaut werden, wo sie von so vielen Menschen wie nur möglich auf einfachstem Wege erreichbar ist, ehrlich gesagt kaum.


    Zunächst bleibt der musikalische Opernbesuch per se ein Nischengeschäft und von den klassischen Besuchern in Abendrobe wird sowieso schonmal ein Großteil mit Taxi, Uber oder eigenem Auto anreisen. Des Weiteren ist der Medienhafen nicht vom öffentlichen Verkehrsnetz abgebunden, nur weil man im Schnitt vielleicht 5 oder 10 min länger zur Oper bräuchte als beim entschiedenen Standort, wo die U-Bahn-Station sich fast vor der Tür befindet. Und letztlich hätte man auch eine weitere Buslinie oder mindestens eine neue Haltestelle „Oper“ sehr einfach ins Leben rufen können. Düsseldorf ist dabei eine sowieso sehr überschaubare Stadt, in der man nicht lang von A nach B braucht – Berliner würden über diese 10-Minuten-kürzer-oder-länger-Diskussion lachen.


    Es wäre daher mEn in der Abwägung wichtiger gewesen, beim Standort auf den Aspekt „Wahrzeichen“ und „Nutzen für alle“ zu setzen – und da hätte der Medienhafen als klarer Sieger hervorgehen müssen.

    Tun wir bitte nicht so, als würde die Mehrheit der Düsseldorfer drei mal wöchentlich oder nach Feierabend mal eben in die Oper hüpfen wollen und wir daher klarstellen müssten, dass man am besten direkt vom Schreibtisch aus auf die Loge springen können sollte und daher jede Minute bei der Anreise zähle.


    Ein Opernhaus wird heute nicht mehr nur für die Musikliebhaber gebaut und insbesondere die horrenden Kosten können nur noch damit gerechtfertigt werden, dass der neue Bau einen Mehrwert und einen Fun-Factor für die Allgemeinheit hat. Sprich: Wenn die Oper ein neues aufregendes Wahrzeichen bildet, das gern fotografiert wird, die Stadtqualität verbessert, zu Spaziergängen einlädt und bestenfalls noch eine öffentliche Aussichtsplattform besitzt.


    Sei‘s drum, am Standort wird man höchstwahrscheinlich nichts mehr rütteln können. Ich hoffe nur, dass beim Bau nun wenigsten nicht so pragmatisch und unkreativ wie bei der Standortwahl verfahren wird.

  • Die Diskussion um eine schlechte Anbindung des Medienhafens kann ich nicht nachvollziehen. Es gibt bereits einen Straßenbahnanschluss dort, der sich ggf. Richtung des Neubaus hätte verlängern lassen.

  • Machtmeiner Meinung nach wenig Sinn, jetzt noch über den Medienhafen zu reden. Der Standort Heinrich Heine ist beschlossene Sache und wir sollten uns auf die Architekturentwürfe für diesen Standort konzentrieren.

  • ^ Im heutigen Presse-Newsletter der Stadt ist die offizielle Pressemitteilung dazu.


    Demnach:

    - der Kaufvertrag wurde mit dem Insolvenzverwalter, Prof. Dr. Torsten Martini der Wirtschaftskanzlei GÖRG bereits ausgehandelt

    - in der kommenden Ratssitzung am Donnerstag, den 27.06.2024 soll bereits darüber beschlossen werden - siehe TOP Ö 4, Nachtrag: 24.06.2024 Nr. 1: "Deutsche Oper am Rhein - Opernhaus der Zukunft - Aufhebung des Ratsbeschlusses KUA/041/2023 und neue Standortentscheidung, sowie nächste Verfahrensschritte"

    - Trotz des Standortwechsels soll das Projekt "Opernhaus der Zukunft" im Zeitplan bleiben - das Auslobungsverfahren für den neuen Standort Am Wehrhahn/Oststraße soll vorbehaltlich der Zustimmung des Rates am kommenden Donnerstag noch in diesem Jahr starten.

    - Das Gartendenkmal Hofgarten bleibt unangetastet, es kann sogar über eine Erweiterung nachgedacht werden

    - Es muss kein teures Interim errichtet werden

    - Es sollen möglichst die Bedarfe unterschiedlicher weiterer Kultureinrichtungen eingeplant werden, z.B. könnte die Clara-Schumann-Musikschule Düsseldorf in die Konzeptionierung integriert werden

    - Es wird geprüft, ob gegebenenfalls der Fundus der Oper vollständig am Wehrhahn realisiert werden kann - auf diese Weise würde ein teurer Neubau eines Hochregallagers in Duisburg hinfällig


    Für mich alles im Allen eine gute Idee und die richtige Entscheidung!

  • Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass – wie auch im RP-Kommentar gefordert – die Stadt diese Chance vollumfänglich nutzt und nicht wieder mit Spießertum und Pseudobescheidenheit grandiose Entwürfe stutzt oder anderweitig mutigen Architekten Steine in den Weg legt (Beispiel Calatrava-Tower). Nur, wenn jetzt auch ein Wahrzeichen entsteht, das bestenfalls weltbekannt wird und zum Fotografieren und Flanieren einlädt, sind diese horrenden Summen gerechtfertigt.


    Ich hoffe auf große Namen in der Rangliste, die Düsseldorf über die Jahre schon für sich gewinnen konnte – Gehry, Calatrava, Ando, etc. Wie wäre es mit einem hyperfuturistischen Zaha Hadid -Bau?


    (In diesem Sinne auch: Wie kann der altuelle Opernbau als Denkmal gelten? Denkmalschutz wird einfach so inflationär angewandt. Ich hoffe wirklich, dass dieses Gebäude trotzdem noch abgerissen wird – ein solch billiger Bau in dieser prominenten Lage…)

  • ^ Zur städtebaulichen Einbindung gibt es ja schon 3 prämierte Entwürfe (vgl. #129).

    Meines Erachtens spricht nichts dagegen, hier anzuknüpfen.


    Im Übrigen bin ich wirklich erleichtert, dass sich endlich mal wieder die Vernunft gegen Ideologie und Populismus durchgesetzt hat.

  • ^ Alles spricht dagegen, dort anzuknüpfen. Die Entwürfe für den Wehrhahn sind so leblos und einfallslos, dass sie sicherlich mit Grund dafür waren, warum man sich letztlich gegen den Wehrhahn als Standort entschieden hat. Und würden den Kosten nicht ansatzweise gerecht – so sehen keine Wahrzeichen aus, allenfalls moderne Großraumbüros.


    Ich hoffe auf ein gänzlich neues Verfahren und kreative Freiheit.

  • ^


    Nicht die Entwürfe waren der Grund, sondern:

    Zitat von Stadt Düsseldorf, Pressemitteilung vom 24.06.2024

    Dr. Stephan Keller:
    "Bereits das Ideenwettbewerbsverfahren im vergangenen Jahr hat gezeigt, dass es sowohl für den Standort an der Heinrich-Heine-Allee als auch für den Standort Am Wehrhahn/Oststraße hochattraktive architektonische Raumnutzungsvarianten gibt. Damals hätten wir uns auf eine gemeinsame Entwicklung mit der SIGNA verständigen müssen, was wir abgelehnt haben. Erst jetzt, nachdem wir das Grundstück in Eigentum der Stadt überführen können, ist eine Realisierung in Eigenregie möglich."

    Signa wollte dort nicht nur eine Oper, sondern natürlich auch Büroflächen bzw. einen Nutzungsmix realisieren, um Geld zu verdienen.

    Dafür wurden auch die Entwürfe gefertigt (die ich nicht schlecht fand), die jetzt wohl nicht mehr passen dürften.


    Aber keine Angst, es wird natürlich einen neuen Architekten- und Ingenieurwettbewerb für das Opernhaus der Zukunft am Standort Am Wehrhahn 1 und Oststraße 15 geben - so steht es auch im Ratsbeschluss.

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  • Alles spricht dagegen, dort anzuknüpfen.

    Die Entwürfe für den Wehrhahn hatten nicht die Qualität Düsseldorf als herausragenden Openstandort zu etablieren. Ich hoffe auf Entwürfe von Weltformat. Übrigens schon überraschend wieviele Leute an der alten Oper hängen.

  • Grad mal Kommentare der Parteien von 2021 zu den Wehrhahn-Entwürfen von BIG gelesen.. “zu hoch”, “schrecklich”, und mein Favorit: “das überfordert Düsseldorf”… 😂 Was Düsseldorf überfordert sind fast eine Milliarden Euro für einen durchschnittlichen, langweiligen Entwurf, der bloß irgendwie allen ein bisschen gefallen soll und niemandem nicht gefallen soll. MUT ist gefragt und damit immer auch ein wenig Polarisierung. Bei der Elbphilharmonie sind mittlerweile auch die Gegner Fans geworden und Hamburg seitdem noch mehr Weltstadt.


    Ich hoffe wirklich, der Stadt ist bewusst, dass gerade der Standort Wehrhahn einen SPEKTAKULÄREN Entwurf voraussetzt, um wirklich ein Wahrzeichen zu schaffen – vermutlich noch mehr als der an der KÖ, wo der Standort per se ja schon geholfen hätte.