Gropiusstadt - Hochhaus von Degewo am Friedrich-Kayßler-Weg 1 (ca. 63m)
Zuletzt hier.
Ich bin kürzlich nach längerer Zeit mal wieder die Wutzkyallee entlang gegangen und war äußerst positiv überrascht über die fast fertige Anmutung des zweiflügligen Wohnturms mit 19 bzw. 21 Etagen. Die vertikale Zweiteilung der Fassade wirkt real sehr viel interessanter und gelungener als ich es bislang angenommen hatte.
Hier zunächst die Visualisierung (die ich bislang nicht kannte):
Bild: degewo/ werkPlaner
Und jetzt gibt es pünktlich zu den gefallenen Gerüsten eine wirklich lange Bilderstrecke dazu in einem Nachbarforum - mit Teil 1 und Teil 2
Laut Projektseite der degewo und einem Beitrag der SPD entstehen bis Ende 2022 gut 150 Wohnungen auf knapp 9.000m² jedoch auf nur 720m² Baufläche, darunter 50 Prozent dauerhaft sozial gebunden (ab 6,60 EUR/m²). Interessant finde ich ferner u.a., dass immerhin 19 Wohnungen 5 Zimmer haben (zunehmend schwer zu finden und noch schwerer zu bezahlen) und es auch 2 WGs mit 7 Zimmern gibt. Andererseits wird es nur 5 "Kurzzeitparkplätze" geben. Geheizt wird übrigens mit CO2-freier Fernwärme aus dem Neuköllner Holzheizkraftwerk. Erwähnenswert außerdem, dass es einen 180m² großen Gemeinschaftsraum sowie einen "Concierge-Service" geben wird und dass jede Wohnung 16m² Balkonfläche erhält.
Auch wenn mir die Breitseiten etwas weniger gefallen (gerade die eine) als die schmalen Fronten und auch u.a. mit blinden "Fenstern" gearbeitet wird, finde ich es insgesamt doch einen gefälligen und gerade für eine öffentliche Wohnungsbaugesellschaft überdurchschnittlichen Bau. Wie schon der ähnlich hohe Turm-Neubau der Genossenschaft BWV Ecke Wutzkyallee/ Theodor-Loos-Weg mal ein mE wirklich gelungenes Beispiel für Nachverdichtung.
Wobei ich den älteren Bestand auch immer durchaus interessant fand: Etwa direkt hinter dem hier gezeigten degewo-Neubau die Wohntürme mit ihren Balkonen im Säulendesign, der farblich und gestalterisch verspielte Ideal-Turm (mit rund 30 Etagen mW noch immer der höchste Wohnturm der Stadt, wenn auch nicht mehr lange) oder das halbkreisförmige Gropius-(Hoch-)Haus direkt an der großen Straßenecke mit den Doppeldeckerbussen.
Ansonsten sind mE aber auch die diversen "kleineren" Nachverdichtungen überwiegend gelungen, die inzwischen an so einigen Straßen und Straßenecken jetzt den Stadtraum besser fassen. Der Masterplan dazu stammte ja auch von renommierten Architekturbüros (Imke Woelk und Christoph Mäkler). Und auch diverse Grünanlagen wurden in den letzten Jahren aufgewertet und mit frischen Spielplätzen wie dem "Vogelnestspielplatz" am Vogelwäldchen sowie Fitness-Equipment ergänzt.
P.S.: Stimmt es eigentlich wirklich, dass die Gropiusstadt die längste zusammenhängende Skyline der Stadt hat (das wird in dem Thread im Nachbarforum jedenfalls so geschrieben, war mir aber bislang nie wirklich bewusst)?