Neubau BVK-Zentrale (115m, 60m & 40m in Bau)

  • Hier ein weiterer Entwurf von unserem DAF Hausarchitekten Klaus K. alias Schachbrett.


    Mir persönlich hat sein erster Entwurf besser gefallen, der erinnert schon sehr stark an das Hypo HH. Naja, Chipperfield toppt er jedoch trotzdem :)



    Mit freundlicher Genehmigung von User Schachbrett


  • 1. Die Höhe: Letztlich die gleiche Problematik wie schon beim SZ-Hochhaus, ADAC-Hochhaus etc. An einem Standort, an dem sich niemand an einem richtig hohen Hochhaus gestört hätte, ja an einer Stelle, an der aufgrund des gesamtstädtischen Zusammenhangs ein weithin sichtbarer Solitär absolute Pflicht gewesen wäre, bleibt man wieder unter 100m.
    2. Die Gestaltung: In diesem Fall fast noch schlimmer, ja der Supergau, der aber mit Punkt 1 zusammenhängt. Um die geforderten Nutzflächen bei niedriger Höhe unterzubringen, lassen sich die Architekten dazu verleiten breit und plump statt schmal und elegant zu bauen. Am Ende wird der langweiligste Entwurf gebaut, gerne nach Überarbeitungen in weiter vereinfachter Form und Fassade.


    Das sehe ich auch so. Man hätte an dieser Stelle problemlos auch 150m hoch bauen können. Der von dir geschilderte Zusammenhang ist leider wahr - Höhenbegrenzung führt zu gedrungenen Hochhäusern, führt zu Ablehnung in der Bevölkerung, führt zu Beibehalten der Begrenzung. Dazu kommt, dass man einfach zu viel Fläche realisieren wollte und scheinbar kein Sockelbau erwünscht war, das hat z.B. beim ADAC ganz gut funktioniert. Es ist keine Lösung in Sicht für das Hochhausdrama.

  • Bei mir bleibt Steidle von den Top 3, mit weitem Abstand, der beste Entwurf. Schaut euch den Thread Titel an. 3 HH. 115m (in dem Fall eher 100m), 60m und 40m.


    Thema getroffen. Chipperfield und Teherani Thema verfehlt.


    Fehler Nr. 1 war, daß die BVK schon im Vorfeld bei den 115m eingeknickit ist. Und sich schön, brav an die lächerlichen 100m gehalten hat!


    Da hat wohl jemand den Schuß nicht gehört, daß diese 100m, wenn überhaupt nur 1 Jahr "bindend" waren. Nach der HH Studie sowieso nicht mehr. Die BVK demnach an Lächerlichkeit nicht zu überbieten. Dann sollen sie halt ihren Chipperfield Entwurf bauen und die Stadt weiter mit Vierkantbolzen verschandeln.

  • Steidle fügt sich in die Begebenheiten noch am besten ein. Eine Überarbeitung könnte interessant werden.


    Chipperfield einfach schlecht und langweilig.
    Teherani interessant, aber zu lang gezogene Schenkel in der Pyramide. Zumal eine Pyramide in dieser Form in einen optischen Wettbewerb mit dem Hypo Hochhaus geht.

  • Zitate Iconic:
    Und solange die nunmehr über 40 Jahre andauernde Nicht-Baukultur in dieser Stadt anhält,


    Haha, der war gut :lach:. Welche Baukultur soll es denn bitte vor 40 Jahren gegeben haben? Plattenbau? In Nachkriegsdeutschland gibt es kaum eine Baukultur, die ihren Namen auch verdient hat. Ästhetik spielt seit über 70 Jahren wenn überhaupt nur noch eine untergeordnete Rolle (Ausnahmen gibt es seit jeher und als solche müssen Olympiapark und Hypohochhaus auch betrachtet werden). Stattdessen meist maximale Funktionalität bei gleichzeitig explodierten Baukosten. Dabei ist es völlig gleich, wo. Dank der Globalisierung und international arbeitender Architekten sieht zunehmend überall alles gleich und austauschbar aus. Regional differenzierte Baustile verschwinden. Tragisch, wenn dann noch provozierte Langeweile wie bei Chipperfield hinzukommt.


    An einem Standort, an dem sich niemand an einem richtig hohen Hochhaus gestört hätte,


    Bist du dir da sicher? Drum herum gibt es genug Anwohner und Kleingärtner, die Sprengkraft ist schon bei knapp 100 Metern groß und nicht vergessen, R. Brannekämper ist überall ;).


    Um die geforderten Nutzflächen bei niedriger Höhe unterzubringen, lassen sich die Architekten dazu verleiten breit und plump statt schmal und elegant zu bauen


    Sorry aber ich verstehe immer noch nicht, warum du und Jai-C die Architekten hier quasi indirekt in Schutz nehmt.
    Was hätte denn z.B. bei Chipperfield dagegen gesprochen, die Höhenverhältnisse vom niedrigeren Turm und dem Verbindungsbau anders zu gestalten? Wäre doch kein Thema gewesen und schon sähe es besser aus (kommt vll ohnehin in der Überarbeitung). Architekten haben nun mal die Aufgabe, große Baumassen ansprechend zu verpacken. Wer sagt, dass das immer einfach sein muss? 60 tsd. Qm verteilt auf drei Hochhäuser bis zu 100 Meter sind darüber hinaus kein Hexenwerk, Schachbretts Zeichnungen sind allein schon besser.
    Sollte wirklich morgen oder übermorgen kein besserer Entwurf unter den 12 eingereichten dabei sein?


    Steidle ist aus den anderen Perspektiven auch nichts, sah gestern besser aus, die Fassaden sind zu monoton, könnte auch vom Rasterpapst Dudler stammen.
    Daher: Teherani jetzt für mich vorne, aber immer noch ernüchternd. Hoffe auf eine umfangreiche Überarbeitung.

  • Sorry aber ich verstehe immer noch nicht, warum du und Jai-C die Architekten hier quasi indirekt in Schutz nehmt.
    Was hätte denn z.B. bei Chipperfield dagegen gesprochen, die Höhenverhältnisse vom niedrigeren Turm und dem Verbindungsbau anders zu gestalten?


    Also zunächst kann ein Architekt, der eine Chance auf den Gewinn eines Wettbewerbs haben möchte, sich nur innerhalb der vom Auslober gesteckten Vorgaben bewegen. Diese Vorgaben sehen eine massive Bebauung vor (das zeigen alle bisher bekannten Entwürfe eindeutig), daran kann der Architekt nichts ändern. Auch so genannten "Stararchitekten" kochen nur mit Wasser.


    Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass die Architekten deswegen keine Verantwortung tragen und ihre Entwürfe automatisch gutzuheißen sind. Ich persönlich finde den Chipperfield-Entwurf langweilig und zu funktional. Daneben hat er sehr unvorteilhafte Dimensionen für ein Gebäude dieser Größe, insbesondere der Verbindungsbau.


    Nach allem was ich bisher gesehen habe, finde ich den Steidle-Entwurf am wenigsten schlecht. Durch die Aufteilung auf drei Türme sind diese in ihren Proportionen noch erträglich. Der Teherani-Entwurf ist aktuell zu massig, hat aber das Potential mit einer Überarbeitung noch deutlich zuzulegen, dem traue ich auch zu am Ende doch zu gewinnen.
    Chipperfield kann dagegen nur noch Schadensbegrenzung betreiben (indem er den Verbindungsbau deutlich in der Höhe reduziert). Aus ästhetischer Sicht hätte dieser Entwurf nicht gewinnen dürfen, ich hätte ihn (ohne die meisten anderen Entwürfe zu kennen) überhaupt nicht prämiert.

  • Laut den Leuten in der Ausstellung soll lediglich der 1. Preis überarbeitet werden.
    Grund: Holzkonstruktionen sind nach der hiesigen Bauvorschrift nicht erlaubt.

  • Das heißt der 1. Platz ist somit der Entwurf, der genommen wird und soll lediglich noch überarbeitet werden?


    Warst du dort? Wie waren die anderen Entwürfe?


  • Grund: Holzkonstruktionen sind nach der hiesigen Bauvorschrift nicht erlaubt.


    Ich habe vermutet dass man in der Fassade Holz verwendet. Das wäre für mich einer der wenigen Pluspunkte gewesen. Wenn nur dieses Detail überarbeitet wird und sonst Chipperfield gesetzt ist, dann sieht es wirklich ganz finster aus :Nieder:


    Jetzt bleibt uns nur noch die Option selbst ein Bürgerbegehren zu initiieren und so das Projekt zu stoppen ;)

  • Oh Mann, das ist echt übel. Könnte damit dann auch ein Richtungsweiser für die neue Hochhausarchitektur in München werden. Mittelhoch-niedrig, möglichst effezient und das alles in einer simplen Bauweise. Kostengünstig.


    Wieviele Unterschriften braucht man für ein Bürgerbegehren?

  • Davon habe ich nichts gehört (war jetzt gerade um kurz nach vier dort). Wer soll das denn von sich gegeben haben?
    Im Mai wird schließlich erst endgültig entschieden, wäre sonst ja überflüssig.


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    Leider habe ich meine Kamera vergessen, daher nur ein paar schnelle Bilder mit dem Handy. Zu allem Überfluss habe ich auch vergessen, die Teilnehmer zu notieren. Leider bekomme ich nur noch die Hälfte zusammen.


    Von den anderen Teilnehmern habe ich noch nie etwas gehört. Diese fallen wohl in die Kategorie "Kleine Büros" (max. 8 Mitarbeiter).


    Nochmal Teherani:




    Architekt vergessen; gefällt mir aber recht gut:





    Entwurf aus Rotterdam:




    OSA; schlimm:




    Pudewill:





    Architekt vergessen; super Fassade:




    Christian Rübbert:





    Henning Larsen:





    Architekt vergessen:, gefällt mir auch recht gut:




    Müller Reimann:





    ___________


    In Summe gefallen mir die Entwürfe der kleinen Büros mit Abstand am besten. Von den Renommierten am ehesten noch Teherani und Henning Larsen.


    Mit ein paar Leuten (z.T. Anwohner) bin ich ins Gespräch gekommen, selten so eine geschlossene Ablehnung gegen einen Entwurf, hier Chipperfailed, erlebt. Von "langweilig" über "greislich" bis zu "und das von einem Stararchitekten" war alles dabei, nur kein Zuspruch.
    Gut angekommen ist dabei der Teherani Entwurf. "Wenn schon so viel neuer Verkehr, dann wenigstens mutig", "der hat doch was", "mehr solcher Bauten, die man vorzeigen kann"...


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    Wenn wir nicht wollen, dass Chipperfailed gebaut wird, eine kurze Mail mit ein paar Sätzen steigert immerhin die kleine Chance:


    BA-Vorsitzende: https://www.ris-muenchen.de/RI…d=635&Wahlperiode=3184784
    R. Brannekämper: http://robert-brannekaemper.de/kontakt/
    OB Reiter: https://www.muenchen.de/rathaus/Kontakt/Impressum.html
    Manuel Pretzl (CSU): https://www.ris-muenchen.de/RI…r_detail.jsp?risid=183603
    Rita Ahlers (hsa), Jury: https://www.h-s-a.de/kontakt
    Elisabeth Merk: https://www.muenchen.de/rathau…r-uns/Stadtbauraetin.html
    Weitere Jury Mitglieder: https://www.wettbewerbe-aktuel…ungskammer-muenchen-83269

  • Henning Larsen und Teherani sind nach genauer Betrachtung nun meine absoluten Favoriten.
    Die Fassade von dem Architekten "Namen vergessen" ist natürlich ein absolutes Highhlight und spielt auch mit dem Hypo HH super zusammen. Der hat wohl auch die vollen 115m ausgeschöpft!
    Fazit: Alle besser, als Chipperfield!


    Habe mich bei Teherani von dem bescheuerten Rendering blenden lassen, wo ein Anfänger einen 20-30m höheren und doppelt so breiten Klotz neben das Hypo HH reingebatzt hat.
    Teherani würde niemals von der Fernwirkung her, so ausschaun. Geschweige denn von näherer Betrachtung. Dieser Entwurf überarbeitetet, etwas schmaler und München hat ein neues HH Wahrzeichen.


    Hadi Teherani sticht damit aus allen Entwürfen komplett heraus. Genaugenommen sind eigentlich alle im Vierkant Format angelegt. Ein Pyramiden HH gibt es in München noch nicht.

  • ^


    Ach so, naja, da würde ich jetzt nicht drauf wetten, dass die das richtig wiedergegeben haben. Die waren schon mit der Frage überfordert, wo nun denn die Einfahrten geplant seien.

  • Lest euch nochmals die letzten Zeilen des Deal Magazin Berichts durch. Da hieß es, daß alle platzierten, die Chance haben, ihren Entwurf noch zu überarbeiten. Das Deal Magazin ist eigentlich schon eine zuverlässige Quelle.


    Jetzt wäre es an der Zeit, daß sich ein Politiker (Pretzl, Reiter, Merk) für den Teherani Entwurf ausspricht. Hauptsache nicht Chipperfield!



    http://www.deal-magazin.com/ne…K-in-Muenchen-entschieden

  • Jetzt muss ich auch noch meinen Senf abgeben Freunde: Und wir sind im Grundsatz alle einer Meinung. Der Siegerentwurf ist maximal langweilig in der Fernwirkung. Übrigens haben wir hier 25 Stockwerke, nicht wie zwei Mal von Euch geschrieben 30. Der Siegerentwurf schockt mich auch. Warum nur derart langweilig...Jai-C hat Recht:"Höhenbegrenzung führt zu gedrungenen Hochhäusern, führt zu Ablehnung in der Bevölkerung, führt zu Beibehalten der Begrenzung". Das ist die Krux in München. Jetzt steht doch ein attraktives wohlproportioniertes HH in der Nachbarschaft. Ich habe den Eindruck, der neue Entwurf darf auf keinen Fall auch nur annähernd so elegant sein wie der HV-Tower, um ja keine Konkurrenz aufzubauen. Ich persönlich finde Steidle nicht besser, sondern ebenso maximal einfallslos, ja gar plump. Billig. Das sieht ja gleich nach einem Abrisskandidat aus den 70ern aus, bevor es überhaupt gebaut wurde. Teherani versucht wenigstens Spannung rein zu bringen, wenngleich die Proportionen der Pyramide mich auch nicht überzeugen. Das müsste mit dem Unterbau dann eher 130 oder 140m werden. Oder eben der Unterbau schmäler. Und Ihr habt Recht: viele der Entwürfe der leer ausgegangenen Büros sind stimmiger und spannender. Den Riesenentwurf sehe ich hier auch nicht, aber doch alles etwas mit mehr Pep. Mit etwas mehr Anmutung. Dass 115 m abgelehnt werden, finde ich grotesk, hat doch der HV-Tower auch diese Höhe. So, jetzt hab ich mich auch ausgeheult. Meine Güte, München, meine Güte...es ist echt traurig :nono: Jeder von uns, allen voran Schachbrett, bekämen und bekommen bessere Entwürfe hin. Natürlich geht's auch um Innenraumausnutzung, aber muss denn das Gebäude derart plump verpackt werden? Null komma Null Kreativität und Sinn für Formgebung. Ich hinterfrage mich selber: gibt es vielleicht eine Chance, dass es uns besser gefällt, wenn es in echt steht? Wir wissen ja: Renderings und der Echtentwurf - das kann noch etwas Abweichen in der Wirkung. Hoffnung...