Chemnitz: Neubau, Getreidemarkt (In Planung)

  • Sehr schön. Jetzt noch die Ruinen daneben angehen und endlich die Theaterstraße mit Straßenbahn umsetzen.

  • Wirklich sehr schön geworden :thumbup: Weiß jemand wie genau das Gebäude genutzt werden soll?


    Die heruntergekommenen Gebäudeensemble sowie die Freiflächen auf der gegenüberliegenden Straßenseite sollte man ebenfalls mal ins Visier nehmen, meiner Meinung nach absolute Filetstücke direkt an der Chemnitz welche durch den Umbau der Theaterstraße sowie den geplanten Rückbau des Neubaublocks an der Theaterstraße besonders in den Fokus rücken.

    Gibt es für dieses Streifen zwischen der Theaterstraße und der Chemnitz schon irgendwelche Pläne?

  • ... volle Zustimmung, das ganze Gebiet in der Ecke sollte neu gedacht und gemacht werden. Auch mit dem Auszug des Fahrrad XXL bietet sich eine einmalige Chance, das gesamte Gebiet zwischen (mindestens) Pfortensteg und Seeberplatz neu zu denken. Da gehören Wohnungen, kleinteilige (gern aber auch größere) Geschäfte und Gastro hin, bestenfalls mit viel Nähe zum Fluss. Der Seeberplatz ist bei genauerem Blick optisch leider nur noch zum Heulen, davon konnte man sich am Wochenende überzeugen.


    Mit weniger Dogmatismus in der Stadt hätte man die Straße "An der Markthalle" + Verlängerung z.B. auch zu einer "echten Kneipenmeile" entwickeln können.

  • Stimmt, das Problem ist vor allem, dass die Chemnitz hinter den ranzigen Gebäuden immer noch viel zu sehr ein Schattendasein fristet. Man kommt einfach zu wenig ran an den Fluss.


    Ich würde mir eine "lockere" Bebauung dort am Fluss wünschen, die neben einzelnen Gebäuden auch Platz für Park, Flusszugang/Flussterrassen bzw. auch Restaurant usw. lässt.

  • ^ Die lockere Bebauung ist ja schon da ;) Noch weniger Bebauung sollte es nicht sein. Mögliche Zugänge zum Fluss gibt es zahlreiche. Aber ich stimme der Grundidee zu, den Fluss im Innenstadt-Bereich stärker in die Stadt einzubinden. Chemnitz 2025 hat die Idee der "Stadt am Fluss" ja in ihr Konzept einfließen lassen und auch einige Flächen in der Stadt definiert. Schon immer habe ich es hier aber etwas schade gefunden, dass die zentralen "Flussteile" (Innenstadt, Brühl) keine Rolle dabei spielen.


    Ich verstehe bis heute nicht, warum das schöne Gebiet an der Markthalle einfach nicht funktioniert. Der Leerstand in diesem Areal ist besonders hoch, dabei wohnt man super zentral und ruhig. Beste Innenstadtlage ohne die "Nachteile" einer Innenstadt.


    Die Idee der Kneipenmeile an der Markthalle ist charmant. Allerdings hat man sich damals - auch aus guten Gründen - bewusst für die Innere Klosterstraße entschieden. Und die funktioniert im Grunde gut. Mein Problem ist nur das fehlen an "hochwertiger" Gastronomie.

  • Lockere Bebauung gibt es dort, ja. Nur zum großen Teil eben ungenutzt und in einem eher vernachlässigten Zustand. Aber die Gebäude, die direkt am Flussufer stehen würde ich wahrscheinlich wegreissen (mindestens zum Teil, zumal die Gebäude bestimmt durch diverse Hochwasser und direkt am Wasser gelegen wahrscheinlich sowieso "Feuchteprobleme" haben). Die Gebäude, die sich direkt an der Straße befinden würde ich in eine "Kette" aus lockerer und vielleicht etwas "anderer/kreativer" Bebauung einbeziehen. Direkt am Flussufer wäre dann Platz für Park und Weg. Vielleicht auch wieder ein Weg, der direkt am Wasser entlang führt. Ein grünes Terrassenufer (ein abgestuftes Ufer mit Zugang und auch Sitzmöglichkeiten für Winters-Eisgarten oder Gäste eines Restaurants hätte bestimmt auch etwas.


    Das Areal wäre für eine Entwicklung und ein paar bebilderte Gedankenspiele wirklich mal interessant. 8o

  • Am Getreidemarkt ist schon ein Gerüst abgebaut worden:


    20230909_115838sze22.jpg


    Und nicht durch das Bild täuschen lassen ("optische Verzerrung wegen Weitwinkel" und die Farbwiedergabe der Kamera ist auch nicht exakt). Es wirkt in Echt schon ganz ok.

    2 Mal editiert, zuletzt von waldkauz ()

  • Schießschartenarchitektur. Traurig. Gestern eisessend vorm La Bouche gesessen und den Platz genossen. Die schönste Ecke der Stadt. Am Getreidemarkt wird niemand verweilen, weil das Auge nichts zu gucken hat. Trostlose Renditearchtektur. Dabe hätte es gerade dort eine Fortführung kleinteiligen Bauens wie in der Inneren Klosterstraße gebraucht.

  • In Chemnitz werden scheinbar konsequent große Klötzer gebaut, die dann als Ganzes auch die gleiche Architektur haben. Etwas Abwechslungsreichtum bekäme man hier vielleicht noch hin, wenn man die einzelnen Häuser des Komplexes wenigstens etwas unterschiedlich gestaltet. Farblich zum Beispiel...


    Aber wie gesagt, erstmal Abwarten wie es zum Schluss aussieht. Ich finde es bisher akzeptabel.

    Einmal editiert, zuletzt von waldkauz ()

  • Ich finde die Tatsache, dass das Gebäude immerhin mal cremefarben angemalt wurde und nicht wieder schneeweiß schon mal ganz gut. Passt auch besser zum Nachbargebäude. In Kombination mit den schwarzen bzw. anthrazitfarbenen Fensterrahmen ganz gefällig. Die Loggien lockern die Fassade auch etwas auf. Auf jeden Fall besser als das Bürgerhaus am Wall nebenan.




  • Stimmt, das Cremeweiss bringt eine angenehme Atmosphäre. Noch besser wären eventuell auch Holzmaterialien, zum Beispiel Holz-Fensterrahmen. Auch wenn das für Chemnitz eher untypisch/selten ist, aber so schafft man Ecken und Gebäude, wo man sich wohlfühlt.


    Ich finde das Ergebnis des Baus aber bisher besser als erwartet, zum Beispiel auch dass es integrierte "Loggias" sind und nicht nur "angesetzte Balkone" wie zum Beispiel an der Mittelstandsmeile. Ein bisschen Abwechslung gibt es ja dennoch im Gebäude-Komplex durch unterschiedliche Gebäudehöhen etc.

  • Ich bin auch positiv überrascht! Die Farbe ist sehr gefällig. Die breite Straße "hinter" dem Gebäude ist mir aber zu prominent. Die hätte man gern etwas dezenter (=schmaler) gestalten können. Auch hätte das Gebäude noch eine Etage mehr vertragen. Alles in allem schon okay, für die Lage aber dennoch zu wenig. Da wäre mehr möglich gewesen. Beste Innenstadtlage und so...

  • Oh man, bei euch liegt die Messlatte aber niedrig, wenn man dem etwas abgewinnen kann. Daneben stehen Nachkriegsgebäude und die Leute haben es hinbekommen gefälliger zu bauen. Die Fenster haben nicht mal einen abgesetzten Rahmen zur Fassade. Billiger gehts kaum. Es wurde 0 auf die ungebende Bebauung Bezug genommen. Traurig, dass wir uns erneut mit sowas abfinden müssen. Da gibts nichts schön zu reden. Die Stadt ist voller Klotzarchitektur. Seit 20 Jahren ist kein herausragendes Gebäude neu entstanden. Alles hat die gleiche Höhe, ist Beige oder Weiß. Wie bitte soll hier ein Lebensgefühl aufkommen, das einer 850 Jahre alten Industriemeteopole würdig ist.

  • Oh man, bei euch liegt die Messlatte aber niedrig, wenn man dem etwas abgewinnen kann. Daneben stehen Nachkriegsgebäude und die Leute haben es hinbekommen gefälliger zu bauen. Die Fenster haben nicht mal einen abgesetzten Rahmen zur Fassade. Billiger gehts kaum. Es wurde 0 auf die ungebende Bebauung Bezug genommen. Traurig, dass wir uns erneut mit sowas abfinden müssen. Da gibts nichts schön zu reden. Die Stadt ist voller Klotzarchitektur. Seit 20 Jahren ist kein herausragendes Gebäude neu entstanden. Alles hat die gleiche Höhe, ist Beige oder Weiß. Wie bitte soll hier ein Lebensgefühl aufkommen, das einer 850 Jahre alten Industriemeteopole würdig ist.


    Ich verstehe deine Kritik - wie ich oben geschrieben habe, finde ich das Gebäude für diese zentrale Stelle der Stadt auch zu wenig. Das Argument, man gehe nicht auf die Umgebung ein, macht an dieser Stelle aber überhaupt keinen Sinn. Auf welche Umgebung solle das Gebäude denn eingehen? Auf die 50er Jahre Gebäude auf der einen Seite - oder doch eher auf den Platten-Flachbau auf der anderen Seite? Auf die 20er-Jahre Jugendherberge, die eigentlich ein technisches Gebäude war oder doch eher auf die drei Plattenbau-Wohngebäude mit ihren 9+ Geschossen. Dazwischen finden sich noch Reste der Gründerzeit sowie aus den 90er-Jahren. Die Umgebung dort ist so heterogen - kein Gebäude passt zum anderen, jedes Gebäude bildet eine komplett andere Zeitschicht ab. Warum also solle sich das Gebäude ausgerechnet auf die schönen 50er-Jahre Gebäude beziehen? Nur weil sie "schön" sind?

    Hier nochmal eine Präsentation von vor einigen Jahren zum Gebäude mit allen Grundrissen: https://rebo-consult.de/wp-con…treidemarkt-003-klein.pdf


    Ich finde, dass nun die Stadt für die ganze Gegend dort mal in die Pötte kommen müsste und an einer Aufwertung des Gesamt-Umfeldes (Stellplätze neu ordnen, Grünflächen gestalten, Straßen- und Wegebau) arbeiten sollte. Auch sollte die Neubebauung der Brachen und des Flachbaus gegenüber nun ernsthaft vorangetrieben werden.

    Einmal editiert, zuletzt von arnold ()

  • Von Architektur würde ich hier auch nicht sprechen. Eher von Baumasse. Für so einen zentralen Standort viel zu einfallslos.

  • Fragen Sie mal 100 Menschen aus welchem Jahr das Gebäude neben ist. da werden sicher alle, die es nicht kennen sagen, von vor 1945. Man hat es eben verstanden auch in schweren Zeiten was fürs Auge zu bauen und nicht nur was weil Wohnraum knapp war. Weil es im Zentrum liegt und man das nur einmal nachm Krieg wieder aufbaut. Wir leben in Saus und Braus und schaffen es eben nicht die umgebende Bebauung aufzugreifen. Warum soll das Gebäude zum Teil nicht Stilmittel der Jugenherberge aufnehmen oder die der Gründerzeit, Zuckerbäcker oder Glas und Beton der Neuzeit. In der Inneren Klosterstraße hat man das doch auch geschafft durch unterschiedliche Mittel die Fassenden spannend zu halten. Stell dir mal vor man hätte auch dort damals nur so einen Klotz hingesetzt wie am Wall, weil drumherum doch eh nur zamgewürfeltes aus vielen Epochen steht. Wir verlieren hier Aufenthaltsqualität! Die ist wichtig für eine Innenstadt!!! Und wir haben sie schon am Johannisplatz verloren, am Wall, hinter dem Sporthochaus, am technischen Rathaus, demnächst in der Johannisvorstadt und nun am Getreidemarkt. Das muss man doch mal merken, dass sich dort keiner lange aufhält. Warum rennen denn die Leute nach DD LE Frankfurt, die rekonstruierten Altstädte?! Weil sie die schön finden PUNKT. Da kann der Modernist noch so viel schwadronieren wie schön seine Glas und Betontempel sind. Es sind leere, tote, seelenlose Hüllen. Und selbst wenn der hässliche Flachbau daneben auch endlich mal wegfällt, was längst hätte passieren müssen, glaubt doch keiner dass dort ein schmucker, vielschichtiger Neubau entsteht, der das ganze rettet. Dort wird genauso ein Klotz hinkommen. Und schon wird auch die Ecke leer bleiben. Mensch Chemnitz, wach doch mal auf! Wir brauchen Lebendigkeit und die fängt bei Architektur und Aufenthaltsqualität an.