Chemnitz: Neubau, Getreidemarkt (In Planung)

  • Auch wenn der Bau grundsätzlich ok ist, aber:


    Da wird für zig Millionen so ein Gebäude errichtet, und dann fehlt es an ein paar schmückenden Details, die das Ganze auch mit verhältnismäßig wenig Aufwand bestimmt ein ganzes Stück zusätzlich aufwerten und abwechslungsreicher machen können. (??) Denn falls es komplett derart einheitlich aussehen wird, dann fehlt definitiv etwas.


    ("Was kann man da bloß machen", das Gerüst steht ja sogar noch großteils und es schmerzt fast schon, falls das Gerüst zu früh abgebaut wird.)

  • Wir verlieren hier Aufenthaltsqualität!

    Jeder, der die Stadt noch aus den 1990er Jahren und davor kennt, weiß das das nicht stimmt. Diese Aussage ist eine Lüge oder einfach selten dämlich formuliert - jedenfalls falsch. Leider vergisst der Mensch oft zu schnell…


    Im Buchladen deines Vertrauens gibt’s sicher noch den ein oder anderen Bildband aus DDR-Zeiten - solltest du dir kaufen und die Aufenthaltsqualiät der Vorwende-Zeit auf dich wirken lassen, die seit dem angeblich verloren gegangen ist.

  • wahnsinn arnold, dich würde ich echt gern mal persönlich kennenlernen. Jetzt kommt noch der Griff in die Mottenkiste um die Probleme schönzureden. Von wem wirst du eigentlich bezahlt für diese Meinung? Die Gebäude daneben SIND aus DDR Zeiten, 10 Jahre nach der totalen Zerstörung der Innenstadt gebaut! Und du redest hier von Vergleichen zwischen Epochen der 4. größten Industrienation der Welt mit einer Zeit als egozentrische Machthaber ein Land in den Bankrott regiert haben. Wie kann man nur auf derart abwägige Vergleiche kommen. Das sind nicht mal Äpfel mit Birnen sondern Stuhlbeine und Rosen. Und damit beende ich meine Diskussion mit dir auch. Die stillen Mitleser hier brauchen sonst neues Popcorn.

    2 Mal editiert, zuletzt von KMS1983 ()

  • Wir leben in Saus und Braus und schaffen es eben nicht die umgebende Bebauung aufzugreifen ...

    Die Kommunen in Deutschland kämpfen aktuell mit einer Rekordverschuldung trotz Rekord-Steuereinnahmen https://www.faz.net/aktuell/wi…ervierfacht-19221218.html. Auch die Kommune Chemnitz muss sparen und bekommt keinen ausgeglichenen Haushalt mehr hin https://www.tag24.de/chemnitz/…eschlossen-werden-2816625. Wo du hernimmst das wir in "Saus und Braus" leben ist mir ein Rätsel! In Zukunft wird unsere Hauptaufgabe sein überhaupt noch einen Teil unserer Infrastruktur erhalten zu können, wenn überhaupt noch Neu gebaut wird dann nur noch das Allernötigste!

  • Regent wo warst du die letzten 12 Jahre? Als in Chemnitz die Investoren ganze Straßenzüge wieder aufgebaut haben? Ewig leerstehende Fabrikhallen saniert wurden, die Arbeitslosigkeit endlich mal unter 6% lag? Legt doch mal nicht jedes Wort auf die Goldwaage. Hier denkt man in Jahrzehnten, nicht heute, weil grad mal ein Jahr Inflation ist. Die Entscheidung zum Bau des Getreidemarktes ist 5 Jahre alt. Da ging es allen so gut, dass gendern das wichtigste war, über das man reden musste. Und natürlich darf man da sagen wir leben in saus und braus. Und auch hier nochmal der Vergleich mit dem Gebäude daneben, das wurde gebaut als die Stadt in Trümmern lag! Und macht mehr her als der Kasten. Und wenn wir schon nicht in der Lage sind Statements zu setzen, wenn es uns gut geht, will ich nicht sehen was bei rum kommt, wenn es uns wieder schlecht geht.

  • ^Tja, diese Zeiten haben sich aber nunmal in den letzten Monaten, bzw. seit Corona fundamental verändert! Das wir in Saus und Braus gelebt haben das kann ich ja noch unterstreichen, aber das wird leider nichtmehr zurückkommen! Die Probleme die uns in Zukunft beschäftigen sind hausgemacht und Viele haben überhaupt noch nicht begriffen wie die Zukunft Deutschlands aussehen wird. Alleine die Instandhaltung unserer Infrastruktur übersteigt bei weitem die finanziellen Möglichkeiten Deutschlands, das vom Kanzler ausgerufene "Wirtschaftswunder" entwickelt sich zum absoluten Rohrkrepierer. Klar werden immer wieder Nebelkerzen ausgeworfen das nächstes Jahr alles besser wird, nur leider werden seit Jahren sämtliche Prognosen der Regierung im Nachgang deutlich nach unten Korrigiert! Bei euch im Osten ist das so noch nicht angekommen, aber versuch mal in einer westdeutschen Stadt aktuell eine Wohnung oder einen Kita-Platz zu bekommen, oder so etwas banales wie einen Termin beim Amt!

  • Ich kann und möchte hier nicht zu tief in die Gestaltung für Aufenthaltsqualität DDR vs. Nachwende einsteigen, dazu habe ich die DDR-Zeit auch zu wenig bewusst erlebt. Aber: Wenn wir jetzt hier so tun, als wären all die neu geschaffenen Straßen und Plätze zwischen all den Klötzern der große Wurf und müssten verteidigt werden, dann finde ich das schon reichlich befremdlich.


    Ich kann also arnolds Aussage dazu und die aktuell fünf Daumen nicht so recht verstehen. Ich lasse mich aber über die Schönheit und Aufenthaltsqualität der ersten 300 Meter Straße der Nationen (und sowieso der weiteren), des Düsseldorfer, Dresdner, Hauptbahnhofsvor-, Campus- und Stefan-Heym-Platzes, der Innenstadtwege und -straßen und noch mehr derer in den Gebieten um die Innenstadt, gern aufklären.

  • Am besten ist das dritte Bild. Außer ein paar Kubikmetern Styropor und etwas Fassadenfarbe ist da fast nichts passiert. Das auffälligste ist noch das fehlende Parkhaus am Rosenhof und der architektonisch irrelevante Uferstrand.

    Edit: der Moritzhof fehlt noch. Das der mir nicht aufgefallen ist, sagt aber auch schon genug.

  • Danke für die tollen Bilder, Zellofant. Nun ist mir aber nicht ganz klar, ob das ein Argument für oder gegen meine Meinung ist, dass die neuen Plätze, Straßen und Wege nicht besonders viel (Aufenthalts-)Qualität mit sich bringen...

  • Zustimmung chemnitz_er. Hier scheinen einige zu denken, wir sind gegen Verdichtung, Großbauten, neue alte Plätze oder Urbanität. Das ist mit nichten so. Chemnitz muss die Kernstadt weiter verdichten und dass diese, vor allem aus der Luft, heute einen deutlich besseren Eindruck macht als 1989 ist doch nicht von der Hand zu weisen. Es ist trotdzem ein Vergleich von Äpfel mit Birnen. Der Staat war Pleite, es fehlte an allem. Offiziell war keiner Arbeitslos und trotzdem hatten zehntausende nichts zu tun auf Arbeit. Wir haben heute 12 Jahre Wirtschaftsaufschwung hinter uns und sind noch dazu Kulturhauptstadt. Können mit heutigen Methoden deutlich effizienter bauen. Haben eine deutlich bessere Kaufkraft. Und trotzdem entsteht nicht ein einziges außergewöhnliches Projekt. Alle Flächen werden mit den Plattenbauten der Neuzeit verdichtet, Schießschartenarchtiektur aus denen jeder cent Rendite gequetscht wird. Representatives ist nicht mehr erwünscht. Was fotografieren, denn die Menschen, wenn sie sich in Chemnitz aufhalten? Das Technische Rathaus, die Einszentrale, das Super8 Hotel? Nein, es sind die Vorkriegsgebäude und Paläste des alten Chemnitz.

    Sie halten sich nicht am Nischel auf, vorm Moritzhof, an der Zenti. Außergewöhnliche Gebäude und Plätze machen eine Stadt attraktiv. Und da darf es doch erlaubt sein wenigstens ein einziges Projekt, in der immer wieder angepriesenen Stadt der Möglichkeiten ungesetzt zu sehen.

  • https://www.tag24.de/chemnitz/…brunnen-enthuellt-3001182


    Am Wochenende hat der Getreidemarkt mit dem Bärenbrunnen wieder einen wunderschönen Baustein erhalten, der das ganze Areal und dessen Aufenthaltsqualität deutlich aufwerten wird. Dazu auch hier mein dank an Sandro Schmalfuß für sein jahrelanges Engagement um dieses Kleinod.


    Leider ist nicht geplant im Zuge des Neubaus und der nahenden Fertigstellung des Gebäudes dahinter auch die Börnichgasse mit einem neuen Fahrbahnbelag auszustatten oder in dem Zuge mal eine Planung für die Zukunft dieses Flachbaus daneben abzugeben. So bleibt zu hoffen, dass sich dort trotz des unfertigen Umfeldes genügend Geschäfte für die Erdgeschosszone finden und vor allem der Rewe nicht die Klientel vom Wall mit rüber zieht.

    Einmal editiert, zuletzt von KMS1983 ()

  • Die FP berichtet, dass wohl auch für den hässlichen Flachbau am Getreidemarkt die Zeit abgelaufen ist. Ende 2024 Anfang 2025 steht der Abriss an. Terminlich natürlich total unglücklich gewählt, hätte das ganze Quartier eigentlich Anfang 2025 fertig sein müssen. Die Mieter wissen davon natürlich noch nichts. Ist mir persönlich aber auch egal. Das Ding muss endlich weg. Was dort dafür neu entstehen soll gefällt leider wenig. Wohnungen für Bundesbedienstete und im Erdgeschoss Büros für die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben. Also wieder genau das, was in dem Quartier leider so gar keinen Sinn ergibt. Die Wohnungen sind am Wochenende leer weil die Angestellten Heim fahren und die Büros zu. Läuft!


    Neubau am Chemnitzer Getreidemarkt im Frühjahr fertig: Was wird aus dem Nachbarhaus?

    https://www.freiepresse.de/che…el13134061?ref=share_link

  • Noch drei Bilder, aber vor allem, weil man sehen kann, dass das Kirchgäßchen gepflastert wird. Vorher war dort Asphalt.




  • Das gepflastertete Gässchen und der Bärenbrunnen sind die Highlights des neuen Getreidemarktes. Den Kasten in der Mitte hätten sie sich schenken können. Warum hat man hier nicht mal was mit Fassadenbegrünung gemacht oder Holz. Dort wurde soviel Blattmasse vernichtet als man den Parkplatz und den alten Baumbestand weggenommen hat, wo ist dafür der Ausgleich in unmittelbarer Umgebung? Aber sicherlich wurde dafür ein Teich voller Lurche irgendwo bei Einsiedel renaturierung. Hilft der Ecke aber in der Sommerhitze auch nix.

  • Neubauquartier Getreidemarkt

    1. Foto: Blick in die Börnichsgasse (Rückseite zur Inneren Klosterstrasse)

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    Blick auf den eigentlichen Getreidemarkt-Platz - heute eine Parkplatzfläche linkerhand, rechts die beiden letzten Altbauten am Platz.

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    Also natürlich ist der Neubau keine Augenweide und auch nicht altstadt-tauglich gestaltet, ABER: er fügt sich in die Neu-Alt-Mischung halbwegs ein, und er stört eine gedeihlichere Weiterentwicklung nicht, denn: es gibt noch zahlreiche Brachen oder Abstandsgrünflächen ringsum, hier könnte noch sehr viel Verdichtung entstehen, wenn man wöllte. Dazu müssten die Platten-Eigentümer drumrum wohl die Flächen abtreten und einer Bebauung zustimmen.

    Auf jeden Fall ist noch sehr viel Platz für mehr, man sollte den Getreidemarkt weiter rahmen und ggf schon vorab als autofreien Stadtplatz wiedergewinnen - mit neuer oder alter Gestaltung, aber mit viel Aufenthaltsqualität. Nur der Hinterhof zum Markt hin sieht gut und einladend aus (thumb mittig).

    Ich habe die teils vermüllten und offenen Brach- und Abstandsflächen nicht fotografisch festgehalten, da reicht ein Blick auf g.maps oder Stadtpläne.

    Bild: https://i.postimg.cc/mDCP3vqV/P1250013.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/X73CLvn5/P1250012.jpg   Bild: https://i.postimg.cc/sggZF0QD/P1250014.jpg


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    Altstadtring mit nun saniertem Eckhaus Theaterstrasse 35 (mittig)

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    alle fotos elli kny

  • Mir bluten die Augen, wenn ich dieses traumhafte Ensamble aus Türmen, Gauben, Sprossenfenstern, Schieferdächern und historisierten Gebäuden sehe und links daneben dieses langweilige Etwas.


    Nun ja.


    Also was da in der städtebaulichen Studie blumig umschrieben wurde und im Ergebnis entstanden ist, stößt bei mir, mal wieder, auf Unverständnis. Fast nichts von den, in der Studie entwickelten Varianten wurde umgesetzt oder es war so grob umschrieben, dass man alles hätte hinstellen können, was vier Wände und ein Dach hat. Weder ist die Bebauung kleinteilig, noch hat man sich gestalterisch in irgendeiner Weise an der umgebenden Bebauung orientiert. Am ehesten hat das Gebäude noch etwas mit dem alten E-Werk gemein. Ein Industriebau! Behaglichkeit, Wohnlichkeit, Atmosphäre wie sie der Ort dringend gebraucht hätte, kommt da bei mir nicht auf. Die Modernisten haben sich wieder austoben können und ein Gebäude geschaffen, das billiger kaum aussehen könnte.


    Leider hört man hier auch wieder Sätze wie, "aber es fügt sich halbwegs...“, "wenigstens", "noch ist Platz für besseres..."


    Das hätte es an der Stelle aber nicht bedurft, sondern eine optische Erweiterung der Mittelstandsmeile und genau dieses Ensambles, damit durch kleinteilige Fassadengestaltung die Formensprache des alten Quartieres um den Getreidemarkt aufgegriffen und fortgeführt worden wäre. Aber stattdessen wieder nur tumbes Beige und Anthrazit auf riesiger Fassadenfläche, wenn sie denn überhaupt verputzt wurde, dazu Fensterschlitze und Flachdach. Welche der umliegenden Wohngebäude haben dort ein Flachdach?! Ach ja die hässlichen Plattenbauten.


    Hier kann jeder nochmal nachlesen, was man uns schmackhaft machen wollte, und dann kann sich jeder selbst ein Urteil bilden, was davon im Ergebnis des ersten Baufeldes zu sehen ist. Oder besser, nicht zu sehen ist.


    So, damit wieder pauschal gemeckert. Schönen zweiten Advent allen! 🙋🏻‍♂️


    https://www.chemnitz.de/chemni…nstudie_getreidemarkt.pdf

  • ^ Natürlich verstehen viele das grundsätzliche Unbehagen an solcher "zeitgenössischer" Bauweise, aber es hilft ja nichts nur zu jammern.

    Neben einem Nachvollziehen der Ursachen solchen heutigen Bauens (und dem meist machtlosen Wirken dagegen), sollte man vielleicht auch mal - ohne sich aufzugeben - die positiven Aspekte sich klarmachen, wie: 1. hier ist eine Bebauung stets besser als eine Brache, denn sie bringt Nutzung, Versorgung von Bedarfen und Leben in die Stadt und nicht an den Stadtrand, 2. wird im chemnitzer Zentrum fast überall in einer schwierigen Umgegend gebaut, sodaß man jeden Stadtbaustein auch als Vermittler ansehen kann - auch wenn er nicht sonderlich gelungen oder gar etwas daneben ist, 3. wollte ich oben eher die Gemüter sänftigen als reizen, daher zeige ich nochmal die ^verlinkte Bebauungskonzeption Getreidemarkt als Bild, was zeigt daß nur ein Bruchteil der Baumasse am Marktplatz bislang erreicht wurde (rote Linie) und es gerade in Bezug zum avisierten Platz des Getreidemarktes noch gewichtigere Ecken zu entwickeln gilt (grüne Linien). Der jetzige Neubaukomplex wirkt nur an einer Ecke zum Markt hin, während es an den weiteren vier Platzseiten und -ecken auf eine kommende Bebauung noch mehr ankommt.

    Wichtig ist, daß hier weitere Bauwillige mobilisiert werden, ich kenne allerdings die maßgebliche Bodenfrage (Eigentumssituation) nicht.
    Ist diese Barriere überwunden, sollte man in der Tat noch mehr auf die achitektonische Qualität achten, was bekanntlich aber sehr schwierig sein kann.

    Sollte es gelingen, steht einem attraktiven neuen Getreidemarkt-Viertel und Marktplatz nichts entgegen. Nur das wollte ich sagen, daß dies nicht übersehen wird. Hohe Ansprüche in Chemnitz durchzusetzen, halte ich allerdings für sehr schwierig, solange es kein dem Anliegen entsprechendes Leitbild und weder den Willen seitens der Planungspolitik sowie seitens der Bauherren gibt. Das Schlechteste wären 10 Jahre ohne Weiterentwicklung hier am Standort. Selbst wenn alles in modernen Kisten bebaut würde, wäre es stadtentwicklerisch dennoch vorzuziehen, da müßte sich aber die Gesellschaft zufriedengeben, wenn sie sowas eben nur so hervorzubringen in der Lage ist und/oder sein will. Also hoffen wir mal. Welches Grundstück steht denn schon bereit für die nächste Bebauung?

    00-c-the-seen.jpg

    ^ quelle stadt chemnitz, planstudie getreidemarkt