Hochhausprojekte Berlin

  • Zitat von nuelle

    Still ruht der See: Hochhausbauplatz Mollstraße



    Mir gefällt das "Sonoe" Projekt wirklich sehr gut, vielleicht stellt es ja den langerwarteten Anstoß dar, dass endlich mal etwas am Alexanderplatz passiert.
    Doch was nützt das schönste Hochhaus, wenn die Umgebung nicht stimmt ?
    Also ist meine Frage, ob jemand weiß, was mit den Platten die auf der gegenüberliegenden Seite stehen geschieht, werden diese, wie ich hoffe abgerissen, oder haben es doch wieder "Ostalgiker" oder SED (oh sorry PDS) Ideologen geschafft, dass sie unter "Denkmalschutz" stehen ?

  • Tsuyoshi,


    den Abriss dieses Areals kannst Du Dir aus dem Kopf schlagen :nono:. Diese Gebäude stehen tatsächlich unter Denkmalschutz. Das erkennst du schon daran, dass sie - im Gegensatz zu den meisten anderen Platten der Republik - detailgetreu restauriert wurden. das betrifft zumindest die, mit einer Keramikfassade versehenen, kammartig aufgereihten Riegel. Für die naiv in weiß/blau/gelb oder weiß/rot/gelb angetünchten Punkthochhäuser W66 an der Grenze zur Schillingstraße oder auch den gerade sanierten QP-Block, der das Areal an der Holzmarktstraße weiterführt gilt der Denkmalschutz zwar nicht, jedoch würde wohl keine Wohnungsgesellschaft und kein Vermieter der Welt bei der aktuellen Mietsituation frisch sanierte Wohngebäude in Innenstadt(-naher) Lage "rückbauen", nur, weil jemand subjektive ästhetische Zweifel hegt.


    Die unter Denkmalschutz stehenden Bereiche genießen diesen Status im Übrigen gerade nicht von den eifrigen Nachfolgern des DDR-Regimes, sondern sind federführend von ehedem westlichen Entscheidungsträgern wie Conradi, Hassemer & Co. dazu gemacht worden. Meiner Ansicht nach zu Recht. Dieser südliche Bereich des zweiten Bauabschnittes der Karl-Marx-Allee stellt quasi die Wiege der Moderne auf ostdeutschem Boden dar. Gerade auch qualitativ braucht der sich - verglichen mit ähnlich eingestuften Gebieten auf altem Bundesgebiet, nicht zu verstecken. Das viele Leute damit, oberflächlich formal bedingt, einfach die landauf, landab übliche minderwertigen Schlafkisten der Vorstädte, möglichst als in der DDR nie existente Sozialbauten assoziieren ist deren Problem.


    Die Entscheidungsträger der DDR präferierten zum Ende hin im Übrigen eine ganz andere, qualitativ minderwertig und extrem industrialisiert ausgeführte Postmoderne mit, aus Mangelerscheinungen selbstkreierten, Versatzstücken.


    Schlagt Euch also ein für alle Mal das undifferenzierte Abreißen einfach nicht genehmer Gebäude oder Siedlungen aus dem Kopf! ;)


    Tsuyoshi, weshalb zitierst Du nuelle mit dem (Bau)stellenbild vom Königstadtkarrée? Das hat doch nichts mit dem von Dir erwähnten Sonae-Projekt zu tun. Und der im Hintergrund gezeigte QP tangiert auch nirgends direkt den Alexanderplatz oder die "Banane". Da liegen ca. ein Kilometer Luftlinie dazwischen.



    Gruss
    AeG

  • Zitat von AeG


    Tsuyoshi, weshalb zitierst Du nuelle mit dem (Bau)stellenbild vom Königstadtkarrée? Das hat doch nichts mit dem von Dir erwähnten Sonae-Projekt zu tun. Und der im Hintergrund gezeigte QP tangiert auch nirgends direkt den Alexanderplatz oder die "Banane". Da liegen ca. ein Kilometer Luftlinie dazwischen.



    Gruss
    AeG


    Upps, da habe ich wohl etwas verwechselt, wusste nur, dass Gegenüber der "Banane" Plattenbauten stehen und habe dann das Bild von Nuelle damit in Bezug gebracht.
    Im übrigen danke für deine rasche Antwort.
    Schön von jemanden wirklich Sachkundigen in sachen Architektur Infos und Denkanstöße zu bekommen.
    Ich stimme dir in deiner Ausführung zu, denn auch ich finde, dass diese DDR-Plattenbauten "Zeitzeugen" der deutschen Nachkriegsgeschichte sind und somit ihre Berechtigung haben, weiterhin zu existieren.
    Auch stimme ich zu, dass diese Platten auch heute noch für Mieter attraktiv sind, da sie relativ günstig und zentral gelegen sind und wenn ich die Möglichkeit hätte, würde ich vielleicht sogar selbst in so einem Ding leben.
    Das ist meine rationale Betrachtungsweise, doch natürlich bin ich auch Ästhet, der, diese Gebäude, rein subjektiv, wie du schreibst, negativ aufstoßen.
    Zumal Plattenbauten diesseits und jeseits des Alexanderplatzes in Hühle und Fühle vorhanden sind, wäre doch ein Komprimiss zu sagen, dass man sie mittelfristig nicht alle erhalten muss.

  • ... wird man wohl auch nicht tun (gerade jene im Karrée zwischen Alexander-, Liebknecht- Moll- und Otto-Braun-Straße stehen seit Langem zur Disposition. Einige davon hätten schon längst den Hochhäusern der TLG weichen können)Aber "dummerweise"(;)) werden wohl gerade jene gegenüber der Banane aus erwähnten Gründen absehbar nicht vom Verschwinden betroffen sein.



    Gruss
    AeG

  • AeG


    sollte das Ding tatsächlich irgendwann mal stehen - und doch eine Goldkuppel tragen - dann wären Drei Kugeln Eis plus Sahne im Becher bei der schicken Italienerin im San Marco(?) unten im Bahnhof Alexanderplatz auf Deine Kosten gerechtfertigt .


    Darüber läßt sich selbstverständlich reden, wollen wir hoffen das auf absehbare Zeit dort etwas in die Höhe wächst . . .!? :lach:


    By the way, ich hatte in letzter Zeit doch den Eindruck das vielen usern die Planungen nicht so geläufig sind - ist ja auch ca. 1 Jahr her, daß die ersten Planungen auf den Tisch kamen, Strieder hatte seinerzeit eine Überarbeitung gefordert und damit meinte er ganz speziell die Kugel auf dem Dach. Diese war im ersten Entwurf in einer eckigeren Einfassung vorgesehen.
    Was die Fassade betrifft so habe ich Häuser in Montreà l und Toronto gesichtet die der Berliner Planung ganz ähnlich sein müssen.


    Zuerst der La Tour IBM-Maraton in Montreà l



    die letzte Aufnahme zeigt das Haus von der Westseite - sieht aus wie ein Kollhoff, was? (Ist es aber nicht)


    und in Toronto der Turm vom OPUS-Projekt



    Als kleine Vorfreude auf da kommendes . . . :banana:

  • Berliner Zeitung, Dienstag 1. Juni 2004

    Spree-Urban statt Spree-Sinus


    Die Stadtreinigung als Projektentwickler: BSR will ihre Brachen bebauen lassen


    Die Planung für eines der spektakulärsten Gebäude Berlins wurde ganz leise beerdigt. Der Spree-Sinus am Spree-Ufer, zwei an monumentale Felsklippen erinnernde Hochhäuser mit wellenförmigen, verspiegelten Fassaden, wird nicht gebaut. Weil sich keine Mieter fanden, verkaufte das Unternehmen KapHag das Gelände an der Holzmarktstraße an den Vorbesitzer, die Berliner Stadtreinigungs-Betriebe BSR.
    "Wir freuen uns darüber, weil nun die Chance besteht, ein Gesamtkonzept für diesen attraktiven Ort zu entwickeln", sagt Christoph Landerer vom BSR-Vorstand. Der BSR gehören an dieser Stelle zwei Brachen, die durch den Bahnviadukt zerteilt sind. Nördlich, wo das BSR-Gebrauchtwarenhaus steht, soll das Projekt Spree-Urban entstehen - ein Ensemble aus drei Zehngeschossern, das zur Bahnseite durch eine Glasfront komplett abgeschirmt wird. Die Planungen dafür laufen seit drei Jahren. Südlich der Bahntrasse sollen vier weitere Gebäude entstehen, darunter ein Turm von 82 Metern Höhe. Die Planung des Berliner Architekten Volker Staab lässt Raum für viele Nutzungen: Büros, auch ein Hotel ist möglich. 20 Prozent der Fläche sind fürs Wohnen vorgesehen. Darauf besteht der Bezirk: "Wir wollen nicht, dass diese Ecke abends ein toter Ort ist", sagt Baustadtrat Franz Schulz (Grüne)
    BSR-Vorstand Landerer rechnet damit, dass trotz des Überangebots an Büroflächen in Berlin der Standort überzeugt: "Wir glauben, dass der Spree-Urban in spätestens fünf Jahren realisiert wird." Man sei mit Interessenten im Gespräch, die bis dahin auf der Brache einen Beachvolleyballplatz und eine Strandbar einrichten wollen.
    [...]


    Edit in by 3rdwave: Bitte noch einen direkten Link zum vollständigem Artikel angeben!
    Leider lässt das Bild von dem Hochaus einen ziemlichen blassen Gesamteindruck vermuten. Falls keiner eines hat, könnte ich es eventuell aus dem Artikel abfotografieren und hier reinstellen.

  • Doch, doch alles vorhanden, wenn auch nicht super-quali, weil Zeitungsbild.
    Berauschend ist die Architektur ja auch nicht gerade, aber besser als gar nichts. Vielleicht können diese kleineren HH ja einmal die Funktion einer Clusterbildung erfüllen . . . ? ;)


  • Dieser runde (Glas?)Block sieht über den schönen alten Bögen ja ungemein verabscheuungswürdig aus. :nono:


    Das Spreesinus war eines der schönsten Projekte Berlins. Wirklich unglaublich schade drum

  • Seh ich ähnlich....da gibts mal ein mutiges, aufregendes design und dann muss das Projekt still und leise begraben werden...schade.

  • Och Mensch! Der Spreesinus war zwar auch nur Glas, aber immerhin hatte es durch seine Form etwas unverkennbares! Das Ding ist ja wieder nur einfallslos! Und dann geschah das auch noch still und heimlich...
    Wieso sollten sich für dieses SpreeUrban-Projekt mehr Miter finden lassen, als für das andere...?
    Aber wenn es erst in 5 Jahren (ent-)stehen soll, dann kann ja noch viel passieren...

  • hm... die sollten mal so schnell wie's geht mit dem Bau anfangen! Ich fahre jedes mal an dieser Stelle vorbei und es wirkt so.... leer ;) Schade um das Projekt Spreesinus. Mal wieder ein still und heimlich gecancelltes Projekt. Und ich sehe nicht ein warum das Neue mehr Mieter finden sollte? Na ja... Wer nicht wagt Der nicht gewinnt.

  • Zoofenster Vom Tisch!?

    neue Hiobsbotschaften aus Berlin, das Zoofenster scheint vom Tisch zu sein. Zwar hatte die Ebertz-Gruppe angekündigt bis Jahresmitte (die ja nun bald erreicht ist) einen neuen Hotelbetreiber vorweisen zu können, aber das war wohl nichts. Das ist zumindest heute ganz nebenbei der Presse zu entnehmen, :Nieder:

    Abgehakt scheint dagegen das Zoofenster-Hochhaus. Das Projekt wollte ursprünglich Brau und Brunnen betreiben, dann stieg das Finanzunternehmen Herbert Erbertz ein.


    Quelle: Berliner Morgenpost, den 4.6.04

  • naja schade drumm....´hauptsache jetzt fängt nicht auch noch an der focus zu schwanken.......sowieso wollen wir erstmal abwarten was aus dem grundstück wird......ein schrecken ohne ende....

  • Ich denke auch ersteinmal abwarten, jedoch schwankt für mich der Focus am allermeisten von den geplanten Gebäuden in Berlin - gerade erst wurden Läden im (ekligen) Schimmelpfenghaus neuvermietet - also von der Realisierung weit entfernt!

  • Zitat von Matte

    Ich denke auch ersteinmal abwarten, jedoch schwankt für mich der Focus am allermeisten von den geplanten Gebäuden in Berlin - gerade erst wurden Läden im (ekligen) Schimmelpfenghaus neuvermietet - also von der Realisierung weit entfernt!


    wirklich? ....ist ja unglaublich....ich dachte wenigstens diese sache wäre unter dach und fach.......erst schmeissen sie die mieter raus und jetzt dürfen se wieder zurückkommen......