Hochhausprojekte Berlin

  • Wenn ihr über das sprecht was da auf dem Entwurf zu sehen ist: es gibt zwar ein paar Rundbögen, aber insgesamt errinnert mich das doch etwas an Ost-Architektur...wirkt streng, lieblos...aber erstmal abwarten.

  • Hallo? Ost-Architektur? West-Nasebohren?


    Zumindest auf dem gezeigten bild soll ja offensichtlich der Eindruck erweckt werden, es handele sich um ein Backsteingebäude aus der "Neuen Sachlichkeit", dem daraus resultierenden Backstein-Expressionismus oder eben der daraus abgeleiteten Industriearchitektur der 1910er bis 30er Jahre. (vgl. in Berlin: Kraftwerk Klingenberg, Rathaus Wedding, Ullsteinhaus etc. oder das VW-Werk in Wolfsburg)


    Wenn die Erde sich kontinuierlich um sich selbst dreht, weiterhin um die Sonne, diese dreht sich um das Zenntrum der Milchstraße etc ... Wo war dann z. B. 1924 eigentlich "Osten"?



    Gruss
    AeG

  • Nachtrag:


    spricht mich im Übrigen weitaus mehr an als dieser orientalisch anmutende Gaga-Kasten, der im Hintergrund zu sehen ist. Naja, ich hör's schon: Hauptsache Hochhaus. Frage mich nur, wer für die Goldkuppel verantwortlich ist. Die kleine Tochter eines Investors oder doch die Frau des Architekten?

  • nuelle: Tja so ganz ging das aus dem Artikel mal wieder nicht hervor, wie bei allen vorangegangenen Zeitungsmeldungen auch. Ich kann Dir nur soviel sagen: ;)

    Geplant sind für die letzte verbliebene Stadtbrache im Berliner Zentrum neben dem ambitioniertem Sonae Imobilià ria-Projekt noch ein Hochhaus an der Seite zum Alexanderplatz hin und ein Hotel an der Südseite. Zugpferd bei der Belebung des Geländes, für das noch zwei weitere Bauabschnitte zur Jannowitzbrücke hin vorgesehen sind, ist jedoch das moderne Freizeitcenter des portugischen Unternehmens.


    Quelle: Wohnen in Berlin und Brandenburg, Ausgabe Mai/Juni 04

  • @AeG/sebastian c/The Berliner: Ostarchitektur, Stuttgarter Hauptbahnhof, ein anderer will sogar kotzen obwohl es in seiner Heimatstadt doch fast nur rote Fassaden gibt :D


    Das ist übrigens keine Goldkuppel sondern eine Kugel in der sich ein Restaurant befinden wird.
    Vielleicht wirkt alles so düster weil dies eine Nachtaufnahme darstellen soll - ich hab noch eine für Euch:

  • Aha? Seit wann ist es denn keine Goldkuppel mehr, Matte? Ich kann mir aber ehrlich gesagt kaum vorstellen - aus versorgungstechnischen, wie baugesetzlichen Gründen - dass der höchste Punkt eines Hochhauses dieser Größenordnung gerade in Deutschland einfach nur den verglasten Luftraum eines öffentlichen Gebäudeteils beherbergt.

  • Zitat von Matte

    @AeG/sebastian c/The Berliner: Ostarchitektur, Stuttgarter Hauptbahnhof, ein anderer will sogar kotzen obwohl es in seiner Heimatstadt doch fast nur rote Fassaden gibt :D


    Was hat das mit der Farbe der Fassade zu tun, wenn das Gebäude SCHEISSE aussieht? :nono:


    Gegenbeispiel: Fändest du einen dampfenden Haufen Hundekot besser, wenn er grün wäre statt braun? :confused:



    Spar dir bitte deine dummen Kommentare, sonst fühle ich mich gezwungen noch dümmere zu machen :D

  • Zitat von AeG

    Aha? Seit wann ist es denn keine Goldkuppel mehr, Matte? Ich kann mir aber ehrlich gesagt kaum vorstellen - aus versorgungstechnischen, wie baugesetzlichen Gründen - dass der höchste Punkt eines Hochhauses dieser Größenordnung gerade in Deutschland einfach nur den verglasten Luftraum eines öffentlichen Gebäudeteils beherbergt.


    Willst du damit sagen, dass es in unserem Land unwahrscheinlich ist, ein Restaurant (bzw. Club, Bar) unter einer Glaskuppel in 150m Höhe zu betreiben? Warum?



    Welfe... Ein einfacher Kommentar, dass deine Abneigung gegen dieses Gebäude nicht von seiner Fassade abhängt, hätte es auch getan.



  • ich habe noch nie einen user erlebt, der so stark seine emotionen in einem forum auslebt, wie du......


    das hier ist ein diskussionsforum über architektur und alles drumherum, nichts weiter.....

  • nuelle: Ich auch noch nicht . . . Vielen Dank für Deine wortkräftige Unterstützung :daumen:


    AeG: So jetzt zu uns beiden :D Ich weiß wirklich nicht woher Du das hast mit der vermeintlichen Goldkuppel? Weder im Ursprungsentwurf noch im überarbeitetem Entwurf (beide von Ortner/Ortner) war eine goldene Kuppel vorgesehen. Der Clou war von Anfang an ein Turmrestaurant (so etwas gibt es übrigens schon u.a. in Freiburg am Bahnhof oder auch bei uns im sog. Neoplan Haus oder im Park Inn Hotel, früher im Europacanter und im Haus am Anhalter Bhf.)
    Wahr ist allerdings, daß das Dach der Shoppingmall golden glänzen soll, weshalb der Tagesspiegel auch vor ca. einem Jahr schrieb: "Bauen auf goldene Zeiten . . . "


    @alle die glauben das es Backstein/Klinker-Fassade wäre: Die beiden Bilder von mir sind dargestellte Nachtaufnahmen, Nachts sind auch alle Katzen grau und deshalb werden diese Häuser auch nur in der Nacht wie Klinker wirken. Alle die das Projekt von Anfang an kennen, werden wissen das eine helle Sandsteinfassade vorgesehen ist. Zur besseren Orientierung poste ich Euch nochmals einiges aus dem Archiv. :cool2:


    Beginnen wir mit der Goldkuppel, Verzeihung das Restaurant :D




    Um uns dann einen Blick auf die Fassaden zu gönnen

  • ich habe noch nie einen user erlebt, der so stark seine emotionen in einem forum auslebt, wie du......


    So ist es - wenn sich Welfe nicht zu benehmen weiß, dann darf er demnächst eine Runde auf der Ersatzbank absitzen! Bei Bedarf - PN an mich.

  • AeG etc:
    Ja, ich gebe zu dass meine Bezeichung "Ostarchitektur" ziemlich unpassend oder zumindest oberflächlich war. Das sollte sich aber auch nicht auf den architektonischen Stil des Gebäudes beziehen, sondern nur meine spontane Reaktion ausdrücken...und die war eben, dass mich zumindest das eckige Gebäude auf der anderen Seite vom Hochhaus irgendwie an nen Plattenbau erinnert hat(quadratisch, schlicht, kleine Fenster..?); gefällt mir auf dem Nacht-Rendering nicht, Backstein-Expressionismus oder jetzt doch ne schöne Sandsteinfassade hin oder her.

  • Sebastian,


    es sei dir verziehen ;).




    TheBerliner,


    ja, das will ich damit sagen. Wobei die Hälfte von dem, was dagegen spricht, weniger mit der deutschen Bürokratie, als vielmehr mit ganz pragmatischen technischen Problemen zu tun hat. Da wären z. b. statische Überlegungen von Bedeutung, auf die ich jetzt nicht näher eingehen will, ohne es zu sehr ausufern zu lassen (nur soviel, Aussen- wie Innenlasten sind bei einem deratigen Gebäude an der Position der Kuppel nicht zu unterschätzen. In der Regel liegen HH ganz wenige Konstruktionsprinzipien zu Grunde. Im besten Falle könnte ich mir vorstellen, dass das eigentliche "statische Dach" weit unterhalb der Glaskuppel liegt, und diese somit als Dachaufbau zu bewerten ist. allerdings ist die Versorgung so eines Aufbaus nicht mit zwei Bohrungen in der Dachplatte getan...) Dann kommen natürlich baupolizeiliche Erwägungen. So wird die Brauchwasserversorgung bei Gebäuden dieser Höhe definitiv nicht über Steigleitungs-Abnahme, sondern "über Kopf" geregelt (das Wasser wird also erst an den höchsten Punkt quasi in eine Art Zisterne gepumpt, um sich dann anschließend von dort mit gleichmäßigem Druck nach unten zu verteilen; die Zisterne fungiert dabei oft sogar als Schwingungsdämpfer). Aber auch Sprinkleranlagen, Feuerwehr-Steigleitungen etc. unterliegen bei diesem Gebäudetypus besonders strengen und umfangreichen Vorgaben. Darunter fällt dann auch die Versorgung der Kuppel. Wie gelangen die Nutzer in die Kuppel? Aufzugsanlagen sind noch immer am besten über dem höchsten Punkt der Fahrkabine angebracht. Alles andere ist teurer und verursacht deutlich höhere Wartungs- und Unterhaltskosten (hat sich schonmal jemand gefragt, weshalb Fahrstühle in alten Häusern, in denen der Aufzugsraum im Keller liegt, oft so quälend langsam und mit beachtlichem "Bremsweg" ausgestattet sind? Hat alles seinen Grund!) Bei einem Haus dieser Höhe wäre das vermutlich unzumutbar, zumindest wenn man die derzeit ortsüblichen Mieterlöse berücksichtigt. Müssen die Leute im konkreten Fall also jetzt die letzten Meter über Stufen, Podeste oder raumgreifenden Rampen zurücklegen? Gut, früher war das schon mal möglich, aber in Zeiten der Bequemlichkeit und der Behindertengerechtheit? Und wie sieht das vor allem mit den Waren aus? Wie wird die Kuppel in die Zirkulation einbezogen? Wird die Abluft etwa an der Kuppel nach unten gesogen? Welche Vorkehrungen werden getroffen, damit witzige Gäste nicht den Flugverkehr irritieren? Wie werden die häufig erforderlichen Reinigungsarbeiten durchgeführt (es handelt sich nicht um einheitliche Höhen)? So kann das noch ein paar Seiten weitergehen ... Klar, machbar ist beinahe alles. Fragt sich nur, mit welchem finanziellen und nervenaufreibendem Aufwand.




    Matte,


    seit Jahren kann ich nachts kaum noch schlafen, wenn ich an dieses Projekt denke. Dabei trägt es in meinen Träumen immer eine goldene Kuppel ;). Aber mal ehrlich, ich weiß leider auch nicht mehr, wie ich jemals darauf gekommen bin. Kann es sein, dass im regelmäßig aktualisierten Iso-Rendering der SenStadt das Gebäude mit einer goldgelben Kuppel eingefügt wurde? Kann aktuell leider keine entsprechende Aufnahme mehr finden. Oder ich hatte es mit den Angaben zur Mall irgendwie vorschnell durcheinander gebracht. Okay, sei's drum. Matte, den Freiburger Bahnhof kenne ich nicht. Aber weder im Spandauer Neoplan-Haus, noch im "Hotel Stadt Berlin", im Excelsior Haus (Anhalter Bahnhof) oder im Europa Center befindet/befand sich das Restaurant am oder um den höchsten Punkt des Gebäudes. Statt dessen sind dort jeweils noch "Dachlandschaften", wenn nicht gar komplette (Technik-)Geschosse darüber untergebracht. Abgesehen davon ist das öffentliche Zugänglichmachen aus vielerlei Hinsicht zwar wünschenswert, aus baulicher, oder zumindest Investorensicht ist es jedoch eher ungünstig. Denn öffentliche Nutzungen, gerade, wenn es sich um regen Publikumsverkehr handelt, bringen noch weit umfangreichere Sicherheits- und Bau-/Logistikmaßnahmen mit sich, die die nutzbare Fläche der darunter liegenden Geschosse erheblich einengt. Ansonsten würde ich sagen, sollte das Ding tatsächlich irgendwann mal stehen - und doch eine Goldkuppel tragen - dann wären Drei Kugeln Eis plus Sahne im Becher bei der schicken Italienerin im San Marco(?) unten im Bahnhof Alexanderplatz auf Deine Kosten gerechtfertigt :D.



    Gruss
    AeG

  • AeG... Ich dachte mir, dass du in diese Richtung gehst. :) Du hast natürlich Recht, wobei hauptsächlich rechtliche Hindernisse den Blick durch eine Glaskuppel auf den Nachthimmel verhindern, ich denke dabei vor allem an die erwähnte Sprinkleranlage. Die technischen Hindernisse hingegen sind zwar herausfordernd, ich erachte sie aber als machbar. Versteh mich nicht falsch, ich bin weißgott kein Statiker oder dergleichen. Aber auf diesem Rendering

    sieht es so aus, als wäre eben jenes Vorhaben technisch durchaus im Bereich des Möglichen.
    Davon abgesehen, glaube ich persönlich nicht an ein Restaurant in der Kuppel, sondern in der obersten Etage. Vielmehr könnte ich mir eine Steinerne Kugel mit Gravur der Kontinente oder ähnliches vorstellen. Wir werden sehen...

  • Si,


    so sieht es aus. Allerdings wird dann vermutlich alles, was "drumherum" so zum Restaurant gehört, auf das danebenliegende Normalgeschoss verteilt. Und die Kuppel wird - zumindest im oberen Bereich - arg von diversen Installationen ihrer Transparenz beraubt. Sonnenschutzvorrichtungen, ob mechanisch oder auf gasochromer/elektrochromatischer Basis, dürften die Kosten gerade hier auch erheblich in die Höhe treiben.


    Aber klar, die lassen sich, wenn sie es tatsächlich so machen wollen, nicht von mir sagen, was sie zu tun und zu lassen haben. Nur für den Fall, dass es am Ende doch anders kommt, als gerade angekündigt, hätte ich schon mal in kurzem Abriss dargelgt warum. :)



    Gruss
    AeG