GreenGate (Kurt-Schumacher-Straße 24-28) [2.BA im Bau]

  • ^Der Bericht geht zunächst auf den von Asbeck gewonnenen Prozess vor dem Kölner Verwaltungsgericht ein. Das Gericht soll in seinem Urteil die vom Rat 2013 beschlossene Änderung des Bebauungsplans für das Areal als unzulässig "zerpflückt" haben. Es lägen auf Seiten der Plangeberin (Stadt) "keine konkreten Vorstellungen sowohl über die Art als auch das Maß der baulichen Nutzung der betroffenen Grundstücksflächen vor", wird aus dem Urteil zitiert.


    Dann kommt Asbeck zu Wort, der erklärt, nach Ausführung des Gerichts bemesse sich die Bebauungshöhe nach § 34 BauGB. Asbeck macht nun gegenüber der Stadt 4,428 Millionen Euro Schadensersatz aufgrund von Preissteigerungen bei Handwerkerleistungen und Baumaterialkosten geltend. Bis zum 11.02. soll die Stadt eine erste Zahlung i.H.v. 1,7 Millionen Euro leisten. Die Stadt will nun prüfen, ob die Ansprüche berechtigt sind.


    Wie bekannt hat Asbeck zudem eine Bauvoranfrage zur Aufstockung auf 17 Etagen gestellt. Leider hat der Planungsausschuss der Beschlussvorlage der Verwaltung (s.o.) einstimmig zugestimmt (am 10.02. entscheidet der Rat). Die Ausschussmitglieder sprachen von einem "Unding" (B. Moll, CDU) oder davon, dass der "Investor hier [alle] am Nasenring durch die Arena gezogen hat" (M. Schmitt, Bürger Bund).


    Asbeck würde sich nach eigener Auskunft mit der Stadt gerne an einen Tisch setzen, will aber erneut klagen, wenn der Rat dem Aufstellungsbeschluss zum neuen B-Plan zustimmt. Er sieht gute Erfolgschancen und geht davon aus, dass die Schadensersatzforderung im Erfolgsfall im zweistelligen Millionenbereich liegen werde. Die Verwaltung ist sich ihrer Sache ebenfalls sicher, hat den Aufstellungsbeschluss aber nicht nochmal extern prüfen lassen.

  • ^Der Stadtrat hat der Beschlussvorlage zur Aufstellung eines neuen B-Plans leider zu- und damit gegen die Aufstockung gestimmt. Die einzigen Gegenstimmen kamen von der FDP. Asbeck will nun wie angekündigt den Klageweg beschreiten (Q).

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    Ich wiederhole mich, aber die Haltung der Politik (und Verwaltung sowieso) ist unverständlich und widersprüchlich. Die Stadt betont in ihrer aktuellen jährlichen Pressemeldung zur Entwicklung des Bonner Büromarkts, dass "weitere projektierte und in Planung beziehungsweise im Bau befindliche Büroflächen – insbesondere auch in Top-Lagen – dafür sorgen [werden], dass Bonn auch weiterhin ein attraktives Angebot an Büroflächen anbieten kann." Gleichzeitig wird die Leerstandsquote im zweiten Jahr in Folge mit 2,1% ausgewiesen. Das ist viel zu gering, um die Gesuche am Markt adäquat bedienen zu können und de facto ein Standortnachteil.


    Anstatt mit Asbeck zu verhandeln und ein für alle Seiten vernünftiges Ergebnis rauszuholen, riskiert man stur weitere hohe Folgekosten für die Steuerzahler. Irrational.

  • Der erste Bauabschnitt des GreenGate wurde im März übergeben. Mieter ist wie berichtet infas.


    Der zweite Bauabschnitt ist im Rohbau erstellt, derzeit laufen die Arbeiten am Innenausbau. Nach Gründungsschwierigkeiten und einer Verzögerung von zwei Monaten in Folge des Bauchtauchereinsatzes vor einem Jahr konnte der Zeitverlust offenbar wieder aufgeholt werden. Innenausbau und Fassade sollen bis Mitte 2023 fertiggestellt sein.


    Dazu gibt es ein tolles Youtube-Video der Köster GmbH zum aktuellen Bautenstand.



    Die Außenfassade des ersten Bauabschnitts hat übrigens eine interessante LED-Voutenbeleuchtung erhalten (Q).

  • Danke dir rec für das Update zu dem Bauvorhaben GreenGate. Gibt es bereits neue Entwicklungen, was die Endhöhe des Gebäudes anbetrifft? Wurde der Klageweg bereits schon eingeleitet bzw. gibt es dazu Prognosen, ob Asbeck erfolgreich sein wird oder nicht?


    Es sieht ja bisher so danach aus, dass jetzt der Rohbau abgeschlossen ist?

  • Wenn auch die von Asbeck gewünschten 17 Geschosse mit ziemlicher Sicherheit nicht kommen werden!? Unwahrscheinlich, das die Klage erfolgreich wird - aber man weiss ja nie!


    Interessant wäre es aber ob der zweigeschossig hohe Dachgarten wenigstens noch realisiert wird? Wahrscheinlich würde es eine Stahlkonstruktion?

    Dies würde meiner Meinung nach den derzeit recht klobig wirkenden Baukörper etwas strecken und zu den 7 geschossigen Seitenflügeln besser proportionieren.

  • lumaya ja, der Rohbau ist abgeschlossen. Da nichts anderes verlautbart wurde, gehe ich fest davon aus, dass Asbeck klagen wird. Wir werden aber wohl nichts davon hören, bevor das Urteil gesprochen worden ist. Das war ja bei der Klage bzgl. des Dachgartens auch schon so. Über die Erfolgsaussichten möchte ich nicht spekulieren. Wünschenswert wäre die Aufstockung natürlich, der Eckturm wirkt so wie er ist arg deplatziert: zu hoch und massiv im Kontext der Villen an der K-S-S und viel zu niedrig im Verhältnis zu den Hochhäusern drumherum.


    rob02 der Dachgarten (Attika) kommt sicherlich noch. Der ist vermutlich nicht nur zur Nutzung durch die Büromieter vorgesehen, sondern soll sicher auch als Eventfläche an Externe vermietet werden (so wie die Top-Etage am Kanzlerplatz).

  • Freudige Nachricht - Es geht weiter!!!


    Sogar in Beton/Stahlbeton! Hätte den 2 geschossigen Dachgarten eher als Stahl-Leichtkonstruktion erwartet.


    Kam am Freitag dort vorbei. Die Bewehrung und teilweise die Schalung der Stützen steht - sowie der scheinbar komplette Aufzugs- und Treppenhauskern steht in Schalung. An einer Seite ist die Einrüstung schon höher für das 2. zusätzliche Geschoss aufgestellt.

    Darunter ist die Fassade bereits zu ca. 75 % fertiggestellt, - Sicher ist Vorsicht vor Verunreinigung beim betonieren geboten.


    Es sieht erstmal aus, als entstünde ein ganz normalen Bürogeschoss?!

  • ^ Neugierig geworden habe ich mich am vergangenen Donnerstag zu einer Brückenrunde aufgemacht. Folgende Fotos sind dabei entstanden:


    Zunächst der Blick aus der Ferne vom Rheinufer in Höhe der Oper. Rechts vom Post-Tower lugt das GreenGate vorsichtig hervor (zu erkennen v.a. am Kran).


    20220811_172108pbiek.jpg



    Vor Ort dann zwei Look-Ups: gut zu erkennen, dass über der neuen Etage eine Zwischendecke eingezogen wird. Zu den Plänen eines Dachgartens passt das tatsächlich nicht.


    Anhand der Bewehrung ist auch klar, dass noch mindestens eine weitere Etage oben drauf kommt. Vor dem Gebäude wurden außerdem verschiedene Schalungselemente gelagert.


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    Zum Abschluss noch einige Ansichten von der anderen Seite des Rheins, der derzeit ein paar Meter schmäler ist als sonst:


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    © eigene Fotos



    Nachdem ich mir die Baustelle angeschaut habe, bin ich der Auffassung, dass dort (mindestens) zwei neue Büroetagen gebaut werden und kein Dachgarten. Ob die Stadt aufgrund der erfolgreichen Klage bzgl. des Dachgartens auch zwei Vollgeschosse genehmigen musste?

  • Und das Gleiche noch einmal aus etwas größerer Entfernung.


    Rechts noch zu erkennen ist, dass der Bundeskanzlerplatzturm ganz langsam seine Fassadenelemente erhält.


    bn_skylidd2q.jpg

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  • Es entsteht leider doch nur ein Dachgarten. Ob über ein oder zwei Etagen konnte ich wegen Dunkelheit nicht genau erkennen. Das Gerüst wird derzeit abgebaut.

  • Ah.. also doch zwei Büroetagen. Da hatte ich im Dunkeln irgendwie eine falsche Assoziation.


    Eine spätere Aufstockung bleibt damit immerhin möglich. Leider die einzige Schlussfolgerung, die man momentan ziehen kann. Dieses Projekt bleibt in all seinen Facetten nebulös.

  • Lt. GA hat der Projektentwickler Asbeck 5 Klagen gegen die Stadt eingereicht. Diese beziehen sich auf 5 zurückgestellte Bauanträge mit bis zu 17 Stockwerken + Dachgarten. Ziel der Klagen ist es eine höhere Bebauung durchzusetzen. Parallel verhandelt Asbeck mit der Stadt gerade über eine Schadensersatzforderung von 4,4M€.


    Traurig, dass man sich nicht anders einigen konnte. Abgesehen davon ist es für mich als Laien unverständlich, wie es unklar sein kann, ob der Rahmenplan nun rechtsverbindlich oder nicht.

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  • Vom Beueler Ufer aus gesehen ist Greengate dank der beiden zusätzlichen "Dachgartengeschosse" jetzt gut zwischen Posttower und UN Gebäude zu erkennen.


    20221106_134956avipn.jpg 20221106_133205wnf7j.jpg

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  • Während in den Büro-Geschossen die Fenster eingebaut werden scheint es beim Dachgarten nicht weiterzugehen.


    Wäre es möglich, dass dort auf das Gerichtsurteil gewartet wird?


  • ^ Immerhin, wenn ich das richtig sehe, wurde das Gerüst wieder aufgebaut, verglichen mit dem Foto von CPK_Bonn aus dem September. Mit dem Ausbau müsste es demnach bald weitergehen.


    Ich frage mich derweil, warum Asbeck nicht gleich auf die Fertigstellung bis zur vollständigen, geplanten Bauhöhe (17+2 Et.) geklagt hat. Dann hätte er doch jetzt wahrscheinlich die Baugenehmigung schon in der Tasche?!

  • Scheint als würde es leider bei 11 Stockwerken + Techniketage bleiben, jedenfalls wird zur Zeit wohl die Gebäudetechnik auf dem Dach aufgebaut.

  • Anbei ein aktuelles Foto. Sieht in der Tat nach Technik auf dem Dach aus. Bleibt die Frage, wer bei einem Urteil zu Gunsten von 18-Stockwerken etwaige Mehrkosten zu tragen hätte...


  • Eilantrag abgewiesen

    Leider schlechte Nachrichten...


    Das VG Köln hat lt. GA einen Eilantrag abgewiesen, mit dem Asbeck gegen einen städtischen Zurückstellungsbescheid vorgehen wollte. Die Stadt hatte mit dem Bescheid die Entscheidung über einen Bauantrag von vergangenem März mit Hinweis auf das laufende Bebauungsplanverfahren zurückgestellt. Der Bauantrag richtete sich auf die Genehmigung zur Aufstockung um drei Stockwerke.


    Das Gericht hält das Zurückstellen für "voraussichtlich" rechtmäßig. Der Entscheidung der Stadt liege eine "hinreichend konkretisierte Planung [Rahmenplanung Bundesviertel] zu Grunde" (das sah es vor ca. eineinhalb Jahren noch anders, damals war allerdings das Verfahren zur Neuaufstellung eines Bebauungsplans für das Areal noch nicht angelaufen).


    Die Hauptsacheverfahren, die beim Verwaltungsgericht noch anhängig sind, will Asbeck dennoch weiterführen. Darin geht es um fünf verschiedene Bauvoranfragen mit unterschiedlichen Gebäudehöhen (max. 17 Vollgeschosse plus Dachgarten).


    Aber: Asbeck wird das GreenGate in den kommenden Monaten in der von der Stadt genehmigten Höhe zu Ende bauen. Weiterhin will er Schadensersatzforderungen - nach Angaben seiner Anwältin rund vier Millionen Euro durch Zeitverzug, Personalkosten- und Materialsteigerungen - gegenüber der Stadt geltend machen.


    Eine nachträgliche Aufstockung nach der Fertigstellung ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht wahrscheinlich (also selbst bei späterem Erfolg vor Gericht). Laut GA geht es Asbeck bei den Klagen darum "rote Linien zu ziehen" sowie um weiteren Schadensersatz in Millionenhöhe (Q GA+)?!


    Ist ja auch nachvollziehbar, wenn das Gebäude frisch vermietet ist, dürfte eine Aufstockung ohne Beeinträchtigung der Mieter nur noch schwer machbar sein.

  • Eine Aufnahme aus Richtung Franz-Josef-Strauß-Allee. Die oberen Geschosse (Dachgarten?) sind jetzt auch verglast...


    greengaterlcyg.jpg

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