Stadtgespräch Spezial: Günthersburghöfe und das große Ganze

  • Stadtgespräch Spezial: Günthersburghöfe und das große Ganze

    Das EINZIGE was GEGEN Landes spricht:
    Die persönlichen Eitelkeiten und holzwegigen Dogmen ALLER anderen, die durch den Landes-Entwurf blamiert sind.


    PS: Der Landes-Entwurf bietet noch Spielraum für einige weitere Detail-Vorschläge (in Fortführung seines Entwurfes). Ich denke hier vor allem an weitere Verdichtungsmöglichkeiten in den Innenbereichen der Blöcke analog "Gründerzeit".
    Soweit aber die grundsätzliche Richtung nicht klar ist, braucht man darüber gar nicht zu diskutieren.

  • Vorschlag (jenseits persönlicher Befindlichkeiten):


    Man nehme eine moderne "Computer-Maus", kopiere aus dem Bereich "Nordend-Ost" ein paar anständige Gründerzeit-Strassenzüge (Egenolffstrasse und co.), setze sie in die dortige Wildnis und macht die Ränder des Baugebietes noch ein wenig passend. Fertig wäre die PEFEKTE Nordend-Erweiterung (analog "Landes").


    Warum kann es nicht sooo einfach sein !!?


    Statt dessen: Stadtplaner, Soziologen, Biologen und reichlich Politiker-Geschwätz.
    Und das Ergebnis ist dann doch viel schlechter als "Nordend-Ost".
    Was soll das ?

  • Bin ganz deiner Meinung! Ich würde sogar behaupten, dass Stadtplaner und die meisten Architekten völlig überflüssig sind.

  • Die Antwort hat Schmittchen ja schon in seinem Post #59 gegeben. Die jetzige Planung läst mehr vom Bestand übrig. Da Veränderung hier bei uns ja in erster Linie negativ gesehen wird, bedeutet weniger Veränderung, weniger Widerstand. Ich kann mir übrigens nicht erklären, warum gerade bei uns so viel Angst vor Veränderung herrscht.

  • Ich denke, hier gibt es nicht mehr Angst vor Veränderung als anderswo, sondern mehr Angst vor Widerstand als anderswo...

  • Wobei man sich den potentiellen Widerstand auch unnötig selbst großgezüchtet hat, durch völlig verkorkste Negativbeispiele wie die ganzen Nachkriegssiedlungen der 50er und 70er und auch jüngere Totalversager wie Rebstockpark, Europaviertel oder Riedberg. Dass wenige Leute solch technokratischen Unsinn vor ihrer Haustür neugebaut bekommen wollen, dürfte verständlich sein. Hätten sich Architektur- und Städtebau-Ideale nicht derart weit von den Menschen und ihrem Ästhetikempfinden entfernt, würde die Widerstands-Thematik sicherlich etwas anders aussehen.
    Umso wichtiger ist es, endlich wieder den Weg zurück zu anständigen Planungen zu finden. Nicht durch größtmögliche Bürgerbeteiligung (wo dann Sinnlosigkeiten rumkommen wie die Forderung nach Spielplätzen auf dem Bahnhofsvorplatz) bekommt man das hin, sondern durch Abkehr von den gegenwärtigen Dogmen, und Zuwendung zu den über Jahrhunderten tradierten und optimierten Grundsätzen, die man ohne Not vor hundert Jahren begann über den Haufen zu werfen.

  • Ich denke, hier gibt es nicht mehr Angst vor Veränderung als anderswo, sondern mehr Angst vor Widerstand als anderswo...


    Das ist auch verständlich, dass die Angst unermesslich groß ist.


    Cunitz der Erfinder des Projektes hat es schon poltisch nicht überlebt.

  • Leider ist mein längerer Beitrag vorher verschwunden. Sehr schade.


    Es kostet politisch unfassbar viele Wählerstimmen 3000 Bäume und 300 Gärten zu vernichten. Klagen können das Projekt auf Jahre verzögern. Es ist ein heißes Eisen, bauen auf versiegelter Fläche deutlich unproblematischer. Oesterling, noch in der Opposition hat gesagt, es ist Wahnsinn, was ihr da macht, der Widerstand, der auf euch zukommt, das müsst ihr erst lernen.


    Die Günthersburghöfe sollen ja erst der Anfang sein. Es dauert nicht lange und die Anwohner jagen Politiker und Architekten zum Teufel.

  • Die Politiker stehen ja nicht wirklich unter Druck, denn diejenigen, die in Frankfurt wählen können, haben ja schon eine Wohnung und sind im Zweifel sowieso gegen Alles. Sie müssen die Konsequenzen ja nicht ausbaden. Ihre egoistischen Stimmen wollen die Politiker aber auch nicht verlieren, zumal ihnen die Dankbarkeit der Neubürger auch nicht sicher ist. Das ist das moderne, bürgerbeteiligende Deutschland.

  • Ihr Beitrag im Thread "Frag das Frankfurter Forum" ist nicht verschwunden. Sie haben nur den gesamten Inhalt selbst gelöscht. Ich könnte den Text wiederherstellen.


    Diese Diskussion wird sich demnächst ebenfalls an anderer Stelle finden, hier wird dann ein Link dazu stehen. Es geht in diesem Strang um die konkrete Planung des Ernst-May-Viertels, aktuell um den Städtebau der Günthersburghöfe. So soll es auch bleiben.

  • ja bitte wiederherstellen, ich hatte ihn dort gelöscht, aber hier wieder eingefügt, damit es in der richtigen Rubrik ist, das hat wohl nicht geklappt


    mysterio braucht ausserdem noch etwas Input denke ich.

  • Vielleicht spreche ich für eine schweigende Mehrheit, in jedem Fall spreche ich für mich: Schrebergärten sind eine feine Angelegenheit und dienen vor allem Stadtmenschen ohne eigenen Garten direkt am Haus. So weit, so gut.


    Wenn eine Stadt aber wächst und die Schrebergärten nach und nach ins Innere der Stadt rücken, wenn Schrebergärten auf Flächen eingerichtet wurden, die von vornherein für Infrastrukturprojekte und spätere Bebauung reserviert waren, wenn Schrebergärten den Bau von neuen Wohnungen verhindern, dann bin ich sehr dafür, die Stadt an ihrer Stelle wachsen zu lassen und zum Ausgleich Schrebergärten an der Peripherie einzurichten.


    Der ursprüngliche Zweck der teilweisen Selbstversorgung durch den Gartenbesitzer tritt in einer Stadt des 21. Jahrhunderts mehr und mehr in den Hintergrund. Ich habe jedenfalls kein Verständnis dafür, dass große innerstädtische Flächen einer kleinen Zahl Menschen vorbehalten sein sollen, wenn dort dringend benötigter Wohnraum, Infrastruktur und/oder wirklich öffentlich zugängliche (!) Grünanlagen entstehen könnten. Denn Anlagen wie die am Miquelknoten, in Niederrad, an der Louisa und anderswo sind alles andere als Parkanlagen für die Allgemeinheit.


    Sehr lebhaft habe ich noch den erbitterten Widerstand von 20-30 Schrebergärtenbesitzern der Mainwasenanlage gegen den Bau der Osthafenbrücke in Erinnerung. Dieser Widerstand gefährdete die benötigte Erschließungserweiterung des gesamten Osthafengebietes inklusive EZB-Campus.


    Also: Lieber Trabantenstädte bauen, noch größere Pendlerströme und eine noch größere Umweltbelastung in Kauf nehmen, damit 16.000 Gartenbesitzer (von 730.000 Einwohnern) weiterhin ein paar Stunden in der Woche ihre eingezäunten Kleinodien nutzen und zu Fuß erreichen können? Das will ich nicht hinnehmen!

  • Es kostet politisch unfassbar viele Wählerstimmen 3000 Bäume und 300 Gärten zu vernichten.


    Wir sind ein junges Pärchen, welches in Frankfurt arbeitet und dort in einer zu kleinen und alten Wohnung lebt. Wir würden gerne umziehen, können es uns aber nicht leisten. Da kann ich gerne auf private Gärten verzichten, von denen kaum jemand etwas hat. Da ist mir ein ordentlich geplantes Viertel mit genügend Grün deutlich lieber.
    Und so wie uns geht es mit Sicherheit sehr vielen Personen- es fehlen 40.000 Wohnungen! Das ist auch der Grund, warum ich als CDU- Wähler diese nicht mehr wählen werde: Nachdem sie das neue A5 Viertel so torpediert hat, ist Weyland für mich nicht mehr wählbar. Progressive Wohnungspolitik kann also auch Stimmen bringen, so als neuer Input für dich.

  • https://vimeo.com/ondemand/wiewirddiestadtsatt


    schauen Sie mal.


    Es geht um die Frage, sollen alle Menschen im Städten leben oder nicht.


    Und?


    Dadurch, dass auf Grünflächen in der Stadt gebaut wird, entstehen keine Wohnungen für junge Pärchen, oder bezahlbarer Wohnraum. Das ist leider ein Irrtum.


    Wenn es darum ginge, kann ich ihnen tausend Beispiele nenne, wo Büros, Hotels und Luxuswohnungen entstehen.


    Schrebergarten weg, junges Pärchen hat dann keinen Schrebergarten mehr, keine Bäume mehr und keine Wohnung.


    Altes Polizeipräsidium, altes Tibethaus, Bundesrechnungshof, AFE Areal gehen sie mal auf die Stadt los, die hier jahrzehnte falsche Politik gemacht hat und weiterhin macht, lassen Sie die Bäume stehen,
    oder die Kuh im Dorf und wachen Sie auf, sonst bleibt ihnen nichts mehr, garnichts mehr.


    Frau Weyland nicht zu wählen ist daher in jedem Fall richtig.


    Die Gefahr droht von dort und nicht von den Bäumen, wie uns epizentrum weis machen will.


    Bauen und dann im Ausland teuer verkaufen, als Geldanlage, diese Entwicklung muss gestoppt werden.

    13 Mal editiert, zuletzt von Apfelbaum ()

  • ^ Bitte hier keine Wahlwerbung pro/contra machen! Siehe auch #7 unserer Richtlinien.


    Darüber hinaus habe ich im Vorbeitrag versucht, Argumente herauszufiltern. Es ist mir fast nicht gelungen. Wenn ich von innenstadtnahen Arealen spreche, dann geht es sicher nicht um Reihenhäuschen für junge Pärchen mit angeschlossenem Privathandtuchgärtchen. Es geht um eine Verdichtung wie hier bei den Günthersburghöfen mit Blockrandbebauung, Plätzen und Grünflächen mit Aufenthaltsqualität, und zwar à la Landes. Und, nein, es sollen keine Schrebergärten entfallen - Haben Sie meinen Beitrag eigentlich gelesen? -, sondern an der Peripherie errichtet werden. Unter Inkaufnahme eines längeren Weges und einem Neuanfang hinsichtlich der Bepflanzung.


    Dem Spekulationsargument (letzter Satz) stimme ich tendenziell zu. Es wäre allerdings fatal, ausländische Investitionen hierzulande generell zu erschweren und sich damit von einer globalisierten Finanzströmen entkoppeln zu wollen. Lange leerstehende Wohnungen aufgrund von reinen Immobilienspekulationsgeschäften halte auch ich für falsch; und dagegen gibt es Instrumente ganz ähnlich den Mitteln gegen Wohnungsverknappung durch exzessive B&B-Vermietung.


    Ich verstehe allerdings nicht, was letzteres mit Schrebergärten zu tun hat.

  • ^ Apfelbaum, mit einer solchen Denkweise würden die Gärten am äußeren Rand entlang der Stadtmauer bestehen, sprich entlang der Wallanlage, noch heute bestehen. :nono:


    1. Jede gebaute Wohnung ist besser als eine nicht gebaute Wohnung in der derzeitigen Situation, egal in welchem Preissegment und egal was dort vorher war (Bahnflächen, Schrebergärten, Büroflächen, Ackerland,...).


    2. Sogar wenn ausschließlich Mietwohnungen im geförderten und Sozialwohnungsbereich auf umgewidmeten Schrebergartenflächen entstehen würden, wären die Betroffenen und Anwohner dagegen und dies weiß die Politik leider nur zu gut (manche sogar für sich zu nutzen). Es würden sich neue Argumente dagegen finden lassen. NIMBYs kann man mit Logik nicht überzeugen.


    3. Das Argument "im Ausland teuer verkaufen" ist Schwachsinn. Der Anteil dieser Art von Investmentwohnungen ist zwar konzentriert in teueren innenstadtnahen Prestigeprojekten, aber im Vergleich zur Gesamtlage irrelevant. Lässt sich aber gut mit Meinungsmache betreiben...

  • "Ich verstehe allerdings nicht, was letzteres mit Schrebergärten zu tun hat. "


    Ganz einfach, wenn Sie anderswo Fehler vermeiden, brauchen Sie nicht die Areale der Kleingärtner.


    "Wenn ich von innenstadtnahen Arealen spreche, dann geht es sicher nicht um Reihenhäuschen für junge Pärchen mit angeschlossenem Privathandtuchgärtchen. "


    Ja Richtig es geht um die 700.000 EUR teure Luxuswohnung mit Balkon, entwickelt von der Firma Format. Das bischen gefördertern Wohnraum ist nach 10 Jahren ausgelaufen, und dann werden die Wohnungen auch verkauft.


    Wandeln Sie die Schrebergärten in öffentliche Grünfläche um und bieten Ersatz ausserhalb und wir kommen ins Geschäft. Die Stadt muss Grünflächen aus klimatischen Gründen schützen, Sie müssen die Klimagutachten lesen. Stelle ich gerne zur Verrfügung.


    "Jede gebaute Wohnung ist besser als eine nicht gebaute Wohnung in der derzeitigen Situation, egal in welchem Preissegment und egal was dort vorher war "


    Falsch, ist genau das was gemacht wird seit jahrzehnten, und führt direkt ins Verderben.


    Eine Bebauung auf dem Areal auf den versiegelten Flächen wäre sinnvoll, etwa 300-500 Wohnungen, gemeinnützige genossenschaftlich, dauerhaft nachhaltig bezahlbar.


    Das wäre wesentlich sinnvoller als es einer Firma wie oben gannnt zu überlassen, denn das treibt nur die Vergleichmieten weiter in die Höhe und auch die Temperaturen in Hitzeperioden.


    Man merkt hier schon wie Architekten ticken, leider spielen soziale und klimatische Faktoren selten eine Rolle.

  • Was für ein Verderben? Die Erhöhung des Mietspiegels? Jede neu gebaute Wohnung verringert marginal den Druck auf den Wohnungs- und Investmentmarkt. Es ist ein Irrglaube zu meinen, man könnte durch Unterdrückung der Marktdynamik die Situation verbessern. Jemand der eine "Luxuswohnung" für 700.000 EUR kauft, zieht eine andere Wohnung frei (mit meistens niedrigerem Preis) oder vermietet seine neu gekaufte Wohnung.


    Nur mit einer geschickten Lenkung der Marktkräfte seitens der Stadt wird sich die benötigte Anzahl an Wohnungen in Frankfurt errichten lassen, Akteure wie AGB & Co. werden ihre Rolle spielen, aber es niemals alleine stemmen können. Und dem Markt müssen sinnvolle und wirtschaftliche Möglichkeiten gegeben werden, sonst nimmt niemand das Risiko zu Bauen auf sich.

  • Alternative Planung

    Hat Jemand die Ausschreibung, die die 6 Architekturbüros bekommen haben?


    Idee: eine Auschreibung mit geänderten Bedingungen z.B. nur 300-500 Wohnungen, möglichst keine Versiegelung. Jury machen dann die Bürgerinitiativen.


    Der eine oder andere Architekt hat vielleicht Spaß dran.


    Kann Jemand die orginal Vorgaben hier einstellen? Danke