Freiraumgestaltung Berliner Schloss/Humboldt-Forum

  • Um mal wieder zum eigentlichen Thema zurück zu kommen:

    Interessant finde ich den Vergleich zwischen der jetzt vorgestellten Machbarkeitsstudie und dem früheren Vorschlag des Fördervereins.


    Hier nochmal der Link zur Machbarkeitsstudie:

    https://www.humboldtforum.org/…m-Humboldt-Forum-Sued.pdf


    Vorschlag des Fördervereins als Video mit einer 3D-Visualisierung:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    (Das Video ist dreigeteilt, erst die Freiraumgestaltung der Nordseite, dann das Große Treppenhaus/Gigantentreppe, und dann die Freiraumgestaltung der Südseite)

    Hier nochmal als Bild: https://img.sparknews.funkemed…588509950_v16_9_1600.webp


    Es sind einige Ähnlichkeiten vorhanden.

    Bei beiden ist die Straße zurück gebaut.

    Im Vorschlag des Fördervereins gibt es auch Bäume, aber deutlich weniger.

    Beim Vorschlag des Fördervereins sieht es so aus, als ließe sich die Grünfläche auch als Liegewiese nutzen (wie im Lustgarten), bei der Machbarkeitsstudie ist das nicht so, dort gibt es stattdessen Bänke am Rand der Grünfläche.

  • Anmerkung als Mod:


    Danke an temp für die Wiederaufnahme des eigentlichen Thread-Themas.


    Die davor geposteten Beiträge wurden in den BoS verschoben, da sie vorwiegend aus persönlichen und teils aggressiven Angriffen bestanden. Bitte auf sowas verzichten und sachlich und respektvoll diskutieren. Einige haben es innerhalb der "Diskussion" ja versucht. Um den Zusammenhang nicht auseinanderzureißen, wurden diese Posts mitverschoben.


    Auszug aus unseren Richtlinien:

    "Achte auf eine angemessene Form und Wortwahl in Deinen Beiträgen. Respektiere die Meinung anderer und unterlasse Beleidigungen."


    Zur Abkühlung bleibt der Thread temporär geschlossen.

  • Freitreppe zum Humboldt Forum.


    Wie letztes Jahr Merlin berichtet hat Zuletzt hier

    Über den Neubau der Freitreppe - Humboldt Forum , sollte der Bau April dieses Jahr beginnen.


    Wie heute die Berliner Morgenpost & Tagesspiegel berichtet haben, soll der Bau Dieses Jahres Beginnen aber erst in " Spätsommer". Im 3 Quartal so laut Stadtentwicklungssenator: Christian Gaebler der Deutschen Presse-Agentur.


    Für den Bau ist das : DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft zuständig.


    Die Treppe , soll 38 Meter lang werden.

    Kosten: ca. 7 Mio Euro.

    Fertigstellung ist für Juli 2027 geplant.


    Berliner Morgenpost

    &

    Tagesspiegel

  • Weil mir das für eine Treppe eine ziemlich lange Bauzeit erschien, habe ich meinen Ratgeber in allen Lebensfragen gefragt, was er dazu meint.
    Sein Fazit aus einer ausführlichen Erklärung samt Verweis auf international vergleichbare Beispiele lautet:


    "Zwei Jahre Bauzeit für eine 7 Mio. Euro teure, großformatige Treppenanlage an prominenter Stelle mit wasser- und denkmaltechnischen Herausforderungen ist weder ungewöhnlich noch übertrieben, sondern international vergleichbar und plausibel. Kritikwürdig ist in Deutschland oft nicht die Dauer des Baus selbst, sondern der langwierige Vorlauf – aber das ist ein anderes Thema 😉." (ChatGPT)

  • Welche Funktion soll die Freitreppe eigentlich erfüllen nachdem eine Verwirklichung des Flussbads chancenlos ist und auch die Fertigstellung der Einheitswippe immer unwahrscheinlicher wird? Die Beschreibung als "verbindendes Element zwischen Land und Wasser" ist ein Witz, denn solche verbindenden Elemente existieren bereits zahlreich und in unterschiedlichster Form am Lauf von Spree, Havel und Kanälen. Als Anlegestelle für Ausflugsdampfer erscheint mir der Aufwand überzogen.

  • Die Treppe soll Menschen der Stadt, an diesem Ort, die Gelegenheit bieten sich über diese, als Sitzanlage konzipierte, städtische Innovation am Ort, der Spree zu nähern.


    Das ganze war Teil der Idee von einer innovativen Qualifizierung des wassernahen, städt. Raumprogrammes, die mit der Idee der Flussbadanlage in Zusammenhang steht und als nationales Projekt des Städtebaues, durch Bundesmittel mitfinanziert wurde.


    Da werden durch Initiative des Nationalen Stadtentwicklungspolitik eine ganze Reihe von Projekten auf unterschiedlichsten Ebenen gefördert, mit dem Ziel die städt. Konditionen zu stärken und nachhaltiger zu entwickeln.


    Das kann man durchaus, nach Erkenntnis über die Gewohnheiten und Automatismen solcher staatl. institutionalisierten, Programme, kritisch sehen, aber wenigstens gibt es ein Problembewusstsein und Erkennen von Handlungsbedarf gegenüber der verheerenden arch, städteplanerisch und polit. verantworteten Bilanz der modern. Stadtentwicklung.


    Ich finde die Treppe funktioniert auch ohne das Flussbad ganz gut weil es m.A.n. eigentlich überhaupt keine prakt, funktionale und ästhetische Koppelung zwischen beiden Projekten gibt.


    Man glaubt damit

    einen recht attraktiven Ort mit Aufenthaltsqualität entstehen zu lassen und es bestand wohl nach dem innovativen, raumgestalterischen Angebot von BBZ Landschaftsarchitekten und der ideologisch aufgeladenen Diskussion zu den hist. Details des Schlossumfeldes auch ein notwendiger Nachholbedarf.


    Ich persönlich, bin mit der Verortung der Treppe nicht ganz glücklich, weil ich die perspektivische Aussicht auf den Schinkelplatz eher als deprimierend empfinde.


    Von der gegenüberliegenden Seite hätten sich deutlich relevantere Blickpunkte angeboten.

    Der öffentlich (zu)recht gemiedene Schinkelplatz hätte mit der Treppe mglw. Auch eine belebende Attraktion und es ließe sich auch als stadtlandschaftliche Innovation in den Kontext zur BA stellen -


    Eine Treppenanlage zu beiden Uferkannten an der Schlossbrücke wäre auch nicht reizlos gewesen weil es neben der repräsentativen Symmetrie Aufenthaltsfläche um Wahloption auf Perspektivwechsel und Mgl. Sonnenseitigkeit vervielfacht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Endell ()

  • "Attraktiver Ort mit Aufenthaltsqualität" ist in Berlin so eine Sache. Das bewegt sich dann irgendwo zwischen Hundeklo und Lagerplatz für Obdachlose. Dazu die selbständigen Händler, die jetzt aus dem Görlitzer Park vertrieben werden. Man ahnt Schlimmes.

  • ^ Man ahnt gar nichts. Weder auf der Ostseite passiert so etwas, noch wird es an dieser Freitreppe passiern. Mein Gott, wie man nur das Schlechteste denken kann. Muss ganz schön anstrengend sein, so als Generalkritiker. Ihnen wünsche ich mal eine Riesentüte und wenn es sein muss, dann von selbständigen Händlern. Das beruhigt und man kommt auf andere Gedanken.

  • Man kann sich die Welt auch schön rauchen, aber bleiben wir doch bei der Realität. Nicht ganz überraschend wurde die Machbarkeitsstudie zwischenzeitlich "mit einem gemeinsam erzielten Ergebnis erfolgreich abgeschlossen". Herzlichen Glückwunsch erst einmal.


    Was erwartet uns also: Anstelle des historischen Neptunbrunnens freuen wir uns auf das Modell "Einkaufszentrum", dazu eine funktionslose Treppe, ein paar Bäume und eine schlecht durchdachte Straßensperrung. Kostenfrage ungeklärt, aber das sollte bei so einem Projekt ja keine Rolle spielen. Und natürlich ganz viele wichtige Entscheider, die alle miterden wollen.


    Das Beste wäre aus meiner Sicht ein kompletter Relaunch des Projektes mit frischen, unbefangenen Playern.



  • Und auch an der Südseite des Schlosses gibt es nun endlich Entwürfe, um die Steinwüste einer zeitgemäßen und nachhaltigen Gestaltung zuzuführen. Im September letzten Jahren gab es dazu eine Machbarkeitsstudie. Hier nun die Visualisierungen von bbz landschaftsarchitekten:


    txl_w_2318_HFB_Sued05.jpg


    txl_w_2318_HFB_Sued03.jpg


    Quelle: https://www.bbz.la/projekt/humboldt-forum-sud/


    Ich finde, das hat Potenzial und ist allemal besser als die jetzige Lösung. Die Bauminseln sind weit genug entfernt von der Fassade, die Risalite sind gänzlich freigehalten. Wenn jetzt die Sitzgelegenheiten noch in ausreichender Zahl vorhanden sein werden, ist die Aufenthaltsqualität an diesem geschichtsträchtigen Ort sicher gegeben.

  • Man kann sich die Welt auch schön rauchen, aber bleiben wir doch bei der Realität. Nicht ganz überraschend wurde die Machbarkeitsstudie zwischenzeitlich "mit einem gemeinsam erzielten Ergebnis erfolgreich abgeschlossen". Herzlichen Glückwunsch erst einmal.

    Aber er hat doch vollkommen recht!


    Wo ist denn bislang folgendes eingetreten: "Hundeklo und Lagerplatz für Obdachlose. Dazu die selbständigen Händler, die jetzt aus dem Görlitzer Park vertrieben werden"?


    Nirgends! Also muss man sich auch nichts "schön rauchen"

  • Ich finde, es sind eindeutig zu viele Bäume. Der Blick auf die schöne Schlossfassade wird verstellt. Die historische Bepflanzung hatte auch weniger Bäume, nicht ohne Grund. Weniger Grün ist hier mehr.

  • Ich fände eine gediegene Allee besser. Das ist vermutlich zu konventionell für die Verantwortlichen.


    Beim Schlossbrunnen könnte ich mir ein Zitat des Vorgängers vorstellen mit moderner Interpretation der Bildnisse. Dafür bräuchte man einen fähigen Bildhauer. Von der Materialität sollte es dem alten Schlossbrunnen entsprechen.

  • Das ist vermutlich zu konventionell für die Verantwortlichen.

    Dabei wäre es etwas Besonderes, während ungeordnete Bepflanzungen heute eher der üblichen Norm entsprechen.


    Deine Brunnenidee geistert mir auch schon länger im Kopf herum. Bei den Balustradenfiguren handhabt man es ja ähnlich. Fähige Bildhauer/innen gibt es also. Fraglich sind eher die Fähigkeiten der Entscheidenden.

  • Ich fände eine gediegene Allee besser.

    Eine Allee stellt Sichtachsen her, die in der Regel auf den zentralen Bestandteil eines Gebäudes führen. Das wäre hier gar nicht möglich, denn die Bepflanzung verläuft parallel zur Fassade. Die einzige Sichtachse an der Südseite des Schlosses ist die Breite Straße. Und hier soll die Sichtachse direkt auf den Mittelrisaliten der Schlossfassade auch erhalten bleiben, indem die Grüninseln einen Brunnen in ihre Mitte nehmen sollen.

  • Das Wort war vielleicht nicht ganz treffsicher gewählt, aber ich verstehe de Gedanken so: die Bäume in Reihe pflanzen und nicht wild durcheinander, wie es auf den Visualisierungen aussieht.

  • Der neue Entwurf von bbz für den Schlossplatz überzeugt mich leider überhaupt nicht.


    Der Schlossplatz sollte als solcher eben schon noch erkennbar sein und sich eben nicht als Fortsetzung des Sozialistenwäldchens des M &E Forums verstehen.


    Der Entwurf hier, verteigt die Raumdefinition noch mehr als sie ohnehin schon durch die fehlende Raumkante zur Spree gegeben ist. Das Grossgrün hätte bestenfalls noch dort, als Raum/Platzkanntenersatz, Sinn gemacht weil man die gegenüberliegende Seite ja, aus welchen Gründen auch immer sowieso nicht bebauen will.


    Der Ansatz der geteilten Grünfläche erscheint mir Sinnvoll, warum man vor einer Barocken Fassade das Gestalt -Element nicht spiegelt und den praktischen Mehrwert der Durchwegung plötzlich aufgibt verstehe ich nicht.


    Am schönsten wären n.M.n. jedoch barocke Parterres gewesen, die man spielerisch und ornamental, durchaus mit Bezug zum HF interpretiert bepflanzen hätte können.


    Statt der Plansche mit Fontänchen die man am M&E so ähnlich sowieso schon haben musste, eine Interpretation des Begas Brunnens mit Nil Amazonas Donau und Gelber Fluss meinetwegen oder n Walbuckel mit Grossfontäne - ich versteh diesen gängig gewordenen fantasie- und humorlosen Ansatz bei solchen Landschaftsgestalterischen Vorschlägen leider überhaupt nicht, Es fehlt mir an Raumkünstlerischer Spezifik -

    Warum muss dass ausgerechnet hier aussehen wie unpassend und vorgekaut aussm Regal gezogen.


    Mit den Sitzeinfriedungen von Strauch und Grossgrünflächen wird doch jede Flächengestaltung zur Vorplatzgestaltung von Behörden und Kaufhallen.


  • ^… da gehe ich leider nicht conform.

    Beim ersten Entwurf wurde bemängelt, dass es zu wenig Bäume seien in Zeiten des Klimawandels und dann noch an der warmen Süd-Seite des HF. Jetzt wird kritisiert, dass es zu viele Bäume sind und zu unordentlich, nicht in Reih´ und Glied gepflanzt. Ein barockes Parterre wird gefordert, obgleich es überhaupt keine historische Entsprechung an diesem Ort dafür gibt. Vom Pflegeaufwand mal abgesehen.

    Fazit, es ist nicht leicht hier alle ihren Wünschen, Vorstellungen und Träumen nach zu befriedigen.

    Insofern kann es nicht ganz schlecht sein, da es zur Diskussion einläd.

    Ich würde mir eine größere Vielfalt an Bäumen wünschen, nicht alle die gleiche Blattform und Farbe. Ich sehe da schon wieder ne Menge Birken in der Visualisierung, die erstens keine Stadtbäume sind und zweitens mit Wärme und Trockenheit überhaupt nicht klarkommen. Die Granitumrandung sollte wenn schon verwendet, gefälliger gestaltet sein mit Rundungen, Ausbuchtungen für schön gestaltete Sitzgelegenheiten. Auf heißen schmutzigen Granit will sich keiner setzen und eine Holzabdeckung dürfte schnell verrotten. man könnte eine richtig gute Anlage gestalten mit Gräsern und hitzeresistenten Stauden etc, wenn man wollte. Mir fehlt ein gerüttelt Maß an Leichtigkeit, Esprit!…. Warum nicht mal in der Zitadelle Spandau nachfragen ob sie ein Paar historische Statuen rausrücken. Die stehen da völlig sinnentleert aus ganz Berlin zusammengeklaubt und verstauben in Vergessenheit.


    https://www.berlin.de/ausstell…und-seine-denkmaeler.html

    3 Mal editiert, zuletzt von Camondo () aus folgendem Grund: Link einfügen

  • Die Parterres waren meinerseits auf den Vorkriegszustand hin orientiert. hätte man ja auch durchaus ähnlich gestalten können wie am Pariser Platz . Die Bepflanzung durchaus rhythmisch bis ornamental mit Höhen und Tiefen - vielleicht kannst du gärtnerisch die Perspektivische Wirkung besser einordnen - mir ist der reine Hochwuchs mitten auf dem Schlossplatz vor der Fassade suspekt und ich habe den Eindruck dass man hier aus Gewohnheit immer mit der selben Rezeptur einen indifferenten Raum an den anderen klebt.

    Man muss aber auch nicht einer Meinung sein.



    Natürlich muss man wissen was man da überhaupt möchte - ich glaube die wenigsten haben sich hier bei Begrünung einen Wald vor der Barockfassade vorgestellt, das Störbild bestand in erster Linie in der grauen granitenen Ödnis die hier als qualitätvolle Gestaltung für einen öffentlicher Aufenthaltsraum angeboten wurde.


    Der Begasbrunnen steht übrigens auch relativ frei auf dem Rathausforum und kommt gut ohne Einwaldung aus - da gibt es die klimatisch verknüpfte bekritelung nicht - warum ist das so?

    Bei der Einschätzung der Einfriedung und den Bänken bin ich ganz Daccord und die Erwägung des skulpturenfundus aus dem Zitadellenlapidarium finde ich mindestens interessant.

  • Wie Camondo schon treffend erwähnte, lässt sich an dieser Stelle wohl kaum eine Lösung finden, die jeden zufrieden stimmt. Ich hätte erwartet, dass die angepassten Pläne mit dem lang ersehnten Grün auf mehr Zustimmung treffen würden. Ich jedenfalls finde es ganz gut so, zumal die wichtigen Sichtachsen weiterhin freigestellt bleiben. Und wenn ich mal besonders optimistisch in die Zukunft schauen darf: Wenn mal auf dem Marx-Engels-Forum eine dichte Innenstadtbebauung zurückkehrt, wird die grüne Insel vor dem Schloss eine wahre Oase sein 😎