Ich finde den gewählten Entwurf der Außenarchitektur sehr gut. Dieser ermöglicht auch ausdrücklich weitere historische Elemente einschließlich Brunnen. Ich persönlich bin kein Brunnenfanatiker ...
Ich stimme zu: Die realisierte Außenarchitektur des Schlossplatzes von bbz ist sehr gut gelungen, allerdings schmucklos karg und absichtlich unvollständig. Bei Kunstwerken hat bbz sich nicht eingemischt, wissend, dass Baudirektorin Lüscher das abgelehnt hätte („ich will kein Freilichtmuseum“). bbz hat aber für technische Voraussetzungen gesorgt.
Bei dem Neptunbrunnen geht es nicht um Brunnenfanatismus, also ihn nur konservativ, fanatisch und historisierend vor der Schlossfassade für unverzichtbar zu vertreten. Der neobarocke Neptunbrunnen ist im heutigen weitläufigen Park am Fernsehturm zwischen Rotem Rathaus und Marienkirche in Größe zu klein und veroren und im Stil unpassend. Diese Lösung war hinzunehmen, solange es zur DDR-Zeit keine barocke Schlossfassade als passenderen Standort gab. Die Bemerkung von Bezirksbürgermeister von Dassel, der Brunnen sei im Park für Kinder als Abenteuerspielplatz geeignet, war angesichts häufiger Beschädigungen reiner Zynismus. Das Argument des Denkmalamtes ("durch Zeit erworbenes Platzrecht") ist wohl eine äußerst armselige und kulturlose fachbegrenzte Sicht.
Auch ohne Brunnenfanatismus könnte klar sein, dass der Brunnen von Begas vor der barocken Schlossfassade in Kunststil Dimension und Bedeutung (Stadtmitte = Omphalos) für das Umfeld passend gestaltet und positioniert wurde,
dass diese Arbeit zu den größten bildkünstlerischen Brunnenanlagen der Welt gehört, dass dieses Kunstwerk und Wasserspiel dem derzeit kargen, trockenen Schlossplatz sehr gut tun würde und dass Berlin seine besten historischen Kunstwerke so wirkungsvoll wie möglich an prominenter Stelle im Stadtraum platzieren sollte. Dasselbe gilt auch für die Rossebändiger.