Freiraumgestaltung Berliner Schloss/Humboldt-Forum

  • "Das Seinewasser ist inzwischen so sauber, dass man es trinken könnte." :D

    Jetzt ma nich uebertreiben werter Kollege. Ich habe bis vor kurzem noch in Seine-et-Marne und Val-de-Marne gearbeitet, auch ein wenig an den geplanten Flussbaedern fuer 2024 in der Seine und der Marne (in Vitry und Chelles). Klar ist es wieder auf einem guten Niveau, aber zum Baden, nach heutigen Standards, nicht geeignet.


    Noch ist die Wasserqualitaet nicht ideal, ein Filterbecken muesste hier, genauso wie in Berlin geplant, auch noch dazu, um die Wasserqualitaet konstant rein zu halten.

    Das Bassin de la Vilette im Norden von Paris (ohne extra Klaerbecken) ist uebrigens ein Projekt, welches ich allen Flussbadkritikern mal zur Studie empfehle.


    Ich hoffe auf das Flussbad, WENN die bauliche Fomensprache und Materialitaet sich in den Bestand einpasst und so aussieht als waere es schon immer da gewesen.

  • Und was den von Treverer angesprochenen Denkmalschutz betrifft... im Moment gibt es da garnichts, ne Spundwand aus Metall glaube ich die von der U-Bahnbaustelle zeugt. Also wirklich nichts so arg schützenswertes.


    Was ist denn das für ein absurdes Argument? ;) Klar gibt es an dieser Stelle im Moment nur eine Spundwand und nichts schützenswertes mehr, weil dort die historische Uferwand vor einigen Jahren abgetragen wurde.

    Und bitte jetzt keine Grunddiskussion, ob historische Uferbefestigungen oder speziell Berlins Uferbefestigungen schützenswert sind oder nicht. Die Uferwände stehen bereits unter Denkmalschutz, sie wurden nur für den U-Bahnbau abgetragen und weitgehend wiedererichtet. Allerdings sparte man die Wiedererichtung an dem Stück aus, wo die Freitreppe geplant ist/war,

  • Ich hatte mich ja bereits ablehnend zum Spreebad geäußert. Leider konnte mir bisher niemand meine Frage beantworten. Deswegen wiederhole ich die Frage nochmal:


    Warum soll dieses Spree-Bad ausgerechnet dort entstehen, wo die Haupstadt einen staatstragenden und repräsentativen Charakter besitzt?

  • Weil die Spree an der Stelle eine Insel hat und der eine Seitenarm keinen Schiffsverkehr hat, wodurch es erst möglich wird, den Fluss (Seitenarm) auf voller Breite zu filtern und dort auch schwimmen zu können.

  • Der Flussbad kann genauso an der Fischerinsel gebaut werden...

    warum vor dem Schloss?

  • die treppe vor dem schloss ist aus meiner sicht der "urbanste" ort mit dem höchsten anteil an architektonischer dramatik und fast einem hauch von theatralik. es ist eine spannende kombination aus repräsentativer stadtplanung (natürlich teilweise rekonstruiert) und einem eher zwanglosen angebot für körperliche aktivität und spaß pur.


    Ich glaube nicht, dass ich der Einzige bin, der sich vorstellt, dass diese Stufen mit Menschen gefüllt sind, unabhängig davon, ob das Flussbad Teil des Konzepts war oder nicht. Wer an einem Spätsommertag über die Schinkelbrücke spaziert, sieht Menschen, die sich auf der Treppe vergnügen, und ist vielleicht geneigt, sich ihnen anzuschließen. Dasselbe gilt angeblich auch für diejenigen, die in der Einheitswhippe schaukeln und vom Dach des Schlosses hinunterschauen.


    es ist keine perfekte Entsprechung, aber in Chicago hat man etwas Ähnliches am Flussufer gebaut, und es ist sehr beliebt.

  • Ich weiß nicht, ob ich das schon einmal geschrieben hatte, aber die Diskussionen drehen sich ja ohnehin immer wieder im Kreis:


    Der Bezirk Marzahn-Hellersdorf mit seinen fast 280.000 Einwohnern hat KEIN ! Freibad. Unvorstellbar (In der Gegend, in der ich jetzt wohne, gibt es für dieselbe Anzahl Bewohner vielleicht 10 Freibäder). Und jetzt soll für viel Geld ein Experiment in Mitte gemacht werden? Sollen da die Familien mit ihren Kindern hinkommen, oder der Rentner, der aus Gesundheitsgründen ein paar Bahnen schwimmen will?


    Treppe ja, Flussbad nein. Auf diesen Nenner würde ich das bringen wollen.

  • Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, so zu argumentieren. Kommunale Freibäder werden doch von völlig anderen Akteuren geplant und aus anderen Töpfen finanziert. Am Ende gibt es gar nichts.

  • Und dafür hat der Bund mehrere Hundert Millionen Euro in die Museumsinsel gepumpt, damit dann anschließend mit einer Nutzung als Spree-Bad das städtebauliche Umfeld seiner Repräsentativität beraubt wird?

  • < ... nun , die Museen sind Bauten der Kultur und nicht gedacht den Staat zu preisen. Ansonsten ist das doch eine, Deine ganz persönliche Meinung, weder repräsentativ noch durch irgendwelche Erhebungen untermauert. Noch im ausgehenden 19ten Jahrhundert gab es fast an identischer Stelle ein Flussbad. Ich weiss ja nicht was sich hier einige darunter vorstellen, es ist einfach eine Möglichkeit die Kleidung abzulegen, es soll ja auch Kabinen geben und ins Wasser zu steigen. Da gibt es keinen Sprungturm und keine Spassrutsche. Schon ziemlich spiessig geworden unsere Zeit .... Im übrigen müsste wenn sich die Diskussion nur noch ums Flussbad dreht in den dazugehörigen Strang verschoben werden. merci

  • ^ Es ist Berlin und nicht Paris oder Washington DC., da passt ein "Freibad" wunderbar zwischen all die staatstragenden Gebäude. Eigentlich erwartet man das sogar. Davon abgesehen sind es immer noch (sehr schöne) Museen und Gebäude und nicht das Kanzleramt, bzw. der Reichstag. Da muss man sich nicht auf Teufel komm raus, allzu ernst nehmen.

  • Update vom 11.11.2022, fotografiert von mir



    Die Arbeiten an der Fahrbahn und den Gehwegen ist mit wenigen Ausnahmen abgeschlossen. Und die Sanierungen an der Domfassade sehen m. E. sehr gut aus...

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    d.

  • ^Trotz Umwidmung der Fahrstreifen bleibt das Ausmaß an versiegelter Fläche hier schon enorm. Wenn man das schon so macht, dann finde ich, dass durch das Einebenen/Auflassen der alten Straßenlagen der Schloßfreiheit das ganze noch konturloser und breiiger wirkt. Man muss diese Flächen ja nicht für den Autoverkehr öffnen, sondern nur durch Bordsteine und Niveauunterschiede erkennbar machen. Die Lage der U-Bahneingänge, die Fahrbahnschikane am Schloßplatz, die Schloßterrassen - sie haben ihre diesbezüglichen Bezugspunkte verloren, und ich finde, dass diese wichtig sind und die Gestaltung des Umfelds dadurch gewönne.

  • ... ich hätte es hier sehr wichtig gefunden die Strasse zwischen Schloss und Lustgarten wie das übrige Schlossumfeld zu pflastern, damit eine optische Einheit mit dem Lustgartenbereich entsteht. So ist es leider nichts Ganzes und nichts Halbes.

  • Ich weiss es zwar nicht, würde aber mutmaßen dass hier so viele touristen die straße wild überqueren dass eine autofreie fläche in der mitte der straße einen erheblichen sicherheitsfaktor darstellen könnte.

  • ... nun nur weil sie gepflastert sein könnte müsste sie ja nicht unbedingt autofrei sein. Auch andere Strassen in Berlin sind gepflastert und befahren. War nicht mal eine Verkehrsberuhigung in dem Bereich angedacht (für Busse etc weiter offen) und auch hier im Forum diskutiert?