Freiraumgestaltung Berliner Schloss/Humboldt-Forum

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    Banker aus USA und David Berger zum Pinkwashing, Ihre Alternativen für Deutschland sind wahrlich gräuslich!


    Aber in New York war ich tatsächlich beeindruckt von der Pflege des Strassengrüns, auch in Nashville und Chicago!


    Und übrigens bin ich das auch immer von Dresden! Da liegts aber sicher nicht an Hartz IV...

  • Aber in New York war ich tatsächlich beeindruckt von der Pflege des Strassengrüns, auch in Nashville und Chicago!

    Na, bitte sag´ ich doch.
    Aber auch Budapest und Warschau!
    Ganz ohne "Pinkwashing". Das habe ich nämlich gar nicht nötig! ;)

  • Ich befürchte, das war war ironisch gemeint.


    Mal ganz im Ernst. Wenn mann ausländische Freunde in Berlin zu Besuch hat, dann sind sie in der Regel besonders vom Straßengrün angetan, da es dieses in solchem Umfang nicht annähernd in London oder New York und Nashville gibtrx4lQpI.jpg.

  • Beides ist wahr. Berlin ist eine der grünsten Großstädte Europas mit den gleichzeitig verwahrlosesten Grünanlagen. Wobei ich doch vorsichtig optimistisch bin, dass wir bei der Pflege unserer Grünanlagen besser werden bzw. aufholen, wenn auch langsam. Ich werde nie vergessen, wie ich von London-Stansted in die Innenstadt fuhr und links und rechts neben der Autobahn(!) die Blumenbeete aus der Erde sprossen.

  • ^ Ich vermute, die Menge des Berliner Grüns und der stellenweise schlechte Zustand hängen zusammen: Je mehr Parks, Grünflächen, Alleen etc., desto höher ist der Pflegeaufwand und desto größer die Kosten. Deshalb sehe ich die Lösung auch in einer besseren Personalausstattung der Grünflächenämter. Bei den von Grün Berlin verwalteten Flächen klappt es ja eigentlich ganz gut, und auch die wichtigen Parks sind meist in gutem Zustand (ich nutze vor allem den Treptower Park und den Volkspark Friedrichshain). Schwierig wird es bei den kleineren Schmuckplätzen oder beim Straßengrün, das stellenweise schon recht vernachlässigt wirkt.


    Schlecht gepflegte Grünanlagen sind aber kein reines Berliner oder deutsches Problem: Ich war mal in einem Spätsommer in Washington D.C., und The Mall, die riesige Anlage zwischen Kapitol und Washington Monument, sah aus wie ein Kartoffelacker.

  • Die Grünanlagen Münchens sind vielfältig und gut gepflegt. Eine größere Stampede als das alljährliche Oktoberfest gibt's nirgendwo sonst in der Welt für Stadtgrün zu verdauen.

    Es ist einfach der Wille und die Finanzierung. In Berlin sind Parks und Grünflächen für mich eine begriffliche Mogelpackung. Über einen möglicherweise genau einmal vor Generationen tatsächlich gesäten Rasen fährt seitdem ab und zu ein Aufsitzmäher. Dadurch sind das nur noch Wiesen die aus Unkraut, zertretenen Kahlstellen, eingetrampelte Kleinabfälle bestehen. Und dazu noch Sträucher und Bäume die selten beschnitten werden und ansonsten einfach kostenlos und lieblos wuchern. Die Romantik und Vielfalt eines wilden Wäldchens haben die Trampelwiesen natürlich trotzdem nicht.

    Keine gärtnerische Finesse. Selbst im berühmten Tiergarten ist es recht mau.


    Das Grundstück des Humboldt-Forum ist so klein, dass die riesige Stadt Berlin und der Bund mit den tiefen Taschen es locker hinbekommen würden das zum Prachtgarten zu gestalten ohne gleich eine Kassenbude aufzustellen. Aber man will nicht. Besonders in der Bundespolitik ist man bereit astronomische Summen für eine einmalige Investition in Beton auszugeben. Aber kontinuierliche Pflege ist schon in der Struktur des Bundeshaushalts nicht so wirklich vorgesehen.


    Würde die Stiftung das wollen würden sich jedoch garantiert Spender von Baumschulen und Gärtnereien in ganz Deutschland finden die regelmäßig Material stellen und viele freiwillige Hobbygärtner mit grünem Daumen, die ein Gartenkonzept umsetzen und pflegen. Auch da ist das Auge aber offenbar ganz auf Beton und Stein gerichtet.

  • ^Kein Geld für die Pflege der Parkanlagen, da stimme ich dir zu.


    Fehlende gestalterische Finesse? - Da halte ich den Gleisdreieck Park dagegen.


    Gärtnerische Finesse in München? - Da muss ich suchen.

  • @ Balljunge: Welche Teile des Tiergartens kennst Du denn? Den Rosengarten, den englische Garten mit Teehaus? Luiseninsel?


    An Plätzen ist der Mexikoplatz ganz hübsch aber auch der Savignyplatz und Luise Victoriaplatz...



    Ja Berlins Grün könnte teilweise besser gepflegt sein aber es finden sich schon schöne Ecken, die behalten wir aber lieber für uns ;)

  • Hier ein schneller Blick auf die Arbeiten an der Umfeldgestaltung der östlichen Südseite (Unterbau der Pflasterung, die sich bislang nur auf einem schmalen Feld erstreckt):





    Auf der östlichen Nordseite bekommen die Bäume nun Baumstützen:







    Auch bei den zwei östlichen Beeten auf der Nordseite geht es voran:







    Die Schupmann-Kandelaber stehen mittlerweile frei:



    Bei der U5-Baustelle wird weiter zurückgebaut und die Fläche vor dem Schloss teilweise freigezogen:





    © HarrySeidler

  • ...ohne die Skulpturen oben auf der Attika sieht die - an sich doch reich gegliederte - Fassade irgendwie unfertig aus.
    Die zu erwartende Pflaster-Ödnis schreit auch nach "Landmarks" wie den Rossebändigern oder anderen Objekten, an denen das Auge gefallen findet.

  • Gerade auf der Lustgartenseite wird man sich ja durchaus an sehr viel Grün und einer abwechslungsreichen Gestaltung erfreuen können, die ja auch noch Platz für die Rossebändiger lässt, die dort ein sehr schönes Tor markieren würden.


    Auf der Südseite würde ich mir allerdings auch mehr Bäume wünschen.

  • Es kommt Bewegung in den Diskurs:


    Brunnen und Rossebändiger – warum das Schloss mehr historische Elemente bekommen soll


    Das ist ganz nach meinem Geschmack, denn der seltsame Hybrid namens Humboldt-Forum wird nach gegenwärtigem Stand nichts Halbes und nichts Ganzes.


    Meine Wünsche:


    1. Verzicht auf das Einheitsdenkmal / Wippe, das sowohl symbolisch als auch ästhetisch auf dem HF-Vorfeld deplatziert wäre

    2. Rückkehr der Rossebändiger Statue auf der Nordseite.

    3. Rückkehr des Neptunbrunnens auf der Südseite. Zwischen Rotem Rathaus und Marienkirche ist er deplatziert.

    4. Vollständige vertikale und horizontale Begrünung der minimalistisch-modernen Ost-Fassade durch Wein oder Efeu.

    5. Wiederaufbau der Bauakademie nach Schinkel-Original

    6. Vollständige Reinigung der verrußten Fassadenteile des Berliner Doms.


    Ich bin grundsätzlich kein Hardcore Reko-Freund. Doch sehe ich die vorgeschlagenen Maßnahmen als einzig mögliche Lösung um etwas friderizianisches Flair in die Ecke zu bringen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Arty Deco ()

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    An der Ostseite ist die Pflanzzone für die Trauerweide vorbereitet worden.


    Die Bäume vorm Staatsratsgebäude sind mittlerweile fast alle gesetzt.

  • An der Ostseite ist die Pflanzzone für die Trauerweide vorbereitet worden.

    Obwohl auf den ersten Blick der Standort als ideal erscheint (Trauerweiden stehen gerne und oft am Ufer ruhiger Gewässer, oft auch im Verlauf der Spree) und man sich hier mehr als nur einen Baum wünschen könnte, täuscht der Eindruck.


    Unter der Pflanzzone bzw. der gesamten Uferzone befindet sich die sog. Palastwanne.

    Diese verhindert, daß die Trauerweide sich auf natürlichem Wege "nasse Füße" aus der Spree holen kann.

    Demnach müsste jedwede Bepflanzung künstlich bewässert werden.


    Wie dicht die Palastwanne hält kann man derzeit gut an der Schlammwüste hinter der Ufermauer beobachten, denn wo von unten der Wasserzulauf versperrt ist (ist schließlich der Sinn der Wanne) kann allerdings auch kein Regenwasser von oben versickern.


    Dazu bräuchte es dann eine Entwässerung die es an dieser Stelle noch nicht zu geben scheint.

    An der Rückseite der Ufermauer wurde vor Monaten ein schmaler Graben ausgehoben, bei dem ich einen Entwässerungsgraben vermutet hatte.

    Wenn dem so sein sollte hat dieser allerdings noch keinen Abfluß, weder zur Spree oder zur Kanalisation noch sonstwohin.


    Die Baustelle der Rampen macht auf mich momentan einen besorgniseregenden Eindruck einer sich selbst überlassenen Bauruine.

    Wie ich an anderer Stelle schon schrieb, bleibt zu hoffen, daß der derzeit vorhandene Bestand nicht übermäßigen Schaden nimmt, bevor man sich dazu entschließt dort in welcher Form auch immer endlich weiter zu bauen.



    Gruß, Jockel

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    Auf diesen Screenshots von Mai und Juni 2017 sieht man, dass die Wanne im Uferbereich zumindest teilweise zurückgebaut wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von Tomov ()

  • ich frage mich auch schon seit einiger zeit, ob die schlammwüste hinter der ufermauer und der baufortschritt ingesamt auf der spree-seite, nur dem wetter geschuldet sind oder ob dieser etwas schäbige zustand eher mit nachlässigkeit zu tun hat. sicher, in den letzten wochen und monaten war es sicher nicht die zeit für arbeiten in diesem oder überhaupt im außenbereich, aber dennoch habe ich oft den eindruck es werden dinge angefangen und dann plötzlich stoppt es.


    nur zwei beispiele. die pflasterung auf der östlichen nordseite fing an und stoppte dann.

    die von harryseidler erwähnten baumstützen die man begonnen hat aufzustellen - es scheint so als ob man mitten in der arbeit aufgehört hat. vier sind fertig, zwei wurden angefangen und sind seit dem unvollendet und sechs bäume sind bis jetzt gänzlich ohne. das holz für die stützen liegt daneben und wartet darauf verarbeitet zu werden.

    Es gibt sicher gründe dafür. (das hoffe ich wenigstens) ich finde es nur immer seltsam wenn dinge angefangen werden und dann hört man scheinbar mitten drin auf.


    ansonsten auf jeden fall danke für die vielen aktuellen fotos. und auch das mit der "wanne" war sehr aufschlussreich. ich hoffe das das wasser nach abschluss der außenarbeiten dann nicht nach jedem regen dort so steht. wir werden es sehen.

  • Auf diesen Screenshots von Mai und Juni 2017 sieht man, dass die Wanne im Uferbereich zumindest teilweise zurückgebaut wurde.

    Von Zurückbauen würde ich da nicht ausgehen.

    Die Wanne bzw. deren Boden liegt ja tiefer (ich meine etwas unter Wasserlinie der Spree).

    Man hat dort meiner Ansicht nach nur die (eh schon niedrige) Ufermauer (man könte auch sagen den Wannenrand) etwas gestutzt bzw. geglättet, mehr nicht.


    Auf diesem Foto kann man die Situation vielleicht erkennen.

    Palastwanne

    Man bedenke dabei, daß die Bodenplatte hier noch von einer Schicht Erdreich bedeckt ist, demnach noch etwas tiefer liegt.


    Daß die Wanne noch immer abdichtet ist ja auch für das Schloss ein wesentlicher Bestandteil und war ein gerne genommenes Relikt vom Palast.



    Gruß, Jockel

  • Hier sieht man ganz gut, dass die Trauerweide zur Hälfte außerhalb der rück-gebauten Wanne stehen wird.


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    Einmal editiert, zuletzt von Tomov ()

  • Da man die Wanne eben nicht zurückgebaut hat (sondern nur den Rand über Wasserlinie geglättet hat) wird die Trauerweide so oder so über Beton stehen.

    Die Wanne geht auch weiterhin bis zur jetzigen Uferlinie (die weiterhin der Uferlinie zu Palastzeiten entspricht) und dichtet immernoch ab, weil das Bestandteil der Schlosskonstruktion ist.



    Gruß, Jockel

  • Ich bin da ganz zuversichtlich, dass die Wurzeln der Trauerweide den Bereich neben der Wanne erreichen werden und der gesamte Bereich kapillarisch gewässert wird.