Telekom-Komplex am Danziger Platz - Neuentwicklung geplant

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    Für (überwiegende) Wohnnutzung ist die Topografie / Lage dieses Geländes leider ziemlich schlecht (im Süden der ohnehin stark gewerbliche Charakter, im Norden die ziemlich verkehrsbelastete Strasse). Schon gar nicht würde ich versuchen, das Gelände in Nutzungs-Gebiete zu untergliedern (m.a.W: hier Gewerbe, dort Wohnungen) - das wird nicht funktionieren.

    Man sollte das ganze Gelände als eine funktionale Einheit betrachten und es einheitlich entwickeln. Meinen Vorschlag dazu habe ich gemacht:

    Den 10-Geschosser und alles westlich davon als bestehende Einheit sanieren / erhalten. Östlich des Zehngeschossers alles wegmachen und massiv verdichten (gerne mit einem "echten" Hochhaus von mittlerer Höhe).

    Die Wohn-Anteile irgendwie über das ganze Quartier hinweg verteilen / integrieren. Das ist mMn das Beste.


    speziell zum Danziger Platz:

    Ganz schlimm ist das derzeit dort. Keine Frage. Aber wenn ich mir den Kopfbau des 50er-Jahres Komplexes direkt am Platz wertig saniert vorstelle (vielleicht ein Cafe/ Bar etc. im Erdgeschoss drin), dann sieht der ganze Stadtraum dort schon gleich ganz anders aus.

  • Es wird kein weiteres oder neues Hochhaus auf dem Areal geben. Alleine das mittig auf dem Areal liegende 10-geschossige Hochhaus bleibt erhalten, sowie das direkt an den Danziger Platz angrenzende Gebäude.


    2025 werden die Arbeiten voraussichtlich beginnen, so die Quarterback Immobilien AG aus Leipzig.


    In enger Abstimmung mit der Stadt wolle man dem Ziel nahe kommen, den Altbestand weitestgehend zu erhalten und weiterzuentwickeln, eventuell um ein paar Gebäude zu ergänzen.

    Abriss und Neubau werden nur für die kleineren Gebäudeteile samt Parkplatz an der Henschelstraße im hinteren Bereich des Bestandes evaluiert.


    Für die Bestandsgebäude entwickle Quarterback gerade ein neues Konzept bestehend aus Wohnen und Gewerbe, Eigentumswohnungen (aktueller Stand) wird es auf dem Areal nicht geben. Die Mietpreise werden sich an den marktüblichen Preisen orientieren. 30 % gefördertes Wohnen sollen realisiert werden.


    Immerhin geht es nun vorwärts, das Konzept von Adler gefiel mir persönlich besser. Wirtschaftlicher und CO2 neutraler wird diese neue Planung aber allemal sein, daher vielleicht nicht die schlechteste Option.


    Demnach und wen ich es richtig verstanden habe, wäre der aktuelle Stand folgender:


    Grün: Erhalt, Sanierung und Umnutzung

    Gelb: Eventueller (teilweiser) Abbruch, Neukonzeptionierung und Neubau

    Blau: Einbeziehung der Flächen für evtl. Neubauten


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    Bild: Google Maps, Berabeitung: Adama


    Quelle

  • Danke für die Zusammenfassung, Adama.


    Ich halte das für einen guten Ansatz - das Hochhaus als auch der Abschluss zum Danziger Platz hin können, sofern wertig und gerne auch ihren Ursprungszeiten gemäß saniert, durchaus schön daherkommen. Der Bericht erwähnt auch den Plan, entlang der Henschelstraße Wohnbebauung errichten zu wollen. Das ist passend und kann auch den Straßenraum deutlich besser fassen, als es heute der Fall ist. Schade, dass auf der gegenüberliegenden Seite so schnell nicht mit ähnlichen Plänen zu rechnen ist, denn wir befinden uns hier "mittendrin", während die Henschelstraße heute hier wenig zu bieten hat. Entlang der Ostparkstraße darf man wohl von einer ähnlichen Dichte und Auslastung wie im heutigen Bestand ausgehen, was als Schallschutz zur Bahn hin auch begrüßenswert ist.

    Als große Aufgabe der Stadt bleibt in diesem Bereich in jedem Falle die Gestaltung des Danziger Platzes und der Henschelstraße. Ich hoffe, dass man hier der positiven Entwicklung des Ostends und der zunehmenden Belebung dieser Ecke auch nur ansatzweise gerecht wird.

  • Danke, Adama, besonders für die Grafik. Sonst hatte der Herr von der Rundschau nicht viel Neues zu berichten, verglichen mit den Informationen aus dem FAZ-Artikel von April (#17). Weil es im Strang bisher keine User-Bilder gab, habe ich das Areal vor einigen Wochen umrundet. Also eine Bestandsaufnahme, zunächst vom großen Parkplatz an der Henschelstraße:


    5792_danziger_platz_ex-neckermann.jpg


    Das Hochhaus, jüngst vom hier temporär ansässigen Deutschen Architekturmuseum bemalt, halte ich ebenfalls für uneingeschränkt erhaltungswürdig.


    5793_danziger_platz_ex-neckermann.jpg


    5794_danziger_platz_ex-neckermann.jpg


    Tiefhof zur Henschelstraße:


    5795_danziger_platz_ex-neckermann.jpg


    Beim Kopfgebäude am Danziger Platz sehe ich hingegen wenig Erhaltungswertes, von seiner wirtschaftsgeschichtlichen Bedeutung abgesehen.


    5796_danziger_platz_ex-neckermann.jpg


    Drei Thumbs: Am Danziger Platz hatte Neckermann einst Schaufenster, später verzierte die Telekom das Erdgeschoss mit ihrem unwiderstehlichen Chic (links), die frühere Hauptzufahrt an der Ostparkstraße mit einem Haufen kreativ angeordneter Briefkästen (Mitte) und dort die Loge in der Durchfahrt, in der einst bestimmt gestrenge Pförtner wirkten (rechts).


    Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/5799_danziger_platz_ex-neckermann.jpg Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/5800_danziger_platz_ex-neckermann.jpg Bild: https://www.deutsches-architektur-forum.de/pics/schmittchen/5801_danziger_platz_ex-neckermann.jpg


    Die Bebauung entlang der Ostparkstraße:


    5797_danziger_platz_ex-neckermann.jpg


    Die Ecke im Südosten, angrenzend an die ehemalige Röderberg-Brauerei. Diese Bauteile sind aus meiner Sicht nicht weniger erhaltenswert als der Kopfbau am Danziger Platz. Im Übrigen bin ich gespannt, ob nicht der Denkmalschutz die Pläne von Quarterback noch durchkreuzt.


    5798_danziger_platz_ex-neckermann.jpg
    Bllder: Schmittchen

  • Mir gefällt vor allem, dass der Komplex erhalten bleibt und nicht durch unterbrochene Solitärbauten ersetzt wird.