Telekom-Komplex am Danziger Platz - Neuentwicklung geplant
Der Telekom-Komplex am Danziger Platz wurde nach einem Bieterverfahren verkauft. Käufer ist die CG Gruppe, die bereits die frühere Oberpostdirektion im Westend (T) und das ehemalige KWU-Areal am Kaiserlei (T) neu entwickeln möchte. Verkäufer war das Hamburger Unternehmen HGA Capital. Der Kaufpreis wird in einem Artikel in der heutigen FAZ-Printausgabe mit 71 Millionen Euro beziffert. In der Immobilienbranche wird dieser Beitrag als sehr hoch angesehen. Andere Interessenten, unter anderem die ABG Holding, sollen deswegen auf eine weitere Beteiligung am Bieterverfahren verzichtet haben.
Der Baukomplex mit rund 31.200 Quadratmeter vermietbarer Fläche ist bis Ende Dezember 2019 an die Deutsche Telekom vermietet. Es besteht kein Denkmalschutz.
Die CG Gruppe hat den Kauf bestätigt, zu ihren Plänen will sie sich aber erst später äußern. Vermutet wird, dass die Bestandsbauten überwiegend oder vollständig abgerissen und gemischt genutzte Neubauten mit einem hohen Wohnanteil errichtet werden. Dem Bieterverfahren soll ein städtebaulicher Entwurf des Büros Wentz & Co. zugrunde gelegen haben, nach dem 37.000 Quadratmeter Bruttogrundfläche und rund 400 Wohnungen realisierbar sein sollen. Ein Bebauungsplan ist nicht vorhanden. Eine Baugenehmigung nach § 34 Baugesetzbuch wird als möglich erachtet. In diesem Fall könnte sich der Erhalt des zwölfgeschossigen Hochhauses lohnen, da Neubauten voraussichtlich nur mit sechs bis sieben Geschossen genehmigt würden. Anders als auf weiter westlich gelegenen Grundstücken ist hier keine Beeinträchtigung durch den geplanten Neubau der nordmainischen S-Bahn zu erwarten.
Bild (von Juli 2008): Dontworry mit Lizenz CC BY-SA 3.0 @Wikimedia
Der Baukomplex zwischen Henschelstraße, Danziger Platz, und Ostparkstraße wurde ab 1951 als Zentrale des Versandhauses Neckermann errichtet. Das zwölfgeschossige Hochhaus kam um 1954 hinzu, nicht viel später dürfte dieses Foto entstanden sein. Wegen des rasanten Wachstums während der Wirtschaftswunderjahre wurde die Zentrale bald zu klein. Schon 1960 bezog Neckermann einen Neubau an der Hanauer Landstraße, der bis zur Insolvenz im Jahr 2012 Sitz des Unternehmens war.
Bild: Google
Edit: Der FAZ-Artikel ist inzwischen online.