City & Wallring | Umbau "Neues Gesundheitshaus"

  • Warum eigentlich nur Silber?! Pressemitteilung der Landmarken AG:


    polis Award: Landmarken-Projekt Gesundheitshaus gewinnt Silber!


    Düsseldorf. Das Gesundheitshaus Dortmund ist einer der bedeutendsten Zeitzeugen der deutschen 1950er-Jahre-Architektur, entworfen von Will Schwarz. Mit dem Konzept, diese Dortmunder Nachkriegs-Ikone gründlich zu sanieren und ganz neu zu interpretieren, hat die Landmarken AG den polis Award in Silber in der Kategorie Reaktivierte Zentren gewonnen.


    In dem markanten Ensemble mit sechs Gebäudeteilen, das sieben Jahrzehnte lang behördlich genutzt wurde, entsteht nun ein neuer Nutzungsmix aus individuellem Designhotel, Kita, Wohnungen und innovativen Bürokonzepten. Diese Nachnutzung erhält den Charakter des Gebäudes unter den Auflagen des Denkmalschutzes, schafft aber zugleich mit der Wiederbelebung einer zentralen Innenstadtlage einen Mehrwert für Besucher und Bewohner. „Toll, dass unser Multi-Use-Konzept für Dortmund auch bei der renommierten Jury des polis Awards so gut angekommen ist“, sagt Sylvia Friederich, die als Mitglied der Landmarken-Geschäftsleitung für die Projektleitung des Gesundheitshauses Verantwortung trägt. „Wir sind davon überzeugt, dass dieser Nutzungsmix sehr viel Leben an diesen Standort bringen wird.“


    Marie Sammet, stellvertretende Chefredakteurin des polis Magazins, sagte in ihrer Laudatio: „Die Jury schätzt den behutsamen und auf Qualität bedachten Umgang mit der bestehenden Bausubstanz.“ Sie würdige zudem den nachhaltigen und ressourcenschonenden Weg einer Erhaltung anstelle eines Abrisses und Neubaus.


    Gemeinsam mit der „Das Neue Gesundheitshaus GmbH und Co. KG“ hatte das Team der Landmarken AG 2018 das Investorenauswahlverfahren der Stadt Dortmund für das Gesundheitshaus aus den 1950er Jahren gewonnen. Die Umbauarbeiten für das denkmalgeschützte Ensemble hat bereits begonnen.


    Die polis Awards wurden am Dienstag, 13. August, im Rahmen der erstmals digital veranstalteten polis Convention vergeben. Sieger in der Kategorie Reaktivierte Zentren wurde mit der Umgestaltung des mittleren Paderquellgebiets in Paderborn erstmals kein Hochbauprojekt. Wir gratulieren ganz herzlich!

  • Das "Haupthaus" ist mittlerweile komplett eingehaust und die Fassade wird mit dem Hochdruckreiniger gesäubert. Im Inneren laufen Entkernungsarbeiten.


    Bild: tino27


    Bild: tino27

  • 31. Januar 2021


    Landmarkens Gesundheitshaus ist verpackt wie ein riesengroßes Geschenk und lässt nur an ganz, ganz wenigen Stellen einen Blick auf das aktuelle Baugeschehen zu - was momentan natürlich ein wenig schade ist, dafür dürfte aber der Wow-Effekt spätestens nach dem Abbau der ersten Lagen des Baugerüstes, umso größer ausfallen.


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    Foto lässt sich durch ein Anklicken vergrößern


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    Fotos: eigene Aufnahmen

  • Verhülltes Gesundheitshaus

    Landmarkens Gesundheitshaus ist verpackt wie ein riesengroßes Geschenk [...]

    Bei Betrachtung der Bilder hatte ich sofort Assoziationen zum Verhüllten Reichstag aus 1995 im Kopf. Gewiss nicht so spektakulär, dennoch sehr aufregend.


    Freue mich auch schon auf das Ergebnis!

  • Für das Neue Gesundheitshaus hat die Landmarken AG eine Projektwebseite zwecks der Vermarktung der noch verfügbaren Fläche gelauncht. Dort finden sich unter anderem auch einige Visualisierungen, der noch zu gestaltenden Innenräume. Mit der Hotel-Kette Prizeotel sowie der Villa Luna, eine Betreiberin von bilingualen Kindertagesstätten, stehen bekanntlich zwei Mieterinnen bereits fest.


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    Visualisierungen: https://gesundheitshaus-dortmund.de/


  • Gesundheitshaus - 24.12.2022


    Die Sanierung des Gesundheitshauses schreitet weiter voran. Die Arbeiten an der Fassade neigen sich dem Ende zu. Ein Teil der frisch sanierten Fassade wurde unlängst vom Gerüst befreit und strahlt wieder im neuen/alten Glanz.


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    Bilder: Eigene Aufnahmen

  • Wie auch ein Beitrag weiter oben zu sehen, nähern sich die Arbeiten am ehemaligen Gesundheitsamt langsam aber sicher dem Ende. Aus dieser Pressemitteilung geht nun hervor, dass die rund 12.900 Quadratmeter große architektonische Perle bereits fast komplett vermietet ist. Bekanntlich eröffnet hier unter anderem ein Design-Hotel mit 155 Betten samt Skybar im Sommer 2023. Zuletzt unterschrieb die in Dortmund ansässige AOK Nordwest einen Mietvertrag über 900 Quadratmeter. 1.000 Quadratmeter Bürofläche sind jetzt noch vakant. Darüber hinaus entstehen zehn Wohneinheiten sowie eine Kindertagesstätte. Das ehemalige Gesundheitsamt verbleibt übrigens nach der Fertigstellung im Privatbesitz von Norbert Hermanns, dem Hauptaktionär der Landmarken AG. Er wird schon wissen warum...

  • Das Prizeotel im ehemaligen Gesundheitshaus hat bereits vor über einem Jahr seinen Betrieb aufgenommen. Erst kürzlich, am 14. November 2024, veröffentlichte die Hörmann KG Verkaufsgesellschaft eine Pressemitteilung zum Bauvorhaben. Da Fotos des sanierten Schmuckstücks aus den 1950er Jahren hier noch fehlen, nutze ich die Gelegenheit, um Bildmaterial dieses tollen Projekts mit euch zu teilen.


    Prizeotel in Dortmund von pinkarchitekten und HLK + Partner

    Zuversicht


    Das Dortmunder „Prizeotel“ im ehemaligen Gesundheitshaus lässt den Optimismus der 1950er-Jahre wieder auferstehen. Es bietet heitere Architektur voller Zuversicht. Bei der Sanierung sollte, wo möglich, Altes bewahrt werden. Das galt auch für bestehende Bauelemente. So blieben die vorhandenen Türblätter erhalten und wurden mit neuen Zargen versehen. Hörmann fertigte rund 150 dieser individuellen Zargen, die passgenau auf die jeweiligen Türblätter abgestimmt wurden.


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    Spurensuche


    Eben diesen Optimismus strahlt es noch immer aus – oder besser: wieder. Denn aus dem ehemals als Gesundheitsamt genutzten Gebäude wurde kürzlich unter anderem ein Hotel. pinkarchitekten übernahm die Vor- und Konzeptplanung, Heyen Lippross Kiefer waren für Planung und Bauleitung zuständig. Denkmalpfleger Michael Holtkötter legte mit seiner Spurensuche den Originalzustand unter zahlreichen Schichten der Umnutzung wieder frei. Die originale Farbpalette aus Braun, Rosa und Orange ist wieder sichtbar und unzählige, wunderschöne Details sind gerettet. Handläufe, Terrazzoböden, Gemälde und geflieste Wände – fast alles ist zurückgekehrt und wurde wo nötig in neuen Funktionen fortgeschrieben.


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    Der Innenhof des ehemaligen Gesundheitshauses wird von der Kita „Villa Luna“ genutzt, die im anderen Gebäudeteil untergebracht ist.


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    Die ehemalige Auskunft ist heute ohne größere Funktion. Für die Rezeption des "Prizeotel" reichte die Fläche nicht.


    Orientierung


    Wer das zum Budget-Designhotel umgewandelte Gebäude betritt, der steht zuerst ratlos vor einer leeren, gläsernen Box im Eingangsbereich mit dem historischen Schild „Auskunft“ darüber. Jahrzehntelang wurde dort Orientierung im Behördendschungel angeboten. Heute ist die Rezeption des Hotels zwar exakt gegenüber dem Eingang – aber dennoch nicht wirklich im Laufweg des Gastes. Der ehemalige Paternoster ist leider funktionslos. Stattdessen befördert ein unauffällig weißer Lift den nach Schlaf verlangenden Reisenden nach oben. Die Glastüren zwischen Treppenhaus und Zimmerfluchten öffnen sich bei Annäherung auf geradezu servile Art – die perfekt im Stile der 1950er-Jahre hergerichteten Flure zu den Zimmern atmen dagegen weiter den Charme einer freundlich gemeinten Behörde. Auch die Türblätter mit ihren streifenförmigen, schwarzen HPL-Beschichtungen tragen dazu bei. Sie wurden allesamt aufgefrischt und wieder eingesetzt. Für die Montage wurden rund 150 neue Stahlzargen individuell von Hörmann angefertigt. Diese Individuallösungen waren nötig, da alle Türblätter einen Doppelfalz haben und nicht rechtwinklig sind. Deswegen verfügt jede der Zargen über ein anderes Maß. Zwar liegen die Unterschiede nur im Millimeterbereich, aber nur so kann die Funktion der Türen hundertprozentig gewährleistet werden.


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    Die ursprüngliche Farbpalette aus Braun, Rosa und Orange ist im Eingangsbereich wieder sichtbar. Das eher kleinteilige Design aus den 1950er-Jahren findet sich jedoch in der Rezeption nicht wieder.


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    Von der Dachterrasse aus hat man einen guten Blick über Dortmund.


    Zeitgenössisch


    Die Zimmer selbst wurden vom US-Amerikaner Karim Rashid gestaltet und changieren zwischen 1950ern und Gegenwart. Die Verkleidung des Heizkörpers, der Schrank, der Spiegel oder auch die Grafik der Wände ahmen das typische Nierentisch-Design der 1950er nach. Rashids Farbpalette lehnt sich an jene von Will Schwarz an – wirkt dabei aber bewusst nicht rein retrospektiv, sondern durchaus zeitgenössischer. Die Kunststoff-Freischwinger zitieren zwar den weltberühmten Panton Chair – in der kantigen Variante des (ebenfalls von Rashid entworfenen) Voxel Chairs wird eine allzu museale Gestaltung jedoch vermieden. Schon Will Schwarz stilisierte das Dachgeschoss als Höhepunkt. Wer dort nun sein Frühstück einnimmt, genießt aus überhohen Fenstern den Blick über das benachbarte Schauspielhaus zum „Dortmunder U“ und weiter über den „Pott“. Und wer gar auf die Dachterrasse tritt, sieht über sich nur noch das eindrucksvolle Flugdach mit den runden Öffnungen und dahinter den plötzlich ein klein wenig mehr Zuversicht stiftenden Himmel über dem Ruhrgebiet.


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    Die vorhandenen Türen aus dem Bestand sollten, soweit möglich, erhalten bleiben. Allerdings mussten neue Zargen eingebaut werden, die Hörmann individuell fertigte.


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    Die Hotelflure haben auch nach der Sanierung ihren Behörden-Charme behalten.


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    Die Hotelzimmer wurden von Karim Rashid gestaltet. Sie verbinden das 1950er-Jahre-Design mit der Gegenwart.