Der Kleine Grasbrook - Hamburgs zweite Hafencity [im Bau]

  • ich habe den Eindruck, der Hamburger Universitäts-Apparat, die Wissenschaftsbehörde, Teile der Kulturbehörde, einige Parteien und NGOs versuchen seit Jahren schon unter dem Titel 'Hafenmuseum' klammheimlich ein 'Kolonialismus-Museum' aufzubauen.


    In den Konzepten soll Hafen nur eine untergeordnete Rolle spielen. Es ist eine Art Etikettenschwindel gegenüber dem Bürger.


    Ziel ist es (offenbar) sicherzustellen, dass möglichst viele Aktivisten bestimmter Couleur mit guten Jobs versorgt werden. In allen Konzepten und Skizzen, die ich bislang gesehen habe ging es explizit NICHT um das Thema 'Hafen'.


    Schon das nach außen veröffentlichte Leitbild zeigt das:


    Das Deutsche Hafenmuseum ist ein aktiver Ort der Forschung und der Bildung. Hier sind zahlreiche wissenschaftliche Initiativen und Projekte angesiedelt.


    Ein zentrales Thema in der Forschung des Deutschen Hafenmuseums sind globale Netzwerke und Welthandel, auch in kolonialen Kontexten.


    Intern, also nicht-öffentlich, ist diese Tendenz noch viel klarer.

  • Das Hafenmuseum gibt es bereits mit einer wirklich großen und schönen Sammlung an Schiffen, einer netten Hafenbahn, allen möglichen an Werkzeug was man im Hafen so benutzt. Als Themen merkt man sehr klar, dass es aus dem Museum für Arbeit gekommen ist und es zum größten Teil um die Berufe die es so im Hafenbreich allgemein gibt historisch und aktuell. Zumindest bei meinem Besuch im Schuppen war das Thema Kolonien ein absolutes Randthema. Eine Ausstellung über Kolonien und dem Hamburger Hafen passt sicher auch zu einem Hafenmuseum, aber den Aufbau eines Kolonialmuseums kann ich wirklich nicht erkennen.

  • ... aber den Aufbau eines Kolonialmuseums kann ich wirklich nicht erkennen.

    Das ist ja eben der Punkt, dass die aktuelle Sammlung von Kränen, Schiffen, und der 'museale Hafenbetieb' wenig bis nichts mit den für den Grasbrook geplanten Inhalten zu tun haben. Die Pläne für das Museum am Grasbrook sind eben ganz anders und haben mit dem was an den 50er Schuppen ist kaum etwas gemein.

  • ich habe den Eindruck, der Hamburger Universitäts-Apparat, die Wissenschaftsbehörde, Teile der Kulturbehörde, einige Parteien und NGOs versuchen seit Jahren schon unter dem Titel 'Hafenmuseum' klammheimlich ein 'Kolonialismus-Museum' aufzubauen.

    Also das klingt ja fast nach Verschwörungstheorie. Ist das wirklich so schlimm/skandalös oder nervt dich das Thema einfach? "Etikettenschwindel" find ich doch sehr reißerisch. Hafen/Seehandel und Kolonialgeschichte hängen doch eng miteinander zusammen, wo ist hier die "Täuschung" bzw. worauf willst du wirklich hinaus?

  • Ziel ist es (offenbar) sicherzustellen, dass möglichst viele Aktivisten bestimmter Couleur mit guten Jobs versorgt werden. In allen Konzepten und Skizzen, die ich bislang gesehen habe ging es explizit NICHT um das Thema 'Hafen'.

    Hilfe, jetzt nehmen uns die Grünen auch noch unsere Hafenhistorie weg! Das klingt wirklich nach sonderbarem Geschwurbel.


    Die Behandlung von Kolonialismus im Rahmen eines Hafenmuseums in einer Stadt, in der viele "Kolonialwaren" und Raubgüter verfrachtet wurden, finde ich jetzt nicht wirklich abwegig. Auch Deutschland und Hamburg haben ein dunkles koloniales Erbe, das man nicht wegignorieren sollte.

  • Ist das wirklich so schlimm/skandalös oder nervt dich das Thema einfach? "Etikettenschwindel" find ich doch sehr reißerisch.

    Mich 'nervt' nicht das Thema an sich, mich 'nervt', dass hier versucht wird rund 130 Mio Euro Bundesförderung in Grüne Herzensprojekte 'umzuleiten' indem man eine Art 'Etikettenschwindel' betriebt und Schwerpunkte ausschließlich dort setzten möchte wo es einem parteipolitisch und ideologisch passt - nicht dort wo es mal gedacht war und wo es den Bürger interessiert.


    Die bisher vorgelegten Konzepte sind sehr eindeutig NICHT das was unter Hafenmuseum mal gedacht war, sondern fügen sich sehr deutlich in bestimmte politische Ideologien ein die aktuell grade sehr präsent sind im universitären Bereich. Wenn man das so richtig und gut findet - warum ist man dann so intransparent und 'verheimlicht' dem Bürger das was er da bekommen soll, statt es auf den Tisch zu legen? Es gab zum Beispiel eine lange öffentliche Diskussion um den Standort des Museums - aber NICHT um dessen Inhalte.


    Davon abgesehen bin ich der Ansicht, dass es dieses neue Museum auch so nicht braucht und schon gar nicht für 500 Mio Euro Baukosten und ewige exorbitante Betriebs- und Personalkosten.


    Es bräuchte lediglich Modernisierung und bessere inhaltliche Koordination der bestehenden Hamburger Museen. Maritimes haben wir in Hamburg eigentlich genug.


    Und falls jemand denkt ich übertreiben mir 500 Mio Euro:


    https://www.steuerzahler.de/ak…d943345475b7e41a3f384a209

  • Etikettenschwindel ist im Baurecht ein üblicher Begriff, wenn für ein Baugebiet oder ein Baufenster eine Nutzung ausgewiesen wird, der wirkliche Nutzungswille aber ein anderer ist. Das ist nicht reißerisch, sondern es ist eine Auslegungsfrage, ob die vorgesehene und die tatsächliche beabsichtigte Nutzung noch ausreichend Schnittmengen haben oder eben nicht. Hier ist das nicht der Fall. Der Kolonialismus ist zwar im weiteren Sinne durch Boote und Häfen ermöglicht worden, hat aber sonst keine Schnittmenge spezifisch zum Hafen, den dortigen Vorgängen und Arbeitsabläufen.

  • ^^ Dazu muss es aber erstmal auch ein Etikettenschwindel sein. Der Neubau Teil des Museum geht vorallem über Welthandel und Globalisierung und natürlich hat das Thema etwas mit Hafen und halt auch Kolonien zu tun. Das steht auch über all ganz offen. Der Schuppen geht über die Hafenarbeit und maritime Technik und der Schuppen bleibt auch Teil des Hafenmuseums. Der Schuppen wird "nur" winterfest gemacht. Wenn man sich die Sachen ein bisschen durchliest, dann stolpert man halt ab und zu über das Wort Kolonien da es halt tatsächlich einen Zusammenhang gab.


    Allerdings holt man dann halt keinen Physiker mit langer Erfahrung für technische Museen als Direktor und der Kultursenator hat schon wenig genug zu tun und ist von der SPD. Die Grünen setzen sich noch nicht einmal für irgendein Denkmal im Baakenhafen ein, obwohl es recht laut von einigen Studenten gefordert wurde. Von einer großen Verschwörung für ein riesiges Museum zu dem Thema würde ich da nicht ausgehen.

  • Von einer großen Verschwörung für ein riesiges Museum zu dem Thema würde ich da nicht ausgehen.

    Ich kann mich auch nicht daran erinnern, je von einer 'großen Verschwörung' geschrieben zu haben. Zu suggerieren, dass ich das getan hätte zeugt nicht von der Stärke deiner 'Argumente'.


    Vielleicht habe ich auch einfach nur die (zum Teil noch 'internen') Konzepte gelesen und du nicht?

  • ^^ Ein Link für die öffentlichen Konzepte und was genau an denen so kolonial ist, würde doch reichen. Allerdings bist du für mich halt nur ein anonymer Forennutzer und ich kann nicht überprüfen ob und wie du an solche Konzepte kommen kannst. Deshalb bin ich grundsätzlich sehr skeptisch bei solchen Aussagen, vorallem da sie halt bis auf dein Wort komplett unbelegt und bei dem was ich bislang vom Museum gesehen habe auch nicht logisch sind. Entschuldige bitte meine Skepsis, aber wenn eine Gruppe klammheimlich ein Kolonialismusmuseum aufbauen will, klingt das schon nach Verschwörung.


  • Außerdem zeigen die Konzepte, dass das ganze in Wirklichkeit auch kein Hafenmuseum sein soll, sondern, dass es vorwiegend ein Vehikel wird um das Thema Kolonialismus zu bearbeiten und für enprechende Forscher und Aktivisten gut bezahlte Stellen zu schaffen.


    Gehts auch ohne Polemik?

  • Heute im Abendblatt, hinter einer Paywall:


    Stockender Architekturwettbewerb: Hafenmuseum droht zu scheitern


    HafenCity. Architekturwettbewerb für Prestigebau verzögert sich weiter. Union stellt Kleine Anfrage und kritisiert den Planungsprozess.


    > https://www.abendblatt.de/hamb…m-droht-zu-scheitern.html


    Call me surprised... not!


    > https://www.buergerschaft-hh.d…hafenmuseum%22#navpanes=0

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()