Auf den Spuren Dresdner Straßenbahnprojekte
Es führt kein Gleis nach Irgendwo…
Da der Strang zu den ehemaligen Dresdner Straßenbahnstrecken nun nahezu abgearbeitet ist und mir dort langsam aber sicher die Themen ausgehen, möchte ich mich einem weiteren und wie ich finde nicht minder interessanten Kapitel der Dresdner Stadt- und Straßenbahnhistorie widmen: Strecken, die zwar geplant waren, aber nie über das Entwurfs- oder Vorarbeitsstadium hinauskamen.
An der Bertold-Brecht-Allee.
Sicher hat sich schon mancher nach dem Sinn der Grünstreifen auf Winterberg-, Heynaths- und Bergmannstraße, der Bertold-Brecht-Allee und vielen anderen Dresdner Verkehrszügen gefragt. Es handelt sich in den allermeisten Fällen schlicht um Vorarbeiten zu geplanten Straßenbahnstrecken, denn nach der Jahrhundertwende begann man zunehmend damit, neue Routen auf eigenen Bahnkörpern zu planen. Kurioserweise wurde in Dresden keine einzige innerstädtische Strecke wirklich in dieser Form umgesetzt, denn alle bis 1945 in Zentrum vorhandenen Streckenabschnitte waren entweder schon weit vor 1900 als Pferdebahnstrecken oder kurz danach angelegt worden, und dies fast ausnahmslos im Straßenraum. Somit blieb es bei entsprechenden Bauvorleistungen an nach 1900 neu errichteten Straßenzügen, deren Bebauung oftmals erst nach dem Ersten Weltkrieg erfolgte (wie an der Bergmannstraße), und ohne dass sie bis zum heutigen Tage jemals ein Gleis gesehen hätten…
Grafik aus dem DVB-Archiv. Der Stand des Streckennetzes entspricht dem von 1926, mit Ergänzung der bis 1928/29 neu angelegten Strecken nach Coschütz und in Cotta und vor allem: den geplanten und niemals realisierten Außenringen. Diesen werden wir uns zuerst widmen.