Ich finde den Turm (gerade vor Ort) ohnehin recht gelungen. Ist definitiv mal eine Steigerung zu den ganzen langweiligen Schuhkartons mit ihren Rasterteppich-Fassaden drauf. Da Edge ja auch ein wenig außergewöhnlich wird und die Arena ebenfalls eigene Formen mitbringt, könnte das insgesamt ein ganz reizvolles Ensemble werden.
Hochhaus 'Stream Tower' | Mediaspree (90 m | in Bau)
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Hier noch ein paar Bilder von heute, kleiner Spaziergang vom Mercedes Platz zur East Side Mall & beyond.
Hedwig-Wachenheim-Straße:Tamara-Danz-Straße:
©555Farang
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Nach Betrachtung der letzten Fotos und Besichtigung vor Ort muss ich sagen, dass das Ergebnis letztlich doch ein recht schönes und interessantes Hochhaus geworden ist, das nun doch weitgehend den alten Visualisierungen entspricht. Diese sahen auch nur aufgrund der fast hauptsächlich verwendeten "Schokoladen-Perspektive" auf die Schmalseite richtig schick aus.
Die "Breitseite" wirkt nicht ganz so elegant, aber es ist schon ok.
Nur die hellen Betonflächen an den Ecken waren in den Visus nicht vorhanden oder zumindest nicht zu sehen. Aber die finde ich eigentlich nicht besonders störend.
Jetzt müssen noch die Schutzfolien von den Glasbrüstungen entfernt werden und die richtige abendliche Lichtstimmung abgewartet werden, dann passt das schon ganz gut zu den Visus. Ich bin ganz zufrieden mit dem Turm. 🙂
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Atmet den Geist vom London der 2000er irgendwie. Mir gefällts, auch wenn ich mir diesen Stil nicht für eine Mehrheit der Berliner Hochbauten wünschen würde. Und ein bisschen höher dürfte er natürlich auch gern mal wieder sein.
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Das Hochhaus ist meiner Meinung nach gut gelungen und wertet auch die Skyline auf. Mit dem Estrell Tower im Hintergrund wäre das Bild natürlich der Hammer. Freue mich schon auf die neuen Sichtachsen.😀
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Wenn ich mir die Fotos so ansehe, mache ich mir nur langsam Sorgen ob dieses Corona wirklich auch das letzte urbane Leben zerstört. Der Mercedes Platz sieht gähnend leer aus. Heute war ich in der East Side Mall - gähnende Leere. Auch in den vielen Restauraunts in F-hain ist Totengräberstimmung.
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^ Genau, Kapitalismuskritik ist schuld, dass auf dem kapitalischsten Platz der Stadt um diese Jahreszeit tote Hose herrscht. Danke. Nun habe ich es auch begriffen.
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Das wäre hier wohl wegen Kostenloskultur und Kapitalismuskritik in Dauerschleife eher....na ja....undenkbar.
Ach bitte... Wenn auf dem Potsdamer Platz eine Rodelbahn und Après-Ski-Saufbuden als Weihnachtsmarkt verkauft werden können, ohne das ... äh... "die Kapitalismuskritiker" sturmlaufen, sollte einer Mercedes Benz-Eisbahn auf dem Mercedes Benz Platz nichts im Wege stehen. Geschäfte und Gastronomie gibts dort auch schon. Es findet sich wohl keiner, der das finanziert. Oder vielleicht hatte noch keiner die Idee? Man könnte ja mal ne Mail schreiben. Gebrauchen könnte es der Platz dringend, wie man auf dem ersten Foto von Kommentar #242 eindrucksvoll sieht. Der gleicht unter den gegenwärtigen Bedingungen - garniert mit der typischen Berliner Winterwolkendecke - eher einer Sci-Fi-Dystopie.
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Es gab übrigens noch vor Corona auch im Winter einiges an "Lichter- und Konsumgedöns" auf dem Platz, was tatsächlich auch die Konsumzombies angelockt hat wie Licht die armen Motten. Da waren etwa zahlreiche Lichter, Buden und die legendären Coca Cola Weihnachtstrucks, der Inbegriff des durchkommerzialisiertesten Festes des Jahres miiten auf dem durchkommerzialisiertesten Platz der Stadt - und die Leute hatten auch noch Spaß daran. Igitt!
Aber zum Glück sind Alternativen wie der Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt oder dem kiezigen Richardplatz dagegen strikt antikapitalistisch. Und öffentliche Plätze wie der Alexanderplatz zeigen sich ebenfalls unbefleckt von niederen monetären Motiven.
Zur Erinnerung: Es ist tiefster Winter inmitten der Corona-Pandemie mit Rekordinzidenzen und höchsten Auflagen (es könnte glatt der Verdacht entstehen, die Leute sollen sich aktuell gar nicht groß ansammeln) und mit den Touristen fehlt auch ein wichtiges Klientel (ich habe mich kürzlich erst wieder mit einem Taxifahrer unterhalten, bei denen ist aktuell auch tiefste Baisse). Aber klar, liegt alles an der gebauten Dystopie mit den bösen Verwertungsinteressen dahinter.
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ich lasse mich jetzt mal zu der These hinreißen, dass ein schöner, anziehender Ort eine Frage der Architektur ist und sogar dann funktioniert, wenn er (fast) menschenleer ist. Das war hier aber mMn nicht das Ziel. Dann darf man sich aber auch nicht beschweren, wenn der Ort bei Unterfunktion der umliegenden Entertainmentangebote "dystopisch" wirkt.
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Aber es war einst der Baustadtrat Hans Pannhoff der im Rahmen der Eröffnung des MB-Platzes das gesamte Quartier als Lichtergedöns bezeichnet hat.
Hans Panhoff ist im März 2017 verstorben, da wird er wohl kaum 2 1/2 Jahre später im Rahmen der Eröffnung des Platzes gesprochen haben?
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klangraum Die identische Diskussion hatten wir schon einmal zu Beginn der Pandemie. Such einfach mal nach Videos zu Geisterstädten während des Lockdowns (ein paar Links hatte ich mE damals geteilt). Ich finde, dass es ohne Menschen überall gespenstisch, dystopisch, post-apokalyptisch etc. aussieht - vom Time Square bis zur beschaulichen italienischen Kleinstadt. Ich hatte erst kürzlich eine Einheit zu Großstadtlyrik behandelt und habe der Gruppe diverse Bilder aus Berlin gezeigt, von den unterschiedlichsten Ecken - aber jeweils ohne Menschen. Dass so etwas fehlt fällt den meisten Menschen sofort auf, wenn auch nicht immer sofort bewusst. Und natürlich macht es ein grau-feuchter Wintertag nicht besser.
Ansonsten ist es mit dem Zalando-Turm nun architektonisch schon eine Stufe reizvoller geworden. Vor Ort gefällt mir der kleine Turm sogar besser als auf den Bildern. Mit dem Amazon-Turm wird es dann nochmal attraktiver. Dadurch wird die mE solide, teils über und teils unterdurchschnittliche Ästhetik des Platzes dann insgesamt etwas aufgewertet.
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Wenn ich mir die Fotos so ansehe, mache ich mir nur langsam Sorgen ob dieses Corona wirklich auch das letzte urbane Leben zerstört. Der Mercedes Platz sieht gähnend leer aus. Heute war ich in der East Side Mall - gähnende Leere. Auch in den vielen Restauraunts in F-hain ist Totengräberstimmung.
Nö, dieses Corona nicht, nur wie weit sind die Menschen bereit auch in der Krise (oder nach einem Lockdown) zusammenzuhalten und lokale Wirtschaft zu unterstützen. Fakt! Es ist halt schwer in so einer weltweiten Pandemie touristische Orte am Leben zu halten, darin sehe ich auch den Fehler, den man in Zukunft nicht mehr machen sollte. Nicht Tourismus, sondern Einheimische müssen 365, 24/7 die Städte beleben.
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^ Das Problem sehe ich genau so Minimalist , aber bist du sicher dass es in diesem Fall nicht tatsächlich die Kontaktbeschränkungen sind? Also, ich zumindest habe zur Zeit deutlich weniger Spaß daran, in "mein" Shopping Center zu gehen und nach REWE und Apotheke mal zum MediaMarkt zu gucken und dann noch nen Kaffee zu trinken (und dass obwohl ich geboostert bin und überall rein darf).
Ich glaube auch, dass die meisten Leute in der East Side Mall Berliner/innen sind, obwohl das nur ein Gefühl ist. Beim Mercedes-Benz-Platz tendiere ich auch in Richtung Tourismus.
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Hast du 'nen Bug oder ein Sprung in der Platte ?!
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Minimalist Klar sollten auch die Berliner ihre Stadt bespielen. Als Bundeshauptstadt und Weltstadt wird Berlin aber auch immer ein Stück weit von seinen nationalen und internationalen Gästen leben. Bei vielen der großen, bedeutsamen Einrichtungen spielen Touristen eine immens wichtige Rolle. Ein Beispiel: Der Berliner Zoo ist deshalb einer der meistbesuchten der Welt, weil er zu ca. zwei Dritteln von Touristen besucht wird. Dagegen halten dem Lichtenberger Konterpart Tierpark Berlin vor allem Berliner die Treue. Insgesamt haben beide ähnlich viele regionale Gäste (ohne das Aquarium hat der Zoo mW sogar manche Jahre weniger Berliner gesehen als der Tierpark). Dennoch gilt auch in der Berliner Lokalpresse primär der Zoo als Aushängeschild und Stolz der Stadt - und im riesigen Tierpark als Berliner Attraktion für Berlin ist man gerade bei der aktuellen Witterung ebenfalls fast komplett allein unterwegs, als gäbe es ihn für die restlichen Millionen Berliner überhaupt nicht (das sage ich als Tierparkfan ganz nüchtern). Ich kenne nicht überall konkrete Zahlen, bei Museumsinsel, Philharmonie etc pp ist es mW aber ähnlich. Letztlich ist es ein Zusammenspiel: Berlin hätte diese Größe und Dichte an Attraktionen sicherlich gar nicht ohne seine Gäste. Umgekehrt suggerieren die Besucher der Stadt auch mehr Bedeutsamkeit und Attraktivität. Wie singt Peter Fox beim "Haus am See" über den Wunschtraum des gemachten und gefeierten Mann u.a.?
"Alle komm'n vorbei,
ich brauch nie rauszugeh'n."
Das lässt sich mE auch auf Städte und speziell auf die Heimatstadt des Sängers übertragen: Die öffentliche Fläche der Stadt wird genügend besucht, die Berliner können sich inzwischen prächtig ums Privatleben kümmern. Ich bin mir sicher, Berlin wäre bald ein deutlich anderes (und deutlich ärmeres) Berlin, wenn es dauerhaft nur noch oder primär von Berlinern bespielt würde.
Zurück zum Entertainment District: Auch dieser ist zwar nicht nur aber zugegeben doch (stark) mit für Touristen gemacht. Hier kommt in mehrfacher Hinsicht die große weite Welt nach Berlin - und zugleich kommen Berliner hier mal etwas "raus" aus dem Alltag. Momentan fällt eben beides flach. Keine Touristen und auch kaum attraktive Freizeitangebote, kaum/keine Fans bei den beiden Berliner Traditionsvereinen, 2G+ bei der Gastronomie usw. Da verbringt man Nachmittag/Abend/Wochenende lieber gleich mit Lieferdienst-Essen und Streaming auf der warmen Couch (schon vergessen: Die Heldencouch, auf der Corona letztlich besiegt wurde). Ich finde es eher bemerkenswert, dass die relative Leere im bitterkalten-Hochinzidenz-Coronawinter überhaupt bemerkenswert erscheint - und dass dafür sogar eine entsprechende Diskussion aus der Vergangenheit wieder aufgewärmt und erneut durchgekaut wird.
Jedenfalls erhält der seelenlose Platz mit dem Turm neben Einbettung zwischen Spree und Berliner Mauer, neben Berliner Pflaster, Berliner Eisbären und Alba Berlin nun auch einen Teil der Unternehmenszentrale eines der ersten Berliner Dax-Unternehmen seit Einführung des DAX vor über 30 Jahren. Und in meinen Augen ist es der Zalando-Komplex nun durch den Turm sogar eine der schickeren Berliner Unternehmenszentralen. Auch unter den zuletzt in Berlin realisierten Hochhäusern (von denen mir einige durchaus gefallen) ist es mE zwar keines der größten aber dafür eines der gelungensten.
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Wenn man aus der Rostlaube an der Warschauer heraustritt hat man gerade in den Abendstunden nen ganz ansprechenden Blick auf den Turm. Obwohl man sich wünschte der sich ins Bild drängelnde Industriepalast würde endlich von seiner entstellenden Fassadenkostümierung von '93 befreit.
Ich bin gespannt wie sich der Amazonturm auf die Gegend auswirkt.
Vielleicht wird man ja auch irgendwann diese merkwürdige Mall mal wieder los, das Gelände hätte man besser und ansprechender Bebauen können als mit diesem UFO das Programm darin ist mäßig und die Zurwegung ist sowieso vom S-Bahnhof kommend recht umständlich, wenn man nicht diese merkwürdige Treppenkaskade nutzen will um unter der wenig einladenden Unterführung auf die andere Seite zu gelangen.
Ich baue hier sehr auf die Dynamik die Hier mit den Projekten von Zalando und Amazon einsetzen könnte um die Gegend neu zu sortieren und einladender zu gestalten.