Neuer Stadtteil im Nordwesten geplant

  • Ich hab zuletzt auf den Entwurf von Team 5 gehofft. In der ersten Phase war Team 2 noch ganz gut und bei Team 7 gab es Grund zur Hoffnung, die sind dann aber von Phase zu Phase nur weiter verschlimmbessert worden, insbesondere städtebaulich haben alle Teams außer eben Team 5 nur unglaublichen Unfug abgeliefert.

    Das Siegerteam 3 lag da für mich eher nur im Mittelfeld, was angesichts der durch die Bank weg miserablen Qualität sämtlicher Entwürfe aber bereits sehr negativ ist. Städtebaulich ziemlich schlimm. Kein anständiger Blockrand, keine halbwegs urbanen Straßen oder Plätze. Einzig Steinbach-Ost könnte halbwegs erträglich werden, was angesichts des vollkommen suburbanen Charakters dieses Viertels und der völlig sinnfrei in die Gegend geschmissenen Bauklötzer ziemlich viel über den Rest aussagt. Den absoluten Vogel in negativer Hinsicht schießt natürlich das 70er-Jahre-Ghetto-Revival namens "Neu-West-Stadt" ab. Was zur Hölle haben sich Architekten und Entscheider denn bitte dabei gedacht???

    Landschaftsplanerisch sehe ich da außer ein paar zusätzlichen Mini-Wäldchen auch keinen Unterschied zum Bestand. Andere Entwürfe haben sich für die Überbrückung der A5 deutlich besseres einfallen lassen, und an anderer Stelle zB wenigstens auch mal ein paar Wasserflächen vorgesehen, von denen Rhein-Main abgesehen von den paar Flüssen und vereinzelten winzigen Baggerseen ja nicht gerade viel zu bieten hat.

    Auch die ÖPNV-Planung war bei anderen Entwürfen besser. Die Haltestelle in Steinbach mit Umstieg zur S-Bahn sicherlich sinnvoll, aber die Linienführung mit diesen langen Geraden und dann aber verdammt engen (und damit nur langsam zu befahrenden) Kurven. Mal abgesehen davon, dass auch hier die in meinen Augen absolut unverzichtbare Anbindung der T+R-Taunusblick zwecks Errichtung eines P+R-Großparkhauses fehlt.


    Und ernsthaft so ein Riesen Aufwand, inklusive des Kleinkriegs mit den Nachbarkommunen, für gerademal 8600 Wohnungen?? Allein am Römerhof ließe sich durch Verlagerung auch der Kleingärten und Messeparkplätze (letztere packt man besser in Parkhäuser die gleichzeitig auch als Lärmschutzriegel zur Autobahn dienen können) mindestens die gleiche Zahl errichten, ohne dass man überhaupt auch nur ein Wort mit den Nachbarkommunen austauschen müsste. So lange man sich nicht traut auch westlich der A5

  • Die ÖPNV-Anbindung ist noch gar nicht ausgemacht, die Darstellungen sind als Vorschlag zu verstehen. Offen ist vor allem die Führung der RTW über das Gewerbegbiet Praunheim hinaus. Gearbeitet wird an einer Weiterführung zum NWZ über die ehemalige Straßentrasse vom Praunheimer Weg (Europaschule) zum NZW; durch die Möglichkeit, die Europäische Schule, die auf dieser Trasse steht, zu verlegen, bekommt die RTW-Planung wieder "Zugriff" auf diese Trasse zu vernünftigen Bedingungen. Ich würde sagen, alles offen insoweit.

  • Wie zu erwarten war, die Reaktion aus Steinbach auf die Präsentation lässt nicht lange auf sich warten, die Ablehnung ist einhellig, die Argumente sind sattsam bekannt, nichts Neues, aber viel Lärm, auch in Steinbach ist bald Kommunal- und Bürgermeisterwahl.


    Steinbachs Erster Stadtrat, Mitglied der Regionalversammlung und grüner Bürgermeister-Kandidat würdigt zwar, dass der aktuelle Entwurf deutlich zurückhaltender sei, aber es bleibe ein spürbarer Eingriff in den regionalen Grünzug und die landwirtschaftlichen Flächen.

    Der Vorschlag des Stadtteils „Steinbach Ost“ zeige, wie wenig man in Frankfurt den Menschen der Region angesichts der Demonstrationen, Bürgerinitiativen und klaren Beschlüsse von Stadtparlamenten, Kreistag und Regionalversammlung zuhöre. Das Angebot einer Verlängerung der U-Bahn-Linie7 ist für Fink ein „vergiftetes Geschenk“. Diesen für den Vordertaunus sinnvollen Ausbau des Schienennetzes an den Bau eines Frankfurter Stadtteils vor den Toren von Steinbach und Oberursel-Weißkirchen zu knüpfen, zeuge von „geringem Bewusstsein in Frankfurt für regionale Herausforderungen“, so zitiert ihn die heutige FAZ.


    Die Steinbacher SPD schlug vor, Frankfurt solle seine Flächen westlich der A5 an Steinbach abgegeben, damit die Steinbacher selbst entscheiden könnten, ob und was dort gebaut werden solle. Der Steinbacher Bürgermeister von der CDU findet das ein interessantes Gedankenspiel, gibt aber zu bedenken, dass die Verlängerung der U7 dann in weite Ferne rücke, denn führe sie über Steinbacher Gemarkung, wäre Steinbach bei Bau und Finanzierung in der Pflicht. Das Problem Steinbachs ist, dass es nur rd. 11.000 EW hat und nur, 4,4 km² (= 440 ha) groß ist (zum Vergleich: der Untersuchungsbereich der SEM 4 ist über 500 ha groß), also gar nicht der Lage wäre, ein solches Verkehrsvorhaben zu stemmen, abgesehen davon, dass es sich ohne das Baugebiet Steinbach Ost gar nicht lohnt.


    Ich würde schon annehmen, dass man im hiesigen Planungsamt zuhört, aber nur, weil die Steinbacher dagegen sind, heißt das ja nicht, dass ihre Argumente stichhaltig sind. Am Ende aller Untersuchungen stehen die Fakten, und dann wird abgewogen und entschieden.


    Dem entspricht, dass das Planungsamt dieser Tage die Erstellung einer landwirtschaftlichen Betroffenheitsanalyse für ein Untersuchungsgebiet von ca. 500 ha im Frankfurter Norden (SEM 4) ausgeschrieben hat, sie soll im Oktober 2021 vorliegen.

  • Zwei Jahre später: Angesichts des heftigen Gegenwinds wenig überraschend wird der Planungsdezernent Mike Josef nunmehr vorschlagen, auf Wohnungsbau westlich der Autobahn A5 zu verzichten. Ein Quartier "Steinbach-Ost", geplant waren dort etwa 1.500 Wohnungen, wird es nicht geben. Auf dieser Seite der Autobahn sollen jetzt nur noch Sportanlagen und ökologische Ausgleichsflächen entstehen.


    Das ergibt sich der FAZ zufolge aus einem Zwischenbericht zum Vorhaben "Stadtteil der Quartiere". Eine Beschlussvorlage für Magistrat und Stadtverordnetenversammlung soll der Planungsdezernent in den Geschäftsgang gegeben haben. Im Parlamentsinformationssystem ist der Bericht bisher nicht erschienen (das ist aber in Kürze zu erwarten).


    Mit der geänderten Planung will Josef eine Änderung des Regionalplans Südhessen und des Regionalen Flächennutzungsplans für die Rhein-Main-Region erreichen. Dazu ist ein sogenanntes Zielabweichungsverfahren notwendig. Die mit Vertretern sämtlicher südhessischen Gemeinden besetzte Regionalversammlung muss den Frankfurter Plänen zustimmen. Es gilt als unsicher, dass dies gelingt.

  • Die oben erwähnte Beschlussvorlage ist immer noch nicht im Parlamentsinformationssystem angekommen (dort erscheint seit geraumer Zeit auch im Übrigen erschreckend wenig Output des Magistrats). Gerade einmal eine Grafik zu einer neuen "Variante Ost" hat es heute in eine Pressemittlung der Stadt geschafft. Die PM an sich ist ziemlich verschwurbelt, so dass ich bei einem Link belasse und auf ein Einfügen verzichte.


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    Grafik: Stadtplanungsamt Frankfurt


    In der FAZ ist zu lesen, dass die Hochspannungsleitung östlich der Autobahn A5 auf Betreiben der Stadt verlegt werden soll. Weil Wohnbebauung einen Abstand von mindestens 400 Metern wahren muss, würde die derzeitige Trasse der Stromleitung den Bau von rund 50 Prozent der geplanten Wohnungen verhindern. Die Hochspannungsleitung soll in den Westen der A5 verlegt werden.

  • Traurig.

    Auf eine Bebauung westlich der Autobahn wird komplett verzichtet und ich fürchte östlich wird man auch nur kleinteilige Wohnbebauung zulassen.

    Hier hätte man einen großen Wurf machen können, einen Befreiungschlag um die Wohnungsnot in der Stadt zu bekämpfen, so wird das aber nix.

  • Der Verzicht auf den Westen beruht ja im Wesentlichen darauf, dass die Nachbarkommunen bzw. die Mehrheit der Regionalversammlung sich dagegen gestellt hat. Insofern scheint es schon nachvollziehbar, dass man erst mal das angeht, was die Nachbarn nicht sofort auf die Barrikaden treibt und damit eine gewisse Chance auf Realisierung hat. Allerdings ist auch für die Ost-Variante eine Abweichung vom Regionalplan und damit eine Zustimmung der Regionalversammlung notwendig. Schauen wir mal, wie sich das in der politischen Gemengelage der kommenden Monate entwickelt.


    Josef hat gestern davon gesprochen, dass es "keine Hochhäuser, aber eine angemessene städtebauliche Dichte" geben werde. Das kann momentan noch alles oder nichts heißen, da der Plan noch auf der Schärfetiefe der Regionalplanung ist. Bis es wirklich an den Städtebau geht, ist es noch ein gutes Stück Weges. Gestern wurde mir auf Nachfrage gesagt, dass das Verfahren beim Regierungspräsidium wohl rund ein Jahr dauern wird, selbst wenn es vergleichsweise glatt läuft. Erst danach kann das eigentliche städtebauliche Entwicklungsverfahren zur Sicherung des Eigentums an Grund und Boden anlaufen. Wettbewerbe zum Städtebau kommen wiederum danach oder bestensfalls parallel, und die Bebauungspläne sind dann nochmal nachgeordnet.


    Wenn ich das richtig verstanden habe, wird dem RP auch noch eine Variante vorgelegt, die zusätzlich einen kleinen Ausbaucluster direkt an Steinbach angrenzend umfasst. Die wurde aber gestern in der PK überhaupt nicht thematisiert, dürfte also in ihren Realisierungschancen als unwahrscheinlich angesehen werden. Auf Nachfrage hat Josef aber nochmal bestätigt, dass mit der vorgelegten Variante nichts verbaut wird, falls sich die Mehrheiten doch mal ändern und eine Entwicklung westlich der Autobahn möglich wird.

  • Der oben erwähnte Zwischenbericht zur vorbereitenden Untersuchung (nach § 165 Abs. 4 BauGB) für die städtebauliche Entwicklungsmaßnahme kann jetzt heruntergeladen werden. Erstellt wurde er vom Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Deloitte, der Rechtsanwaltskanzlei Noerr und den Architekten des Frankfurter Büros AS+P.


    Interessant ist auch eine Zusammenstellung von Plänen.


    Einen umfassenden Überblick über die Entwicklungsmaßnahme gibt auch eine Website des Stadtplanungsamts.

  • Ist der Riedberg denn "fertig"?

    Schau doch mal, wann da beschlossen wurde zu bauen, wann die ersten Häuser, Läden und Geschäfte in Betrieb waren - unter Berücksichtigung, dass da ja schon ein Teil der Uni vorhanden war.

    Neu-West ist im Vergleich komplettes Neuland.

  • Das es sich um eine SEM(Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme) handelt und die Stadt sich ausdrücklich Zeit nehmen kann und will.

    Der FAZ Artikel ist nur mit Login lesbar, daher weiß ich jetzt nicht, ob das nicht schon im Text erwähnt wird. Das Besondere, der "Vorteil" einer SEM ist die relativ große Planungsmacht, welche der Kommune damit gegeben wird (bspw. Enteignung). Dafür muss jedoch laut entsprechendem Gesetz, eine "zügige Durchführung der Maßnahme innerhalb eines absehbaren Zeitraums gewährleistet sein" (§165 BauGB Abs. 3 Satz 1 Nr. 4).

    "Zügig" muss im Einzelfall anhand des Umfangs definiert werden (Fläche, Einwohner, Arbeitsplätze etc.). Zwar haben die Gerichte eine Dauer von 24 Jahren in der Vergangenheit nicht beanstandet, aber im Kern kann sich eine Kommune bei einer SEM nach Einleitung gerade keine Zeit lassen.

    Vor diesem Hintergrund scheint es in Zusammenhang mit den schwer bis nicht zu überzeugenden Nachbarkommunen schlüssig, (zunächst?) auf eine Wohnbebauung westlich der A5 zu verzichten.

  • Hier beim Stadtteil Nordwest wurde die Vorbereitende Untersuchung im Dezember 2017 beschlossen. Das war der Startschuss, vor fünf Jahren. Der entsprechende Zeitpunkt lag beim Riedberg im September 1993 (M 178/1993). Die ersten Riedberg-Häuser wurden Im Klausenstück 1999 begonnen, also sechs Jahre nach dem Startschuss, jetzt rund 30 Jahre nach der Beschlussfassung ist der Riedberg weitestgehend bebaut. Insofern entsprechen die jetzt in Rede stehenden 22 Jahre exakt dem Riedberg-Tempo, nur dass es jetzt um etwas mehr Fläche geht, alles ein bißchen größer hier.


    In den ersten Jahren (von 1997 bis 2004) waren beim Riedberg und dem benachbarten Gewerbegebiet Am Martinzsehnten noch vier Normenkontrollverfahren beim HessVGH und dem BVerwG geführt worden; hat sicher nicht zur Beschleunigung beigetragen.

  • Projekt "Quartier 15" mit 1.400 Wohnungen - Stadt versagt Genehmigung

    Die FAZ berichtet heute von einem Vorstoß privater Investoren für eine Quartiersentwicklung in Praunheim (hier mit Paywall). Das Entwicklungsgebiet liegt in Verlängerung der Steinbacher Hohl, gegenüber der Raststätte "Taunusblick" an der A5. Nebenan baut gerade Instone "Wohnen am Steinbacher Hohl" auf dem Areal des abgerissenen Personal-Hochhauses des Nordwestkrankenhauses. Die Neubauten entstehen in einer alten Lehmgrube einer Ziegelei.


    Auch das geplante Wohnquartier mit dem Namen "Quartier 15" soll auf früherem Ziegelei-Areal errichtet werden. Das Gebiet liegt im Bereich der geplanten Stadtentwicklungsmaßnahme Frankfurt-Nordwest. Entstehen soll ein gemischtes Quartier mit zunächst etwa 500 Wohnungen und auch Gewerbeflächen. Das gesamte Vorhaben umfasst rund 1.400 Wohnungen auf 14 Hektar Fläche. Dabei ist an einen Nutzungsmix von Wohnen, Nahversorgung und Sozialeinrichtungen gedacht. Einer der Projektentwickler, P+B aus Troisdorf, hat eine Website zu dem Vorhaben online.


    Für die Bebauung eines ersten Teilgebiets reichten die Grundstückseigentümer eine Bauvoranfrage ein. Die Stadt hat diese negativ beschieden.

    Laut Planungsdezernent Marcus Gwechenberger (SPD) widersprechen die Pläne dem Konzept für den "Stadtteil der Quartiere". Eine planungsrechtliche Grundlage sei nicht vorhanden, so dass das Vorhaben nicht genehmigt werden könne. Es sei nicht sinnvoll, einzelne Grundstücke aus der städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme herauszunehmen. Auch sehe das Konzept der Stadt vor, den Bereich zu beiden Seiten des Steinbachs von Bebauung freizuhalten und als Grünanlage auszugestalten. Das "Quartier 15" hingegen soll an den Steinbach heranreichen.


    Die Planungsidee der P+B Group, die auch ein Hochhaus mit 18 Geschossen vorsieht:


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    Grafik: P+B Group


    Luftbild Frühjahr 2023, die Kräne gehören zur Baustelle "Wohnen am Steinbacher Hohl". Unten rechts die Mercedes-Niederlassung Heerstraße.


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    Bild: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main


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    Bilder: P+B Group / Raybounce

  • Ich verstehe das irgendwie nicht.


    Da werden dem Planungsdezernenten 1.400 Wohnungen auf dem Silbertablett serviert, ohne dass er sich mit den Nachbargemeinden, Landwirten, Naturschützern oder Kleingärtnern arrangieren/anlegen muss, und dann sagt der einfach nein, weil es nicht zu 100% ins Konzept passt, dass ggf. nie kommt und wenn dann wahrscheinlich erst irgendwann in den 2040ern?


    Ich dachte wir müssen bauen, bauen, bauen in Frankfurt um der Wohnungsnot und speziell der Explosion der Mieten etwas entgegen zu setzen.


    Wo ist da mein Denkfehler?

  • Ich verstehe auch nicht, dass ein Investor offenbar ins "Blaue" so eine Planung durchzieht ohne sich mit der Stadt über Rahmenbedingungen und Erfolgsaussichten abzustimmen... ist das nicht komplett rausgeschmissenes Geld, oder verstehe ich einfach die Taktik nicht?

  • In dem Quartiersplan sind Grabenlandflächen, Gärten, Sportflächen, Streuobstwiesen und Grünzüge geplant und aufgrund erheblicher Bedenken wird Steinbach Ost nicht bebaut :) Für den Wohnungsbau ist somit kaum Platz vorgesehen. Auf dem gesamten Areal, das größtenteils aus Ackerland besteht, sollen laut Plan lediglich drei kleine Inseln mit Wohnungen entstehen. Gleichzeitig platzt Frankfurt aus allen Nähten. Die Quartiersentwicklung heutzutage ist wirklich bemerkenswert: Alles außer Wohnungen wird geplant. Ratet mal, wer dafür alles bezahlen darf? Die Wohnungsnot ist größer denn je, und es wird kaum etwas dagegen unternommen. Wir leben in Zeiten einer "Über-Demokratie", in denen die Meinung jeder Ameise berücksichtigt werden muss. Wenn man versucht, all Bedürfnisse zu befriedigen, kann nichts Sinnvolles entstehen. Die Politik hat versagt, und es passiert nichts mehr. Keine Probleme werden gelöst. Unsere Gesellschaft ist leider wie paralysiert.

  • Wir brauchen mehr Wohnungen.


    Dringend.


    Da muss man auch mal über seinen Schatten springen, wenn man an den Hebeln der Macht sitzen will.


    Man muss ja nicht alles gleich durchwinken, man wird beim Investor schon noch was rausholen können.


    Aber einfach nach Hause schicken geht gar nicht.

  • Ich kann schon verstehen, dass man ein neues Mainfeld, Nordweststadt oder Heisenrath vermeiden will und die Dinge stärker steuern möchte, aber ich bin mal gespannt ob man den projizierten Massenzuzug in die Ballungsräume hinkriegt, wenn man immer auf Goldrandlösungen besteht. Erstaunlicherweise hört man von denen, die am meisten von der Wohnungsnot betroffen sind, in solchen Momenten immer sehr wenig.

  • Mit Blick auf die aktuellen Ereignisse in BW und Bayern sollte man auch berücksichtigen, dass Bauten direkt an Flüssen und Bächen in Zeiten von wiederkehrenden Starkregenereignissen nur noch unter sehr begrenzten Bedingungen genehmigt werden sollten. Politiker rufen schon nach Pflichtversicherungen für Elementarschäden, weil man in einigen Regionen solche Policen nur noch zu Spitzenpreisen bekommt. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die ersten Versicherer es ganz ablehnen bestimmte Gebäude gegen Überschwemmung zu versichern. Eine Pflichtversicherung bedeutet aber Vergesellschaftung der Risiken und da ist es dann schon fragwürdig, warum die Allgemeinheit das viel höhere Schadensrisiko auffangen sollte, damit ein Bauträger Wohnungen am Fluss bauen kann. Auch wenn es noch keine solche Versicherungspflicht gibt, wird da Risiko auch aktuell schon vergesellschaftet. Nothilfen etc. kommen schließlich auch aus unseren Steuergeldern.