Rotes Rathaus Architektur-Fan Eine Aufwertung der Gegend würde ich mir auch wünschen. Man macht es sich zu einfach, immer nur auf Ringvereinslokale zu verweisen, in der Gegend zwischen Lichtenberger Straße und damals Küstriner Platz lag ein Viertel in dem die Menschen aus, ins Kino und ins Theater gingen. Dagegen ist die Ecke heute mausetot.
Umbau Kaufhof am Ostbahnhof (realisiert)
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Ich glaube, die Aufwertung wird kommen, wenn der Bahnhof saniert und der neue Rathausblock gebaut ist. Dann bekommt der Platz eine Fassung; der seltsame Würstchenbuden-Säuferbedarf-Flair wird verfliegen
Das alles wäre zu hoffen und der Rathausblock wäre ein erster Schritt in die richtige Richtung. Es bräuchte halt mal den städtebaulichen Mut, die hässlichen Plattenhochhäuser nördlich des Bahnhofs entlang der Straße der Pariser Kommune zumindest auf deren Westseite aus der ersten in die zweite Reihe zu versetzen, in dem zumindest bis zur Kreuzung Rüdersdorfer Seite eine Blockrandbebauung (wieder) gebaut wird. Dieser riesige und antiurbane Straßenraum, der Menschen keine vernünftigen Blickbeziehungen gibt, ist grässlich.
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Die erstaunliche Metamorphose eines introvertierten Kaufhauses mit geschlossener Fassade, zu einem transparenten, funkelnden Bürogebäude.
Alles andere als banal. Das UP.
Alle Bilder von mir. Gemeinfrei.
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^ In der Dunkelheit wird genau das gestalterische Element, das mich am meisten stört, nämlich die Betonung der vertikalen Träger bei gleichzeitiger Filigranität der horizontalen Elemente, kaum sichtbar – und da sieht das Gebäude tatsächlich überraschend gut, ja regelrecht beeindruckend aus!
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Danke für die tollen Bilder - die frontale wirkt beeindruckend fast zeichenhaft und lebendig - könnte fast eine Architektur aus Gotham oder Metropolis sein. Mir gefällts
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Die Bilder sehen wie eine Visualisierung aus. Verkehrte Welt
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Witzigerweise wird hier genau das gefeiert, was sonst immer kritisiert wird.
Wenn Visualisierungen bei Nacht mit viel Beleuchtung dargestellt werden, heißt es immer, das diene nur dazu, Schwächen des Entwurfs zu kaschieren und sei lediglich ein billiger Trick, um ansonsten belanglose Architektur interessanter erscheinen zu lassen und man solle sich davon bloß nicht täuschen lassen.
Ist das hier auch der Fall?
Oder liegt es einfach daran, dass es in dieser trostlosen Umgebung - dazu stockfinster in der Nacht - schon reicht, wenn ein Gebäude neu erscheint mit ausreichend Beleuchtung und schon als großartig wahrgenommen wird.
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Meiner Meinung nach ist der Umbau eine sehr gelungene Transformation. Es wurde eben nicht nur platt gemacht und neu gebaut, sondern das Vorhandene umgestaltet. Dafür gibt es von mir einen großen Daumen nach oben. Mäkeln an Kleinigkeiten kann man immer. Aber an dieser Stelle ist das doch eine Verbesserung um Welten. Nicht nur bei Nacht, sondern auch tagsüber.
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Ist das hier auch der Fall?
Ja und Nein.
Ja, das ist natürlich mit Absicht pure Effekthascherei: In Nutzung wird nicht jeder Raum leer und erleuchtet sein.
Nein, auch bei Tag finde ich den Umbau aus dem was es war und was es sein will gelungen. Als Neubau wäre Kritik m.M.n. eher berechtigt.
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Update vom 16.01.2021, fotografiert von mir
Wahnsinn was aus dem Kaufhof rausgeholt wurde, ich finde das Ergebnis wirklich gut.
Die Gegend kann ein wenig Glanz auch wirklich gut gebrauchen. Insbesondere die "Grünflächen" und öffentlichen Räume ringsum sind wirklich verwahrlost und städtebaulich herrscht hier echter Handlungsbedarf....
d.
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Die Aufräumarbeiten schreiten voran und das Gebäude sieht soweit fertig aus und sollte bald übergeben werden.
Nachdem man das Easton Haus auch etwas aufgefrischt hat, wäre jetzt der Platz davor dran.
Ebenso bleibt nur zu hoffen, dass die Pläne des Bezirkes auf den verkommenen Leerflächen etwas zu bauen (Schule?) bald konkret werden.
Ob es sinnvoll war den Ostbahnhof so zu erhalten, frage ich mich auch. Nach Ausbau des Ostkreuzes kommt er mir ziemlich überdimensioniert vor und ein ICE Halt weiter im Osten wie Lichtenberg wäre vielleicht sinnvoller.
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Ebenso bleibt nur zu hoffen, dass die Pläne des Bezirkes auf den verkommenen Leerflächen etwas zu bauen (Schule?) bald konkret werden.
Soweit ich weiß, sind die ziemlich konkret: Der ganze Block zwischen Erich-Steinfurth- und Langestraße soll bis 2025 bebaut werden – die Würstchenbuden und Kioske verschwinden, die Altbauten werden integriert. Zum Platz und zur Straße der Pariser Kommune sind Hochhäuser geplant (mit 15 bzw. 13 Stockwerken). Das neue Ensemble soll vor allem die Bezirksverwaltung beherbergen, denn das Nutzungsrecht für das Rathaus in der Yorckstraße läuft 2025 aus. Daneben soll es einer Kita, einer Volkshochschule und der Turnhalle des dahinter geplanten Gymnasiums Platz bieten. Das wird die Ecke ganz schön verändern – hoffe, es geht bald los.
Ob es sinnvoll war den Ostbahnhof so zu erhalten, frage ich mich auch.
Was will man mit dem Riesenbau denn sonst anfangen? Für einen Abriss sind die Hallen ja wohl zu schade! Ich hoffe, er bekommt nach der Sanierung wieder mehr Fernbahn-Halte – Platz ist da und das Einzugsgebiet ist groß. Lichtenberg könnte ich mir als zusätzlichen ICE-Haltepunkt und neue Endstation vorstellen, aber das Ostkreuz verfügt nicht über die nötigen 400-Meter-Bahnsteige und ist auch ohne Fernbahnen schon völlig überlaufen.
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Klingt jetzt vielleicht pietätlos, aber anstatt für 70 Millionen das Dach zu reparieren, wäre langfristig ein Rückbau vielleicht besser. Vielleicht auf 6 bis 8 Gleise reduzieren für S-Bahn und Regionalverkehr mit Dächern auf den Bahnsteigen. Die neuen Flächen und dazu die ganzen Flächen vor dem Haupteingang und man würde jede Menge neuen Platz gewinnen. Die Bahn verkauft ja gern Flächen, das bringt Geld in die klammen Kassen.
ICE durchfahren lassen, einen zweiten ICE Halt kann ich mir ehrlich nicht vorstellen, sind ja auch nur 3 Kilometer bis Lichtenberg, das wäre absolut unwirtschaftlich, abgesehen davon flippen die dann am Zoo völlig aus.
Wird ja nicht passieren, aber mir erscheinen die 100.000 täglich ziemlich mickrig angesichts der Größe.
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Das Dach weg aus wirtschaftlichen Gründen?
Verrückt!
Die Halle ist doch grandios, auch wenn sie nicht maximal genutzt wird.
In Lichtenberg würde eine vergleichbare moderne Hallenkonstruktion den Bahnhof und den ganzen Stadtteil aufwerten und sollte auch gebaut werden. Bahnhöfe können auch heute noch beeindrucken. Diese traurige Provinzialität allenthalben ist doch schrecklich. -
Nach Ausbau des Ostkreuzes kommt er mir ziemlich überdimensioniert vor und ein ICE Halt weiter im Osten wie Lichtenberg wäre vielleicht sinnvoller.
Für Züge, die über die Stadtbahn fahren, gibt es keine Möglichkeit, Lichtenberg zu erreichen. Da Ostkreuz von vorne rein und auch aus Platzgründen nicht als Fernverkehrshalt geplant wurde, bleibt für den Stadtbahn-Fernverkehr nur Ostbahnhof als Endpunkt.
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^Der Ostbahnhof liegt immerhin auch an einer Stelle der Stadtbahn, wo er nicht nur bequem von den über Lichtenberg fahrenden S-Bahnen erreicht werden kann, sondern auch von den S-Bahnlinien von Erkner und Treptow (letztere haben auch Südkreuz zur Verfügung, aber nicht für jede ICE-Linie). Abgesehen davon müssen die ICEs in Rummelsburg gereinigt und gecheckt werden. Für diese bei annährend jeder Fahrt notwendige Einkehr kann man bis Ostbahnhof immerhin noch Fahrgäste mitnehmen.
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^Zudem endet Europa ja nicht am Ostbahnhof.
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Die Halle ist doch das Beeindruckendste am ganzen Ostbahnhof. Leider sind in den letzten Jahren die Fernverkehrshalte immer weiter reduziert worden. Es ist auch davon auszugehen, dass dieser Trend erstmal anhalten wird. Vielleicht werden ja mit der Umsetzung des Deutschlandtakts wieder mehr ICE-Halte angeboten. Als Potsdamer bin ich ja ein bisschen traurig, dass unser Hauptbahnhof überhaupt nicht von der Fernverkehrsanbindung Berlins profitiert.
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Jetzt mein Senf dazu.
Lichtenberg bleibt für Fern- und Regionalzüge von der Stadtbahn unerreichbar.
Auf die schon zu DDR-Zeiten gewünschte/vorgesehene Verbindung wurde von einem der Vorgängersenate aktiv verzichtet.
Es hätte ein Tunnel entweder zwischen Ostkreuz und Warschauer Straße oder Warschauer Straße und Ostbahnhof errichtet werden müssen.
Wäre in den 90ern sicher noch günstig zu haben gewesen.
Ostkreuz als Fernbahnhalt fällt ebenfalls aus, weil man dafür auf der Südseite mindestens 2 Fernbahnsteige hätte errichten müssen, um den Regionalverkehr bei der Bereitstellung der Fernzüge nicht zu behindern.
Dafür ist der Platz aber nicht da. Nach Osten hin steigt die Strecke an, da fällt es aus Bahnsteige mit Gefälle in diese Richtung zu verlängern.
Nach Westen hin nimmt das Brückenbauwerk der S9 reichlich Platz weg so dass man sehr nach Süden hätte rutschen müssen, da stehen aber zahlreiche Denkmalgeschützte Gebäude im Weg. Zum Beispiel das große Umspannwerk der S-Bahn.
Wahrscheinlich wäre nur der ganz große Wurf sinnvoll gewesen: die gesamte Ost-West Trasse unter die Erde zu verlegen. Auf ebene 0 wäre dann ein riesiger Platz entstanden den man hätte bebauen können.
Der Ostbahnhof selbst muss in den nächsten Jahren, so lang der FEX auf dem Ostring und zwischen Gesundbrunnen und Hauptbahnhof die Trassen belegt weil die Dresdener Bahn noch nicht fertig ist, den ICE Verkehr von und nach dem Ruhrgebiet aufnehmen.
Dann tritt im nächsten Jahr zum Fahrplanwechsel im Dezember 2022 nach Neuvergabe noch ein neues Konzept im Regionalverkehr in Kraft.
Der RE1 geht an die ODEG und wird dann künftig im 20 Minuten Takt bedient.
Der RE2 hält dann wieder am Ostbahnhof und zwar alle 30 Minuten (neuer Endpunkt Nauen)
Die RB23 wird über Potsdam hinaus über die Stadtbahn zum Flughafen verlängert
Die neue Linie RE8 von Wismar/Schwerin kommt über die Stadtbahn und fährt ebenfalls bis zum Flughafen
Der Ostbahnhof hat mit seinen zahlreichen Gleisen und Bahnsteigen den Vorteil dass man auch mal flexibel auf Betriebssituationen reagieren kann.
Auf beiden Seiten gibt es Gleisvorfelder die ein Wenden bei Betriebsstörungen möglich machen. Etwas was es am Hauptbahnhof nicht oder nur sehr eingeschränkt gibt.
Rückbau auf 6-8 Gleise wäre jetzt nicht der große Platzgewinn, denn es gibt für Fern und S-Bahnverkehr aktuell ohnehin "nur" 9 Bahnsteiggleise.
Besser wäre es sogar noch wenn man eines der beiden Durchfahrgleise (Gleis 5) aufgeben würde und den gewonnenen Platz für einen weiteren Regionalbahnsteig nutzen würde.
Weiterhin werden auch in Zukunft zahlreiche Fernverkehrsverbindungen hier Enden, Starten und Zwischenstoppen.
Eine größere Rolle könnte der Ostbahnhof auch im wiederauflebenden Nachtzugverkehr spielen. Hier wäre eine zeitige und längere Bereitstellung der Züge am Abend sehr geeignet und auch möglich.
Das stetig und seit Jahren wachsende Umfeld wird nach dem Ende von Corona ebenfalls wieder seine Betriebsamkeit hochfahren. Erstmals wird das Zusammenspiel aus neuem Airport, Businessstandort, Vergnügungsstandort und Hotel hier richtig interessant.
Von daher sollte dafür Sorge getragen werden dass der Ostbahnhof noch besser ins Busnetz integriert wird und perspektivisch auch die Tram über die Mühlenstraße den Ostbahnhof erreicht (frühere Planung M13).
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ICE durchfahren lassen, einen zweiten ICE Halt kann ich mir ehrlich nicht vorstellen, sind ja auch nur 3 Kilometer bis Lichtenberg, das wäre absolut unwirtschaftlich, abgesehen davon flippen die dann am Zoo völlig aus.
Wird ja nicht passieren, aber mir erscheinen die 100.000 täglich ziemlich mickrig angesichts der Größe.
Ich muss mal noch mal auf deinen Beitrag hier eingehen, zum Thema Lichtenberg. Das kann auch gern in den passenden Thread verschoben werden.
Am Rande: Ostbahnhof ist mit 100.000 Fahrgästen ein Kategorie 1 Bahnhof. Da gibt es so manche Käffer die nicht mal so viel Einwohner haben, aber dennoch vom ICE bedient werden.
Mal abgesehen davon dass die Durchbindung von der Stadtbahn nach Lichtenberg kurz- und mittelfristig nicht realisierbar ist, würde wenn man den Bezirk Lichtenberg als eigene Stadt betrachtet ein Fernverkehrshalt schon lohnen.
Ganz sicher in der Urlaubssaison an die Ostseebäder oder im Winter in die Ostdeutschen Skigebiete in Thüringen und Sachsen.
Immerhin ist der Bahnhof Lichtenberg bestens ins ÖPNV Netz integriert.
Doch was ist hier passiert?
Der einst wichtigste Bahnhof in Ostberlin ist quasi nur noch ein kleiner Zwischenhalt für 3 Regionalbahnlinien geworden und das obwohl er mit seinen ausgedehnten Gleis- und Bereitstellungsanlagen bestens für Fernverkehr geeignet ist.
Bis Anfang der 90er starteten und Endeten von hier viele Internationale-, D-Zug, Schnellzug und Städte-Express Verbindungen in die Ostdeutsche Provinz oder eben auch in größere Ostdeutsche Städte wie:
Bad Schandau, Meiningen, Zwickau, Gera, Chemnitz, Stralsund, Rostock, Warnemünde, Saalfeld, Eisenach, Erfurt, Leipzig, Aue, Plauen, Saßnitz, Binz, Schwerin, Magdeburg, Gotha, Oberhof, Görlitz, Zittau, Bautzen um einige zu nennen.
Alle genannten Verbindungen waren umsteigefrei per Fernzug zu erreichen. Die nach Süd- und Osteuropa habe ich jetzt nicht aufgezählt.
Nach der Wende dann die Fusion von Reichsbahn und DB...die alten Reichsbahnprodukte D-Zug, Schnellzug und StädteExpress wurden abgeschafft.
Es gab InterRegio, InterCity und InterCityExpress.
So lang es die InterRegios noch gab wurden die "alten" Ziele alle noch angefahren.
Doch dann kam die Mehdornsche Rentabilitäts-Offensive und das Produkt InterRegio wurde abgeschafft und nur noch auf die Premium Produkte IC und ICE gesetzt. Doch das Ost-Bahnnetz und die Strukturen waren für IC und ICE gar nicht gemacht. Also wurden den Bundesländern die alten Fernzugverbindungen einfach als Nahverkehrsverbindungen übergeholfen, die der Steuerzahler nun subventioniert. Lichtenberg verlor damit quasi in wenigen Jahren alle Verbindungen. Und so kommt es dass zum Beispiel die alte Verbindung Cottbus <> Wismar heute als Nahverkehrszug fährt in den sich in der Urlaubssaison und an den Wochenenden zahlreiche Touristen quetschen und der Zug immer Verspätung hat. Als Strafe wird der ODEG dann noch Geld abgezogen.
Da jedes Bundesland einzeln ausschreibt, bestellt und finanziert, wurden die einst attraktiven durchgehenden Fernzugverbindungen für immer gebrochen.
Die Bahn verlor mehr und mehr an Attraktivität, die Städte ihren Anschluss an den Rest des Landes und die Hauptstadt.
Nach dem Ausbau vieler Strecken sind heute zwar wieder größere Städte im Netz direkt mit Berlin verbunden, aber die mittlere Fläche bleibt weiter aussen vor. Und hier sehe ich für den Bahnhof Lichtenberg vor allem für private Bahnanbieter ein großes Potenzial. Denn wer mit dem ÖPNV zum Hauptbahnhof fährt, fährt auch nach Lichtenberg, wenn hier zum Beispiel Züge starten die auch größere Kapazitäten an Fahrrädern oder Urlaubsagepäck mitnehmen können, während sie zum bequemen Boarding länger bereitstehen und nicht nur ein kurzer Zwischenstopp eines Premium-Bahn-Produktes sind, dass der Luftfahrt Konkurrenz machen will und soll.