@ Baukörper
deine Antwort ist aus vielerlei Gründen schwierig, weil sie einem Narrativ folgt, dem sich aktuell alle populitischen Strömungen bedienen, egal ob von links oder von rechts. Was nicht der eigenen Gedankenwelt entspricht ist gefälscht, unwahr oder "in den Mund" gelegt. Umfragen, die einem nicht passen, sind Fake und alles ist sowieso eine große Verschwörung. Wenn wir mit dieser Argumentation weiter machen, ist irgendwann gar keine Dskussion mehr möglich. Daher finde ich, dass dein Beitrag niemandem hilft, außer vielleicht denen, die eh schon alles immer zu wissen glaubten.
Ich denke, die Stiftung Baukultur steht nicht im Verdacht, dem Rekolager irgendwie nahe zu stehen und warum Forsa irgendwem etwas in den Mund legen sollte, weiß ich auch nicht. Geht es nach der inhaltlichen Ausrichtung, hätte ich eher etwas drauf verwettet, dass die Stiftung die Ergebnisse zum Thema Rekonstruktionen gar nicht abdruckt. Dass sie es doch getan hat, ist sehr positiv zu bewerten. Dies aber als Meinungsmache abzustempeln, ist einfach unredlich und man muss es leider sagen völlig absurd. Wer sollte an einer Manipulation denn ein Interesse haben?
Man sollte vielleicht einfach mal anerkennen, dass bestimmte Architekturkonzepte außerhalb des Architekturbetriebs nicht auf ungeteilte Zustimmung stoßen. Und dem "Normalbürger", wenn es den denn übrhaupt git, denn was ist schon normal, zu unterstellen, er sei unfähig, einen Gründerzeitbau von einem Bauhausbau zu unterscheiden, sorry, aber das ist doch einfach populitischer Unsinn. Er kann es vielleicht nicht mit Fachwörtern benennen, aber er ist doch in der Lage zu sagen, was ihm besser gefällt. Und ob es einigen hier im DAF gefällt oder nicht, Altbau kommt einfach besser an. Jetzt könnte man überlegen, ob es an den Vorzügen der Altbauten oder den Mängeln der Neubauten liegt.
Und hier beim Suhrkampareal geht es doch überhaupt nicht um eine Rekonstruktion, es wäre einfach um gute Architektur gegangen. Und es ist doch völlig in Ordnung, dass es Menschen gibt, die diesem Bau architektonsiche Qualität zusprechen und andere, die Kritik an bestimmten Punkten üben. Darüber kann man ja inhaltlich reden und kontrovers diskutieren. Wenn man aber anfängt, unpassende Meinungen generell abzuwerten und sie unter den Verdacht der bewussten Manipulaton stellt, dann geht das einfach zu weit. Ja, mir gefällt der Suhrkampbau nicht, ja, ich halte ihn sogar aus vielerlei Gründen für einen Fehler, aber dem anderen abzusprechen, er verfolge unredliche Ziele, ist nicht meine Art der Argumentation und sollte es in einer demokratischen Grundordnung auch nicht sein. Denn wenn man dieses Rad weiter dreht, zeigt die USA, wo die Reise hin geht. Und das will ich jedenfalls nicht.