Four Trivia - ein Großprojekt im weiteren Sinne

  • Groß & Partner hat Projektentwicklungsgesellschaften für jeden der vier Türme gegründet. Sie sind alle gleich aufgebaut G&P <Turm Vermarktungsname> Grundstückentwicklungs GmbH & Co. KG.. Beispiel: G&P Terra Grundstückentwicklungs GmbH & Co. KG


    Aus den Geschäftsberichten ist ersichtlich, dass die Gesellschaften zu der Four Frankfurt Fläche gehören. Daraus ergeben sich die Projektnamen der Türme: Terra, Ignis, Aqua und Aer

  • B3 Biennale

    Mit der alle zwei Jahre stattfindenden B3 Biennale zieht Ende November eines der angeseheneren und budgetstärkeren Festivale Hessens vorübergehend in FOUR ein.


    Nach den Sommerkinoabenden wieder ein gelungener Wurf seitens G&P, finde ich, um ihrem Großprojekt Aufmerksamkeit und Prestige zu verleihen.

  • Das ist echt ein Projekt der Superlative, allein die Baustellenlogistik wird eine ganz neue Dimension für Frankfurt werden. Weiß man auch, was dieses Projekt in der Summe kosten wird? Ich denke, dieses Bauvorhaben wird alle bisherigen Rekorde in Frankfurt sprengen und nach Fertigstellung für sich beanspruchen, mit Ausnahme des höchsten Gebäudes (eigentlich schade, hätten beim höchten Turm gern auch ein paar Meter mehr sein können:daumen:).

  • Danke für die Info. Äußerst interessant, vor allem wenn man das gesamte Projekt mit 4 Hochhäusern mitten in der Stadt mit der neuen EZB vergleicht, die mit 1,3 Mrd. Euro Baukosten zu den Top-10 teuersten Hochhäusern der Welt gehört.

  • Oder der Elbphilmarnonie, die bei doch recht überschaubafren Außenmaßen 850 Millionen verschlungen hat. Aber da sieht man mal wieder, dass öffentliche und private Bauten zwei völlig andere Arten von Bauvorhaben sind. Klar, die Elbphilharmonie ist in vielen Bereichen ein besonderer Bau, aber seien wir ehrlich, hätte ein privater Bauherr die Elbphilharmonie gebaut, wäre sie nicht mal hab so teuer gewesen. Gleiches wird auch für das Schaupielhaus in Frankfurt gelten.


    Und vor diesem Hintergrund finde ich es sehr bemerkenswert, dass man für ca. 1 Milliarde vier Hochhäuser inklusive Sockelbebauung erstellen will. Wenn man das auf die Quadratmeterpreise umrechtet sind die Kostendifferenzen schon atemberaubend!

  • Hilfreich dabei ist ja auch vor allem die gemeinsame Baugrube und der gemeinsame Bau der 4 Hochhäuser. Auch dabei spart man Kosten.

  • Jetzt müsste man natürlich wissen, welche Kosten wir hier vergleichen. Laut EZB-Jahresbericht sind die 1,3 Mrd. € (eigentlich sind es fast 1,4 Mrd. €) die Gesamtkosten einschließlich der aller Einbauten, Mobiliar, Geschäftsausstattung, IT incl. Software.
    Die Anschaffungskosten von Grundstück und Gebäude werden mit 997,1 Mio € angegeben, worin allein 200 Mio € Mehrkosten bei der Sanierung der Großmarkthalle enthalten sind, deren Fundamente, verstärkt werden mussten, weil sie die Einbauten nicht trugen. Mit welchen Kosten der reine Hochhausbau zu Buche schlug kann man den Zahlen nicht entnehmen.


    Q: EZB-Jahresbericht 2014

  • Das Projekt bricht doch in Frankfurt alle Rekorde und so wird es auch auf der Kostenseite kommen. Keine Ahnung wie die auf unter eine Mrd Investitionsvolumen kommen. Bei MainTor sprechen wir von €850mio, FrankfurtHochVier bei knapp €1mrd. EZB und ArrailCenter (über €1mrd) sind etwas ausgeufert. Frankfurt hat einfach traditionell die geilsten Projekte in Deutschland. Hier wird geklotzt:)

  • Baunetz hat schlecht geschlafen und einen miesepetrigen Artikel/Kommentar zu Four Frankfurt veröffentlicht


    https://www.baunetz.de/meldung…udio_und_HPP_5322833.html


    Der letzte Satz fasst die Meinung des Schreibers zusammen:


    "Weder in einer interessanten städtebaulichen Struktur noch in flexiblen Wohn- und Gemeinschaftsflächen. Four ist frei von Wagemut, es ist ein konventionelles Renditeprojekt, wie es in Frankfurt vielerorts zu finden ist."


    Ich stimme nicht zu.

  • Das ist ja eine bestechende Beweisführung von Adeline Seidel für ihre These vom konventionellen Renditeprojekt: Pläne werden nicht veröffentlicht (sic!), die Apartments werden für die Mittelschicht nicht erschwinglich sein und es sind keine Sozialwohnungen in den Türmen vorgesehen. Aha. Architekturkritik kann so einfach sein.

  • Ich denke nicht, dass es in dem Artikel um eine Architekturkritik geht, vielmeher um das städtebauliche Konzept, welches von Investor und Architekten als innovativ dargestellt wird. Absolut richtig ist da der Kommentar der Autorin (vielen Dank, dass der Name nochmal dezidiert genannt wurde), dass dies absoluter Quatsch ist. Keines der drängenden Probleme der Stadt Frankfurt wird mit diesem Projekt angegangen. Ich denke ihr Argument ließe sich noch präzisieren: bei solch großen Bauvolumina und einer so hohen Dichte, da wäre auch Platz für andere (weniger gewinnorientierte) Nutzungen gewesen, ohne gleich ein rieisiges Verlustgeschäft zu machen. Das alles kann man ja finden wie man möchte, innovativ und europaweit einzigartig ist an dem Projekt aber tatsächlich nix.

  • Endlich (!) kommen auch andere einmal mit ihrer Kritik an dem "Four" aus der Deckung.
    Bislang schien man hier gegen eine Front von Befürwortern (vermutlich v.a. aus der Kommunalpolitik) anzukämpfen.


    Ich werde meine tiefste Abneigung dieses Projekt gerne in anderem Zusammenhang noch einmal detaillierter begründen.
    An dieser Stelle so viel:
    Das "Four" wird die grösste Bausünde aller Zeiten für Frankfurt werden !


    Stichworte: eine geradezu erschlagende Dichte; viel zu nahe am Bereich Römer / Altstadt; "modische" geschmacklose Zeitgeist-Architektur;
    die Idee einer <Urbanität in der Höhe> Zitat: "vertikale Stadt" widerspricht jeder europäischen Erfahrung und ist mit der Zeil-Galerie in der
    Tendenz schon einmal gescheitert. Zugespitzt: An diesem Projekt stimmt nichts bis (vermutlich) die Rendite !


    Ich bin bekanntlich ein lauter Fürsprecher von "grösser", "schöner", "weiter", "besser". Aber: So nicht !

    Einmal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • gerade diese "erschlagende Dichte" ist es doch, die die echten Wolkenkratzerstädte von Chicago über Singapur, Hong Kong bis hin zu inzwischen London ausmacht und für viele so urban und faszinierend macht.


    Wenn die Sockelgebäude und Ergeschosszonen gute bespielt werden, wird das unschlagbar und ein Anziehungspunkt sondergleichen. Viel attraktiver als das bräsige Skyline Plaza oder sonst ein x-beliebiger vergnügungspalast.
    Das einzige, was mir analog dazu einfällt ist das Sony Center in Berlin....von Architekturkritikern gehasst und verrissen, von den Besuchern seit jeher geliebt.

  • ^
    Das "Four" ist mit dem Sony-Center (leider !) nicht vergleichbar.


    Schon der Standort für das Sony-Center passt super: Diese beträchtliche Räumlichkeit und Weitläufigkeit dort im Bereich Postdamer Platz nimmt das Sony-Center gut auf. Dort (am Potsdamer Platz !) könnte vielleicht auch das Four stehen und als Gesamt-Solitär gut zur Geltung kommen. Aber doch nicht auf der geradezu gassenhaften Enge der Frankfurter City, die im Bereich Taunusanlage sowieso schon brechend vollgebaut ist. Das geht überhaupt nicht.


    Wenn überhaupt verträglich, geht das "Four" nur als Solitär, deutlich abgerückt von einer bestehenden Cluster-Situation (so wie der Potsdamer Platz ja konzipiert worden ist).
    In Ffm. würde mir dazu nur der Bereich "Messe" einfallen, ggf. noch das alte Polizeipräsidium.
    Der Artikel liegt schon richtig: Der primäre Kritikpunkt an dem Four ist der Standort bzw. das Konzept.

  • Das Problem mit der bisherigen Kritik am Four ist schlichtweg, dass sie inhaltlich nicht stichhaltig ist.


    Zum Beispiel kann Frau Seidel nicht erklären, warum jetzt ausgerechnet an dem von Ihr selbst zur 1A-Lage deklarierten Standort DB-Areal jetzt Mittelschicht-Wohnungen entstehen sollen. Die entstehen schon in 1B-lagen wie dem Europaviertel oder 1C-Lagen wie dem Riedberg nicht, wieso also jetzt ausgerechnet mitten in der City?


    Und zur Kritik von m.Ro80 (Stichwort: zu dicht, zu hoch, zu nah am Römer) muss man ja nun wirklich nichts mehr sagen außer vielleicht, dass es wirklich beeindruckend ist, wie sich jemand mit derart wenig Worten derart stark selbst widersprechen kann.

  • Man sollte die Kirche im Dorf lassen und zwar in beide Richtungen. Es handelt sich um ein Hochhausensemble mit Mischnutzung wie man es besonders in Asien schon seit Jahrzehnten kennt. Beispielhaft sei der Pacific Place in Hong Kong (Bj. 1988) genannt wobei dort ein größerer Schwerpunkt auf Retail ist. So weit, so wenig innovativ in der Gesamtschau. Relativ betrachtet - also für den Frankfurter Markt - ist es natürlich trotzdem eine Neuheit.


    Die Frage ob ein solcher Nutzungsmix im deutschen Markt (dauerhaft) funktioniert muss aber dennoch erlaubt sein. Andere Konzepte im Hochhausbau, die in Asien gut laufen sind hier schon seit langem gescheitert. So zum Beispiel die direkte Anbindung an unterirdische Bahnstationen im Verbund mit Retailflächen. Ist in Frankfurt alles mit Gittern verschlossen worden und zwar schon in den 90ern (zB im Eurotower). Natürlich ist es möglich, dass das Konzept des Four ähnlich scheitert aber dadurch wird es nicht von vorneherein zur Bausünde...


  • Das "Four" wird die größte Bausünde aller Zeiten für Frankfurt werden !


    Erinnert mich an den Gröfaz, nur war das damals als Spott gemeint, aber für Dich scheint es bitterer Ernst zu sein, das macht es tragisch.
    Die „tiefste Abneigung“ muss doch auch nicht mehr detailliert begründet werden, neue Argumente kann es nicht geben und das dauernde Wiederholen der alten erhöht doch auch nicht deren Wahrheitsgehalt.
    Es ist und bleibt doch nur Deine Meinungsäußerung, die aber zum Glück kein Gehör finden wird.