Neues zu den Museen in Nürnberg

  • Neues zu den Museen in Nürnberg

    Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände:


    Wie die Lokalpresse als auch das Rathaus berichten, wird das Dokuzentrum ("Die Dauerausstellung Faszination und Gewalt befasst sich mit den Ursachen, Zusammenhängen und Folgen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft") in einem Seitentrakt der Kongresshalle auf dem Reichsparteitagsgelände erweitert und erneuert.
    Das 2001 eröffnete Museum steigert dabei seine Austellungsfläche von 3000qm auf 5000qm. Hintergrund ist die anhaltende Nachfrage nach der Ausstellung, die seit Jahren rund zwei bis dreimal so stark war wie urspünglich prognostiziert. Zuletzt zählte man rund 250 000 Besucher aus dem In- und Ausland.
    Ab 2019 werden ca. 15,3 Mio. EUR für die Erweiterung und Erneuerung investiert, 2022 möchte man fertig sein. Der Bund trägt ca. 7 Mio. EUR der Kosten, der Freistaat nochmal ca. 4 Mio. EUR.


    http://www.nordbayern.de/regio…erweiterung-ein-1.5860656


    https://museen.nuernberg.de/dokuzentrum/


    https://www.nuernberg.de/press…ilungen/presse_50402.html




    Memorium Nürnberg Prozesse:

    Darüber hinaus arbeitet die Stadt an Plänen zur Erweiterung der Fläche des "Memoriums Nürnberger Prozesse". Nach der Fertigstellung des Neubautrakts des Justizgebäudes wird der berühmte Saal 600, in dem die Prozesse stattfanden, fester Bestandteil der stark nachgefragten Austellung.


    http://www.memorium-nuernberg.de/



    d.

  • Danke für die Beiträge. Die Entwicklung ist aus meiner Sicht sehr begrüßenswert! Von Mitgliedern des Vereins Geschichte für Alle habe ich mir sagen lassen, dass ein erklecklicher Teil der v.a. internationalen Nürnberg-Touristen wegen des Reichsparteitagsgeländes die Stadt besuchen und sind über die dunkle Vergangenheit und deren Bewältigung informieren. Das geht in Nürnberg auch erstaunlich gut, denn man abgesehen von Kriegsschäden ist das RPG ja in seinen Ausmaßen noch gut erfahrbar, und die Aufmarschkulisse in der Altstadt mit Burg und Mauer, für damals deutschtümelnde Massenveranstaltungen sind ebenfalls noch vorhanden. Das memorium Nürnberger Prozesse sehe ich in der selben inhaltlichen Linie. Ich wüsste nicht, wo in Europa man ähnlich verdichtet politische Geschichte in ein und derselben Stadt untersuchen könnte.


    Aber zu den Museen: Das vielgepriesene Neue Museum am Klarissenplatz hatte 2016 weniger Besucher als zuvor:


    http://www.br.de/mediathek/vid…sucher-rueckgang-100.html


    Schuld ist wohl das Ausbleiben einer zugkräftigen Ausstellung gewesen.

  • Der bisher nur mündlich gegebenen Zusage für die Bundesmittel zum Ausbau des Doku-Zentrums scheint nun der offizielle schriftliche Bescheid aus der Verwaltung gefolgt zu sein:
    http://www.nordbayern.de/regio…trums-bewilligt-1.7024195


    Sehr erfreulich.


    Ich muss sagen, dass ich da schon recht stolz darauf bin, wie meine und unsere Heimatstadt sich nun schon seit geraumer Zeit mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt, sie aufarbeitet und die Lehren an jüngere Generationen (sowie internationale Gäste) vermittelt.

  • 100 Millionen für das Reichsparteitagsgelände


    so schreibt es die SZ. Tatsächlich hat man sich nun geeinigt, die Aufteilung der Finanzen zum Erhalt des Geländes und der Erweiterung des Doku-Zentrums sind in trocknen Tüchern. Letzteres war schon häufiger berichtet worden, umso mehr freut es mich, dass das gute Konzept der Stadt zum (sichernden und nicht rekonstruierenden) Erhalt der Großbauten nun durch Bund und Bayern unterstützt wird.


    Mehr hier:
    http://www.sueddeutsche.de/bay…teitagsgelaende-1.4049626


    Übrigens: Rund 300 000 Besucher sind auf dem Gelände im Jahr unterwegs. Nicht wenig, aber im Gesamtkontext Tourismus in Nürnberg noch nicht allzu viel. Da ist noch Luft nach oben...


    d.



  • Interessante Zahl. Wer die wohl gewürfelt hat?




    Ich würde eher sagen, dass auf dem Gelände 30.000.000 Besucher unterwegs sind.



    - Heimspiele des Club mind. ca. 600.000 jedes Jahr
    - Heimspiele der IceTiger mind. ca. 200.000 jedes Jahr
    - Norisring ca. 200.000 (an zwei Tagen)
    - Volksfeste ca. 3.000.000
    - Rock im Park 300.000 (75.000 an vier Tage)
    - Messebesucher 2.000.000
    - dazu Erholungssuchende, Besucher Dokuzentrum, Inlinerfahrende, usw. usf.



    Aber frei und fränkisch wurden hier wohl nur die Dokuzentrumbesucher und Politiker gezählt...

  • Das Tiefdepot des Germanischen Nationalmuseums wird voraussichtliche im Herbst bezugsfertig sein,

    so berichtet es "nordbayern.de"

    https://www.nordbayern.de/kult…emmt-xxl-umzug-1.10825747


    Insgesamt 65.000 Objekte werden dort auf knapp 3700qm dann untergebracht. Im Anschluss werden der Süd- und der Südwestbau saniert, die Arbeiten am sogenannten "Mittelalterhalle" laufen zusätzlich noch bis 2023.


    Die umfangreiche Vorarbeiten für den Umzug in das neue Depot laufen auf "Hochtouren", parallel ermöglicht "Corona" die zügige Digitalisierung der Ausstellungsstücke.


    d.

  • Die "Zeit" berichtete bereits im Mai über die Fortschritte bzgl. Modernisierung des Germanischen Nationalmuseums.


    • Das Tiefdepot stehe vor der Fertigstellung
    • Die Mittelalterhalle von 1960-63 (Architekt Sep Ruf) werde nach ihrer laufenden Sanierung im Herbst 2023 wieder eröffnen
    • Als nächstes steht die Sanierung des Südflügels und des restlichen Mittelalterteils an


    https://www.zeit.de/news/2021-…eum-sanierung-kommt-voran



    d.

  • Wie hier nachzulesen ist, soll im November übrigens ein neues Bratwurstmuseum, das sich mit der Geschichte und den Produktionsprozessen der Nürnberger Rostbratwurst beschäftigen wird, auf der Trödelmarktinsel eröffnen. Daneben nahen auch die Ende 2021/Anfang 2022 geplanten Eröffnungen des Automobil- und Motorradmuseums Silberhorn Classics in Fischbach und des Bibel Museum Bayern im Lorenzer Pfarrhof.

  • ^

    Ja, Nürnberg ist wahrlich nicht arm an Museen. Und obwohl ich wahrnehme, dass das "museale" oder Museen ganz allgemein aktuell oft kritisch beäugt werden, ist doch mehr als bemerkenswert, dass die drei genannten neuen Museen private Einrichtungen sind und im Wesentlichen ohne Steuergelder auskommen. Das bedeutet eben doch, dass eine vielfältige und vitale Museumslandschaft ein enorm wichtiger Beitrag für unser Kulturleben ist, und viele Menschen auch bereit sind ihr privates Vermögen darin zu investieren. Immerhin sind alle berühmten Museen einst aus privater (oft feudaler) Sammelleidenschaft hervorgegangen, beim GNM war es Aufseß und Heidelloff, die den Grundstein für dieses Museumsschwergewicht in Nürnberg legten. Ich persönlich freue mich über all diese Initiativen, auch wenn ich selbst garnicht plane, z.B. ins Bibelmuseum zu gehen, obwohl ich mich auch nicht weigern würde mir das anzusehen.

  • Der Einzug ins neue "GNM-Tiefdepot" startet in Q2 2023


    So heißt es zumindest in diesem auf "Youtube" veröffentlichten Video des GNM:

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    Der Umbau der Daueraustellung zum Mittelalter ist dazu auch schon im Gange, die SZ berichtete darüber bereits im Dezember:

    https://www.sueddeutsche.de/mu…erg-ausstellung-1.5707374


    Das Tiefdepot bietet in 5 Stockwerken Platz für 70 000 Objekte und befindet sich direkt unter dem großen Klosterhof.

    Durch dieses Depot werden u.a. die Sanierungsarbeiten an den Austellungsbauten nun deutlich leichter.


    d.

  • Völlig an mir vorüber ging die Meldung aus Dezember 2021, dass das Büro Chipperfiled die Sanierung des Süd- und des Südwestbaus übernommen hatte (siehe dritter Punkt in meinem Beitrag #7 hier im Strang).

    • Ersteres Gebäude ist nach Plänen von Sep Ruf zwischen 1963 und 1967, letzteres in 1899 entstanden.
    • Beide Häuser verfügen zusammen über eine Fläche von ca. 5500qm
    • Die Kosten für die Sanierung betragen ca. 50 Mio. EUR

    Die Ankündigung im Pressetext samt Bildern zu den beiden Gebäuden finden sich hier (runter scrollen):

    https://www.gnm.de/services/presse/aktuell

    https://www.gnm.de/fileadmin/r…-_und_S%C3%BCdwestbau.pdf


    In 2023 wurde schließlich auch die Ausstellungskonzeption an das Atelier Brückner aus Stuttgart vergeben.

    https://www.gnm.de/fileadmin/r…Atelier_Br%C3%BCckner.pdf


    d.

  • endlich geht es hier weiter. Das wird auf jeden Fall eine Aufwertung.

    Gut ist va., dass der Kreuzgang wieder vollständig hergestellt wird. Vor 20 bis 30 Jahren gab es schon mal eine Untersuchung / idee / Grobentwurf, in dem ein Rundgang vorgeschlagen wurde. Allerdings war damals auch ein Rundweg im 1. OG Teil der idee. Das fehlt leider hier. So würde auch der wichtige Galerieflügel mit dem Süd- und Südwestbau auf einem Niveau verbunden.

  • GNM

    Am GNM wird man noch sehr sehr lange herumbauen, bis es einen rundherum befriedigenden Eindruck macht, einen Eindruck, der seiner Bedeutung gerecht wird.


    Das Tiefdepot ist ja nun fertig gestellt und war sogar Ende letzten Jahres für die Öffentlichkeit zugänglich, bevor es nun nochmal gereinigt und dann in den Betrieb übernommen wurde. Der große Klosterhof ist nun auch keine Baustelle mehr, sondern der Deckel der Baugrube ist geschlossen. Jetzt kann man diesen Hof durch die Fenster des kleinen Klosterhofes wieder gut erfassen. Denn genau hier wird sich die deutlichste Veränderung ergeben:


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    Der historische Kreuzgang, der hinten im Bild einfach als Sackgasse endet, wird durch einen Neubau von Chipperfield Architects geschlossen. Der dann neue, südliche Gang schließt rechtwinklig hinten an das Ende des historischen Ganges an und läuft dann direkt auf den Fotografenstandort zu. Der Klosterhof verkleinert sich dadurch natürlich erheblich. Ich denke allerdings dass das kein Nachteil ist, der Hof ist eh ohne echte Funktion sondern wird als Wiese bleiben. Immerhin ist das ja der Deckel des Tiefdepots.


    Sowohl der Südbau als auch der Westbau sind ab Montag wegen des Umbaus gesperrt. Der Südbau ist ein historischer Bau aus den Anfangszeiten des GNM und wird baulich nur wenig verändert. Schade eigentlich, dass man ihn nicht auch von außen wieder ertüchtigt, denn seit dem 2. WK sind doch erhebliche Vereinfachungen an dem Bau sichtbar.


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    Mal als Beispiel das Dachgeschoss des mächtigen Südbaus, von außen ist es ein steiles Satteldach.


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    Von Innen aber ist dieses Dachgeschoss eher eine Wellblechhalle, dort untergebracht die Abteilung "Romanik":


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    Ich persönlich war szwar schon öfter im GNM, aber diese Halle kannte ich noch nicht. In der Presse hieß es auch, dass die Umbauarbeiten die Wegeführung verbessern sollen. Momentan landet man als Besucher ja immer wieder Sackgassen im Nirgendwo. Zusätzlich würde ich sagen erschwert die Orientierung dass man von Innen kaum erspüren kann wo man sich gerade befindet. Das Beispiel dieser Wellblechhalle passt da ganz gut, man vermutet sich nicht in einem der älteren Gebäudeflügel des Museums. Anscheinend ist aber nicht vorgesehen hier etwas zu ändern.


    Weiterhin soll der Südwestbau von Sep Ruf aus den 1950'ern umgebaut und modernisiert werden. Der Flügel ist ein Einzeldenkmal und wird daher nicht wesentlich verändert. An sich ganz gut, denn gerade von Innen hat der Flügel seine Qualitäten. Aber von außen bildet dieser Abschnitt einen der schlimmsten Orte der Nürnberger Altstadt. Die Frauentormauer und die Grasersgasse werden hierdurch zu einem schwer beherrschbaren Ort für Stadtplaner.


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    So hochwertig die Räume in diesen Gebäuden von innen auch sind, umso problematischer ist ihre Architektur nach Außen. Fensterlos, abweisend und glatt schaffen sie Unbehagen. Deshalb glaube ich, dass der geplante Umbau das Museum deutlich aufwertet, aber künftig weitere Ideen für die Stadtgestaltung drumherum diskutiert werden müssen. Für mich schreit die Ecke im letzten Bild nach einem Eckgebäude, das heilend und einladend wirkt und den Stadtraum so reparieren kann.

  • nothor:

    Du hast die Bezeichnungen der beiden Häuser durcheinandergebracht: Der Südbau ist der Nachkriegsbau von Sep Ruf, der Südwestbau der historistische Bezold-Bau.

    Und im obersten Stockwerk des Südwestbaus war bisher die Sammlung 19. Jahrhundert, nicht Romanik (Vor- und Frühgeschichte bis Hochmittelalter ist im Erdgeschoß des Galeriebaus); wahrscheinlich hast Du Dich nur verschrieben und meintest Romantik, was aber auch zu eng gefaßt wäre.


    Zur Wellblechdecke: Hast Du explizit gehört oder gelesen, daß sie bleibt? Bei allem, was ich gelesen habe, ist genau dieser Bereich immer ausgespart geblieben: Im Südbau zukünftig 19. Jahrhundert, Inneneinrichtung (Fußböden, Decken, Wandverkleidungen, sogar die Vitrinen) soll weitgehend aus- und später wieder eingebaut werden (teilweise heutigen z.B. konservatorischen Ansprüchen entsprechend ertüchtigt), im Südwestbau im Rittersaal Freilegung bauzeitlicher Schichten (z.B. Deckenmalerei) und zukünftig wieder Rüstungen und Waffen (dort zuletzt Gewerbemuseum), im Stockwerk darüber bleiben die (dort ja eingebauten) Bauernstuben, aber Fußboden und Decke bleiben nicht so (Decke auch höher abgehängt als bisher, also etwas mehr Raumhöhe); nur zum obersten Stockwerk Südwestbau habe ich nichts gelesen, weder zur Architektur, noch, welcher Sammlungsbereich dort einziehen wird.


    Im Anzeiger des GNM 2003 (S. 328) heißt es zur Eröffnung dieses Ausstellungsbereichs im Februar 2002 übrigens: „Die innenarchitektonische Gestaltung der Halle orientiert sich bewusst an der Nüchternheit des ehemaligen Werkstattbereichs. So weckt der Raum mit seinem luftigen Tonnengewölbe Assoziationen an Fabrikarchitektur des 19. Jahrhunderts und an die seinen Fortschrittsgeist beflügelnde Idee einer konstruierbaren Welt.“

  • Stimmt, du hast Recht:

    Südwestbau = Bezoldbau = Gründerzeitlich/Historisch

    Südbau = Sep Ruf = 1950'er Jahre.


    Und du hast natürlich Recht, ich meine "Romantik", das erste was mir dort auffiel waren die Gemälde im Stile des Caspar David Friedrich.


    Beim Architekturrundgang hieß es tatsächlich, dass die Tonnendecke nicht angefasst werden soll. Ich hörte allerdings heraus, dass man wohl nicht einstimmig glücklich mit ihr sei. Und das von dir gebrachte Zitat aus 2003 unterstreicht das, denn "Werkstattgefühl" kam da nicht auf. Man fühlt sich da eher verloren in einer Halle, an die man sich nicht erinnert sie bewusst aufgesucht zu haben. Und mit den Ausstellungsstücken harmoniert sie halt auch nicht, so eine Decke würde ich im Museum Industriekultur erwarten. Die Rundgangsleiterin zeigte auch historische Aufnahmen von den hölzernen Gewölben, die dort mal waren, ich hörte da ein gewisses Schwärmen.


    Bei den Bauernstuben im hiess es allerdings, dass der Fußboden bleiben würde, da er in das künftige Raumkonzept passe. Dabei handelt es sich ja um ein Stirnholzparkett, welches ja sehr rubust, langlebig und teuer ist. Ich würde es auch lassen. Die Deckenholzpaneele sollen aber ausgetauscht werden gegen dunklere und breitere. Der bereits fertig sanierte Teil, die sog. "Mittelalterhalle" war nur durch die Glastüre zu besichtigen, dort fanden Vorträge statt, das Wiedereinräumen der Ausstellungsstücke ist ab Januar 2025 geplant.


    Die Details über die geplanten Arbeiten im Bezoldbau, die du beschreibst, habe ich nur bruchstückhaft mitbekommen. Aber das freut mich. Es hiess auch, dass die Waffenausstellung dort wieder hin käme, und dass seit einiger Zeit eine erhöhte Nachfrage nach Waffenausstellungen sei. Macht ja irgendwie auch Sinn, die Waffen im "Waffenaal" bzw. Rittersaal des Bezoldbaus einzurichten, der wurde dafür ja auch gebaut. Und die Gewerbemuseumsobjekte könnte man stattdessen im selbigen am Königstorgraben zeigen.

  • Den Rundgang habe ich nicht mitgemacht, nur die Tafeln gelesen. Und es kann sein, daß ich das mit dem Fußboden bei den Bauernstuben falsch in Erinnerung habe.


    Wurde auch gesagt, welcher Sammlungsbereich in das oberste Geschoß Südwestbau einziehen wird?


    Die Ausführungen zur Eröffnung 2002 interpretiere ich so, daß genau das, was Dein Eindruck war (passend für Museum Industriekultur), gewünscht war, weil das 19. Jahrhundert eben auch das Zeitalter der Industrialisierung war.


    Die Sache mit dem Rittersaal (Freilegung alter Schichten) seht in der Pressemeldung:

    https://www.gnm.de/fileadmin/redakteure/Service/Presse/2024/pdf/PM_GNM_Sanierungspläne_Chipperfield.pdf


    Die Sammlung des ehemaligen Gewerbemuseums wird aber sicher nicht an den Gewerbemuseumsplatz zurückkehren. Sammlung und Gebäude haben nichts mehr miteinander zu tun.

    Aber ich frage mich tatsächlich, wo die bisherigen Sammlungsbereiche unterkommen sollen, wenn sich die Ausstellungsfläche für das 19. Jahrhundert durch den Umzug in den Südbau (und meiner Erinnerung nach in den gesamten Südbau, also auf alle vier Etagen) vervielfacht. Die Ausstellung soll zwar sammlungsübergreifend sein (war sie ja teilweise bisher schon, aber das wird bestimmt noch erheblich verstärkt), aber ich kann mir nicht vorstellen, daß man insbesondere die Musikinstrumentensammlung angemessen in sammlungsübergreifenden Ausstellungen zu einzelnen Epochen präsentieren kann - ein paar Instrumente z.B. zur Veranschaulichung der bürgerlichen Musikkultur des 19. Jahrhunderts kann ich mir zwar sehr gut vorstellen, aber mehr auch nicht. Beim Gewerbemuseum schaut es aber anders aus. Hier kann ich mir eine Integration in die Sammlung 19. Jahrhundert (und in eine möglicherweise anschließend neu konzipierte Ausstellung zum 20. Jahrhundert - allerdings braucht man dann dafür wahrscheinlich auch mehr Platz als bisher) gut vorstellen.

  • wow,


    ja, Nürnberg ist leider fast überall stark marginalisiert, und nicht das was es sein könnte wenn man diese Stadt liebt und entwickeln möchte. Aber vielleicht haben künftige Generationen mehr Lust darauf Ihrer Stadt etwas zurück zu geben.