Untersuchungsgebiet Nord / Feldmoching-Ludwigsfeld (SEM mit >18.000WE ?)

  • Ich glaube auch, dass es so etwas im Bereich SEM Nordost gibt, aber ist ist dort als Ensemble nicht so lieblich wie in Feldmoching vor allem zwischen Kirche und See (subjektive Feststellung).


    Nichtsdestotrotz sind wertvolle Kleinodien natürlich auch im Nordosten schützenswert. Ich denke, daß hat man mit den maßvollen Entwürfen für den Nordosten ja auch erreicht.

  • Vorbereitende Untersuchungen für SEM in Feldmoching-Ludwigsfeld

    Der Stadtrat hat vorberatend im Ausschuss für Stadtplanung und Bauordnung die Einleitung einer Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (SEM) für den Münchner Norden beschlossen. Auf einer Fläche von zirka 900 Hektar rund um Feldmoching sowie nördlich der Fasanerie soll ein neues Stadtquartier entstehen. Der kooperative Ansatz wird im Rahmen der vorbereitenden Untersuchungen fortgesetzt. Alle Akteure, insbesondere Grundstückseigentümerinnen und Grundstückseigentümer, werden frühzeitig beteiligt und eng in die weiteren Überlegungen mit einbezogen. Besonders die konstruktive Fortsetzung der agrarstrukturellen Untersuchung ist dabei ein wichtiger Baustein.


    Der Grundsatzbeschluss der Vollversammlung vom 27. Juni 2018, mit dem der Stadtrat das Referat für Stadtplanung und Bauordnung mit der Erarbeitung eines kooperativen Stadtentwicklungsmodells für Feldmoching-Ludwigsfeld beauftragt hat, wird aufgehoben. Die damals beschlossene und am 11. Juli 2018 in Kraft getretene Vorkaufssatzung gilt weiterhin fort. Eine Städtebauliche Entwicklungsmaßnahme (SEM) ist ein in §§ 165 ff. des Baugesetzbuchs (BauGB) geregeltes Instrument der Stadtentwicklung. Ziel ist es, für das Entwicklungsgebiet eine am Allgemeinwohl orientierte Planung mit der notwendigen Infrastruktur wie Erschließung, Kindertagesstätten, Schulen und Grünflächen als Gesamtmaßnahme zügig durchführen und umsetzen zu können. Vor der förmlichen Festlegung des städtebaulichen Entwicklungsbereichs sind vorbereitende Untersuchungen durchzuführen oder zu veranlassen, um entsprechende Beurteilungsgrundlagen zu erhalten.


    Erst auf dieser Grundlage entscheidet der Stadtrat dann über eine etwaige förmliche Festlegung einer Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme. Weitere Informationen sind unter muenchen.de unter dem Schlagwort Feldmoching-Ludwigsfeld abrufbar.

    Quelle: https://ru.muenchen.de/2020/12…moching-Ludwigsfeld-91763


    Website der Stadt: https://www.muenchen.de/rathau…kte/Muenchner-Norden.html

  • Nun wurden erstmals konkretere Zahlen genannt:


    Eigentümer KÖNNTEN von der Stadt bis zu 250 Euro / Qm Ackerland erhalten, wie es in Stadtratskreisen heißt.

    Pro Qm. Ackerland sind aktuell 30 Euro marktüblich und würden eingefroren werden.


    Es herrschen stark auseinanderklaffende Ansichten im Stadtrat, die SZ zitiert einige der z.T. ungewohnt deutlichen Äußerungen:


    https://www.sueddeutsche.de/mu…ndstueckspreise-1.4961218

  • Puuuh, also da wird noch ein ganz dickes Brett zu bohren sein. Natürlich stimmt es zunächst einmal optimistisch, dass die München-Liste bei den Wahlen kaum eine Rolle gespielt hat. Andrerseits können auch einzelne wenige Grundstückseigentümer den Entwicklungsprozess in hohem Ausmaß blockieren, sodass am Ende tatsächlich die nur für den Notfall vorgesehenen Enteignungen durchgeführt werden müssen. Wenn - wie es im Beitrag steht - bereits 180 Grundbesitzer notariell beglaubigt haben, grundsätzlich nicht bereit zu sein, Gespräche mit der Stadt über einen Verkauf zu führen, dann ist das ein Problem. Entweder, man klammert die betroffenen Grundstücke von der Planung aus und entwickelt drumherum oder man zwingt die Eigentümer zum Verkauf.

  • Im Endeffekt zwingen aus meiner Sicht die Wachstumsgegner von Heimatboden, München Liste und co die Stadt dazu, Zwang anzuwenden. Klar können sie sich dadurch in eine Märtyrer Rolle, haben ihrem eigentlichen Anliegen aber einen Bärendienst erwiesen.

    Zumindest bei mir sorgen sie auch für keine Sympathie. Sollten sie tatsächlich enteignet werden, kommt da schon der Gedanke "das haben sie sich selbst zuzuschreiben".

  • Ich habe nicht in Frage gestellt, dass die Lebensmittel nach München geliefert werden. Ich vermute allerdings stark, dass diese am gesamten Lebensmittel Konsum von München nur einen Bruchteil ausmachen.

    Etwa 70% des Bedarfs vom heimischen Gemüse kommt aus dem Norden. Du findest das In den Lebensmittelmärkten wie z.B. REWE in und auch um München. Wurde in den Medien in der Vergangenheit auch berichtet. Das meiste wird in der Großmarkthalle vermarktet. Musst nur mal zwischen 01:00 und 02:00 Uhr rauskommen (ja, da fahren die mit frischer Ware schon los!), dann kannst Du die täglichen Transporte sehen. Es ist völlig daneben, anzunehmen, man könne ja alles auch außerhalb produzieren. Das scheitert an vielen Dingen. Z.B. den Böden. Nicht umsonst wird hier so viel Gemüsebau betrieben. Die Böden sind leicht, erwärmen sich durch den Steinanteil schnell und sind nach Regen schnell wieder bearbeitbar usw.. Wo findet man das wieder? Und stehen die Flächen zur Verfügung? Eher nicht. Warum sollte in sehr großem Stil Ackerland verkauft werden? Die Bauern brauchen es ja selbst. Und da ist dann auch noch der Transportweg. Sollen die Gärtner jetzt noch eine Stunde früher aufstehen und zwei Stunden täglich mehr im LKW sitzen? Das fehlt an der eigentlichen Arbeitszeit und stellt den ganzen Betrieb in Frage. Wir sollten heilfroh sein, dass wir noch so viel vor der Haustür zur Verfügung haben. Leider reden so viele Zeitgenossen über Dinge, von denen sie keine Ahnung haben. Das ist nicht auf dich bezogen.



    Im Endeffekt zwingen aus meiner Sicht die Wachstumsgegner von Heimatboden, München Liste und co die Stadt dazu, Zwang anzuwenden. Klar können sie sich dadurch in eine Märtyrer Rolle, haben ihrem eigentlichen Anliegen aber einen Bärendienst erwiesen.

    Zumindest bei mir sorgen sie auch für keine Sympathie. Sollten sie tatsächlich enteignet werden, kommt da schon der Gedanke "das haben sie sich selbst zuzuschreiben".

    Und was sind die "eigentlichen Anliegen"?

  • Zitat von horus2

    Etwa 70% des Bedarfs vom heimischen Gemüse kommt aus dem Norden. Du findest das In den Lebensmittelmärkten wie z.B. REWE in und auch um München. Wurde in den Medien in der Vergangenheit auch berichtet.

    Im Wortlaut der Quelle heißt es: " 70 Prozent des Gemüseanbaus stammt von den SEM-Gebieten." (also Nord und Nordost)

    https://www.wochenanzeiger.de/article/205545.html


    Es geht weder hervor, von welchem Gemüseanbau genau die Rede ist - von Bedarf wird gar nicht gesprochen -, noch wie dieser Wert ermittelt wurde. Ist vielleicht gemeint, dass 70 % des Gemüseanbaus des "Grüngürtels München" aus den SEM Gebieten stammen? https://www.google.de/url?sa=t…Vaw1DeEaOlnA3NO9ErKL01Whi


    Da ich die Gemüsediskussion wie weiter oben schon einmal erwähnt, ohnehin für zweitrangig halte - auch ein Getreidebauer verliert ja potentiell seine Felder - würde es mich einfach unabhängig von jeglicher SEM Diskussion interessieren, worauf sich diese Zahl genau bezieht. Im Netz konnte ich dazu bislang nichts finden.

  • Da ich die Gemüsediskussion wie weiter oben schon einmal erwähnt, ohnehin für zweitrangig halte

    Dann erübrigt sich ja im Grunde die Diskussion. Ist ist doch sehr stark anzunehmen dass es um diverses heimisches Gemüse geht. Eben das, was bei uns wächst. Auf den vielen Feldern steht alles mögliche. Egal wie es gemeint ist, zeigt es jedoch ganz eindeutig dass es nicht um untergeordnete Produktionsmengen geht. Belastbar kann man das sicher bei einem Gärtner bzw. dem Gärtnerverband erfahren. Dass auch die Landwirte ihren Grund verlieren ist klar. Was man an den Gärntner verliert, den meisten eben nicht. Aber egal, dann kommt es eben in Zukunft aus Drittländern. Guten Appetit.

  • Wenn das Gemüse dort weiter hin angebaut werden soll, kann man ja als Ersatz Hochhausstädte im Norden und an der Ostachse vorsehen zB.

    Das wären Im Norden 40 000 Ew

    Und Im Osten 30 000 Ew jeweils in den ersten Ausbaustufen.

    Das wären dann zB bei einer Belegung von ca 200 Ew/ Gebäude somit 200 Gebäude im Norden und 150 Gebäude im Osten.

  • ^ Nette Idee, aber politisch nicht durchsetzbar.

    Am Reißbrett geplante Großwohnsiedlungen auf der grünen Wiese sind fast immer schiefgegangen. Das würden vmtl. selbst die größten Wohungsbaubefürworter skeptisch sehen.


    Dass man "Münchner Gemüse" nicht auch 5km weiter außerhalb der Stadtgrenzen anbauen kann glaube ich nicht. Dann muss halt ein Bauer, der bisher auf den schnellen Euro aus war und nur Mais oder Raps angebaut hat umschwenken - von mir aus auch staatlich subventioniert wenn bio.


    Fakt ist, Städte wachsen, vor allem erfolgreiche und attraktive wie München.


    Bauen wir keine neuen Wohnungen, verdrängen Wohlhabendere immer weiter die Unter- und Mittelschicht. Ein Zuzugsstop und Einfrieren der ach so tollen aktuellen Situation, wie es sich manche Zeitgenossen vielleicht wünschen, ist nämlich in einem freien Land/Europa einfach nicht möglich.

    Irgendwann kostet dann die 30qm Wohnung in B-Lage 350.000 EUR zum Kauf oder 1200 EUR zur Miete und ganz ehrlich? Wenn ich mir als mittlerer Angestellter einer Versicherung die Münchner Wohnung vom Mund absparen muss, dann ist mir egal, ob mein Brokkoli oder meine Kartoffeln aus Feldmoching oder den Niederlanden kommen.

  • Zitat von horus2

    Aber egal, dann kommt es eben in Zukunft aus Drittländern. Guten Appetit.

    Die Polemisierung ist unnötig. Tomaten, exotische Gemüse- und Obstsorten stammen heute zum Großteil aus dem Ausland (2/3 der Umschlagsmenge der Großmarkthallen). Es ist gut, eine regionale Versorgung zu haben, aber der Lebensmittelhandel mit Frischwaren ist in seiner Gesamtheit längst hochgradig internationalisiert.


    Wenn wir schon über Gemüse diskutieren: Die EU-Subventionspolitik trug und trägt weiterhin maßgeblich dazu bei, dass sich kleine Landwirte immer schwerer tun, ihren Betrieb wirtschaftlich betreiben zu können, sich folglich wie in anderen Branchen auch, Landwirte zu riesigen Höfen konsolidieren bzw. nur der Größte überlebt. Auf den Feldern wächst dann immer öfter Mais, Raps oder Gründüngung - gut für die Biogasanlage, schlecht für Böden und Natur. Daher ist es gerade im Norden schön, eine so vielseitige und kleinparzellige Struktur vorzufinden.

    Aber provokativ ausgedrückt: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Stadt nicht mehr umhinkommt, diese Flächen für den Siedlungsbau zu entwickeln. Ob in 10, 20 oder 50 Jahren sei jetzt dahingestellt. Soll im Grüngürtel Münchens eine gute Durchmischung verschiedener Nutzungen Bestand haben und möglichst viel Gemüse für den regionalen Markt angebaut werden, wäre es notwendig, auch agrarpolitisch entsprechende Anpassungen vorzunehmen.


    Weiter ist es wie Schachbrett das drastischer ausgedrückt hat, notwendig stärker auf Innenverdichtung zu setzen. Dann lastet immerhin einige Zeit länger weniger Druck auf den noch unerschlossenen Randgebieten. Das aber wollen Lokalpolitik und Anwohner meist nicht. Über jeden Meter Wandhöhe wird gestritten. Da interessiert dann der Gemüseanbau vor Ort plötzlich nicht mehr, wenn direkt vor der Haustür gebaut werden soll. Beides verhindern wollen, Innen- wie Außenentwicklung, geht nicht, irgendwo muss ein vernünftiges Mittelmaß, ein Ausgleich, gefunden werden.

    Meiner Ansicht nach muss die Stadt die Innenverdichtung ohnehin stärker vorantreiben - gar nicht mal in der Quantität der Projekte, sondern in ihrer Dichte -, denn bis die SEMs einmal Realität werden, sofern sie denn auch tatsächlich kommen, vergehen ohnehin min. noch 10 Jahre im Nordosten bzw. noch weitaus mehr im Norden.

  • Egal wie es gemeint ist, zeigt es jedoch ganz eindeutig dass es nicht um untergeordnete Produktionsmengen geht. Belastbar kann man das sicher bei einem Gärtner bzw. dem Gärtnerverband erfahren.

    Es ist nicht egal wie es gemeint ist. Es ist ein großer Unterschied, ob 70% des in München verkauften Gemüses aus dem Münchner Norden kommen oder nur 70% des in München produzierten Gemüses. Das ist ein womöglich ein Unterschied von mehreren Größenordnungen.


    Die Frage der Bedeutung des Gemüseanbaus im Norden und die Interessen der betreffenden Agrarwirte sind sehr wohl von Bedeutung.

  • Etwa 70% des Bedarfs vom heimischen Gemüse kommt aus dem Norden.


    Mit Verlaub. "70 Prozent des Gemüseanbaus stammt von den SEM-Gebieten." heißt für mich 70 % des München produzierten Gemüses stammt aus den SEM Gebieten, was auch halbwegs plausibel ist.

    70% des Gemüses insgesamt halte ich für unplausibel. Nehmen wir als Beispiel die Tomate, davon werden in Deutschland pro Kopf und Jahr 27 kg konsumiert, das wären auf München hochgerechnet 40 000 Tonnen. Dafür bräuchte man mindestens eine Netto Gewächshausfläche von 1 000 000 qm (der durchaus optimistische Jahresertrag von 40 kg/qm ist nur im Gewächshaus zu erzielen) alleine für Tomaten. Die sehe ich beim besten Willen nicht in der Landschaft stehen.

  • Natürlich ist es eine schöne, ja ökologisch durchaus reizvolle Idee, wenn eine Stadt die Versorgung ihrer Einwohner mit Nahrungsmitteln weitgehend mit Produkten, die innerhalb der eigenen Stadtgrenzen hergestellt werden, abdecken kann. Aber selbst wenn das momentan in München der Fall wäre, dann müsste man immer noch dafür sorgen, diese Nahrungsmittelproduktion so platzsparend und effizient wie möglich zu gestalten. Für klassischen Feld- und Ackerbau sind die innerstädtischen Flächen schlicht und einfach ein zu knappes Gut. Warum machen die Landwirte, die jetzt den Ackerbau im Stadtgebiet als alternativlos darstellen, nicht mal einen Vorschlag, wie die innerstädtische Landwirtschaft der Zukunft aussehen kann? Ich erinnere mich, dass in den Niederlanden immer wieder Konzepte einer „vertikalen Farm“ im Gespräch sind. Vielleicht wäre das eine Vision für den Norden der Stadt.


    Oder man verhandelt mit den Grundstückseigentümern und Bewohnern, dass die Ackerflächen komplett erhalten bleiben und dafür die endlosen Häuschen-mit-Garten-Siedlungen abgerissen und durch dichte, hohe und architektonisch ansprechende Bauweise ersetzt werden. Vielleicht wird da ein Deal draus mit dem alle glücklich werden könnten. Wir schaffen neuen Wohnraum für die vorhandenen Bewohner des Münchner Nordens + für 15.000 zusätzliche Einwohner und trotzdem können die Bauern Bauern bleiben, die Nahrungsmittelerzeugung kann weiterhin innerhalb der engen Stadtgrenzen stattfinden und der Blick kann über innerstädtische Äcker und Obstplantagen schweifen. Keine zusätzliche Landschaft würde versiegelt. Denn es ist schon richtig, der verschwenderische Umgang mit dem knappen Gut Boden ist im Norden der Stadt nicht allein der landwirtschaftlichen Nutzung zuzuschreiben. Auch - oder vielleicht gerade - bei den Siedlungsstrukturen gibt es enormes Optimierungspotenzial.

  • Zitat von Iconic

    Oder man verhandelt mit den Grundstückseigentümern und Bewohnern, dass die Ackerflächen komplett erhalten bleiben und dafür die endlosen Häuschen-mit-Garten-Siedlungen abgerissen und durch dichte, hohe und platzsparende Bauweise ersetzt werden.

    Dadurch würde sich die Anzahl der betroffenen Parteien vervielfachen, die Kosten für Ankäufe (da bereits Bauland) explodieren lassen und Verhandlungen drastisch verkomplizieren, da nun direkt Wohnraum in Frage steht, den man im Extremfall enteignen müsste. Finanziell, politisch und auch organisatorisch so gut wie ausgeschlossen.

    In den Siedlungen sind partiell Nachverdichtungen möglich, großräumliche Umstrukturierungen und Neuentwicklungen wie eine SEM machen jedoch nur auf der grünen Wiese Sinn (oder auf rein kommunalen Flächen).

  • Ich befürchte es bleibt dabei. Entweder es kommen wirklich bahnbrechende neue Ideen oder die innerstädtische Nahrungsmittelproduktion ist ein Luxus, den wir uns nicht länger werden leisten können. Irgendwann ist halt auch mal ein gewisser Realismus gefragt, so sehr mir die Bauern und Gärtner auch leid tun.

  • Was hier aus Stadtkreisen kommt, ist unerträglich. Hier werden von Agitatoren irgendwelche Beträge erfunden und dann auch wieder dementiert. Den OB kann man da einschließen. Wie kommt man denn auf irgend eine Zahl? Auf welcher Basis? Völlig aus der Luft gegriffen! Ich kann mich nicht erinnern, dass von den Grundeigentümern je eine Preisdiskussion angestoßen wurde. Es wird völlig irrelevant Neid geschürt (mit Absicht?). Dass diese Kreise einschl. OB anscheindend keinerlei Ahnung haben, ist offensichtlich. Nach meinem Wissen bekommt der Eigentümer im Rahmen einer SEM erst mal den Bodenrichtwert. Nach Fertigstellung der Maßnahme bekommt er, was dann noch übrig ist: Also erfahrungsgemäß nichts. Siehe Messestadt Ost und Freiham (1 Mrd. Verlust lt. Kämmerer bereits nach dem ersten Abschnitt). Entweder bitte nach den Regeln der SEM oder eben keine SEM! Anscheinend haben die Herrschaften eine große Glaskugel, nach der sie sich richten. Wenn sie jetzt schon Preise aufrufen, warum dann überhaupt eine SEM? Dann geht es auch mit einem Städtebaulichen Vertrag, wenn man sich einig wird. Die Preise sind doch durch das besondere Vorkaufsrecht der Stadt ja ohnehin schon gedeckelt. Es gibt daher auch keine belastbaren Argumente, was jetzt an einer SEM besser sein soll als Kosmo. Da bleibt dann nur die zusätzliche Möglichkeit der Enteignung... Ich bin mir ganz sicher, dass dieses Projekt ohnehin zum Scheitern verurteilt ist. Allein die Verkehrsinfrastruktur im Norden wird, wenn überhaupt realisierbar, Milliarden verschlingen. Krankenhäuser, Friedhöfe etc. klammert man bei den vollmundigen Versprechungen vom "Bezahlbaren Wohnraum" und "Abschöpfen für die soziale Infrastruktur" auch immer aus. Für preiswerte Wohnungen bleibt da nichts, weil das meiste zu Höchstpreisen verkauft werden muss, um an Geld zu kommen. Und Corona ist wohl auch schon vergessen. Jetzt mit erfundenden Preisen die Bevölkerung und Bauern spalten zu wollen ist m.E. höchst unredlich.

  • Zitat von horus2

    Nach meinem Wissen bekommt der Eigentümer im Rahmen einer SEM erst mal den Bodenrichtwert.

    Der Bodenrichtwert ist wie sein Name sagt ein Richtwert auf Basis vergangener Transaktionen, der Preis für Grundstück XY kann davon mehr oder weniger frei abweichen (Verkehrswert). Aber ja, die Preise sind oft nah beieinander. Wenn die Stadt einen wie es so schön heißt "entwicklungsunbeeinflussten Anfangswert" zahlt, frage ich mich auch, wie Summen von 250 Euro pro Qm. zustande kommen können. Entweder die Flächen werden als "begünstigtes Agrarland" angenommen, also Ackerflächen mit unkonkreter Erwartung höherwertiger Nutzungen, für welches oft ein Vielfaches bezahlt wird, oder die Aussagen sind inkl. Zugaben zu verstehen - etwas was per Gesetz meines Wissens bei einer SEM aber nicht erlaubt ist.

    Es gibt daher auch keine belastbaren Argumente, was jetzt an einer SEM besser sein soll als Kosmo.

    Städtebaulich vorteilhaft sind: Vorkaufsrecht der Stadt, günstigere Ankaufspreise, höhere Planungssicherheit. 180 Eigentümer haben sich, wie du schreibst, jeder Verhandlung mit der Stadt notariell verweigert, eine wie auch immer geartete KoSMo scheint so schwierig umzusetzen ("Sperrgrundstücke").


    Nach Fertigstellung der Maßnahme bekommt er, was dann noch übrig ist: Also erfahrungsgemäß nichts. Siehe Messestadt Ost und Freiham (1 Mrd. Verlust lt. Kämmerer bereits nach dem ersten Abschnitt).

    Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn du Herrn Frey zu Zwecken gegen eine SEM zitierst, dann zitiere ich hier seine vollständige Aussage:


    Die Infrastrukturkosten fallen so oder so an, Herr Frey hält eine SEM diesbezüglich für finanziell am vorteilhaftesten. Je mehr Wohnraum, desto größer die - geringe - Wahrscheinlichkeit eines Überschusses.

  • Der Bodenrichtwert ist wie sein Name sagt ein Richtwert auf Basis vergangener Transaktionen, der Preis für Grundstück XY kann davon mehr oder weniger frei abweichen (Verkehrswert). Aber ja, die Preise sind oft nah beieinander. Wenn die Stadt einen wie es so schön heißt "entwicklungsunbeeinflussten Anfangswert" zahlt, frage ich mich auch, wie Summen von 250 Euro pro Qm. zustande kommen können. Entweder die Flächen werden als "begünstigtes Agrarland" angenommen, also Ackerflächen mit unkonkreter Erwartung höherwertiger Nutzungen, für welches oft ein Vielfaches bezahlt wird, oder die Aussagen sind inkl. Zugaben zu verstehen - etwas was per Gesetz meines Wissens bei einer SEM aber nicht erlaubt ist.

    Du willst also sagen, dass Du auch nicht weißt, wie diese Preise herbeigezaubert werden. Und dass das ganze gar nicht SEM-konform ist. Frage: Warum machen die das dann?


    Städtebaulich vorteilhaft sind: Vorkaufsrecht der Stadt, günstigere Ankaufspreise, höhere Planungssicherheit. 180 Eigentümer haben sich, wie du schreibst, jeder Verhandlung mit der Stadt notariell verweigert, eine wie auch immer geartete KoSMo scheint so schwierig umzusetzen ("Sperrgrundstücke").

    Da kann ich jetzt gar nicht folgen. Besonderes Vorkaufsrecht der Stadt, das Spekulationen ausschließt, besteht bereits jetzt bei Kosmo! Die 180 Eigentümer (habe ich das gesagt? Stand aber irgendwo) haben Verhandlungen innerhalb einer SEM ausgeschlossen nicht in der Kosmo. Da verdrehst Du alles. Die SEM wird doch nicht eingeleitet, weil die Kosmo gescheitert ist! Warum dann? Das ist hier die Frage.


    Bitte nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wenn du Herrn Frey zu Zwecken gegen eine SEM zitierst, dann zitiere ich hier seine vollständige Aussage:


    Die Infrastrukturkosten fallen so oder so an, Herr Frey hält eine SEM diesbezüglich für finanziell am vorteilhaftesten. Je mehr Wohnraum, desto größer die - geringe - Wahrscheinlichkeit eines Überschusses.

    Da kann ich auch nicht folgen. Es ist doch Fakt, dass bei Entwicklungen, bei der die Stadt bereits Eigentümer der Grundstücke war (Freiham, Messestadt Ost), trotzdem enorme Defizite enstanden bzw. entstehen! Und wie viel "bezahlbarer Wohnraum"? Da wird die Bevölkerung schlichtweg belogen, wenn suggeriert wird, dass mit einer SEM alles bezahlt werden kann. Da haben doch die Aussagen von Herrn Frey über eine SEM nichts damit zu tun. Mir ging es nur um das Eingeständnis, dass sehr hohe Verluste entstehen.