Leipzig 416 - Neues Stadtquartier (bis zu 3.000 WE in Pl.)

  • Laut heutiger LVZ ist die Finanzierung der Erschließungsarbeiten gesichert. Die Arbeiten starten noch in diesem Jahr...

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  • ^ in gleicher Zeitung stand aber auch, dass die Investoren mit ihren Projekten in München und Hamburg? mittlerweile Insolvenz angemeldet haben. Dementsprechend in Leipzig die Umsetzung nicht mehr erwartet wird. Mittlerweile vergibt die Stadt bei Nichterfüllung auch Strafen. Wie genau diese bisher aussehen, kann ich nicht sagen.


    Ich denke aber, man könnte bei solchen großen Projekten zukünftig auch eine Klausel für einen Rückkauf bei Nichterfüllung für einen festgelegten Preis bzw. einen Preis unter Marktniveau in die Verträge schreiben. Siehe das ehemalige Technische Rathaus, was für 11 Mio. Euro zurückgekauft wurde. Also die Projekte teilweise oder ganz in die Hand der Kommune welche damit Wohnungen und öffentliche Einrichtungen bauen könnte.

  • An dieser Stelle hatte ich die Insolvenz vorsichtig als gute Nachricht gedeutet. Aber die Pleite von Imfarr hat nichts (mehr) mit 416 zu tun. Wie ich hier auf der vorletzten Seite eigentlich schon verlinkt hatte, hat deren Anteile der Hedgefonds "Oaktree Capital Management" übernommen.


    Hierzu auch die aktuelle LVZ-Meldung:


    "Auf Nachfrage sagte Holger Tschense, Generalbevollmächtigter der L 416 GmbH, der das Gelände des früheren Freiladebahnhofs in Eutritzsch gehört: 'Diese Insolvenz hat glücklicherweise keine Auswirkungen auf die L 416 und die L 416 Management und damit auch keine auf unser Bauprojekt Freiladebahnhof!'

    [...] Oaktree habe gemeinsam mit Banken die Projektfinanzierung vorfristig bis Ende 2025 sichergestellt. 'Das heißt, Projektentwicklung und Partnersuche gehen wie bisher weiter', sagte Tschense."


    Der Transparenz zuliebe hier mein Kommentar vor der Editierung, der sich wider besseres Wissen auf die Annahme stützte, die Imfarr sei noch Eigentümer von 416:


    Ist das eine gute Nachricht? Eine Insolvenz hatten wir meiner Erinnerung nach bisher nicht. Nun ist endgültig klar, wer der Letzte ist, den die Hund beißen, und es könnten die Grundstücke zum (aktuell eher niedrigen) Marktwerk verkauft werden.


    "Den Gläubigern wird ein Sanierungsplan mit einer Quote von 20 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren angeboten. Die Finanzierung der Sanierungsplanquote soll durch eine 'geordnete Verwertung' des bestehenden Immobilienportfolios ermöglicht werden."


    Bisher glichen die Weiterverkäufe eher einem Schneeballsystem, bei dem aufgrund der hohen Erwerbungskosten kaum noch ein realistischer Gewinn durch Bebauung, sondern nur durch Weiterverkauf erzielbar war. Wenn der Grundstückswert jetzt drastisch nach unten korrigiert wird, könnte sich das ändern.


    Welche neuen Möglichkeiten gewinnt die Stadt durch diese Entwicklung? Oder bleibt man machtlos?

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  • consulweyer Wenn seine Aussagen stimmen, gäbe es allerdings auch keinen Grund, etwas anderes zu behaupten.


    Der Punkt war, dass die Meldung, Imfarr sei insolvent, mit 416 nichts zu tun hat. Dass es Projektentwickler, die in der Hochphase teuer gekauft haben, aktuell schwer haben, ist davon unbenommen.


    Oaktree ist allerdings kein ganz kleiner Spieler. Ich nehme an, die haben Geduld, bis einer kommt und denen ihre Grundstücke abkauft. Ich weiß nicht, ob mir eine Insolvenz mit entsprechender Vernichtung des Buchwerts der Grundstücke nicht lieber gewesen wäre.


    Andererseits kann es für die Architektur positive Folgen haben, wenn viel Zeit verstreicht. Leipzig insgesamt wird in seiner Wertigkeit weiter steigen, damit wird vielleicht auch diese Lage noch attraktiver als heute für schicke Investitionen.

  • ^

    Irgendwie frage ich mich, warum Imfarr überhaupt noch genannt wird - lt. verschiedener Artikel wurde das Areal schon 2021 an Gateway Real Estate "übergeben".Allerdings gibt es weitere Ungereimtheiten.

    "2005 war das 25-Hektar-Areal von der Deutschen Bahn für 2,1 Millionen Euro an einen Vermögensverwalter gegangen. Die CG-Gruppe des Unternehmers Christoph Gröner kaufte das Gelände 2015 für 33 Millionen Euro"

    > In einer anderen mir vorliegenden Quelle (nicht digital) steht, dass CG das Areal 2016 (nicht 2015) von der Bahn (nicht von einem Vermögensverwalter) für 20 Mio € (nicht 33) gekauft hat..

    Und dass Oaktree Capital Management einsteigt, wurde schon 2023 verkündet (siehe Link), also nichts neues!?

    https://www.tagesschau.de/inve…vestoren-leipzig-100.html


    Ich würde sagen: Lassen wir uns überraschen, ob dort noch 2024 oder erst in vielen Jahren gebaut wird. :sleeping:

  • Altbaufan_ Den Link hatte ich bereits im April gepostet und in meinem vorletzten Post nochmal drauf verwiesen. Es ist also wirklich nichts Neues.


    Es spricht manches dafür, dass die Erschließungsarbeiten durchgezogen werden und 416 dann in die Vermarktung geht. Und danach wird mutmaßlich aufgrund hoher Preisvorstellungen lange nichts passieren, bis der Markt wieder diese Preise bedient. Oder aber Oaktree hat der angeschlagenen Imfarr die Grundstücke günstig abkaufen können, darüber ist m. E. nichts bekannt. Dann wäre die nötige Geldverbrennung schon abgeschlossen und ein Neustart mit realistischem Preisniveau möglich.


    Es gibt immer noch genug bebaubare bzw. unternutzte Grundstücke in Leipzig, wenn auch nicht in dieser Lage und Größe. Sollen sich die Bauherren ruhig erstmal woanders austoben.


    Schlechte Architektur macht mir viel mehr Angst als eine Brache.

  • Die LVZ hat vor ein paar Tagen noch ein paar Hintergründe veröffentlicht, räumt aber ein, dass die Verflechtungen verschachtelt sind (und ihre Recherchefähigkeiten überfordern).


    Demnach hält die insolvente Imfarr (vermutlich!) doch noch 51% der Leipzig 416 GmbH, die anderen Anteile Ketteters SN Holding. Jedoch habe Oaktree sich seine Finanzspritze mit Pfandrechten absichern lassen, sodass dort auch alle Entscheidungen getroffen würden.


    Es würde gemunkelt, dass bereits rund 180 Mio. Euro Grundschuld auf dem Gelände lasteten.


    Leipzig verhandelt den Preis für die Gemeinbedarfsflächen nun nach. Die möchte man möglichst früh, also auch anders als einst angedacht, ohne Erschließung, übernehmen. Das finde ich interessant, denn die Erschließung soll doch bereits durch Banken abgesichert sein und 2025 starten. Dienberg ist skeptisch, ob der Imfarr-Insolvenzverwalter nicht doch Zugriffsrechte auf die Grundstücke geltend macht.


    Der Imfarr-Insolvenzverwalter will 20% der Verbindlichkeiten für die Gläubiger retten. Wäre 416 davon auch betroffen, könnte das, so sieht es auch die LVZ, einen Neustart ermöglichen.

  • Ich bilde mit ein, mich in den letzten Jahren durchaus intensiver mit solchen Fragen auseinandergesetzt zu haben und mich auch leidlich auszukennen. Hier merke ich, dass ich dann doch nicht alles verstehe:


    Beschlussvorlage - VIII-DS-00323

    Abgabe einer Rückstehungserklärung im Sanierungsverfahren der Imfarr Beteiligungs GmbH

    https://ratsinformation.leipzi…DNR=2020265&refresh=false

    Beschlussvorschlag

    1. Die Ratsversammlung stimmt dem Verzicht auf die Geltendmachung der Forderungen aus der Patronatserklärung der 1. Ergänzungsvereinbarung zur Planungs- und Entwicklungsvereinbarung im Stadtraum Eutritzscher Freiladebahnhof gegen die Imfarr Beteiligungs GmbH im Rahmen des Sanierungsverfahrens nicht zu. Die entsprechende Rückstehungserklärung (Anlage 1) wird seitens der Stadt Leipzig im Sanierungsverfahren nicht abgegeben.
  • ^ also wenn ich mich nicht total irre, bedeutet es auch nur, dass die Stadt nicht auf den Betrag von 33 Mio. Euro als Teil einer angefragten Befriedungsquote im Insolvenzverfahren von der Imfarr GmbH und dementsprechend der Leipzig 416 GmbH verzichtet. Nicht nur, weil es im Gesamtvolumen der ausstehenden Gelder nur einen sehr geringen Teil ausmacht, sondern die Forderung der Stadt von 33 Mio. Euro auch erst dann greift, wenn die Leipzig 416 GmbH das Projekt nicht realisiert.


    Die Insolvenzverwalter inkludieren diese Summe als Rückforderung obwohl es bisher nicht sicher ist, dass das Projekt definitiv eingestellt wird. Denn primär geht es um die Sanierung von Imfarr GmbH. Die Stadt würde also wie auf eine Scheinsumme von 33 Mio. Euro verzichten.