Schieneninfrastruktur Wiesbaden

  • So das zweite Halbjahr kommt ja bald!

    Daher nun nicht ganz unerwartet gab’s nun eine Pressemitteilung die die Fertigstellung der Machbarkeitsstudie in den nächsten Wochen avisiert.

    Fazit: Die Machbarkeitsstudie wird ein positives Ergebnis darstellen. Möglicherweise wird die Machbarkeitsstudie im 2. Halbjahr veröffentlicht. Nebenbei, mit 12 Monaten Verspätung können wir das als pünktlich definieren. 🤓


  • Die RMZ berichtet heute, dass das Ergebnis der standardisierten Bewertung von Projekten für die deutsche Verkehrsinfrastruktur für die Reaktivierung der Aartalbahn, ausgearbeitet vom Büro BPV Consult aus Koblenz, dem Mobilitätsausschuss der Stadt Wiesbaden dieser Tage vorgestellt wurde. Basierend auf der Preis- und Kostenbasis des Jahres 2016 würden demnach für die neuen Bahnsteige ca. 9 Mio. EUR, für die Gleise ca. 14 Mio. EUR, für die Trasse ca. 22 Mio. EUR und als Kostenpuffer ca. 13 Mio. EUR (= 30% der Baukosten) anfallen.

    Der Nutzen-Kosten-Faktor beträgt 2,1. Aufgrund dessen könnte mit der Planungsphase begonnen werden und dann könnten die Kosten basierend auf den aktuellen Preisen ermittelt werden.

    Es wird mit einer schlanken Bauzeit von 12 Monaten gerechnet.


    Auf der 24 km langen Strecke beträgt nach dem Musterfahrplan die Fahrzeit zw. Bad Schwalbach und Wiesbaden-Ost 34 Minuten und in der HVZ ist ein 30-Minuten-Takt sowie in der Nebenzeit ein Stunden-Takt geplant. Ein 15-Minuten-Takt wäre auch möglich jedoch müssten mindestens zwei zusätzliche Kreuzungspunkte für den Begegnungsverkehr gebaut werden. Bisher sind dafür die beiden Haltepunkte Taunusstein-Hahn und Wiesbaden-Dotzheim vorgesehen die dafür umgebaut werden müssen. Eine Elektrifizierung der eingleisigen Strecke ist aktuell nicht geplant, d.h. es könnten nur Diesel oder Wasserstoff betriebene Züge auf der Strecke verkehren. Es gibt Streckenabschnitte die eine Steigung von bis zu 34 Promille aufweisen. Es wird täglich mit bis zu 3.300 Fahrgästen, inkl. 1.000 PKW-Umsteigern, gerechnet.

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    Gute Sache, allein ich bezweifle, dass das Budget von 58 Mio Euro reicht. Möglicherweise hat das Büro hier einige Kostenfaktoren vergessen. Ich zähle zum Bespiel auf der Strecke mindestens 10 Bahnübergänge. Die Technische Sicherung ist größtenteils nicht mehr vorhanden, sodass man diese neu aufbauen müsste. Das alleine dürfte schon 10 bis 15 Mio Euro kosten (auch wenn das zumindest zum Teil über §§ 3, 13 Eisenbahnkreuzungsgesetzt finanziert wird). Hinzu kommen die Brücken. Die Strecke wurde - abgesehen von dem Museumsbetrieb - seit ca. 40 Jahren nicht mehr im Regelbetrieb befahren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Brücken alle noch einwandfrei sind, wahrscheinlich müsste man die eine oder andere erneuern, was auch pro Bauwerk mehrere Millionen bedeuten würde. Erschwerend kommt hinzu, dass die komplette Strecke unter Denkmalschutz steht. Auch hieraus dürften einige Mehrkosten entstehen. Wahrscheinlich landet man am Ende eher bei 80 bis 100 Millionen. Dennoch: jede Reaktivierung ist gut, zumal in Ballungsräumen wie hier.