Rebstockgelände mit Stadtviertel "Rebstockpark"

  • Die im Vorbeitrag gezeigte Erschließung im nordwestlichen Bereich des Rebstockparks war nicht vergebens. Heute teilt die Stadt mit, sie habe mit LBBW Immobilien und der ABG Holding einen städtebaulichen Vertrag abgeschlossen. Nochmals rund 900 neue Wohnungen sollen entstehen. Einen weiteren Vertrag soll es mit Sapphire Immobilien geben, die bekanntlich unter anderem ein Hotelhochhaus nahe des Katharinenkreisels planen. Die Mitteilung:


    Die Stadt Frankfurt am Main hat mit der LBBW Immobilien Management, der ABG Frankfurt Holding und der Rebstock Projektgesellschaft einen städtebaulichen Vertrag zum Areal Rebstock Nord-Ost unterzeichnet und damit eine wichtige Hürde auf dem Weg zur Realisierung des Baugebiets genommen. Darin wird insbesondere die Kostenbeteiligung der Vertragspartner für die Finanzierung der sozialen Infrastruktur geregelt, die durch die Bebauung künftig erforderlich wird, aber auch die Kostenverteilung beispielsweise für Erschließung oder naturschutzrechtlichen Ausgleich. Neben ABG und LBBW Immobilien ist auch die Sapphire Immobilien Investment Grundstückseigentümerin im Vertragsgebiet, mit der die Stadt einen korrespondierenden städtebaulichen Vertrag abgeschlossen hat.

    „Mit Abschluss des städtebaulichen Vertrags rückt die Bebauung auf dem Areal zwischen Leonardo-da-Vinci-Allee, Wiesbadener Straße und Am Römerhof einen bedeutenden Schritt näher“, sagt Frankfurts Planungsdezernent Mike Josef. „Dort entstehen rund 900 neue Wohnungen in einem guten Mix, eine Kita und ein Quartiersplatz. Mit dem Quartiersplatz erhält der gesamte Rebstock außerdem seine Mitte, dort entstehen Läden und Flächen für Gastronomie. Mit diesem Bauabschnitt wird die Entwicklung am Rebstock abgeschlossen.“ Ursprünglich war das seit vielen Jahren brachliegende Gelände für eine gewerbliche Bebauung durch Büros vorgesehen. Die entstehenden Wohnungen werden zu rund 90 Prozent Mietwohnungen.

    Konkret sieht der städtebauliche Vertrag vor, dass ABG und LBBW Immobilien eine sechsgruppige Kindertageseinrichtung mit Freifläche und mindestens 24 Plätzen für Unter-Dreijährige sowie 84 Betreuungsplätzen im Kindergarten bauen müssen. Außerdem müssen sie 30 Prozent der entstehenden Wohnbauflächen als geförderter Wohnraum errichten – je zur Hälfte im Förderweg 1 und im Förderweg 2. Vereinbart ist auch die Herstellung eines Quartiersplatzes (Lindberghplatz), dessen Gestaltung in einem Workshop-Verfahren in Abstimmung mit dem zuständigen Ortsbeirat und interessierten Bürgern ermittelt werden soll.

    Nach derzeitigem Planungsstand übernimmt die LBBW Immobilien von den geplanten rund 900 Wohnungen den Bau von etwa 400 Wohneinheiten. „Dabei“, sagt Frank Berlepp, Geschäftsführer der LBBW Immobilien Management, „werden wir wie bereits bei den Rebstockhöfen, die wir hier in der Nachbarschaft gebaut haben, auch bei diesem Projekt unseren Schwerpunkt auf den Mietwohnungsbau legen.“ So ist geplant, rund 350 Mietwohnungen sowie 50 Eigentumswohnungen zu errichten.

    Hauptsächlich engagiert sich auch die ABG in großem Maße auf dem Areal. „Wir planen den Bau von rund 500 Wohnungen. Die ABG übernimmt die Realisierung des geförderten Wohnungsbaus, wodurch sich unser Anteil an geförderten Wohnungen im Quartier auf annähernd 50 Prozent beläuft“, sagt deren Geschäftsführer Frank Junker. „Wenn alles gut geht, können bereits im Jahr 2022 die ersten Wohnungen übergeben werden, zudem sorgen wir mit dem Bau einer Kita auch für die notwendige Infrastruktur im Gesamtquartier.“

    Entlang der Wiesbadener Straße sollen künftig mehrere zusammenhängende Wohngebäude und die Kita entstehen. In der Mitte des Areals soll zum Stadtplatz hin eine Wohnnutzung und eine Ladenzone entwickelt werden. An der Ecke zum Katharinenkreisel werden voraussichtlich ein Hotel, gewerbliche Nutzungen und in kleinerem Umfang Wohnungen errichtet, im Südwesten ist Platz für eine Grundschule eingeplant. Die Planungsziele entsprechen dem in Aufstellung befindlichen Bebauungsplan Nr. 683 Ä – Rebstock.

    Der größte Teil des Rebstock-Areals wurde bereits durch die Rebstock Projektgesellschaft mbH entwickelt und von mehreren namhaften Architekten bebaut. Die ursprünglich vor allem für Büros vorgesehenen Areale im nordöstlichen Bereich liegen jedoch bisher noch brach. Daher sollen sie dem Wohnungsbau zugeführt werden. Die Rebstock Projektgesellschaft hat hier bereits zu einem beträchtlichen Teil die Erschließungsarbeiten erledigt.


    Ansicht eines wie gehabt eher schlicht gestalteten Wohngebäudes, hier mit 209 Mietwohnungen, der Entwurf für die LBBW ist von Holger Meyer Architektur:


    rebstock-nordost_lbbw-haus.jpg
    Bild: Holger Meyer Architektur / LBBW


    Bekannt wurde die Visualisierung schon während der Expo Real 2019, dazu oben #297. Die LBBW wird ihr Projekt wohl nach wie vor "Park Trio" nennen.

  • Westpark - Projektentwicklung Leonardo-da-Vinci-Allee 22

    Der Entwurf für den mit 60 Metern Höhe angegebenen Westpark-Komplex wurde weiterentwickelt:


    westpark_rebstock_2020_air.jpg


    westpark_rebstock_2020-p3.jpg


    westpark_rebstock_2020-p2.jpg

    Bilder: Orka Development GmbH / Argo Capital Partners


    Nachtrag Okt. 2020: Der Projektentwickler heißt nun Whitecrow Partners und nicht mehr Argo Capital Partners. Die Umbenennung steht im Zusammenhang mit dem Erwerb einer strategische Mehrheitsbeteiligung durch das österreichische Unternehmen Imfarr im September 2020 (Q) .


    Auf der neuen Website von Whitecrow Partners gibt es einen modifizierten Entwurf zu sehen.

  • Abbruch und Ersatzneubau Rebstockbad



    Übermorgen werden die ausgezeichneten Wettbewerbsbeiträge für das neue Rebstockbad der Presse vorgestellt. Zum Realisierungswettbewerb oben #298. Die Ausschreibung gibt es hier.


    Bereits entschieden wurde ein Verfahren zum Abbruch des Rebstockbads, genauer "Generalplanerleistungen Rückbau und Baufeldfreimachung". Das Büro Umweltplanung Bullermann Schneble aus Darmstadt hat im vergangenen Mai den Auftrag erhalten. Das war die Ausschreibung dazu.

  • Heute war es so weit - die Preisträger des Wettbewerbs zum Neubau des Rebstockbads wurden vorgestellt. Es handelt sich um eines der größten Schwimmbadprojekte in Deutschland mit mehr als 18.000 Quadratmeter Brutto‐Grundfläche und über 2.000 Quadratmeter Wasserfläche.


    Prämiert wurden zwei Entwürfe. Den ersten Preis erhielt das Büro Geising + Böker Architekten aus Vechta. Den zweiten Preis die Arbeitsgemeinschaft VenhoevenCS Architecture / MOW Architekten aus Amsterdam und Frankfurt. Die Jury hat empfohlen, das erstplatzierte Büro zu beauftragen. Weiteres in der Pressemitteilung der Stadt (eine ausführlichere Version haben die Bäderbetriebe als PDF online):


    So schön wird das neue Rebstockbad!


    Das bestehende Rebstockbad wurde 1982 eröffnet und war zum damaligen Zeitpunkt das größte Erlebnisbad in Deutschland. Das bestehende Rebstockbad wird jährlich von circa 600.000 Gästen besucht, ist der wichtigste Schwimmbadstandort in Frankfurt am Main und versorgt über ein Drittel der Hallenbadgäste der Frankfurter Bäder. Nach über 35 Jahren und über 20 Millionen Gästen bestehen aufgrund des Alters bauliche und technische Probleme, das bestehende Rebstockbad nähert sich dem Ende seiner Betriebszeit. Auf Grundlage der Untersuchung verschiedener Entwicklungsmöglichkeiten hat sich die Stadt Frankfurt am Main für den Abriss des Bestandsbades und die Errichtung eines Ersatzneubaus am gleichen Standort entschieden.


    Zur optimalen Entwicklung der Zukunftsperspektiven für das Neue Rebstockbad wurde ein zweistufiger europaweiter Planungswettbewerb durchgeführt. Hierbei konnten sich elf Wettbewerbsteilnehmer qualifizieren. Es wurden sehr unterschiedliche und interessante Entwürfe eingereicht. Nach intensiven Beratungen des hochrangig besetzten Preisgerichts wurden zwei Entwürfe prämiert. Der Entwurf der ARGE Venhoeven c.s./MOW Architekten wurde mit dem zweiten Preis gewürdigt. Der Entwurf des Planungsbüros Geising + Böker Architekten wurde durch das Preisgericht mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Weiterhin wird die Beauftragung von Geising + Böker Architekten mit der Planung des neuen Rebstockbades empfohlen.


    Durch eine flexible und modulare Konzeption der Hauptnutzungsbereiche Sportliches Schwimmen, Erlebnisbad, Sauna und Nebenraumbereiche werden zudem die Nutzungsmöglichkeiten aller Bereiche optimiert und die Attraktivität für alle Gäste sichergestellt. Wichtiger Bestandteil des neuen Rebstockbades sind weiterhin der energie- und ressourcenschonende, ökologische sowie ökonomische Bau und Betrieb des Rebstockbades unter Berücksichtigung des Umwelt- und Klimaschutzes.


    Der Neubau des Rebstockbades wird mit über 18.000 Quadratmetern Brutto-Grundfläche und über 2000 Quadratmeter Wasserfläche eines der größten Schwimmbadprojekte in Deutschland. Das funktionale Sportbad wird mit einem wettkampfgerechten Schwimmerbereich, einem Lehrschwimmbereich und einem Sprungbereich insbesondere den Anforderungen von Schulen, Vereinen und Sportlern gerecht. Im spannenden Erlebnisbereich bieten vielfältige Attraktionen, beispielsweise ein Wellenbecken, ein Lazy-River, verschiedene Wärmebecken und Bereiche für Familien mit Kindern ein spannendes und abwechslungsreiches Badeerlebnis. Action gibt es im Rutschen- und Aktivbereich. Dieser wird zu Beginn mit drei Erlebnisrutschen ausgestattet, die Möglichkeit zur späteren Ergänzung weiterer Rutschen wird berücksichtigt. Eine schöne Auszeit vom Alltag bietet der attraktive Saunabereich, unter anderem mit interessanten Saunen, Kalt- und Warmbecken, Ruhebereichen und einem großzügigen Saunaaußenbereich. Die Hauptnutzungen des neuen Rebstockbades werden durch einen Wellness- und Spabereich sowie die Verwaltung der BäderBetriebe Frankfurt ergänzt.

    Für das Projekt Neubau Rebstockbad ist eine Gesamtinvestition in Höhe von circa 89,5 Millionen Euro netto vorgesehen. Die Schließung des bestehenden Rebstockbades ist für Ende April 2021 geplant, Ersatzwasserflächen entstehen im Freibad Hausen. Der Baubeginn für das neue Rebstockbad ist für Anfang 2023 konzeptioniert, die Eröffnung des neuen Rebstockbad ist für Ende 2025 vorgesehen.

    Nach Abschluss des Planungswettbewerbes folgt nun das Verhandlungsverfahren mit den prämierten Preisträgern. Die abschließende Auswahl des mit der Planung zu beauftragenden Preisträgers/Entwurfes ist für Anfang 2021 vorgesehen.


    Der Neubau des Rebstockbades ist von zentraler Bedeutung für die Zukunftssicherung der Versorgung mit Freizeit- und Wasserflächen und der Möglichkeit zur aktiven Freizeitgestaltung in Frankfurt am Main. Die Frankfurter Bäder freuen sich auf die positiven Zukunftsaussichten und das schöne neue Rebstockbad.



    Visualisierungen des mit dem ersten Preis ausgezeichneten Entwurfs:


    rebstockbad_neu_geising_boeker_3.jpg


    rebstockbad_neu_geising_boeker_1.jpg


    rebstockbad_neu_geising_boeker_2.jpg

    Bilder: Geising Boeker Architekten


    Der zweitplatzierte Entwurf:


    rebstockbad_neu_arge_1.jpg


    rebstockbad_neu_arge_2.jpg


    rebstockbad_neu_arge_3.jpg


    rebstockbad_neu_arge_4.jpg

    Bilder: VenhoevenCS / MOW / Bierbaum Aichele

  • Uff...

    Das sieht ja gar nicht mal so gut aus...

    Die Architekten haben nicht mal versucht sich an dem klassisch, zeitlosen Zeltdach des alten Rebstockbades zu orientieren, stattdessen polygonaler Würfelhusten. Wenn das so gebaut wird, versprech ich euch dass spätestens nach 10-15 Jahren alles nach Abriss und Neubau schreit, weil dieses Schachtelensemble als Schandfleck empfunden wird. Das ist leider die Sorte Architektur die so gut altert wie eine offene Tüte Milch die man im Hochsommer auf dem Balkon vergessen hat.

  • Also ich persönlich glaube ja, dass es nicht 10 bis 15 Jahre dauern wird. Höchstens ein Jahr nach der Eröffnung dieses 90-Millionen-Projekts kommen Bagger, mit Blaulicht, und walzen alles platt. Im Drei-Schicht-Betrieb. Weil's so schändlich fleckig aussieht, so schachtelig, und das für jeder-jedermann. Und der Wolfman-Al hat's kommen sehen, auf Basis von ein paar Renderings. Und er hat's versprochen, jaja.

  • Ach was, warum sollte diese Fassade denn schneller altern als andere Fassaden. Für mich sieht die Oberfläche nach einer glatten Fliesen-Fassade mit glänzenden Metallpigmenten aus, die sich bestimmt leicht reinigen lässt. Und die einzelnen Hallensegmente mit den runden "Ecken" würde ich auch nicht mit Würfeln in Verbindung bringen. Für ein Hallenbad ist die erkennbare Architektur des Siegerentwurfs bestimmt eine gute Mischung aus Blickfang und Zweckmäßigkeit. Die Außenansicht des jetzigen Rebstockbads ist von der Straße aus betrachtet in meinen Augen keineswegs besser, das Zeltdach ist eigentlich nur von der Innenseite aus gut wahrnehmbar.

  • Wie immer top retuschierte Renderings in Hochglanz und alles sieht in der Theorie klasse aus. Das Publikum feiert und es wird geklatscht, Aufträge vergeben. Ich bin mir nicht Sicher. Es wirkt ein wenig schick (der Effekt eben erklärt), aber besonders zeitlos und menschenfreundlich ist die Architektur mit den unterirdischen Katakomben und parkhausähnlichen Fassaden wahrscheinlich nicht. Meistens täuscht der erste Eindruck bei moderner Architektur und hier ist das vielleicht wieder der Fall.

  • Da wird ja wieder schwer eingeprügelt auf den erstplatzierten Entwurf. Ist ja auch so einfach. Weder muss man versuchen, die Entwurfsidee zu ergründen noch Einzelheiten der Planung zu begreifen. Das PDF mit der Beurteilung der Jury muss man auch nicht lesen. Ein paar flüchtige Blicke auf ganze zwei nicht gerade hochdetaillierte Visualisierungen (eine Tag und Nacht, die andere aus größerer Distanz) genügen für ein vernichtendes Urteil. Und nein, man muss weder den Aufbau noch die Materialien der Fassade kennen um mit Gewissheit davon ausgehen zu können, dass der Bau äußerst schnell altert und schon bald als Schandfleck empfunden wird. Schließlich wüsste ich nicht, was an ein Parkhaus erinnern sollte, schon wegen der Kleinteiligkeit, dem relativ hohen Glasanteil und der Dimensionen an sich nicht. Aber klar, klingt halt herrlich bissig.

  • Anhand von zwei Außen-Perspektiven auf die Qualität des Entwurfs zu schließen, halte ich für gewagt. Dass die Wasserfläche von 3.000 auf 2.000 qm schrumpft, enttäuscht sicher viele Freizeitplantscher, dürfte allerdings nichts mit dem Entwurf zu tun haben, sondern mit den Wettbewerbsvorgaben. Mein erster Eindruck von den wenigen Visualisierungen war erst einmal ein positiver. Ich mag die Kleinteiligkeit und die vielen Abstufungen und Nischen. Auch eine metallisch schillernde Fassadenhaut finde ich reizvoll, organische Formen und abgerundete Ecken ebenso. Das Zeltdach des jetzigen Bades ist spektakulär, keine Frage. Aber nur aus Verlustangst möchte ich nicht daran festhalten. Anders kann auch besser sein.


    Ergänzendes Bildmaterial findet sich auf der News-Seite des Gewinnerbüros, das übrigens auf ungewöhnlich ausführliche Erfahrungen im Schwimmbad- und Sauna-Bau zurückgreifen kann. Bzgl. der Erfüllung des Raum- und Funktionsprogramms mache ich mir deshalb wenig Sorgen. Auf dem folgenden Innenansichtsaquarell sieht man eine Halle mit hoher Decke, durch deren verglaster Öffnung viel Licht scheint. Der polygonale Grundriss und die Trapezform des Beckens sind nicht verkehrt, auch die Palmeninsel und der flache Zugang zum Wasser gefallen. Etwas größer könnte dieses Becken für meinen Geschmack allerdings schon sein:


    202010.geisingboeker.rebstock.1.jpg


    Auf dem Modellfoto kann man die vielen kleinen Baukörper gut ausmachen: (P.S.: Ein größeres Foto aus ähnlichem Winkel gibt es bei frankfurter-baeder.de)


    202010.geisingboeker.rebstock.2.jpg

    Bilder: Geising Böker Architekten, Vechta

  • Da wird ja wieder schwer eingeprügelt auf den erstplatzierten Entwurf. Ist ja auch so einfach.


    Ich bin ebenfalls geschockt, wie hier auf einen Entwurf eingeprügelt wird.
    Ich sagte ja schon letztens beim One, dass ebenfalls auf den Entwurf eingeprügelt wurde und mittlerweile wir das Hochhaus als spektakulär abgetan.

    Mir gefällt der Entwurf des neuen Rebstockbads und bin gespannt auf die Umsetzung. Wirkt auf mich sehr edel, modern und grün. Hoffe, dass sich das im Inneren durchzieht.

    Und zu dem Kommentar, dass man ja gar nicht versucht hat das Zeltdach aufzunehmen: warum denn auch? Dazu bestimmt bei einem Neubau in meinen Augen auch kein muss. Da kann ruhig was neues hinkommen.

    Von daher bin ich alles in allem zufrieden.

  • Was mir nicht gefällt ist das doch arg klein wirkende Außenbecken! Das sehe ich schon als eine Enttäuschung an. Gibt es im geplanten Saunabereich denn überhaupt ein Außenbecken? Im derzeitigen Rebstockbad gibt es dort ein Kaltwasserbecken mit Wasserfall. Es wäre schon ein Schritt zurück, wenn man darauf verzichten würde.

  • Es ist zunächst mal höchsterfreulich, dass für solche Projekte, die der breiten Öffentlichkeit zugutekommen, so viel Geld in Frankfurt in die Hand genommen wird. Mit 90 Millionen Euro handelt es sicherlich um eines der ambitionierteren Hallenbad-Projekte Deutschlands (zeitgleich entsteht gerade in Bad Vilbel für 200 Millionen Euro ein Thermal-Bad, das wesentlich höheren Eintritt nehmen wird). Erwähnt sei an dieser Stelle auch das neue Panoramabad, das für 40 Millionen Euro neben der Eissporthalle entstehen soll (auch wenn man seit 2019 nichts mehr Neues gehört hat). Das ist alles nicht so selbstverständlich in Zeiten der Budget-Engpässe und Kosteneinsparungen und daher ein tolles Signal zur richtigen Zeit.


    Auf den ersten Blick gefällt mir der großzügige parkähnliche Außenbereich und die helle Innengestaltung mit viel Deckenlichtäußerst gut. Auf die modernen (hoffentlich heller und großzügiger gestalteten) Umkleiden und Duschanlagen freue ich mich ebenso. Leider ist mir nicht geläufig, ob es ein längeres 50-Meter-Becken (bzw. Langbahn) geben wird. Für sportlich ambitionierte Schwimmer und Schwimmerinnen wäre das ein Quantensprung. In München finde ich es immer besonders imposant das 50 Meter Becken des Olympiabads zu benutzen, in Hamburg hat die Alster-Schwimmhalle ein 50-Meter Becken, Berlin gleich mehrere 50 m Hallenbäder. Wäre Zeit, dass Frankfurt nachzieht.


    Die etwas zu harsche Kritik an der Modul-Architektur des Baus kann ich nicht nachvollziehen. Wer von Europaviertel, Messe und Rebstockviertel vor allem von Mondernität und Gegenwarts-Architektur umgeben ist, darf auch mal mit der Zeit gehen und Neues ausprobieren. Insofern fügt sich das Bad sogar gut in seine Umgebung ein.



  • Ich finde den Entwurf überraschend, aber echt gut. Gerade die vergleichsweise kleinteilige Aufteilung der Baukörper macht das Ganze spannend. Dass es kein Zeltdach hat finde ich überhaupt nicht schlimm - musste ja nicht zwingend eine 2.0-Ausführung des Aktuellen werden. Ich finde die Gestaltung mit den begrünten Dächern und den Glaselementen sogar zeitgemäßer. Und es ist eine Herausforderung für die Planer alle potenziellen Nutzungsmöglichkeiten unter einen Hut zu bringen (und dabei allem im räumlichen und finanziellen Rahmen zu halten). Da sind sie sogar soweit gegangen, die Bäderverwaltung auch noch unterzubringen.


    Wie Golden Age frage ich mich bei der Kleinteiligkeit allerdings auch, wo und wenn (hoffentlich!!!) ja, ein 50-Meter-Becken versteckt wird. Das braucht es für eine Stadt wie Frankfurt wirklich langsam mal. Für die Möglichkeit von Wettkämpfen auf der Langbahn dürfte das Bad dann aber auch in Zukunft nicht nutzbar sein, da wohl kein Platz für Tribünen. War ja bisher auch nur theoretisch, auch wenn das Rebstockbad einst mal als potenzielles Olympiabad konzipiert war)


    Was die Wasserflächen angeht, müsste man erstmal detailliertere Planungen abwarten. Auf den ersten Blick erscheint es im Außenbereich wirklich etwas klein. Die Zahlen bestätigen das ja bis zu einem gewissen Grad auch (1/3 weniger). Im Ergebnis wäre es, bei gleicher Besucherzahl wie jetzt, voller in den Becken. Der Saunabereich scheint der Skizze nach auf der nordwestlichen Ecke (inklusive Außenbecken) zu liegen. Und da sieht man auch, dass es ein Entwurf ist, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass der Außenbereich der Sauna tatsächlich einen Steg auf den Rebstockweiher bekommen würde.


    Die großen Fragen am Ende bleiben - wie bei so vielen anderen öffentlichen Projekten in Frankfurt - stehen.

    - Ist der Zeitplan wirklich realistisch? Am Neubau des Panoramabads ist bisher nix passiert.

    - Die finanzielle Planung würde ich wie immer bezweifeln - auch im Zusammenspiel mit der zeitlichen Planung. Am Ende dauert es (mindestens) 10 Jahre länger und kostet das dreifache.

    - Was bleibt am Ende wirklich vom Siegerentwurf übrig. Man weiß ja aus Erfahrung, dass die meisten Entwürfe nochmal überarbeiten werden. Da hierbei die Änderungen meist mit dem Rostift eingezeichnet werden, wäre ich also sehr vorsichtig. Das Panoramabad bekommt ja mittlerweile auch nicht mehr das anfangs mit großem Tamtam präsentierte Cabrio-Dach.


    Bei allen drei Fragen lasse ich mich gerne eines Besseren belehren.

  • Okay, fürs Protokoll: ich habe an keiner Stelle behauptet dass das Baumaterial schlecht altern wird, dazu bin ich zu wenig in Werkstoffkunde bewandert und glaube (hoffe) dann doch das die Stadt genug in gutes Baumaterial investieren wird.

    Ein Feld bei dem ich aber behaupte ein einigermaßen solides Wissen zu haben ist Architektur und Design. Architektur unterliegt, wie alle Arten des Designs gewissen Modeeinflüssen. Designtrends die heute en vogue sind, können in wenigen Jahren kurios (wie Heckflossen an einem Auto aus den Fünfzigern), schlimmstenfalls grässlich wirken. Das Rebstockbad ist ein großes, öffentliches Gebäude, welches die Stadtlandschaft für Jahrzehnte prägen wird. Für ein solches Gebäude sollte man eine Architektur wählen, die möglichst zeitlos ist, die möglichst wenig von Modeeinflüssen geprägt ist. Das ist bei diesen Entwürfen nicht gegeben. Wir erinnern uns, als es gebaut wurde, hat man auch das Technische Rathaus für seine moderne und zukunftsweisende Architektur gelobt, wenige Jahre später war es allgemein verhasst. Ich fürchte das mit dem neuen Rebstockbad diese Fehler wiederholt werden. Die Metalllochfassade und die polygonalen Grundrisse sind Designelemente die leicht in 10-20 Jahren bestenfalls albern, schlimmstenfalls einfach nur hässlich wirken können. Sicher, es mag auch sein dass ich subjektiv beide Entwürfe einfach nur scheußlich finde und mich insbesondere der Siegerentwurf an ein Schreibtischutensilo erinnert.

  • Also ich glaube nicht, dass sich die Meinung bezüglich One bei vielen Leuten geändert hat. Für mich beispielsweise ist es weiterhin das mit Abstand hässlichste und unförmigste Hochhaus der letzten Jahre. Nur weil die Kritiker sich irgendwann mit den geschaffenen Fakten abgefunden haben, heißt das nicht, dass sich die Meinung ändert.


    Zum Rebstockbad: auch ich finde die Hülle furchtbar abweisend. Das sieht eher wie der zugehörige Technikbau und nicht wie das Bad selbst aus. Ohne weiter darauf einzugehen, dass ein billiges Flachdach nicht ansatzweise so zeitlos wirkt wie das zugegeben für die Instandhaltung einen Alptraum darstellende Zeltdach des aktuellen Bades. Generell ist das Bad einfach viel zu sehr von der Außenwelt abgeschottet, die paar Alibi-Glasflächen werden in Realität nicht ansatzweise so viel Tageslicht hereinlassen wie die Visualisierungen vorgaukeln. Stattdessen wird es drinnen dann eine ziemliche Kunstlicht-Wüste. Viel Lichteinfall haben die Jugendstil-Badetempel andernorts zwar auch nicht, aber dort wird wenigstens durch die repräsentative Architektur auch innen direkt ein grandioses Ambiente geschaffen. Dieser Entwurf hat beides nicht.

    Und dann halt die Punkte Außenbereich und 50m-Becken, die wahrscheinlich auf Vorgaben der Stadt zurückzuführen sind. Eine Stadt die sich gerne als Sportstadt bezeichnet, aber in der Breite eigentlich nicht wirklich viel zu bieten hat außer Fußball. Nichtmal ein Hallenbad mit 10Meter-Turm gibt es in dieser Stadt. Das nächstgelegene ist meines Wissens in Köln!

  • Und dann halt die Punkte Außenbereich und 50m-Becken, die wahrscheinlich auf Vorgaben der Stadt zurückzuführen sind.


    Tatsächlich gehen die Wettbewerbsvorgaben auf das 2018 von den Stadtverordneten beschlossene "Bäder-Konzept 2025" zurück. Die Analyse der Frankfurter Bäderlandschaft hat ergeben, dass das Angebot nicht der Nachfrage entspricht, wenn etwa 80% der Wasserflächen in Freibädern liegen, aber 80% der Besucher auf Hallenbäder entfallen. Im Zuge der Neukonzeption hat man sich zur Diversifizierung entschlossen, Familien- und Freizeitbäder einerseits und spezielle Bäder für Sportler und Vereine. Kann sich irgendjemand erinnern, wann jemals die 50m-Bahn im Rebstockbad offen war?


    Bäder-Konzept 2025


    Machbarkeitsstudie Schwimmsportzentrum