Rebstockgelände mit Stadtviertel "Rebstockpark"

  • Rebstockgelände mit Stadtviertel "Rebstockpark"

    auch hier ein etwas längerer Artikel aus der FR:


    Am Rebstock grünt die Hoffnung, dass es mit den Büros und den Wohnungen etwas wird


    Um das geplante Riesen-Projekt gab es Jahrzehnte lang Gezerre - jetzt verraten neu verlegte Straßenbahnschienen, dass sich etwas bewegt


    Das Entwicklungsgebiet Rebstockpark wird zu den fünf Millionen Quadratmetern Büroraum, die in den nächsten Jahren in Frankfurt gebaut werden könnten, rund 280 000 Quadratmeter beisteuern. Jedenfalls ist das zu erwarten. Denn nahe der Messe wird das Geld der Investoren am ehesten goldene Früchte tragen.


    Von Claudia Michels




    FRANKFURT. Stellt euch vor, es wird ein neues Stadtviertel gebaut, und keiner merkt's. Das Baugebiet Rebstockpark liegt nicht nur zwischen Messe und Autobahn hinter einer gigantischen Autobrücke versteckt. Das Quartier war auch eigentlich schon gestorben, ehe es existiert. Ein Riesen-Projekt für 4500 neue Frankfurter und 5500 neue Frankfurter Arbeitsplätze. Akkurat ausgetüfteltes, mit Mühe ausgesuchtes Architekturkonzept. Und doch schon so oft auf der Kippe, dass Christian Lange, der für diese Stadterweiterung die Geschäfte zu führen hat, offen um Verständnis bittet: "Wir haben hier seit 1996 schon so oft verkündet, dass es los geht - irgendwann haben wir lieber nichts mehr verkündet."
    Rebstockpark? "Man sieht die Straßenbahn da reinfahren", sagt Planungsamtsleiter Dirk Zimmermann. Bei Planern sind Pläne gern die Wirklichkeit. Realität ist: Die Linie 16 R ist erst ein Name, nur die Gleise liegen schon. Akkurat sind sie von der City-West über den Verkehrsknoten Opelkreisel gezogen. In der Straße Am Römerhof zeigen sie den Weg zum neuen Viertel, das zuvor nicht viel mehr als ein riesiger, ordentlich befestigter Parkplatz war. Rechtwinklig abgezirkelte Erdflächen, mal platt gemacht, mal in die Tiefe aufgegraben, einige Bäume - sonst ist da nichts. Aber die Straßenbahngleise führen mitten durch, genau auf das Rebstockbad zu. Bis dorthin soll Ende des Jahres die Tram 16 R (für Rebstock) fahren. Vor dem Schwimmbad liegen schon Betonteile für eine Wendeschleife. An den Gleis-Enden sind Rammböcke festgeschraubt.


    Am Rebstock werden 17 Hektar Land von der Großstadt eingeholt. In der Ferne baut sich streng die Skyline auf. Von der Kümmernutzung des riesigen Parkplatzes auf goldenem Boden wurden "15 000 Kubikmeter Schotter und Stein" weggeschafft, wie Geschäftsführer Christian Lange von der "Rebstock-Projektentwicklungsgesellschaft" beiläufig bemerkt. Eine abgeräumte Hausmülldeponie hinterließ ihre Spur als riesiges langes Loch. Zwei Dutzend Bäume, die früher die geparkten Autos beschatteten, hat man mühsam aus dem Boden gehoben und versetzt. Kein Haus weit und breit - bis auf die alten Gebäude des Universitäts-Instituts für Kernphysik, die noch bis Ende 2004 stehen bleiben können. Und wo das Battelle-Institut saß, dessen angekündigter Wegzug Mitte der 80er die unendliche Geschichte dieser Stadtentwicklung auslöste, sprießt buschweise junges Grün. Immerhin grünt jetzt auch die Hoffnung da draußen: Sechs Grundstücke seien inzwischen vermarktet: Die Unfallkasse Hessen und der Akeler Fonds haben zum Bau von Bürohäusern zugegriffen. Wüstenrot, Bilfinger Berger und die Zürich-Versicherung planen Wohnblocks, die auch am Rebstock "Residenz" heißen. Das entstehende Ibis-Hotel soll "das größte in Deutschland" werden. Auch die Straßen, die man noch nicht sieht, machen vom Namen was her; allen voran die "Leonardo-da-Vinci-Allee".


    Die von der Rebstock-Entwicklungsgesellschaft besitzen die Gabe der Geduld. Christian Lange, von Hause aus Architekt, versucht seit bald 20 Jahren, aus den überwiegend städtischen Parzellen etwas heraus zu holen. Schon 1987 hatte sich am Rebstock eine Investorengruppe eingekauft, seitdem ackert Lange an seinem Lebenswerk. Damals wollte die Stadt auf 15 Hektar an der Autobahn den "Büropark an der Frankfurter Messe" bauen lassen. Doch es wurde nichts mehr draus, als die Rot-Grünen 1989 im Römer an die Regierung kamen. Man plante alles um, denn von da an sollten auch die Wohnbedürfnisse bedacht werden. Sämtliche Investoren traten zurück. Seitdem ist des New Yorker Architekten Peter Eisenmans Gestaltungs-Kodex der Maßstab für das Quartier. Was bedeutet: Alle Häuserblocks sollen, wie verdrehte Kartons, Knicke bekommen und "Falten" werfen.


    Seit der Planungswende am Rebstock sind auch 190 000 Quadratmeter Wohnraum, etwa 2000 Wohnungen, vorgesehen. Kaum war das klar, war vor zehn Jahren erneut "Sendepause", wie die Entwickler es ausdrücken. Man traf in drei alten Eichenbäumen den streng geschützten Heldbockkäfer an: "Der hätte einige Baufelder blockiert." Doch rettete ein Naturforscher namens Volker Neumann aus Halle den Rebstockpark, indem er die Holz fressenden Käfer des Nachts mit starken Laternen aus den Eichen lockte und samt Eiern und Larven in den Schwanheimer Wald umsiedelte: Den Satz "Jetzt richten die da die Eichen zugrunde!" kann sich Lange nach alledem nicht verkneifen.


    Die Unternehmen die jetzt mit dem Bauen loslegen wollen, haben sich vorrangig zum Wohnen vorgesehene Parzellen gesichert. "Im Wohnbau", so die Vermarkter, "haben wir nicht die großen Krisenerscheinungen" wie bei den Büroflächen.


    In der Tat, die Mietpreise für Wohnungen sind in diesem Jahr nochmals kräftig gestiegen.
    Ich hatte zu dem Projekt noch einige Fotos. Leider sind die bei mir zu Hause auf Festplatte gespeichert, ich bin aber gerade auf Arbeit. Ich werde euch also erst morgen mit Fotos zum Projekt versorgen können.
    Vorweg nur soviel, zum Projekt gehören auch ca. 70m hohe Bürohochhäuser entlang der Theodor-Heuss-Allee. Ich bin mir jetzt ohne die Fotos aber nicht sicher ob es nur 2 oder sogar 4 waren.

  • Hallo Erwin und willkommen im DAF!


    Schön Dich hier zu sehen.


    Danke Dir für die Visualisierungen vom Rebstockpark.
    Ebenso danke an JIN für die Grafik!

  • genau, viele häuser sehen fast gleich aus und sind zudem noch sehr monoton gestaltet

  • Da bin ich ja schon der dritte im Bunde, mir gefällt der Masterplan auch nicht.
    Bemerkenswert ist die Faltung, aber ich bin kein Freund des Dekonstruktivismus.

  • Original geschrieben von rks
    genau, viele häuser sehen fast gleich aus und sind zudem noch sehr monoton gestaltet


    auf der homepage steht, dass das ja nur der masterplan ist und nicht die endgültigen entwürfe für die häuser.


    es würde mich auch interessieren wie die endgültigen entwürfe aussehen. gibts da schon bilder?

  • so wie die residenz werden wohl die meisten wohnhäuser aussehen.


    die bürogebäude werden so oder ähnlich aussehen:



  • Der offizielle "Rebstockpark" Bauthread

    Wie versprochen bin ich heute durch den Rebstockpark geradelt, und habe ein paar Fotos gemacht. Let's begin...


    Bauschild von einen von mehreren Projekte, die noch zu kommen sind. Residenz am Rebstockpark. Klinkt wie ein Seniorenheim. :)


    Es wird unglaublich fleissig hier gearbeitet, die ersten Bodenplatten werden gebaut!



    Die Leute die hier Wohnen werden eine tolle Blick über die Skyline haben!


    Das gesamte Strassennetz in dieser Stelle werden auch gemacht...


    ...und es wird auch bald Strassenbahnanschluß geben mit Linie 16.
    Hier die Endstation...


    ...die dem Rebstockbad gegenüber steht. (wird z.Z. renoviert)


    Die Linie fährt genau die neuste Strasse Frankfurts entlang und die heisst...

    ...geil, was?



    Und weil ich so gerne Panos mache...
    ...hier ist eine von Rebstockpark!

  • sehr interessant, habe mich schon gefragt, wann die ersten wohnbauten im rebstockpark entstehen würden.


    bist du eigentlich bis zum adac-gelände vorgestossen? dort soll angeblich noch dieses sommer der bau des grössten ibis-hotels deutschlands beginnen.


    das mit den strassennamen erinnert mich an riedberg (parkstadt 2000), wo man strassen wie renoir-allee, oder matisse-weg findet.


    ps. es ist eine gute idee, alle rebstockprojekte in einem thread zusammenzufassen, schlisslich wird sich dort in den nächsten jahren sehr viel neues tun.



    imfos zur residenz: http://www.residenz-rebstockpark.de/

  • Danke für die aktuellen Bilder vom Rebstockpark.
    Es hat ja lange gedauert bis sich dort etwas tut aber nun scheint es in grossen schritten vorwärts zu gehen.
    Hast Du gesehen ob auch noch andere gebäude gebaut werden?

  • Original geschrieben von Coach
    Danke für die aktuellen Bilder vom Rebstockpark.
    Es hat ja lange gedauert bis sich dort etwas tut aber nun scheint es in grossen schritten vorwärts zu gehen.
    Hast Du gesehen ob auch noch andere gebäude gebaut werden?


    Nein Coach, nur die Residenz wird z.Z. gebaut. Aber wie ich schon gesagt habe, die Strassen werden aufgeteilt und gebaut.

  • Oben wurde es schon angesprochen: Das Rebstockgelände wird ab Mitte Dezember 2003 von einer neuen Straßenbahnstrecke erschlossen. Die Bauarbeiten laufen noch auf Hochtouren; aktuelle Bilder von den Bauarbeiten gibt es unter forum.nahverkehr-ffm.de. Direkt zu weiteren Bildern geht es hier.


    Die Linie wird aber nicht 16 heißen, sondern 16R (ab Inbetriebnahme wahrscheinlich 17). Die 16 fährt weiterhin von Ginnheim zur Stadtgrenze Offenbach, die 17 (16R) wird nur vom Rebstockpark zum Hauptbahnhof fahren.

  • So sieht die Zukunft am Rebstock aus


    Von Thomas Remlein


    Frankfurt. Die Vermarktung des Rebstockparkes kommt in Fahrt. Wie die Rebstock Projektgesellschaft mbH mitteilt, "sind bereits 40 Prozent der verfügbaren Wohnbauflächen vergeben und auch die Nachfrage nach den Gewerbeflächen ist vielversprechend".


    Auf dem 27 Hektar großen Areal, das zu Bockenheim gehört, entstehen – umgeben von einer 75 000 Quadratmeter großen Parklandschaft mit Alleen, Obsthainen, Spielflächen und Liegewiesen – Büro- und Wohngebäude mit einer Nutzfläche von insgesamt 280 000 bzw. 200 000 Quadratmeter. 5500 Menschen sollen dort einmal arbeiten, 4500 wohnen können. Baubeginn war im Mai 2002, die Haupterschließungsstraße ist bereits fertig. Das Investitionsvolumen für das Projekt liegt bei rund 1,2 Millionen Euro. Die Anordnung von Straßen, Wegen, Grünanalagen sowie Bürogebäuden und Wohnhäusern folgt dem preisgekrönten Entwurf des New Yorker Star-Architekten Peter Eisenmann, der auch das Holocaust-Mahnmal in Berlin gestaltet. Ein gefaltetes, dreidimensionales Netz bestimmt die Grundstruktur von Straßen, Gebäuden und Landschaft. Es unterwirft Topographie, Gebäude, Straßen, Wege, Bepflanzung, Beleuchtung in allen Dimensionen einem einheitlichen Gestaltungsprinzip. Der eigenständige Charakter des Rebstockparkes lässt dennoch Architekten und Investoren genügend Freiraum für individuelle Interpretationen.


    Die Wüstenrot Haus und Städtebau GmbH lässt die ersten von 75 Eigentumswohnungen im Rebstockpark entstehen. Namhafte Immobilieninvestoren wie die Zürich-Agrippina Versicherung, die Bilfinger Berger Projektentwicklung, die Unfallkasse Hessen sowie die Akeler GmbH folgen. Jüngstes Beispiel: Die Accor Hotellerie Deutschland GmbH, die hier in unmittelbarer Nähe zur Messe und mit erstklassiger Anbindung an Hauptbahnhof, Autobahnnetz und Flughafen das bundesweit größte Ibis Hotel errichtet.


    Neben der hervorragenden Verkehrsanbindung soll eine gut durchdachte Infrastruktur mit Geschäften und Restaurants sowie einer Grundschule und drei Kindertagesstätten zusätzlich zur Attraktivität des Stadtteils beitragen. Ergänzend zu den Buslinien 34 und 50 ist man mit der neuen, durch den Rebstockpark verlaufenden Straßenbahn, in wenigen Minuten am Hauptbahnhof oder in der City. Über den Anschluss "Frankfurt-Rebstock" verfügt der Rebstockpark über eine direkte Anbindung an die A 648 und über das Frankfurter Westkreuz an die weiterführenden Autobahnen sowie den Flughafen.


    Der neu entstehende Rebstockpark soll einmal die meisten Alleen aller Frankfurter Stadtteile beherbergen. Der sich an die nach Süden geöffnete Wohnbebauung anschließende Landschaftspark ist in drei Zonen gegliedert: In der direkt an die Häuser anschließende Zone verleihen neu gepflanzte, freistehende Bäume zusammen mit der Erhaltung des alten Baumbestandes diesem Bereich einen aufgelockerten Park-Charakter.


    Danach folgt ein von Wiesen bestimmter Bereich, der den Blick frei gibt auf eine diese Gestaltungszone abschließende "Steingracht" mit nach Süden ausgerichteter Böschung und kleinen Bastionen zum Verweilen, Sonnen und Entspannen. Das einzig gärtnerische Element dieses Bereichs sind parallel zur Steingracht verlaufende Staudenbänder.


    Der dritte Teil ist geprägt von Waldcharakter. Vorhandener Baumbestand wurde erhalten, lediglich unterbrochen durch kleine, gestaltete Lichtungen. Das von den Landschaftsarchitekten Robert Hanna und Laurie Olin erarbeitete und vom Frankfurter Büro für Landschaftsarchitektur BW & P weiter entwickelte Grünkonzept greift die Strukturen Eisenmans als gestalterisches Grundprinzip auf und integriert den Landschaftspark in den Frankfurter Grüngürtel.


    Quelle:Frankfurter neue Presse