Ex-Commerzbank-Hochhaus NMS wurde "Global Tower" (2018-22)

  • Ex-Commerzbank-Hochhaus NMS 32–36 wird "Global Tower" (2018-20)

    Laut Thomas Daily wurde der alte Commerzbank-Hochhaus an der Mainzer Landstraße jetzt an die Investmentgesellschaft GEG verkauft. Das 1974 erbaute und 107m hohe Gebäude mit ca. 30.000qm Mietfläche soll von Meyer Schmitz-Morkramer Architekten komplett umgebaut und für eine Multitenant-Nutzung positioniert werden. Insgesamt will man über 220 Mio. € investieren.

  • Die zugehörige Pressemitteilung:


    GEG kauft früheres Commerzbank-Hochhaus und entwickelt "GlobalTower"

    Die GEG German Estate Group AG, Frankfurt, hat jetzt das frühere Commerzbank-Hochhaus (Neue Mainzer Straße 32-36, Frankfurt am Main) von der Commerzbank AG erworben. Das 1974 erbaute Hochhaus ist ein Klassiker unter den Frankfurter Bürohochhäusern. Mit rund 30.000 m² Mietfläche erweitert es das GEG-Portfolio um ein weiteres attraktives Landmarkobjekt. GEG wird das Gebäude ab Ende 2017 entkernen, komplett umbauen und als "Global Tower" exklusiv auf dem Frankfurter Büromarkt neu positionieren. Das Gesamtinvestitionsvolumen liegt bei über 220 Mio. EUR. Die pbb Deutsche Pfandbriefbank begleitet die Transaktion, als Maklerunternehmen war JLL beratend tätig.


    Ulrich Höller, Vorsitzender des Vorstands der GEG: "Mit der Neupositionierung als 'Global Tower' schaffen wir mit einem der bekanntesten 'Frankfurter Klassiker' in exponierter Toplage ein erstklassiges, modernes Flächenangebot."


    Die Commerzbank nutzte das Gebäude bis 1997 als ihre Konzernzentrale. Seit 2004 ist die Immobilie größtenteils nicht mehr selbst durch die Commerzbank genutzt und untervermietet.


    Nach Plänen von msm Meyer Schmitz-Morkramer Architekten wird GEG das leerstehende Objekt entkernen sowie anschließend moderne und flexible Bürogrundrisse mit einer erstklassigen Ausstattung für eine Multitennant-Nutzung errichten sowie die Fassade neu gestalten. Mit der Umsetzung aktuellster Nachhaltigkeitsrichtlinien wird eine hochwertige Green Building Zertifizierung für das ehemalige Verwaltungsgebäude angestrebt. Der 107 Meter hohe Global Tower verfügt über 25 Voll-Geschosse, ein viergeschossiges Sockelgebäude sowie insgesamt 75 Stellplätze.


    Inmitten des Bankenviertels gelegen, punktet der Global Tower schon heute mit einer herausragenden Lage und erstklassiger Infrastruktur. Der zunehmende Mangel von Großflächen über 10.000 m² sowie die Auswirkungen eines möglichen Brexit stellen weitere Wertsteigerungspotenziale dar.


    Das durch seine zeitlose Architektur geprägte Gebäude wurde 1974 als eines der ersten Frankfurter Hochhäuser im Auftrag der Commerzbank gebaut und aufgrund seiner Bedeutung für die Zeitgeschichte inzwischen unter Denkmalschutz gestellt. Architekt Richard Heil errichtete es im Internationalen Stil. Seine zentralen Gestaltungselemente wie die monochrome Farbigkeit, die kubische Grundform oder die in horizontalen Streifen angeordneten Fensterfronten erinnern an das berühmte Seagram-Haus von Mies van der Rohe. Sie werden auch an dem neupositionierten Gebäude ihre gestalterische Bedeutung beibehalten.



    Das ist offenbar der Umbau-Entwurf - das gewünschte Beibehalten der "zentralen Gestaltungselemente" (ähnliche Perspektive im Jahr 2009) ist gelungen, das wird man sagen können:



    Bild: GEG German Estate Group AG / msm Meyer Schmitz-Morkramer Architekten

  • Ohje, damit verschwindet nach dem Selmi-Refit und dem baldigen IBCF Abriß wohl der letzte "braune Riese" aus dem Hochhausbau der 70er unter einer neuen Fassade. Schade. Dass ausgerechnet hier der Denkmalschutz so wegschaut ist mir unbegreiflich.

  • Kurze Anmerkung @ Pumpernickel:


    Ich arbeite in dem Selmi-Refit-Gebäude. Ich finde es gelungen und fühle mich sehr wohl. Für uns hat sich hier alles verbessert. Ich habe auch zeitweise in dem alten Selmi-Gebäude gearbeitet. Wir haben es Gästen immer als das häßliche braune Gebäude beschrieben. Das Gebäude hat miefige 70er-Optik gegen coole 60er Retro-Optik getauscht.


    Das Coba-Gebäude bleibt auf den ersten Blick weitgehend erhalten. Lediglich der Eingangsbereich wird verglast. Was ist dagegen einzuwenden. Aktuell nehme ich das Gebäude als Fußgänger nur als dunklen Klotz war. Der offene einladende Eingangsbereich dient mE allen Frankfurtern.

  • Tolle Nachricht. GEG macht sich gut und hat Mut.
    Im Falle dieses Towers freue ich mich, dass die Fassade im Grunde optisch erhalten bleibt.
    Gut ist, dass die Fensterbänder etwas höher werden. Das ist wohltuend für die "Insassen" und es bringt etwas mehr Leichtigkeit in die Fassade. Der neugestaltete Eingangsbereich zur Kreuzung hin ist ein Plus.
    220 Mio Invest halte ich für etwas zu hoch angesetzt, aber schauen wir mal.

  • Das Konzept gefällt mir gut, das ist eine behutsame und respektvolle Aktualisierung des Looks. Dass man nun endlich einen großzügigeren Eingangsbereich vorsieht - was kann man daran schlecht finden? Ich sehe es als Korrektur eines Versäumnisses aus den Anfängen der Skyline, als sich die HH in Frankfurt nach außen abschotteten, was sich zumindest teilweise durch die damals wahrgenommene Bedrohung durch die RAF erklärte und dass Fußgänger keine große Rolle in den Planungen spielten.
    Ich war 1994 zum ersten Mal im Gebäude, vor der letzten Sanierung. Dort gab es noch eine original 70er Jahre Kantine, mit Raumteilern und grün-blüschigen Sitzbänken, die heutige Hipster in helle Aufregung versetzen würde. Das Kantinenpersonal war noch direkt angestellt und es gab jeden Tag "Milchsuppe" für 50 Pfennige. Fast unglaublich, dass eine solche Szenerie erst gute 20 Jahre her ist...

    2 Mal editiert, zuletzt von Heinz () aus folgendem Grund: typo

  • Das mit diesem Gebäude etwas passieren musste, war doch jedem klar. Ich habe mich nur gefragt Abriss oder Revitalisierung, wusste aber nichts vom Denkmalschutz. Alle vor 1980 gebauten oder geplanten "echten" Hochhäuser sind in den letzten Jahren entweder auf den neuesten Stand gebracht worden oder abgerissen. (Silvertower - Selmi - Marriott - Deutsche Bank Türme- alte BfG/EZB usw. außer FBC und eben alte CoBa)
    Wenn der Entwurf so wie zurzeit geplant umgesetzt wird, sehe ich das als sehr positiv, der Stil wird fast beibehalten und die Öffnung des Gebäudes zur Kreuzung hin macht sich gut und kannte man in den 70ern wohl noch nicht. Alles in Allem eine gelungene Verbesserung für die einzige Kreuzung in Frankfurt, die dann an allen 4 Ecken eine Hochhausbebauung hat.

  • Ich kann mich dem positiven Echo nur anschließen.
    Als ich den Threadtitel gestern zuerst im Strang gelesen habe, musst ich kurz schlucken, aber das Rendering hatt es Wett gemacht. So ist's auf jeden Fall eine tolle Verbesserung und sensibler Umgang mit dem (Überraschung!) unter Denkmalschutz stehenden Gebäude.


    Eine Frage: Ich kenne die Grundrissstruktur innerhalb der Regelgeschosse nicht: Liese sich die Gebäudeflanke, wo bisher keine Fenster zu sehen sind, nicht im Flurbereich aufbrechen? Das fände zumindest ich ganz gut. Wenn da von oben nach unten mittig noch ein Fensterband dazukommen würde...

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    Die Flure können nicht bis an die Außenwände reichen, da an den Giebelwänden die Installationsschächte angeordnet sind. Deshalb sind dort auch keine Fenster.


    Hier mal der Regelgeschossgrundriss des Gebäudes (mit von mir gelb markierten Schächten).


    Quelle: Zeitschrift Beton- und Stahlbetonbau 69 (1974), S. 275

  • Der Eindruck aus der oben gezeigten Perspektive wirkt zunächst so, als ob es sich um ein schlankes Gebäude handelt. Alle Ortskundigen wissen aber, dass hier ein ein relativ breiter Komplex mit einem zurückgesetzten, höheren Baukörper existiert. Doch die geschickt gewählte Ansicht stimmt, vom Fahrbahnbelag der Neuen Mainzer Straße aus wäre der höhere Teil nicht zu sehen. Aber auch die Gesamtansicht in voller Breite wird m. E. optisch vertretbar sein. Eine Aufhellung dieser sehr dunklen Ecke im Bankenviertel ist dringend notwendig. Die Gestaltung des Eingangsbereichs wirkt freundlich und zeitgemäß, die Fassadenbleche werden hoffentlich nicht dunkler, sondern vielleicht sogar noch einen Tick heller realisiert.

  • Geschmäcker sind verschieden! Ich muss einerseits zugeben, dass die geplante Sanierung/der Umbau eigentlich ganz ok ist. Andererseits wird man nach dem Umbau dem Gebäude nicht mehr ansehen können, dass es in den 70ern entstanden ist. Insofern stimme ich Pumpernickel zu, in meinen Augen ist es auch ein Verlust, allerdings kein allzu herber, da die Grundmerkmale erhalten bleiben (v.a. dass die Flanken fensterlos bleiben und die Fassade halbwegs noch dunkel bleibt).

  • Schön, dass der Charakter dieses Klassikers mit Geschichte erhalten bleiben soll. Den Sockel weiter zu öffnen und ein wenig mehr Licht in die Geschosse zu lassen, kann nicht verkehrt sein. Die Fernwirkung des Turmes wird in jedem Fall bleiben.


    Dass das Hochhaus aus zwei Scheiben besteht, ist ja bekannt. Zur Erinnerung und fürs Archiv dazu zwei Ansichten von 2012 bzw. 2013. Noch mit freiem Blick über die Wallanlage: (Ein höher aufgelöster Ausschnitt dieses Bild ist hier zu finden.)



    Durch eine Glasscheibe aus anderer Perspektive - von November 2013 und bereits mit Taunustürmen:



    Bilder: epizentrum

  • Die Flure können nicht bis an die Außenwände reichen, da an den Giebelwänden die Installationsschächte angeordnet sind. Deshalb sind dort auch keine Fenster.


    Sehr tief sind diese Schächte aber nicht. Wie man auf den Fotos von epizentrum sieht gehen die Fenster bis fast an die Giebelwände heran.
    Als ich noch in einem dieser Büros gearbeitet habe waren hier über die gesamte Breite Schrankwände eingebaut. Leider kann ich mich nicht erinnern ob dahinter noch Zugänge zu Versorgungsschächten vorhanden waren.

  • K26

    Wieso hat eigentlich K26 zum Ex-Commerzbank-Hochhaus hin diese fensterlose, graue Fläche? Sieht fast so aus, als hätte man mal damit gerechnet, dass dort etwas sehr dicht oder sogar lückenlos drangebaut wird?


    Zum Entwurf: Ja, Geschmäcker sind verschieden. Aber die Gestaltung scheint mir nicht nur subjektiv äußerst behutsam und denkmalschutzkonform zu sein. Von daher fremdle auch ich etwas mit Pumpernickels Kritik... :confused:

  • Schade drum, aber der Charakter des Gebäudes bleibt ja in den Grundzügen erhalten. Meint ihr da ist noch Asbest verbaut?


    Ich mag diesen Stil; sehr schlicht und elegant. Ich mochte auch das Marriott vor der Renovierung. :nono:

  • Wie von merlinammain schon gesagt, Geschmäcker sind verschieden. Auf mich wirkt das Gebäude immer wie das kleine schmuddelige Kind neben dem eleganten, hellen Commerzbank-Tower und wie ein Fremdkörper in seiner Umgebung. Frankfurt ist halt auch nicht New York wo solche schmucklosen Gebäude in der Masse untergehen. Hier fallen Sie schnell (m.E. unangenehm) auf.

  • Wieso hat eigentlich K26 zum Ex-Commerzbank-Hochhaus hin diese fensterlose, graue Fläche?


    Weil das K26 unmittelbar an der Grundstücksgrenze steht, ist diese Wand eine Brandwand im Sinne der HBO, in der Öffnungen i.d.R. nicht zulässig sind. Ausnahmen sind in dieser Gebäudeklasse nicht zulässig.

  • tunnelklick: Danke für die Erklärung! Macht absolut Sinn, auch wenn es mich stilistisch irgendwie immer schon gestört hat...


    Zu den Kosten: 220 Millionen Euro erscheinen mir ausgesprochen viel. Zumal im Vergleich mit dem Bau des Marienturms, der sich ja angeblich mit 138 Millionen begnügt. Einer lügt doch hier! ;)

  • Die GEG German Estate Group hat jetzt ein Datenblatt online. Besonders ergiebig ist es nicht. Immerhin erfährt man, dass Dachterrassen im vierten und im 25. Obergeschoss geplant sind. Also über dem Sockelgebäude und an der Spitze. Die Vermarktung soll Mitte 2017 beginnen, die Revitalisierung selbst Anfang 2018. Und es gibt eine erste Ansicht der Eingangshalle (der Blick wird allerdings auf den Omniturm fallen, nicht auf die ehemalige Metzler-Bank):



    Bild: GEG German Estate Group AG / msm Meyer Schmitz-Morkramer Architekten