Schauspielhaus (Bestand)
Dem Zeitgeschmack der 80er entsprach die Gestaltung der in dieser Zeit für die Kö entworfenen Leuchten; es gibt für mich keinen Grund, diese auf dem damals umgestalteten Teil der Kö in Frage zu stellen.
Die neuen Lichtstelen sind alles andere als eine Imitation der sog. Moderne, sie entsprechen einfach aktuellem Design;
die Form beruht auf moderner Beleuchtungstechnik. Nur in dem Gedanken der auf der Funktion beruhenden Formensprache kann ein Bezug zur Moderne hergestellt werden; diese formale Grundhaltung der Moderne kann kaum negativ bewertet werden.
Das der platzartig gestaltete Bereich vor dem Kaufhof durch den historischen Schalenbrunnen, die alte Uhr und die raumprägenden Magnolien geprägt wird, bedeutet nicht, dass die neu hinzugefügten Elemente, die Formensprache der Zeit, als der Platz angelegt wurde, nachahmen müssen.
Es ist eben diese eigenständige, platzartige Gestaltung des Nordendes der Kö, die diesen Abschnitt als ein eigenständigen Raum erscheinen lassen; somit ist eine einheitliche Gestaltung mit dem südlich angrenzenden Straßenraum entlang des Stadtgrabens nicht zwingend erforderlich.
Die sich in ihrer Formensprache zurücknehmenden Lichtstelen finde ich dort angemessen, weil sie in keiner formalen Konkurrenz zur alten Platzgestaltung stehen.
Design und Architektur müssen nichts nachahmen, um sich in eine vorgegebene Umgebung zu integrieren; sie sollten immer ein Original ihrer Entstehungszeit sein.
Eine Stadt ist ein lebender Organismus, der sich immer wandeln muss; jede Generation wird sich in Ihrer Stadt neu einrichten und ihren Lebensraum Stadt entsprechend verändern.
Architektur und Design spiegeln die jeweiligen gesellschaftlichen Verhältnisse.