Kaiserlei-Quartier (Bau unterbrochen)

  • Die Offenbacher Post bringt ein Interview mit Jörn Stobbe von der Becken-Gruppe.


    Wichtigste Punkte :

    • Er ist OFC-Fan ;)
    • Es sollen nun 1544 Studentenapartments werden, von denen ca 300 schon durch Adler vorbereitet/gebaut sind (Apartments = 12/18 m2)
    • Das Best Western soll in einen Neubau auf dem Areal umziehen
    • Weitere 3 Hochpunkte (60m) sind geplant, darin Wohnungen, Kita etc, 30-40% davon gefördert. Auch hier soll seriell gebaut werden
    • Es wird keine TG geben, sondern 2 Parkhäuser
    • Baukosten sollen die Hälfte von 250Mio sein, und man will 2026 mit den Türmen, 2027 mit allem fertig werden

    https://www.op-online.de/offen…urch-module-92702593.html


    Klingt so gut, dass man vielleicht besser skeptisch bleibt.

  • Naja, hat aber auch ein 'Geschmäckle'.

    Man könnte sagen 'Hat man erstmal eine gut sichtbare Bauruine, die der bisherige Investor nicht fertig bauen kann oder will, dann sind Bebauungspläne sehr verhandelbar'.

    Bruttogeschossfläche rund um ein Drittel erhöht. Keine Tiefgarage, sondern zwei Parkhäuser. 1500 Miniappartments für Studenten ( sarkastisch: 'Studenten-Intensivhaltung' ) - hätte sich Offenbach wohl vor fünf Jahren darauf eingelassen ?


    Könnte ein Vorbild werden für andere Projekte, die bisher nach den teuren Wünschen der Kommunen geplant wurden - Elbtower Hamburg und altes Polizeipräsidium Frankfurt fallen mir ein. Wobei letzteres ja noch als 'Lost Place' taugt.

  • Nach fast einem halben Jahr Ruhe im Strang ein kleines Lebenszeichen. In einem hessenschau Beitrag vom 17.05. mit Jörn Stubbe von der Becken-Gruppe, wettet er drauf, dass das Projekt weitergeht und eine Fertigstellung für 2027 geplant ist.


    Neu an Informationen gegenüber den zuletzt geposteten sind, dass der Mietpreis pro Appartement von 16 m² Größe bei 400€ liegen soll. Die Appartements selbst werden als Fertigmodule wie "Wohnwagen ohne Räder" gebaut und quasi fertig eingeschoben.

  • Verlängerung der Rücktrittsfrist um 6 Monate


    Lt. der heutigen RMZ hat der Investor Becken-Gruppe mit der Adler Group für die Rücktrittsfrist eine Verlängerung von 6 Monaten, also bis zum Jahresende, vereinbaren. Ursächlich sind die komplexen Thema, die die Becken-Gruppe mit der Stadt Offenbach, der Stadt Frankfurt und dem Land Hessen zu klären und vereinbaren hat. U.a. müssen Gutachten der Statik nochmals bestätigt werden, welche wiederum das Land Hessen abwarten möchte bevor dieses verbindliche Vereinbarungen verabredet.

  • In der gedruckten FAZ-RMZ ist heute ein Bericht zur geplanten, doch keineswegs gesicherten Sanierung der ehemaligen Siemens-Hochhäuser. Demnach

    • ist eine der Voraussetzungen für ein Studentenwohnheim inzwischen erfüllt; die Stadt Frankfurt hat ihr Förderprogramm für studentisches Wohnen modifiziert, Zuschüsse für studentisches Wohnen können jetzt auch für Vorhaben außerhalb des Stadtgebiets gewährt werden
    • in Bearbeitung ist ein Gutachten für den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen bezüglich der statischen Eignung des Bestands
    • Becken hat insgesamt zehn Planungsbüros und Beratungsunternehmen beauftragt, darunter die Architeken Schmidt Plöcker
    • das Frankfurter Büro gehört zu den Verfassern des Konzepts für den Ausbau der Türme mit Holzmodulen
    • extern vorgefertigte Holzmodule samt Nasszelle und Anschlüssen sollen passend zwischen die Stützen der Hochhäuser eingefügt werden, dies mittels Luftkissen; nach oben sollen die Module offen sein, so dass die Betondecke des Bestands nach oben abschließt
    • um die sanierten Hochhäuser mit 1.059 Einzel- und 69 Doppelapartments sind Einzelhandel, Gastronomie und Sozialeinrichtungen vorgesehen
    • auch ein Hostel für kürzere Aufenthalte mit 374 Zimmern ist geplant
    • zudem soll ein Hotel entstehen, in einem "höheren Neubau"
    • darüber hinaus sind rund 600 Wohnungen in einer Blockrandbebauung mit bis zu acht Geschossen geplant
    • aus Kostengründen ist ein Parkhaus statt einer großen Tiefgarage vorgesehen
  • ^ Das tönt doch zuversichtlich.


    Was einer möglichen Umsetzung noch im Wege steht wird im Bericht nicht erwähnt.


    Die Projektseite von schmidtploecker.de hebt einen Zeitraum von etwa 2 Jahren dank der Modulbauweise für die Umsetzung hervor. Die Projektseite dk-realestate.de stellt die Vorteile, insbesondere den geringeren CO2-Footprint, der Modulbauweise kurz vor.


    So könnten die sanierten Hochhäuser einmal ausschauen. Das braune Hochhaus wäre ein Neubau.

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    Visualisierungen: Schmidt Plöcker Architekten PartG mbH

  • Die Hängepartie um das Kaiserlei-Quartier nimmt eine überraschende Wendung. Neben die Hamburger Becken Holding ist inzwischen die Frankfurter ABG Holding getreten. Auch sie verhandelt mit der Adler Group, auch sie hat die Absicht, auf dem früheren Siemens/KWU-Areal ein gemischt genutztes Quartier zu entwickeln. Doch die ABG will den Bestand, die skelettierten Hochhäuser, abreißen lassen. Eine Revitalisierung hält die ABG für nicht möglich, weil die Bauten ihrer Ansicht nach nicht mehr tragfähig sind. Eine Sanierung wird zwar nicht als ausgeschlossen, wirtschaftlich aber für nicht sinnvoll erachtet. Das steht heute in einem Artikel der FAZ.


    Das Konzept der Becken Holding beruht bekanntlich darauf, einen hohen Anteil öffentlicher Fördermittel für studentisches Wohnen in Anspruch zu nehmen. Nun hegt gerade das Land Hessen Zweifel bezüglich der statischen Eignung der Hochhäuser. Aus diesem Grund hat der Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben. Zudem hat Becken einen für dieses Projekt äußerst wichtigen Mitarbeiter verloren. Laut FAZ ist es fraglich, ob sich der Hamburger Entwickler nach dessen Ausscheiden weiter engagiert. Eine entsprechende Anfrage der Zeitung blieb bis heute Abend unbeantwortet. Die Becken Holding verfügt im Verhältnis zu Adler über eine Option. Ein Ausstieg wäre daher jederzeit möglich.

  • Das die ABG ihren Hut in den Ring wirft ist bemerkenswert und könnte tatsächlich die Wende bringen.


    Anscheinend hat die ABG genügend Ressourcen um ein solches Projekt in den nächsten Jahren zu bewältigen. Mit anderen Worten der normalen Wohnungsbau, das Kerngeschäft der AGB, wird aus allgemeinen ökonomischen Gründen noch ein paar Jahre brauchen um Volumen vor 2019 zu erreichen.


    Der/die Fördergeldgeber haben m.M.n. fachliche Zweifel, sodass sie möglicherweise einen vertrauenswürdigeren Investor bevorzugen. Insbesondere wenn dieser eine starke kommunale Eigentümerstruktur hat. Lediglich studentische Wohneinheiten sind noch stärker nachgefragt als un- und geförderte Miet-Wohnungen, sodass die öffentliche Hand mit ein starkes Interesse an der Umsetzung hat.


    Neubauten, insbesondere mit kleineren Wohneinheiten wie für Studierende, lassen sich ebenfalls sehr gut in Modulbauweise aus Holz planen sowie effizient vorfertigen und errichten. Lediglich die Brandschutz relevanten Gebäudeteile werden aus Halb- und/oder Fertigteilen aus Beton erstellt. Also nichts was die ABG nicht ebenso beherrscht.


    Sollte Becken in den nächsten Monaten bei einem norddeutschen Leuchtturmprojekt zum Zug kommen, wäre ich nicht überrascht wenn die Exit clause aktiviert wird. Besonders wenn der/die Fördergeldgeber "Zweifel hegen".

    Ob möglicherweise Becken beim Wohnbauvorhaben Drei Schwestern nahe der Zeil in der Stadt als Entwickler mit lauen Umsetzungswillen in Erinnerung blieb ist Spekulation.