Projekt "Main Yard" im Allerheiligenviertel (in Bau)

  • Bei bestem Wetter ein update zum Baufortschritt verbunden mit einem herzlichen Dank an die freundlichen Menschen, die es möglich machen, solche attraktiven Perspektiven hier im Forum teilen zu können :thumbup: :)

    DSC04050b.jpgKreuzung Allerheilgenstraße / Lange Straße



    DSC04053b.jpgBauteil Ruby Hotel entlang der Langen Straße



    DSC04057b.jpgBlick in die Allerheilgenstraße Richtung Westen



    DSC04051b.jpgDetail mit Kirchturm der Peterskirche in der Bleichstraße



    DSC04026b.jpgÖstlicher Eingang Am Städelshof Ruby Hotel



    DSC04002b.jpgBlick aus der Allerheiligenstraße Richtung Lange Straße


    DSC04006b.jpgetwas näher - ein erster Eindruck auf die künftige "Einpassung" des klassizistischen Altbaus


    DSC03996b.jpgBlick in die breite Gasse Richtung Zeil







  • Am 28. Juni wird Richtfest für das neue Stadtquartier mit 55.000 m² Fläche gefeiert (Q). Bis Herbst 2025 sollen 280 Mietwohnungen, 4.000 m² für Handel und Gastronomie, 280 Hotelzimmer der Marke Ruby und 140 Apartments der Marke Numa entstehen, dazu 180 Stellplätze für Pkw und 450 für Fahrräder.

  • Das wäre ein starkes Stück. Der geschichtsträchtige, denkmalgeschützte Bau von 1860 ist auch als "Glückshaus" bekannt. Da es wohl einer verfolgten Familie Schutz während der Nazizeit bot. Später war dort in der Allerheiligenstraße 20 das Lokal "Sonne von Mexiko". Bereits 2021 beklagte sich der Neu-Eigentümer, dass die Fassade "nicht mehr stilgerecht" sei. Jetzt soll es nach dem FAZ-Bericht angeblich eine schlechte Bausubstanz haben und ein Erhalt noch "offen" sein...

    Einmal editiert, zuletzt von Wikos ()

  • Einmal rundrum ums Main Yard bzw. am Städelshof. Anfang ist die Lange Straße ...



    ... dann die Ecke Lange Straße / Allerheiligenstraße jetzt mit großen Renderings beidseitig und ein Blick in die Verbindung zur Breite Gasse Am Städelshof ...




    ... der Dachbereich sieht auch schon gut aus ...



    ... die Allerheiligenstraße und ein Bild vom Altbau, damit wir künftig einen Vergleich haben, falls er abgerissen wird ...




    ... ein Bild aus der unteren Breite Gasse Richtung Zeil und eins von der oberen Breite Gasse Richtung Lange Straße ...




    ... und wer macht was.


  • Nach anderthalb Monaten ist ein erneuter Blick auf den Baufortschritt angebracht. Die Rohbauarbeiten wurden abgeschlossen, in der Zwischenzeit fand ein Richtfest statt. Von ehemals 4 Kranen ist nach Abbau des Krans an der unteren Breite Gasse in dieser Woche nun nur noch ein letzter auf der Baustelle verblieben. Viele Fenster sind bereits eingesetzt, zahlreiche werden noch folgen. In den Bereichen der angedeuteten Mansarddächer, also an der Ecke Lange Straße / Allerheiligenstraße wird am "Gebälk" gearbeitet und die Bereiche geschlossen. Von außen sind an der Allerheiligenstraße 20, dem Altbau, der in den Vorbeiträgen mehrfach erwähnt wurde, weiterhin keine Arbeiten erkennbar. Drücken wir die Daumen für den Erhalt des Altbestands.


    Einmal drumherum...


    Ecke Lange Straße / Allerheiligenstraße mit Blick in Am Städelshof.


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    Fenster im Hotelneubau.


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    Das Spitze Eck in der unteren Breite Gasse.


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    Blick in Am Städelshof von der Breite Gasse aus.


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    Und zu guter Letzt die "Platzwirkung" mit dem schmucken Altbau Battonstraße / Allerheiligenstraße.


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    Eigene Fotos.

  • Als Ergänzung zu Micha81 aussagekräftigen Bildern im Vorbeitrag heute ein paar Detailaufnahmen des in weiten Teilen weiterhin verhängten Bauvorhabens. Im Bereich der Breiten Gasse und Am Städelshof sind inzwischen viele Fenster eingebaut


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    Eckgebäude am Städelshof/Breite Gasse



    R0013169b.jpgBlick in Am Städelshof in Richtung Südosten (Lange Straße/Allerheiligentor)



    R0013156b.jpgBreite Gasse Blickrichtung Allerheilgenstraße



    R0013176b.jpgBlick von Hinterseite Allerheilgenstraße auf die Rückseite der Bebauung Am Städelshof. Am rechten Bildrand Baukörper an der Beiten Gasse





  • Thomasfra hat es in Beitrag #126 wohl schon geahnt, dass das Gebaude Allerheilgenstraße 20, lt. Schmittchen in Beitrag #6

    ein "Mietshaus von 1861 in Formen des romantischen Klassizismus [...] Fassade an gekoppelten Bogenfenstern und Traufe mit ornamentalen Flachreliefs", abgerissen wird. Die Vorbereitungen sind fortgeschritten, ein Bagger der Firma Zeller steht bereit und der in diesem Jahr neu erstellte Leitungsbau in der Allerheilgenstraße wird durch eine hohe Sandschicht geschützt. Die Bausubstanz gab den Erhalt dann wohl doch nicht mehr her, was ich sehr bedauere!


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    Blick in Richtung Nordosten / Lange Straße mit Nachbarbebauung

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    etwas näher


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    Blick auf die Traufe mit oben beschriebenen Gestaltungselementen


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    Hier der Fokus auf den beiden Neubaunachbarn

  • ^

    Sorry, aber

    der potenzielle Abriss dieses wunderbaren historischen MFH disqualifiziert dann mMn dieses gesamte Projekt.

    Eine Schande ist das ! [...von wegen: "Die Bausubstanz gab den Erhalt dann wohl doch nicht mehr her"].

    Jeder "Altbau" ist prinzipiell rettbar, wenn man nur entsprechende Mühe / Aufwand walten lässt.

    Die "Mühe" wäre es hier wert gewesen. Der Altbau hätte das gesamte Ensemble optisch spürbar "aufgelockert" und aufgewertet.

  • An der Bausubstanz kann es doch wohl kaum liegen, wenn ich mir anschaue, in welchem ruinösen Zustand manche Gebäude sind, die andernorts wieder hergerichtet werden. Mindestens die Fassade zu erhalten, wäre kein Problem. Wenn man halt wollte. Ich finde den Abriss solcher Gebäude weniger bedauerlich als inakzeptabel.

  • Der Konjunktiv kann gestrichen werden. Das 1861 erbaute Haus Allerheiligenstraße 20 wird abgerissen. Als Grund nennt der Main-Yard-Bauherr statische Mängel, die ein Gutachter aufgezeigt habe. Einen Standsicherheitsnachweis haben Fachingenieure nicht erbringen können. "Aus sicherheitstechnischen Gründen" sei keine weitere Nutzung möglich, steht heute in der FAZ-RMZ (auch online).


    Auch ein schwacher Trost, dass der folgende Neubau möglichst nah am Vorbild bleiben werde, ergibt sich nicht aus dem Artikel. Die Rede ist lediglich von "ähnlicher Form".

  • Das Bedauern, mit dem sich der Investor zitieren lässt, bringt einen als empathischen Menschen ja geradezu an die Grenzen des Mit-Ertragbaren. (Achtung, Ironie.)

    Vor 8 klaffte heute Früh bereits ein großes Loch in der historischen Fassade. Dass bei einem derartigen Investitionsvolumen kein Spielraum für den Erhalt (gewünscht) ist, passt einfach perfekt zum völlig überzogenen Marketingsprech und dem harten Eingriff in eines der letzten Viertel der Stadt, in dem noch etwas Platz für vergleichsweise günstige Wohnungen war.

  • Ich könnte kotzen... Wenn ich mir dieses Projekt hier in Erinnerung rufe bei mir in der Nachbarschaft... das Haus stand seit den 60ern leer, war schon auf einschlägigen Lost-Places-Seiten, ein bekannter Immobilienmakler meinte Jahre vorher noch, "das ist nicht zu retten, da war vor 20 Jahren schon der Schwamm drin". Aber es war technisch wohl offensichtlich machbar. Meine Theorie (natürlich frei erfunden) ist, dass der Gutachter keine Erfahrung bzw. keinen Mut hatte, das zu verantworten. Ggf. ist die Gilde auch seit dem Hoteleinsturz an der Mosel etwas vorsichtiger geworden. Es ist wirklich ein Trauerspiel...

  • Äußerst bedauerlich. Ich frage mich, wieso das nicht vorher geprüft wurde!? Dann hätte man sich den ganzen Sicherungsaufwand gleich sparen können. Offensichtlich gab es ja aus sehr gutem Grund die Absicht, das Gebäude zu erhalten und in das neue Viertel zu integrieren. Wieso kommt das erst jetzt raus, wo die benachbarten Neubauten bereits stehen?


    Und wieso kann man nicht wenigstens die Fassade erhalten und nur hinten dran neu bauen?

  • Tatsächlich ist der Abriss sehr schade. Die Hürden für den Abriss eines denkmalgeschützten Gebäudes sind jedoch sehr hoch. Einem Abriss stimmt die Denkmalschutzbehörde nicht ohne entsprechenden Gutachten und umfangreiche Untersuchungen zu. Von daher scheint die Bausubstanz tatsächlich nicht mehr zu retten gewesen zu sein :(

    Einmal editiert, zuletzt von Bruno ()

  • Wenn (angeblich) die Bausubstanz nicht rettbar sein soll, so würde die interessierte Öffentlichkeit schon gerne erfahren aus welchen konkreten Gründen die Immobilie unrettbar sein soll. Darüber erfahren wir nichts Konkretes.

    Ich kann mir bei einem solchen 19-Jahrhundert-Massivbau eigentlich nur vorstellen, dass die Holz-Geschossdecken ggf. instabil geworden sind (z.B, wegen sog. Hausschwamm / Holzbock etc.). Selbst wenn das so ist, so betrifft ein derartiges Schadensbild in der Regel nicht die komplette Immobilie sondem nur einzelne Bereiche. Und "reparabel" sind solche Schäden in aller Regel erst recht.


    Das Mauerwerk an sich kann nicht "marode" werden. Das lässt sich neu verputzen bzw. (im Kellerbereich) neu verfugen.

    Stichwort "Verfugen": Man kratze den alten Kalk-Mörtel tief heraus und vermische den gewonnen Staub zu ca. 30 % mit neuem Trass-Zement-Mörtel Härtegrad "NM3".

    Hab ich bei meinem eigenen Gründerzeitler gemacht / machen lassen. Das ist weitgehend "original" und im Übrigen sprichwörtlich dann "bombenfest".

    Klar: Das "kostet was". Aber dieses Schmuckstück sollte man sich auch "was kosten lassen".

    Letztlich geht es hier im reine Kosten-Kalkulation. Da bin ich mir sicher.

    Leider.

    2 Mal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • Das Tempo beim Abbruch würde ich eher darauf zurückführen, dass der betroffene Abschnitt der Allerheiligenstraße eine gewisse Bedeutung für den innerstädtischen Verkehr hat und nicht länger als notwendig komplett gesperrt bleiben soll.


    Der Projektentwickler hat heute eine Mitteilung zum Abbruch herausgegeben. Der Wortlaut:


    Bestandsgebäude an der Allerheiligenstraße 20 muss zurückgebaut werden

    Kurz nach Beginn der Hochbauarbeiten für das Bauvorhaben MAIN YARD im Frankfurter Allerheiligenviertel ergaben zahlreiche Gutachten, dass das Bestandsgebäude an der Allerheiligenstraße 20 unter anderem aufgrund statischer Mängel zurückgebaut werden muss. Im intensiven Austausch mit den zuständigen Behörden wurde eine Weiternutzung der Immobilie aus sicherheitstechnischen Gründen als nicht möglich eingestuft.

    Der Projektentwickler OrT Group hatte ursprünglich geplant, das Objekt in die Entwicklung des neuen Stadtquartiers zu integrieren und dafür alle Register gezogen.

    Wir bedauern sehr, dass dieses geschichtsträchtige Haus abgerissen werden muss. Es war von Anfang an unser Ziel, dieses Haus harmonisch in die Neubebauung des Quartiers zu integrieren. Es ist bedauerlich, dass unsere umfangreichen Bemühungen in dieser Hinsicht nun hinfällig sind. Letztlich steht die Sicherheit aller Projektbeteiligten sowie der zukünftigen Mieter an erster Stelle, weshalb wir den Gutachten folgen müssen“, so René Reif, geschäftsführender Gesellschafter der OrT Group. Die Fachingenieure konnten trotz der eingebrachten Ideen zum Erhalt des Gebäudes keinen Standsicherheitsnachweis mehr erbringen. Der genehmigte Abbruchantrag für das Wohn- und Geschäftshaus liegt daher vor.

    Das Objekt in der Allerheiligenstraße 20 erregte im vergangenen Jahr mediale Aufmerksamkeit, als der Künstler Justus Becker alias COR die östliche Brandwand mit einer Friedenstaube verzierte. Die Idee zu dem Kunstwerk stammt vom Gründer der OrT Group, René Reif, und wurde in Zusammenarbeit mit Justus Becker innerhalb von nur zwei Tagen nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine realisiert.

    Weitere Fragen und Anmerkungen zum Projekt MAIN YARD können weiterhin an das Postfach „info@main-yard.com“ gerichtet werden.



    Mit einer Versicherung, dass es ebenso "umfangreiche Bemühungen" geben wird, den Neubau penibel dem abgebrochenen Original nachzubilden, würden sich wahrscheinlich viele besänftigen lassen. Es wundert mich schon ein wenig, dass eine solche Erklärung ausbleibt.