Eine sehr ermutigende Nachricht. Das städtische Grundstück Mayfarthstraße 14 ist prädestiniert für einen Signaturbau eines Starachitekten - ein strahlendes Opernhaus am Main. Die nordischen Länder haben es in den letzen Jahren ja auch schon erfolgreich auf dem Weg gebracht. Ein zweiter "Bilbao"-Bau am Willy-Brandt-Platz macht da natürlich wenig Sinn (von den Kosten einmal abgesehen). Hier sollte die historische Fassade des alten Schauspielhauses wieder hervorgeschält werden und hinter der wieder hergestellten Jugendstilpracht ein günstiger Zweckbau für das Schauspiel entstehen.
Oper und Schauspiel: neuer Standort / Alternativlösungen?
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Wenn wir die Kostensteigerungen mitberechnen, die es bei solch großen Projekten immer wieder gibt, werden wir zufrieden sein wenn es unter einer Milliarde Euro bleibt. Das ist aber für eine Stadt wie Frankfurt schon ein Brocken. Da muss sich das ganze Rhein-Main Gebiet und der Staat Hessen beteiligen wenn es finanziell gestemmt werden soll. Sonst kommen gleich die Gegner mit ihren "wie viele Krankenhäuser und Schulen könnte man damit bauen"-Schildern. Obwohl, die kommen bestimmt auch so.
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Die FNP berichtet über aufgeweichte Positionen im Römer bzgl. einer Lösung in dieser Sache. Eine Trennung der Häuser oder und eine Verlagerung solle man nicht mehr dogmatisch ablehnen, wobei das später im Artikel auch wieder relativiert wird.
In der zweiten Artikelhälfte geht es um eine für mich bisher in dieser Angelegenheit unbekannte Überlegung betreffend die Wallservitut. Ich weiß nicht genau, was man sich unter "..., Oper oder Schauspiel auf der gegenüberliegenden Seite in der Wallanlage neu zu bauen ..." vorstellen soll. Weiß einer was für ein Standort damit gemeint ist?
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^Die Fläche zwischen Willy-Brandt-Platz, Gallusanlage, Kaiserstraße und Eurotower.
Gegenüber dem heutigen Standort halt. -
Dahinter steht das erklärte Ziel, auf eine Interimslösung verzichten zu können und doch zumindest mit einer der Bühnen am Willy-Brandt-Platz bleiben zu können. Das ist vernünftig, nicht nur aus finanziellen Gründen. Aber ich rechne mit enormen Widerständen gegen eine Überbauung dieses Teils der Wallanlage und ich erwarte nicht, dass die Stadtpolitik auch nur ansatzweise den Mumm hat, sich darüber hinwegzusetzen.
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Was ich in dem Artikel nicht so recht verstehe, ist die Tatsache, dass man ja total unideologisch an das ganze Thema ran gehen will, dann aber direkt den Historismus und das historische Schauspielhaus als minderwertig darstellt und genau die Ideologie bedient, die man in "Fachkreisen" dem Historismus immer wieder entgegen bringt.
Wenn man unideologisch an das Ganze heran gehen will, dann sollte man alle Möglichkeiten prüfen und dazu zählt auch die Wiederherstellung und die Nutzung des historischen Schaspielhauses. Nur dafür müsste man zunächst einmal ganz offen und ehrlich aufzeigen, was übrhaupt noch vom alten Schauspielhaus hinter Glas und Blech vorhanden ist. Wenn ich aber die Aussagen hier im Artikel so lese, will man das vermutlich gar nicht, es könnte ja noch mehr da sein als einem lieb ist und noch schlimmer, die Bürger könnten das sehen und einen Erhalt forden.Es ist schon so eine Sache mit der Ideologie
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^ Ich würde sagen, es ist eigentlich egal, wieviel vom alten Schauspielhaus noch vorhanden ist, die Reste taugten eher nicht für eine moderne Spielstätte, so viel weiß man ja inzwischen. Wenn Wiederaufbau, dann für eine andere als eine Theaternutzung.
Der Eingriff in die Wallanlage vor dem Eurotower wäre vielleicht gangbar, wenn zum Ausgleich der Standort der bestehenden Doppelanlage wieder Wallanlage würde, ein Tauschgeschäft gewissermaßen. Dann gäbe es aber keinesfalls einen Wiederaufbau.
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Ein Neubau auf der Fläche vorm Eurotower bei anschließender "Rekultivierung" der jetzigen überbauten Fläche wäre zwar ok. Allerdings dürfte es ein Platzproblem geben. Die Fläche vorm Eurotower wird nur für eine der beiden Bühnen reichen. Und die Fläche vorm Eurotower bebauen, das alte Schauspielhaus zu rekonstruieren und die eigentlich für ein bis zwei Hochhäuser prädestinierte Fläche entlang der Neuen Mainzer Straße zu begrünen erscheint irgendwie unsinnig. Zudem würde man damit abschnittsweise bauen, was hieße, dass der Spielbetrieb praktisch 10 Jahre inmitten einer Baustelle ablaufen müsste.
Wenn man dies wollte, dann könnte man auch auf der Fläche vorm Eurotower ein provisorisches Gebäude stellen in dem nacheinander Oper und Schauspiel unterkommen, während man diese abschnittsweise am alten Standort neu baut (und evt. rekonstruiert). Der Bau eines Hochhauses an der Neuen Mainzer Straße wäre selbst bei einer solchen Lösung möglich, bei einem Wohnhochhaus sind ja nur die oberen Stockwerke interessant, die unteren Etagen wären somit auch für Foyer, Werkstätten, Büros, Probenräume etc. nutzbar, zudem könnten sich die Bühnen ein paar der Wohnetagen für ihre Künstler bereithalten, die nur mehr oder weniger kurzzeitig beschäftigt werden.
Allerding wäre solche Lösung sicher nicht billig und auch da gäbe es das Problem mit dem Arbeiten auf der Baustelle und der langen Bauzeit.
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Nun endlich eine Äußerung derjenigen, die es in erster Linie betrifft.
In der Online-Ausgabe der FR wird über die Haltung der Beschäftigten der Städtischen Bühnen (Oper, Schauspiel und Technik) zum augenblicklichen Stand der Planungen berichtet. Das Votum ist eindeutig für den Willy-Brand-Platz, und zwar gemeinsam für beide Sparten. -
Vor allem sprechen sich die Mitarbeiter*innen der Bühnen nicht nur für den Standort, sondern auch für einen Neubau aus. Sie begründen dies damit, dass eine Sanierung im laufenden Betrieb unzumutbar sei. Hinsichtlich einer Interimspielstätte liest sich das Meinungsbild der Beschäftigten positiv.
Die Zeichen stehen immer mehr auf Neubau(ten).
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^ und ^^
Bei allem Respekt für die Belange und Sorgen der Mitarbeiter. Aber bei der Frage nach dem Standort für Oper und / oder Schauspiel kann es nicht im Ernst auf die Meinung(en) der Mitarbeiter ankommen. Hier spielen städtebauliche Belange eine zentrale Rolle und da gehen die Überlegungen mit dem Raab-Karcher-Areal grundsätzlich in die richtige Richtung. Dieses wichtige Thema überhaupt "aus Mitarbeiter-Sicht" zu beleuchten zeigt doch, wie wenig - aus städtebaulicher Sicht - für den Fortbestand der Anlage am WB-Platz spricht - von der Macht der Gewohnheit einmal abgesehen.
Sorry, aber: Demnächst bestimmen die Mitarbeiter wohl auch noch den Ausgang des Architektur-Wettbewerbes -
Auch bei allem Respekt: aber geht es nicht um Gebäude für das Theater? Das wird immerhin von genau dîesen Mitarbeitern gemacht. Sie wissen wohl recht genau um die notwendigen Bedingungen für ihre Arbeit. Auch ein Stadtplaner, der zwangsläufig eher andere Präferenzen setzt, sollte sich mit deren Bedenken auseinandersetzen.
Solange diese und alle anderen Beteiligten sich nicht dazu überwinden können, die Argumente derjenigen ernstzunehmen, die mit den Folgen leben und arbeiten müssen ist eine sinnvolle Lösung meiner Meinung nach nicht denkbar.
Und zu Ihrem letzten Satz: Diese Unterstellung empfinde ich als arrogant und herablassend - Gruß an die Moderatoren: Sie können meinen Beitrag auch gerne löschen.
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Die Mitarbeiter können und sollen gerne ihr Wissen teilen bezüglich der Anforderungen vor Allem an die Ausstattung. Aber zu außenarchitektonischen und städtebaulichen Fragen, wie auch zum Thema Standort selbst ist ihre Meinung ziemlich unerheblich, und keinerlei entscheidungsrelevant.
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Bilbao-Effekt als Weißer Wal - Käptn Ahab lässt grüßen
Aber bei der Frage nach dem Standort für Oper und / oder Schauspiel kann es nicht im Ernst auf die Meinung(en) der Mitarbeiter ankommen.
Stimmt, dann lieber mal schnell 1 bis 1,5 Mrd. Euro für ein Lookatme gegenüber von Mehlsilos und Kiesgruben herauspulvern. Ist doch egal, dass das Ganze im Abseits des Stadtraums liegt und das Opernpublikum dort abends vor den verschlossenen Imbissbuden der Hanauer Landstrasse stehen würde. Lieber krampfhaft und obsessiv dem 21 Jahre alten Bilbao Effekt (Frank Gehrys Guggenheim wurde 1997 eröffnet) hinter her hecheln damit wir es den Hamburgern mit ihrer Philharmonie mal so richtig zeigen können. Ein Protz-Wettbewerb also. Ja, macht vollkommen Sinn.
Dafür lohnt es sich das Weltklasse-Ensemble, dass die Frankfurter Oper beherbergt und nach dem sich die Opernhäuser vieler deutlich größerer Städte die Finger lecken würden, leichtfertig aufs Spiel zu setzen.
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^ Ich glaube, Du sprichst von einer anderen Stadt. Warst Du abends schon einmal im Ostend rund um die EZB? Oosten, Saravini, Goldman/25hours, Vapiano liegen alle in Laufnähe des Kaarcher-Geländes. An der Mayfarthstraße vor der Tür ist noch Entwicklungspotential, das mit einem Bühnenbau ganz sicher ausgeschöpft wird. Gegenüber entstehen gerade hunderte Wohnungen, das ibis budget wurde kürzlich eröffnet, das Novum Hotel wird direkt gegenüber gebaut, das Lindley-Quartier wird gerade fertiggstellt, auf der Osthafenmole wird mit dem Hotel-Neubau Leben einkehren. Dass diese Ecke Frankfurts gerade explodiert, scheint Dir zu entgehen.
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Seltsame Argumentation.
Wenn Frankfurt sich ein neues spektakuläres Opernhaus bauen will, dann hat das zunächst nichts mit Hamburg und der Elphi zu tun. Und wer spricht hier von 1-1,5 MRD?
Ausserdem sind der Osthafen und das Ostend Entwicklungsgebiet mit bereits enormem Fortschritt, besonders seit die EZB dort steht. Der Hafen wird schon bald nicht mehr so aussehen, wie heute. Das Quartier um eine mögliche Oper auf dem Raab-Karcher-Areal wird eine solche Institution mitsamt seinen Besuchern adäquat aufnehmen können. Kaffees, Bars und Restaurants sind schon in der Mache.
Und es liegt auch nicht weiter draussen aus der ohnehin schon recht kleinen Innenstadt als die Elphi vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt ist. Oder siehe Kopenhagen: da kommt man nur mit dem Boot zum spektakulären Neubau auf der Insel.
Ein Opernboot vom Nizza aus wäre auch noch eine schöne Idee...Das Ensemble der Oper müsste bei einem Provisorium ebenfalls umziehen. Nur was tut ein Umzug innerhalb überschaubarer Weiten einem Weltklasseensemble Schlimmes an?
Und die Nennung von "Bilbao" ist nur eine Wegrichtung in der man die Aussagekraft der Architektur bringen möchte. Also warum kein weisser Wal? Und am besten ist, man baut noch eine spektakuläre Brücke auf die Hafenmole, auf der dann demnächst noch das Theater stehen wird. Die Brücke verbindet dann beide Bauwerke für Besucher, Künstler, Bühnenteile, etc. Am Besten noch auf verschiedenen Etagen.
Eigentlich schade, dass die Überspannung zu weit und zu unförmig wäre, um ein Opernhaus vom Nordufer zur Mole insgesamt als Brückenbauwerk auszubilden...
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Weniger Größenwahn wagen
Erstaunlich mit welcher Vehemenz ihr argumentiert. Natürlich schielen hier viele (nicht alle) auf Hamburg und ihren Opern-Leuchtturm direkt am Wasser. Es wäre absurd das nicht zu behaupten. Der Unterschied ist, dass die Elbphi in das ambitionierteste Wohn- und Officeprojekt Europas seit den Londoner Docklands eingebettet ist. Die benachbarte Hafencity und natürlich die Unesco-Speicherstadt sind zudem beide fußläufig in HH leicht erreichbar. Diese Voraussetzungen hat Raab-Karcher im Ostend mit 45 Gehdistanz vom Stadtkern nun wirklich nicht. Raab-Karcher liegt zudem HINTER der sperrigen Osthafenbrücke, während der Blick auf die Elbphi völlig unverstellt und unverbaut ist.
Ebenfalls sind die potentiellen Kosten und deren Explosion bei weitem nicht übertrieben dargstellt: Das Elbphilharmonie-Gebäude ist zehnmal (!!!) so teuer geworden wie anfänglich propagiert. Aus 77 Mill. wurden 800 Mill. und das für ein öffentliches Gebäude. Die Krankenschwester und der Busfahrer durften das Spektakel mit finanzieren. Großprojekte wie BER, S21 und Elbphi werden in Deutschland systematisch kleingerechnet und versteckte Kosten verharmlost. Aus ähnlichen Gründen werden Olympiaden in den meisten westlichen Städten auch mittleweile abgelehnt.
In den Hamburg-lastigen deutschen Medien wird das Gebäude natürlich gehyped und gefeiert bis zum geht nicht mehr. Die Realität ist aber, dass die Elbhilharmonie bis auf Jahre hinweg im Voraus ausgebucht ist, für Normalsterbliche sind ein paar wenige Plätze als "Krümel" verfügar und dann innerhalb von Sekunden vergriffen. Diese Steuerzahler dürfen das Gebäude vor allem von außen bestaunen, während viele "Check The Box" Touristen 1 Jahr im Voraus buchen. Habt Ihr schon an die Außenwirkung eines solchen elitären Größenwahns auf Kosten des normalen Steuerzahlers in Zeiten von Orban, Trump, Bolsonaro, Salvini und Le Pen gedacht? Die Neue Altstadt ist wenigstens für alle Frankfurter Bürger gedacht und als solche erlebbar, eine monumentale Main-Oper vom "Starchitect" ist aber eben ein weitaus exklusiveres Vorhaben. Ist das wirklich die richtige Message in diesen Zeiten oder wäre nicht doch etwas mehr Bescheidenheit angebracht?
Noch ein Wort zum Ensemble: Ich finde es spannend, dass Schauspiel und Oper als "Wissens-Cluster" in einem Haus sitzen und sich artistisch voneinander inspirieren lassen. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal am Frankfurter Standort und es ist doch klar, dass dieser Ort ein Schmelztiegel der Künste geworden ist. Beide Häuser profitieren immens voneinander, nicht zuletzt ist dies an den Auszeichnungen und Kritiken beider Häuser abzulesen. Diese Kombination ersatzlos zu streichen, setzt das Ensemble beider Häuser in dieser Form eben aufs Spiel.
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Obgleich es in der Debatte häufig untergeht, möchte ich unterstreichen, dass die Wallservitut keine leere Worthülse sein darf. Die Wallanlagen gehören mit zu dem, was Frankfurt so einzigartig macht. Sie zu beschützen -- in diesem Fall möglicherweise auszuweiten bzw. wiederherzustellen -- soll meines Erachtens oberstes Gebot bei der Sache sein. Theater/Oper hin oder her, es hilft mir alles nichts, wenn der Rest der Stadt blöd bebaut wird und ich keinen Sinn für Größeres erkennen kann. Kann sein, dass ich mit meinen Prioritäten hier falsch liege, aber ich sehe die (vor allem westlichen) Wallanlagen mit ihren neuzeitlichen 'Wällen', sprich Hochhäusern links und rechts, als besonders attraktiv an. Daher auch das Plädoyer für ein weiteres Hochhaus an der Neuen Mainzer, um ebendiese Front aus Grün und Stein, wenn man möchte, so weit wie möglich zu vervollständigen.
m.Ro80 hat hier häufig von einer Sichtachse entlang der Anlagen gesprochen, der Überlegung kann ich mich nur anschließen. Alles andere bei der Debatte erscheint mir zunächst zweitrangig.
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Noch ein Wort zum Ensemble: Ich finde es spannend, dass Schauspiel und Oper als "Wissens-Cluster" in einem Haus sitzen und sich artistisch voneinander inspirieren lassen.
Diesen Satz kann ich nur dick unterstreichen, und zwar in jeder Hinsicht: technisch, organisatorisch wie auch künstlerisch!
Und was den Standort betrifft: Es wundert mich schon etwas, dass dem Theater nicht zugestanden werden soll, sich Gedanken darüber machen, wo und wie gut es im Stadtumfeld wahrgenommen wird. Der Innenstadtbereich ist nun mal für Frankfurter wie auch für auswärtige Besucher gut zu erreichen. Und die Zeiten, in denen Theater wegen moralischer Bedenken vor die Mauern verlegt wurden, sind doch wohl hoffentlich vorbei.
Auch denke ich mit Grausen daran, was alternativ an diesem Standort stattfinden wird. Weitere Büro/Hotel/Bankenhochhäuser? Wohntürme für reiche Anleger, die dann leerstehen? Eine lebendige Stadtlandschaft entsteht dadurch sicher nicht, immerhin an einer zentralen Route vom Bahnhof zur Innenstadt und zur hochbeworbenen Nuen Altstadt. Jeder der es vermeiden kann, wird durch solche Straßenschluchten nicht gehen wollen, vorbei an überhohen Lobbys mit winzigen Empfangsdamen hinter erhöhten Theken. Und abends ist dann alles völlig menschenleer.
Viel spannender wäre es doch, die Gelegenheit zu benutzen, dorthin Oper und Schauspiel ein lebendiges Ensemble zu bauen, wo sich zu jeder Tageszeit Menschen gerne bewegen und aufhalten.
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Wenn auf die Elbphilharmonie verwiesen wird, zielt man dabei sicherlich weniger auf irgendeinen Schwanzvergleich ab, sondern sie wird doch meistens nur herangezogen als Beweis, dass ein Konzept wie das dortige sehr wohl funktionieren kann. Letztlich darf man auch nicht vergessen, dass die Bühnen ein extrem teures Zuschussgeschäft sind, und da wären Auslastungszahlen wie oben in Hamburg (die dann aber wohl gar nicht so extrem werden, allein schon aufgrund des mangelnden Medienhypes) eher ein pro-Argument.
Wenn ich so einige Kommentare hier lese, die dogmatisch am Beibehalten des Ist-Zustand festhalten und sich gegen jegliche Veränderung oder Verbesserung versperren, wundert mich über die Politik gar nichts mehr. Glücklicherweise scheinen einige Politiker mittlerweile deutlich weiter und für unkonventionelle Ideen offener zu sein, als so mancher User hier.
Gerade bei einem Projekt von dem Umfang und mit diesen Auswirkungen (nicht nur kulturellen, sondern auch finanziellen, und fürs Stadtbild) wie es hier der Fall ist, wäre es absolut töricht und nicht im Geringsten zu rechtfertigen, von vornherein schon irgendeine Variante auszuschließen, nur weil irgendwem die Fantasie dazu fehlt dass es doch funktionieren kann! Hier gehören alle Möglichkeiten bei der Standortwahl unvoreingenommen geprüft. Weder das Auftrennen der Sparten noch die Ansiedlung einiger oder aller Sparten an einem gänzlich anderen Standort als derzeit darf dabei ein tabu sein. Es gibt absolut keinen Grund, dass alle möglichen Leuchttürme aussschließlich im heutzutage dafür ohnehin schon viel zu kleinen bisherigen Innenstadtbereich untergebracht sein müssen. Der Osthafen (auch unter Einbeziehung der Mole selbst) kann definitiv ein sehr guter Standort sein. Die Gegend ist sehr aufstrebend, und die Verkehrsanbindung ist auch absolut in Ordnung. Die U- und zukünftig S-Bahn-Station Ostbahnhof ist näher als in Hamburg die U-Bahn-Station Elbphilharmonie an selbiger. Ansonsten gibts ja noch ein paar weitere Alternativstandorte, die alle durchaus Charme haben.
Die Möglichkeit am derzeitigen Standort an der Ecke Neue Mainzer und Hofstraße einen Turm zu errichten (ca130m wären hier städtebaulich sogar ziemlich sinnvoll), würde zudem nochmal ganz ordentlich bei der Querfinanzierung helfen. Also ich sehe hier enorme Chancen, wenn man sich endlich mal von den ganzen Tabus befreit.
Und natürlich darf auch auf keinen Fall von vornherein eine Rekonstruktion des ja noch vorhandenen Altbaus ausgeschlossen werden, der bei Auftrennung der Sparten ja durchaus auch zukünftig der Standort für eine der bisherigen Bühnen sein kann.