Das Grundstück ist für eine Erbpacht zu teuer. Als Verkaufspreis wäre das vielleicht noch ok, aber beim Verhandeln hat jemand offensichtlich vergessen, was Zins und Zinseszins ist. Die FAZ hat das in diesem Artikel mit einer Abzinsungs-Rechnung schon dargestellt.
Alternativ könnte man auch folgende fiktive Rechnung aufstellen:
- Die Stadt zahlt einmalig die 35 Mio. €.
- Die Differenz zwischen 210 Mio. € und 35 Mio. € sind 175 Mio. €. Diese werden zu einem Zinssatz von 3% jährlich über 199 Jahre angelegt.
- Vom Zinsgewinn jedes Jahres werden die 1,99 Mio. € jährliche Pacht bezahlt. Die restlichen Zinsgewinne vergrößern das angelegte Kapital.
- Nach 199 Jahren hat die Stadt dann ein Endkapital von etwas über 39 Mrd. € (!!!), genauer gesagt 39.033.969.501,71 €
- Bei 2% Verzinsung sind es nur knapp 4 Mrd. €, genauer gesagt 3.984.411.521,66 €
- Bei 4% Verzinsung (auf diese lange Frist sicher nicht unrealistisch) sind es über 307 Mrd. €, genauer gesagt 307.243.414.744,95 €
Insofern hat porteño völlig recht. Wenn die Stadt das macht, hat sie sich gnadenlos über den Tisch ziehen lassen. Denn die Banker von der Helaba wissen offensichtlich sehr genau, was der Zinseszinseffekt ist. Um Albert Einstein zu zitieren: "Der Zinseszins ist das achte Weltwunder. Wer ihn versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn".