Richtungsdiskussion Alt-Sachsenhausen

  • Richtungsdiskussion Alt-Sachsenhausen

    Langfristig wäre es schön, wenn dieses alkohollastige "Vergnügung"sviertel sich drastisch wandeln würde. Mein Traum ist es ja, dass es in den Gassen Alt-Sachsenhausens es irgendwann mal so zugeht wie in einer lebendigen Altstadt einer Kleinstadt (also inhabergeführte Fachgeschäfte, Cafes, Bäckereien und von mir aus die eine oder andere Kneipe mit evtl Live-Musik abends, Häuser deren Fachwerk freigelegt wurde und nicht etwa verputzt sind usw. usf.).

  • @merlin Genau, gibt ja so viele lebendige Kneipen-/Partyviertel in der Stadt ;) Außerdem: Deine Pläne werden gerade rund um den Römer verwirklicht.


    Grundsätzlich könnte das aber ein interessantes Projekt rund um den Paradieshof werden, solange es sich mit den anderen Nutzungen des Viertels verträgt.

  • Julian: Es gibt mindestens drei lebendige Kneipenviertel in Frankfurt. Ob wir ausgerechnet in dem historisch erhaltenen Teil Sachsenhausens ein Party-/Absturzviertel für Jungesellenabschiede aus der Provinz brauchen, bezweifle ich stark.


    Ich empfehle jedem eine Fahrt nach Riga. Dort hat sich die schön erhaltene Altstadt in eine Partymeile mit vielleicht Hunderten von Pubs für den Sauf- und Partytourismus entwickelt.

  • Düsseldorf Altstadt, Dublin Temple Bar - Kneipenviertel können sich sehr wohl mit Alstädten vertragen und sie sogar zu regelrechten Markenzeichen machen.
    Das Nachtleben in Frankfurt ist doch ohnehin schon nur noch ein Schatten seiner selbst. Dann ausgerechnet auch noch den letzten Rest von Nachtleben aus Sachsenhausen vertreiben zu wollen, kann ich absolut nicht nachvollziehen. Außer Bahnhofsviertel (hier ist aber immer noch das Rotlicht-Gewerbe und die Drogen-Szene vorherrschend) und eben Alt-Sachsenhausen wirken die meisten Gegenden des Stadtzentrums nachts wie übelste Provinz. Richtig gute Kneipen finden sich außerhalb von Sachsenhausen ja kaum, vor allem nicht so geballt (selbst in der Innenstadt und an der Hanauer Landstraße sind alle möglichen nächtlichen Ausgehlokalitäten relativ weit verstreut) und immer mehr auf Hipster ausgerichtet.
    Klar sind die JGAs nervig, aber die wirklichen Probleme in Alt-Sachsenhausen sind eher die unzähligen Shisha-Bars, die gehörig die generelle Stimmung in den Keller ziehen, sowie der zum Teil fehlende Einzelhandel/Gastronomie die auch tagsüber für Belebung sorgen würden. Die Kneipen (und auch das Oberbayern) dagegen wären ein herber Verlust.

  • Dazu möchte ich sagen: Was stört es die stolze Altstadt, wenn eine Wildsau sich an ihr reibt?


    Riga kenne ich gut, dort gibt es viele (wenn auch sicher keine hunderte) von Pubs - mittlerweile bringen die Stagparties eine Menge Kohle in's Land. Ob man es mag, steht auf einem ganz anderen Blatt, aber die Letten jedoch haben sich damit arrangiert: Die Altstadt wird einfach vermieden, wenn man auf Sauftouristen keine Lust hat. Es gibt andere Viertel in Riga, wo man sich ohne Engländer und Skandinavier gepflegt amüsieren kann.


    Genauso in Frankfurt: Es gibt die Nachfrage nach Provinz-Unterhaltung, warum diese nicht bedienen? Man kann Alt-Sachsenhausen bestens vermeiden, und es wohnt sicher niemand auf purere Not dort...

  • Was ist wichtiger: der Altstadt-Charakter von Alt-Sachsenhausen oder das Kneipenviertel? Gäbe es die Altstadt rund um den Römer nicht, stünde möglicherweise die Nutzung als "typisches", touristisches Altstadtviertel im Mittelpunkt. Diese Funktion wird aber vom Römer und künftig auch von den umgebenden Gassen wie Markt und Hinter dem Lämmchen bestens erfüllt. Dort entsteht die Mischung aus kleinen Geschäften, Gastronomie und Kulturangeboten, die Merlin für Alt-Sachs gefordert hat. Es wird dort sehr gesittet und nett zugehen :)


    Warum also zwei touristische Altstädte schaffen, deren Nutzen sich sehr ähneln? Die Plätze und Häuser rund um den Römer (Rathaus, Ostzeile, Leinwandhaus, Goldene Waage, Rotes Haus etc.) sind viel prächiger und aufwändiger gestaltet als die in Sachsenhausen. Das Römerviertel eignet sich küntig viel besser zum Flanieren als das recht schlichte und enge Alt-Sachs.


    Sachsenhausen hat MIT ABSTAND die höchste Dichte an Diskotheken, Bars und Live-Locations in ganz Frankfurt. Gerade die Enge des Viertels mit seinen dicht an dicht gebauten Häusern hat dazu geführt, dass sich dort das Nachtleben so geballt angesiedelt hat. Da kann kein anderer Ort auch nur annähernd mithalten, auch nicht das Bahnhofsviertel. Kurz gesagt: Es gibt keinen brauchbaren Ersatz für das Partyviertel an anderer Stelle. Und er wird woanders auch nicht entstehen.