Finanzplatz Frankfurt

  • Deutsche Bank hat keinen großen Umzug vor

    Um mal ein bisschen Wasser in den Wein zu gießen: Wie die FAZ am 08.09. berichtete, scheint die Deutsche Bank auf den "großen Umzug" von London nach Frankfurt zu verzichten.


    Während das Hauptbuchungszentrum nach Frankfurt verlegt werden soll (d.h. Vermögenswerte am gleichen Ort gebündelt wie Kapital und Liquidität), scheinen keine größeren Umzugspläne in der Pipeline zu schlummern. Bei den Vertriebsteams wird es bspw. eine Aufteilung auf die einzelnen Länder geben (Vertriebsteam Italien nach Mailand, Vertriebsteam Spanien nach Madrid, etc.).


    Generell bereite man sich aber auf den "harten Brexit" am 30. März 2019 vor, dennoch sehe man keinen Anlass einen Großteil der 7.000 Mitarbeiter, die derzeit in London beschäftigt sind, in Richtung Kontinentaleuropa abzuziehen.


    Mein Kommentar: Das halte ich für äußerst positiv. Nichts wäre schlimmer als wenn 7.000 London-Banker (eine gaanz eigene Spezies) auf einmal nach Frankfurt kommen mit den entsprechenden affigen Ansprüchen wie Privat-Krabbelstuben, Privat-Kindergärten, Privat-Grundschulen, Privat-Gymnasien und Butler-Schulen, wie sie in London und New York zu erleben sind. Auf diese sozialdarwinistische Kastengesellschaft, welche den Brexit erst mit verursacht hat, kann ich in Frankfurt SEHR gerne verzichten.

  • Der aktuelle Stand der Brexit-Debatte ist in meinen Augen an Absurdität nicht mehr zu überbieten! Und auch hier stellen die Medien leider nicht die entscheidenden Fragen. Da alle hier im Forum bereits erwachsen sind, können sich sicher alle noch an die Zeit vor 2-3 Jahren zurück erinnern, genauer gesagt an die Diskussion VOR dem Brexit-Referendum:


    - Warnungen vor dem Verlust von bis zu 950.000 Jobs in UK machten die Runde (Quelle)
    - Davon 100.000 Jobs allein in der Finanzbranche gefährdet (Quelle)
    - Selbst die Bank of England sah im Falle eines Brexit 75.000 Stellen in Gefahr (Quelle)
    - Und wenn auch noch das Euro-Clearing betroffen wäre, dann könnten sogar bis zu 232.000 Jobs verloren gehen (Quelle)


    Das Brexit-Referendum hatte den bekannten Ausgang und der Stichtag für den Brexit ist nur noch ein reichliches halbes Jahr entfernt. Die Verhandlungen zwischen UK und EU sind seit Monaten in der Sackgasse und die Finanzbranche bereitet sich angeblich auf einen harten Brexit vor. Ein harter Brexit wiederum ist der "Worst Case", also der härteste anzunehmende Ausstieg UKs aus der EU. In diesem Falle wäre gar nichts geregelt und UK hätte den Status irgendeines x-beliebigen Drittstaats, der über keinerlei Verträge mit der EU verfügt. Es ist also genau das Szenario, vor dessen Hintergrund die eingangs genannten Horrorzahlen zum Arbeitsplatzverlust seinerzeit in die Welt gesetzt wurden!


    Aber was sehen wir rund 6 Monate vor dem mutmaßlichen Eintritt des Brexit? Bisher 2.000 neue Jobs in Frankfurt (Quelle). Und ungefähr nochmal genau so viele anderswo in der EU. Runden wir das mal äußerst großzügig auf 10.000 Arbeitsplätze der Finanzbranche auf, die irgendwo in der verbleibenden EU oder anderswo auf dem Globus außerhalb von UK am Entstehen sind und aus UK verschwinden. Verglichen mit den Horrorzahlen oben sind das kaum mehr als 10%! Und wie Golden Age schrieb, erdreistet sich die Deutsche Bank sogar zu der Aussage


    "Wir werden in der Deutschen Bank keine große Anzahl an Mitarbeitern von London nach Kontinentaleuropa umziehen" und behauptet gleichzeitig


    "Natürlich bereiten wir uns als Großbank auch auf einen harten Brexit vor. Abzuwarten, ob in letzter Minute eine Einigung erzielt wird, wäre leichtsinnig. Unabhängig davon, wie die politischen Verhandlungen ausgehen, müssen wir bereit sein."


    Hallo?!? Dieser offene Widerspruch beleidigt die Intelligenz jedes Beobachters des Brexit-Prozesses und es ist ein journalistisches Armutszeugnis der Wirtschafts- und Finanzpresse, diesem offenen Widerspruch nicht auf den Grund zu gehen!


    Aus meiner Sicht gibt es nur 3 Szenarien, die die beobachtbaren Fakten erklären können:


    Szenario 1: Die Pro-EU-Kampagne hat vor dem Brexit-Referendum gelogen, dass sich die Balken biegen, und versucht, mit einer Angst-Kampagne den Brexit zu verhindern -> "Huh! Huh! Wenn wir aus der EU aussteigen, verliert ihr alle euren Job! Überlegt euch das gut! Huh! Huh!" Wenn dieses Szenario zuträfe, wäre es ein journalistisches Armutszeugnis immer nur der Pro-Brexit-Kampagne Lüge und Angstmacherei vorzuwerfen, denn die hätte es bei den EU-Befürwortern dann nachweislich auch gegeben, was genau so verurteilt und angeprangert gehört!


    Szenario 2: Die Deutsche Bank irrt sich in ihrer Wahrnehmung, dass sich die Finanzbranche momentan auf einen harten Brexit vorbereitet, da überall das Prinzip Hoffnung regiert, dass es so schlimm schon nicht kommen wird. Ich habe neulich in einer englischsprachigen Zeitung einen Artikel über den Brexit gelesen, in dem ein anonym bleiben wollender hochrangiger Banker aus London behauptet, in den Entscheidungsgremien der Londoner Finanzbranche würde weiterhin auf Zeit gespielt und würden notwendige Entscheidungen nicht getroffen, weil man der festen Überzeugung sei, dass der Brexit in dieser Form nicht kommen werde (leider habe ich die Quelle nicht mehr zur Hand). Wenn dieses Szenario zuträfe und es tatsächlich einen harten Brexit gibt, dann wird es an den Finanzmärkten kommenden Frühling äußerst ungemütlich und es werden Zehntausende(!!!) Arbeitsplätze im Hauruck-Verfahren verlagert. Dann bekommt Frankfurt innerhalb kürzester Zeit genau das, was Golden Age nicht wollte, denn man wird sich dann nicht mehr lange mit Standortsuchen aufhalten können, sondern zwischen den drei naheliegendsten Optionen wählen: Frankfurt oder Dublin oder Paris. Und es wäre auch hier ein journalistisches Armutszeugnis, dieses gefährliche Vabanque-Spiel der Finanzbranche nicht frühzeitig öffentlich zu machen! Denn wenn es unvorbereitet einen harten Brexit gibt, werden EU-Konzerne gezwungenermaßen ihre notwendigen Kreditlinien, Fremdwährungsgeschäfte, Währungs- und Rohstoffderivate und Anlagen in zigfacher Milliardenhöhe von UK-Banken auf EU-Banken wechseln müssen und die zugehörigen Sicherheiten natürlich mitnehmen. Dadurch könnten bei etlichen UK-Banken die Kapitalkennziffern in den Keller rauschen, was eine neue Finanzkrise auslösen könnte. Aber die zuständige Journaille befindet sich im Tiefschlaf!


    Szenario 3: Die gut vernetzte Finanzbranche Londons weiß aus vertraulichen Hinterzimmergesprächen, dass die britische Regierung spätestens im März 2019 den Schwanz einziehen und den Austritt aus der EU abblasen wird. Denn rechtlich darf sie das! Sie könnte noch am letzten Tag der EU-Mitgliedschaft ihren Austritt widerrufen, womit UK wieder auf unbestimmte Zeit EU-Vollmitglied wäre, denn der Widerruf ist unmittelbar gültig und muss nicht noch von der EU oder sonstwem genehmigt werden. Wenn dieses Szenario zuträfe, würde dem Finanzplatz Frankfurt im kommende Jahr ordentlich die Luft abgelassen. Gleichzeitig würde UK aber vermutlich in eine ernsthafte Demokratie-, Regierungs- und Vertrauenskrise stürzen, denn das Referendum war als verbindlich versprochen worden und die Zahl der Brexit-Befürworter wird auch im März 2019 in UK noch jenseits der 30% zu verorten sein! Auch hier wäre es insbesondere seitens der britischen Medien ein journalistisches Armutszeugnis, diese Kungelei nicht zeitnah in die Öffentlichkeit zu zerren. Und wenn es dann doch rauskommt und die Schlagzeilen im April 2019 lauten "Banker und Regierung blasen Brexit ab", dann bekommen UKIP und alle Arten von Kommunisten und Sozialisten auf der Insel derartig Oberwasser, dass es für die Herren Banker in London sehr ungemütlich werden wird.


    Ein spannendes Thema! ;)

  • ^
    Ja, Szenario 3 ist sogar alles andere als unwahrscheinlich. Das muss aber für Ffm. nicht negativ sein - im Gegenteil:


    Selbst bei vollständigem Verbleib von GB in der EU hätte durch die ganze Brexit-Kampagne GB einen enormes Maß an politischem Vertrauen verspielt.
    Dieser Vertrauensverlust könnte längerfristig zur Folge haben, dass generell London nicht mehr zwangsläufig als "erste Wahl" für Ansiedlungen von (Finanz-)Unternehmen in der EU angesehen würde. Verstärkt würde dieser längerfristig mögliche Dezentralisierungs-Trend auch noch durch den Umstand, dass ein Exit vom Brexit ganz sicher keinen politischen Frieden innerhalb von GB in dieser Sache bringen wird.


    Wie es auch immer konkret weitergeht:
    Die Verhältnisse werden mit Sicherheit nicht mehr 1:1 so sein, wie sie vor dem Referendum waren. Dafür wurde seitens GB einfach zu viel politisches Vertrauen zerstört. Ffm. steht in jedem denkbaren Szenario besser da als vorher, auf keinen Fall schlechter.

    Einmal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • Es ist äußerst umstritten, ob sich die Austrittserklärung wirksam widerrufen ließe (Streitstand lässt sich googlen). Aufgrund der daraus resultierenden Unsicherheit würde sich das UK mit dieser Variante selbst ins Knie schießen.

  • Ich denke eher, keines dieser drei Szenarien beschreibt die Realität ausreichend. Sind sicherlich nicht völlig aus der Luft gegriffen, und spielen tatsächlich zu kleinen Teilen mit rein, aber was tatsächlich stattfindet, ist ungleich komplexer.
    Natürlich waren die vor dem Brexit in den Raum geworfenen Zahlen viel zu hoch. Die Motivation dahinter war ja den Brexit zu verhindern, da sind dramatische Zahlen deutlich wirkungsvoller als die Realität. Und auch als das Votum dann feststand, musste man sich bei den Banken erstmal noch auf relativ umfangreiche Verlagerungen von Jobs einstellen. Aber auch da wusste man noch nicht genau, welche Größenordnungen denn am Ende tatsächlich nötig sind, das hat sich ja erst im Lauf der Zeit während der Verhandlungen mit BaFin und co heraugestellt. Dass seitens der betroffenen Unternehmen das Interesse groß ist die tatsächlichen Jobverlagerungen möglichst klein zu halten, dürfte ja jedem einleuchten. Und dementsprechend geht man auch vor. Sicherlich wird man auch weitere Pläne in den Schubladen haben, falls sich herausstellt dass die bisherigen Stellen in Kontinentaleuropa noch nicht ausreichen, und dem ein oder andere Unternehmen könnte damit einhergehend eventuell auch noch ein böses Erwachen bevorstehen. Aber lezten Endes habe ich von Anfang an nicht viel anderes erwartet. Davon dass die vorher in den Raum gestellten Zahlen jemals auch nur ansatzweise erreicht werden, bin ich keine Sekunde ausgegangen. Auch nicht, dass die Deutsche Bank eine vierstellige Zahl an Stellen nach Frankfurt verlagert.
    Aber die knapp 3000 bisher relativ feststehenden Stellen und der Bedeutungsgewinn vor Allem bei den Japanern und den größten US-Banken sind auf jeden Fall auch schon viel wert, und so ist Frankfurt bisher tatsächlich erstmal einer der wenigen Gewinner des Brexit der dem restlichen Kontinentaleuropa und gerade auch Deutschland vor Allem langfristig sehr schaden wird.

  • Dass die schrillen Warnungen der Brexit-Gegner zum Teil absurd waren, war von Anfang an klar. Dazu gab es auch genug Presseberichte. Wenn man das selbst nicht mitbekommen hat, ist das kein "journalistisches Armutszeugnis", sondern ein Armutszeugnis für die eigene Wahrnehmung und/oder den eigenen Medienkonsum.


    Bedenken sollte man zudem, dass wirtschaftliche Entwicklungen meistens sehr langfristig sind - und der Brexit noch nicht einmal da ist. Wenn es tatsächlich zu einem harten Brexit kommt, dürften sich in den folgenden Jahren(!) noch genug negative Auswirkungen für London und positive für Frankfurt zeigen.


    Und schließlich muss man noch auf die Rahmenbedingungen achten. Der Brexitprozess fällt bisher in eine Aufschwungsphase. Man sieht das z.B. am Wachstum in UK: Es ist zwar gesunken, aber immer noch positiv. Wenn die nächste Finanz- und Wirtschaftskrise 2019 zusammen mit einem harten Brexit an den Start geht, könnten selbst die apokalyptischen Visionen mancher Brexit-Gegner noch wahr werden.


    Statt eines offenen Ausstiegs aus dem Brexit halte ich eine Art "versteckten Ausstieg" für plausibler. UK verlässt die EU, bleibt aber im gemeinsamen Markt. Eine Übergangsphase ist ja sogar schon im Gespräch. An einen harten Brexit glaube ich erst, wenn ich ihn sehe.

  • Alles noch nicht so schlimm

    Man muss bei den Zahlen für die Gesamtwirtschaft insbesondere abwarten, welches Zollmodell zum Tragen kommen wird - und das weiß man frühestens im Oktober nach dem EU-Gipfel, evtl. aber auch erst nach einer Übergangsphase (zurzeit geplant ist die ja bis Ende 2020).
    Sollte man auf die WTO-Variante zurückfallen, könnte die Autoindustrie schon schweren Schaden nehmen. Das Gleiche gilt für die ganze produzierende Industrie mit Produktionsketten über den ganzen Kontinent hinweg wie bei Airbus, wenn LKW nämlich an der Grenze erst durch den Zoll müssen, und auch bei den Banken ist das letzte Wort dann noch nicht gesprochen - Stichwort "Passporting".


    Oder es passiert noch ganz Außergewöhnliches, etwa Neuwahlen, ein Referendum über den Austrittsvertrag oder gar den Austritt selbst oder eine Einigung zwischen Labour und Tories auf eine Kompromisslinie.
    All dies scheint mir zurzeit aber nicht zu erwarten, die Tories haben sich gewissermaßen in ihrer Position - Austritt lieber ohne Vertrag als mit einem schlechten - "eingegraben" und Labour schielt mehr auf die Machtübernahme als dass man plausible Ideen anbietet für einen Soft-Brexit. Zumindest von letzterem finde ich nichts in der Presse.
    Stattdessen erwartet May mehr Respekt für das UK, und in den Kommentarzeilen findet sich dazu vieles Hämische inklusive des Sprichworts "Respekt muss man sich erarbeiten" - und Verzweifeltes auf Seiten von EU-orientierten Briten.


    Wenn der Aufschwung vorbei ist (und in GB war er seit dem letzten Jahr schwächer geworden als anderswo), könnten sich durchaus härtere Szenarien ergeben. Die Ökonomen (Lagarde, Hammond) ziehen jedenfalls schon Lehman-Vergleiche.

  • Aktueller Zwischenstand zum Brexit (Stand 24.09.18)

    Die Helaba hat eine Studie veröffentlicht mit einem aktuellen Zwischenstand zum Brexit. Die Studie trägt den Namen "Finanzplatz Frankfurt: Koffer packen bei Brexit-Banken" und kann als pdf-Datei herunter geladen werden.


    Quelle: Helaba, Volkswirtschaft und Research
    http://volkswirtschaft.helaba.de


    Bei den Ansiedlungen von Banken/Finanzinstituten gibt es laut Studie folgenden Stand:


    Frankfurt: 25
    Paris: 9
    Dublin: 6
    Luxemburg: 6
    Amsterdam: 3

  • Habt Ihr schon über dieses PR-Video gesprochen. Ich glaube und hoffe, dass es letztlich ohnehin keine entscheidende Rolle spielt. Aber wer denkt sich so was aus? Wer ist https://frankfurt-main-finance.com? Wieso gibt es keine Zielgruppenanalyse oder eine Erprobung mit einer Testgruppe? Ich habe zwei Jahre in England gelebt und kann mir daher lebhaft vorstellen, wie das ankam. Einfach nur peinlich und dilettantisch.

  • Wie hätte es anders sein können:
    Die EU (und damit leider auch Deutschland) läßt sich allem Anschein nach (mal wieder) von GB über den Tisch ziehen.
    (Die Sonderregelungen für das Vereinigte Königreich insbes. aus früheren Thatcher-Zeiten sind Geschichte und ebendort nachzulesen).


    Nun soll vorauss. den Briten auch nach dem BREXIT der Zugang zu den EU-Finanzmärkten (EU-Binnenmarkt) ungehindert offen stehen. Lediglich an EU-Recht müssten sich britische Banken und Versicherungen halten...
    Glückwunsch und Vorteil May, das Rosinenpicken klappt also doch!


    Falls es tatsächlich so kommt, wird es meiner, sehr bescheidenen und laienhaften Einschätzung nach, wohl zu nur verhaltenen Nachteilen der britischen (=Londoner) Finanzindustrie kommen und also auch zu nur geringen positiven Effekten in Frankfurt (oder Paris etc.) in Bezug auf Ansiedlungen/neuen Arbeitsplätzen etc.


    Aber, schaun mer mal.


    Q: n-tv online

  • Ich fürchte wenn dies so kommen sollte, war es dass wohl erst mal wieder mit der zuletzt rasanten „Büroraum-Verknappungs-Spekutaion“ in Frankfurt und einige der angekündigten Projekte könnten (sofern sie noch nicht in der direkten Umsetzung sind) wieder zurück in die Schubladen wandern aus denen diese gekommen sind.


    Ganz abgesehen davon fände ich es tatsächlich ziemlich tragisch für die EU. Die würde sich nämlich nach allen den Ankündigungen über eine harte Linie in den Verhandlungen sehr unglaubwürdig, wenn nicht gar lächerlich machen und sich schön von London/GB vorführen lassen. Ich zitiere hier (sogar ausnahmweise Mal gerne) Theresa May: BREXIT MEANS BREXIT!!! Entscheidungen sollten Konsequenzen haben, vor allem wenn es sehr dumme Entscheidungen waren.

  • Die großen US Banken JPMorgan, Goldman Sachs, Citigroup und Morgan Stanley verlagern Vermögenswerte in Umfang von 250 Millliarden Euro nach Frankfurt.


    https://www.handelsblatt.com/f…-P73iYNwNTdJQJX9fIX5e-ap2


    Weitere Finanzdienstleister lassen sich in Frankfurt nieder:


    Wildex Investment entscheidet sich für Frankfurt als Standort in Europa und bewusst gegen London vor dem Hintergrund des nahenden Brexits.


    http://www.digitaljournal.com/pr/4016888


    Morrow Sodali, ein global operierendes Beratungshaus im M&A-Bereich mit HQ in New York und London wird eine Niederlassung in Frankfurt eröffnen.


    https://www.businesswire.com/n…-German-Office-Leadership


    Schließlich kündigt die Fondsgesellschaft PGIM Investment eine neue Niederlassung in Frankfurt an:


    https://www.wallstreet-online.…ts-expandiert-deutschland

    Einmal editiert, zuletzt von Kaiser97 ()

  • BNY Mellon, ein Unternehmen, welches in den Bereichen Wertpapierdienstleistungen (Investment Services) und Vermögensverwaltung (Investment Management) tätig ist, hat offensichtlich eine wichtige Entscheidung für ihren Standort Frankfurt getroffen.


    Der bislang in London für NEX tätige Ben Pott, soll in Frankfurt BNY's head of public policy and government affairs in Europe, the Middle East and Africa werden.


    https://www.fnlondon.com/artic…s-from-cme-group-20181214

  • Vor einer Woche wurde bekannt, dass die Royal Bank of Scotland für ihre Frankfurter Niederlassung eine Lizenz beantragt hat. Das ist erfreulich, denn bislang sah es ganz so aus, als ob RBS mit Blick auf den brexit ausschliesslich auf Amsterdam setzt.


    https://amp.handelsblatt.com/u…-banklizenz/23796830.html


    Weiter geht es mit Wells Fargo Asset Management: die Frankfurter Niederlassung soll verstärkt werden.


    https://www.onvista.de/news/we…nz-in-luxemburg-170257411

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  • * Fiktion an *


    ^ Bald kannst du derlei im Stundentakt verkünden, Kaiser! Denn folgendes Szenario liegt im Bereich des Möglichen:


    Trotz aller Kuhhandel, Schiebungen und Kunstgriffe gelingt es T. May nicht, im Britischen Parlament eine Mehrheit für den Ausstiegsvertrag mit der EU zu organisieren. Auch eine Verlängerung der Ausstiegsfrist wird erfolgreich von den Brexiteers torpediert. Ungewollt rauscht UK am 29.03.2019 um 24:00 aus der EU - Der harte Brexit ist da!


    In den kommenden Tagen geht in UK etliches drunter und drüber: Lieferketten brechen zusammen, Preise steigen, das Pfund verfällt, garstige Konkurrenten aus der EU verklagen britische Firmen, die noch auf dem Kontinent ihre Kunden bedienen, mit der Argumentation "Ihr dürft das ja gar nicht mehr!", Firmen legen Investitionen auf Eis und Angestellte bangen um ihre Jobs. Und alle zeigen mit dem Finger auf die einzige und allumfassend Schuldige: Theresa May!


    Nun tritt Jeremy Corbyn, Chef der Labor-Partei und überzeugter Alt-Kommunist, auf den Plan und jagt die Premierministerin durch ein Misstrauensvotum erfolgreich aus dem Amt. Neuwahlen werden für Anfang Mai 2019 angesetzt, aus denen Labor mit satter Mehrheit hervorgeht. Corbyn wird neuer Premierminister - Zum Entsetzen aller Londoner Banker! Denn die ersten Gesetzesänderungen der neuen Regierung lauten: Einführung einer gesalzenen Finanztransaktionssteuer sowie eine saftige Erhöhung der Einkommensteuer für alle Einkommen ab 100.000 Pfund.


    Und plötzlich wirkt auch für den letzten Londoner Banker Frankfurt wie der Nabel der Welt.


    Alles nur Fiktion? Wie werden sehen! ;-P


    * Fiktion aus *