Finanzplatz Frankfurt

  • Lasst uns mal nicht ganz so enttäuscht sein.Es wäre ein Gewinn gewesen,aber so ist es auch kein Verlust.Schließlich war die EBA ja nie in Frankfurt.

    Besser Paris als London.Sonst hat man den Briten immer alles geschenkt was nur möglich ist ohne große Gegenleistungen.Und Paris versucht sich halt auch,wie Frankfurt irgendwie als Finanzplatz über Wasser zu halten,obwohl die Banken dort natürlich eine wesentlich größere Bedeutung haben als die deutschen.Trotzdem kann man da auch mal gönnen.Und wenn die Franzosen sich für ihr Land einsetzten und dadurch Paris zum größten Finanzplatz der EU wird,haben sie es halt verdient.

  • EBA nach Paris --> So what?

    Das ist eine vernünftige, sachliche Entscheidung der EU, denn ich finde ich es richtig, wenn die EU auch bei der Verteilung der Behörden auf föderalistische, dezentrale Strukturen achtet um Macht-Konzentrationen zu vermeiden (genau wie in der Bundesrepublik auch gehandhabt). Ziel sollte es somit sein, dass alle EU-Mitgliedsländer etwas vom Kuchen abbekommen. Was soll eigentlich Italien in diesem Zusammenhang sagen, da sie schließlich Gründungsmitglied der EU und zudem G8 Land sind? Frankreich ist mit dem Parlament in Strasbourg und weiteren Behörden in Paris ja schon recht gut versorgt.


    Zudem sollte man die EBA nicht überschätzen, es handelt sich um eine relativ kleine Behörde mit gerade mal 200 Mitarbeitern. Im Vergleich dazu hat Frankfurt mit der EZB sowieso schon den absoluten Jackpot eingefahren und die EIOPA auch noch „on top“ bekommen. Dann kommt noch der Sondereffekt des Brexits und man kann wirklich von einer außerordentlich gut da stehenden Gesamtsituation sprechen. Frankfurt hat sich in Zeiten der Globalisierung aus meiner Sicht sehr gut positioniert. Für eine Stadt, die mit internationalen Schwergewichten, Millionenstädten und Touri-Hotspots wie Paris, Amsterdam, Dublin, Madrid und eben London konkurrieren muss, steht das deutlich kleinere Frankfurt sogar erstaunlich gut da.

  • Für Paris muss der gestrige Montag wirklich ein Geschenk des Himmels gewesen sein. All die (Lobby-)Arbeit hat sich gelohnt. Das ist das Glück des Tüchtigen. Die EBA landet in Paris. Goldman Sachs gibt bekannt, dass sie 2 Europa-hubs aufbauen, einen in Frankfurt und eben einen in Paris. Wenn ich mich recht erinnere, war eigentlich bislang – zumindest im Frühjahr – immer nur Frankfurt im Fokus von Goldman (früher vielleicht auch einmal Dublin). Und das, was bislang auch immer ein starkes Asset für Frankfurt war, die politische Stabilität, scheint zumindest in den nächsten Monaten etwas zu ins Wanken zu geraten.


    Man muss einfach neidlos anerkennen, dass es für Paris in den letzten Wochen was die Ansiedlung von Institutionen angeht, ganz gut lief. Wenn man ehrlich ist, hätte ich erwartet, dass Paris viel früher durchstartet. Vergessen wir nicht, dass die HSBC schon Anfang 2016 – schon vor dem Brexit – angekündigt hatte, dass sie mit 1000 MA im Fall des Brexit nach Paris geht. Das es dann nach dem Brexit über ein Jahr gedauert hat, bis Paris die ersten positiven Nachrichten vermelden konnte, liegt ganz klar an Macron.


    In der Zeit vor Macron´s Wahl hatte man – so mein Eindruck – in Paris das Gefühl, dass die Banken von alleine an die Seine strömen. Teilweise war in den französischen Medien immer nur von Dublin und Amsterdam als Alternativziel die Rede. Als dann Anfang dieses Jahres die ersten Entscheidung zugunsten Frankfurts fielen (Morgan Stanley, Daiwa, Nomura etc.) hat man in Paris die Augen geöffnet. Nur, das war mitten im Wahlkampf. Als dann Macron als Präsident feststand, hat Paris eine solche Werbemaschinerie angeworfen, begleitet von den ersten gesetzlichen Änderungen – durchgeboxt im Eiltempo. Es hat zwar noch einige Monate gedauert, aber dann gab es kürzlich auch schon die ersten – wenn auch kleinen – Erfolgsmeldungen: z.B. die Citigroup mietet ein Büro in Paris, JP schlägt mit 60 Leuten auf. Alles in der Dimension vielleicht noch nicht ganz so groß wie in Frankfurt, aber es waren positive Nachrichten. Sehr geschickt wurden diese „kleinen“ Entscheidungen immer auch von konkreten Botschaften und Interviews der jeweiligen Bankenchefs in der französischen Presse begleitet. Grundmessage war immer, dass sich seit und dank Macron die Position Frankreichs sehr gebessert hat. Frankreich veranstaltet diverse Events (Abendessen mit dem Präsidenten, Workshop für potentielle Banken im Shard in London). Alle 2 Wochen ist eine große Delegation unterwegs. Das alles hat in den letzten Monaten wirklich enorm an Kraft gewonnen.


    Die französische Herangehensweise in den letzten Wochen ist sehr überzeugend und schlagkräftig – und das eben auf allen Ebenen: politisch, durch die Lobby-Verbände und letztlich auch durch die Medien. Dann räumen die Franzosen noch die olympischen Spiele 24 und die Rugby-WW 23. Das passt alles extrem gut zusammen.

  • Auch wenn es aufgrund des undurchsichtigen Verfahren m. W. bisher nicht bekannt geworden ist, so ist doch sehr wahrscheinlich, dass die Stadt Paris oder/und der französische Staat der Behörde mietfreie Büroräume zur Verfügung stellt. Nicht für ein paar wenige Jahre notabene, sondern auf Dauer. Einer finanziell bestens ausgestatteten europäischen Behörde! Man kann sich leicht ausmalen, was passiert wäre, wenn in dieser Hinsicht Chancengleichheit hergestellt und in dem hier gegenwärtig herrschenden Milieu der Kleingeistigkeit Gleiches geboten worden wäre. In einer Stadtgesellschaft, in der linke und linksextreme Lautsprecher stinknormale private Wohnbauvorhaben unwidersprochen als "Luxuswohnungen" diffamieren können.


    Frankfurt hatte in dem Moment verloren, als vor Monaten die Entscheidung zugunsten eines in hohem Maße intransparenten Auswahlverfahrens mit fragwürdigen Kriterien getroffen wurde. Auf der nach unten offenen Fair-Play-Skala dürfte dieses Verfahren ungefähr im Bereich der Vergabe einer Fußball-Weltmeisterschaft nach Katar einzuordnen sein. Und mit nach objektiven Maßstäben zu messender Stärke hat der Erfolg von Paris ebenso wenig zu tun, wie die Niederlage Frankfurts mit Schwäche.

  • Die Vergabe der Standorte europäischer Institutionen folgt keinem "Verfahren", sie ist das Ergebnis politischer Verhandlungen im Europäischen Rat, bei denen meistens um die Standorte nur am Rande geht. Das war bei der Bestimmung des EZB-Standortes nicht anders; sie wurde damals von Mitterand und Kohl beim Abendessen vor dem EU-Gipfel aufgehandelt.


    P.S. Naja, nicht ganz: es gab schon ein Verfahren, in dem Angebote ausgewertet wurden, aber auch bilanziert wird, welche europäischen Institutionen ein Land schon beherbergt. Wenn man die Zusammenfassungen über die Standorte "General Assessment Summary" und die Auswertung der Angebote "Individual Assessment Grids" liest, erscheint in der Auswertung des deutschen Angebots sehr oft der Begriff "The offer does not provide details on..." Für mich liest sich das, als hätte man sich hierzulande schon mehr Mühe geben können. Alles, was nicht angegeben wurde, ist natürlich nicht in die Abwägung eingeflossen

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  • Früher war eben alles besser. In diesem Jahr war es ein Verfahren mit vorgegebenen Kriterien, Bewerbungen von Mitgliedsstaaten für insgesamt 23 Städte für die beiden neu zu vergebenden Behördensitze, einer Bewerbungsfrist (31. Juli) und einem festgelegten Entscheidungsmodus, nach dem in geheimer Abstimmung in maximal drei Wahlgängen plus notfalls Losentscheid jeweils ein Sieger zu küren war.

  • Nach einem Bericht von hr info heute morgen fiel die Entscheidung sowohl bei der EMA als auch der EBA am Ende durch das Los. Denn sowohl zwischen Amsterdam-Mailand als auch Paris-Dublin bestand nach der letzten Runde ein Patt.


    Ich denke, gegen Frankfurt sprach, dass mit der EZB und der Versicherungsaufsicht bereits zwei sehr wichtige Institutionen hier ansässig waren. Mit der EBA wäre Frankfurt richtig stark geworden. Für uns ist das Ergebnis natürlich schade.

  • Ich hätte nichts gegen Dublin, Wien oder irgendwo in Osteuropa gehabt aber Paris? die Stadt die schon die meisten EU Behörden und Beamten beherbergt? Ein Land die wirklich sehr wenig für den europäischen Geist leistet?
    Offensichtlich wurden viele EU Staaten von französischen Absprachen überzeugt

  • Ganz grundsätzlich ist die Art und Weise dieser Abstimmung wie auch das Ergebnis ein Skandal - bzgl. beider Behörden !


    a.) Es ist im Ergebnis UNTRAGBAR, die so gewichtige EMA in ein so kleines und unbedeutendes Land wie die Niederlande zu vergeben. Hinzu zukommt, dass Amsterdam nicht weit von Brüssel bzw. Luxemburg entfernt liegt, somit hier zusätzlich der Vorwurf erhoben werden kann, die EU-Behörden wären innerhalb der EU nicht angemessen geographisch verteilt. Viel besser für die EMA wären Mailand oder Bratislava gewesen.


    b.) Bzgl. der EBA kann man sich das Ausscheiden von Ffm. mit der Furcht der Anderen vor einer zu straken Konzentration in Ffm. durchaus "schönreden".
    Es bleibt der Vorwurf an die hiesige Kommunal- / Landespolitik, sich nicht genug für Ffm. engagiert zu haben. Wer einen Wettberwerb verliert, kann nur dann ein ruhiges Gewissen haben, wenn er alles vertretbar Mögliche für seine Sache getan hat. Das war bei Ffm. definitiv nicht der Fall.


    Speziell für Ffm. bleibt festzuhalten:
    Den entscheidenden potenziellen Gewinn eines "Brexit" (nämlich die EBA als Institution zu bekommen) hat unsere Stadt nicht erreicht.

    Der Rest sind blosse "Jobs", die morgen anderswo und übermorgen auch gar nicht mehr existieren können. "Treibsand" eben.

    2 Mal editiert, zuletzt von m.Ro80 ()

  • Ähm? Es wurde in einem für EU-Verhältnisse recht transparenten Verfahren zwischen etlichen Bewerbern abgestimmt und dabei kamen eben die beiden Gewinner heraus. Weiß nicht was es da zu kritisieren gibt. Ich kritisier doch auch kein Ergebnis einer Bundestagswahl, nur weil es mir nicht passt.



    P.S.: Schmittchen: Ironie funktioniert scheinbar wirklich nicht im Internet.

    Einmal editiert, zuletzt von cardiac ()

  • Man kann wohl davon ausgehen, dass es im Raumschiff Berlin den meisten Politikern herzlich egal ist, was in Frankfurt passiert. Wenn der Politik die Ansiedlung der EBA so wichtig gewesen wäre, dann wäre es m.E. besser gewesen, auf die EMA-Bewerbung zu verzichten; vor allem aber hätten sich die Spitzen der Bundespolitik für Frankfurt ins Zeug legen müssen - nicht nur Herr Bouffier und die hessische Landesregierung!

  • Fettsatz als "Standpunktverstärker", plus Unterstreichungs-Turbo und nun auch noch Farbe, macht Schule, wie ich sehe.


    Bei einer Bundestagswahl können für die Erststimme die Kandidaten angesprochen und für die Zweitstimme die Parteiprogramme gelesen werden. Was in den Bewerbungen der Städte alles zugesichert wurde, ist nicht zu erfahren.


    Zum Thema heute auch die FAZ. Demnach sagte Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Mietfreiheit "konnten und wollten wir, anders als einige Mitbewerber, nicht anbieten". Er und dem Artikel zufolge viele andere auch gehen davon aus, dass dieses Kriterium ausschlaggebend gewesen sein könnte.

  • ^


    Dieser Bericht erhärtet nur den Verdacht, Ffm. habe seine Sache nicht entschieden genug vertreten.


    Das ist etwa so, wie wenn ein Berliner Landespolitiker einst gesagt hätte: "Bleibt bitte in Bonn. Den Bund können und wollen wir hier nicht haben". :lach:


    Jetzt fehlt von den blamierten Parteibüchern nur noch die "Sozial-Sülze":
    O-Ton: "Die EBA-Mitarbeiter hätten uns auch bezahlbare Wohnungen weggenommen ... ".:nono:

  • Was genau die anderen Länder angeboten haben, lasst sich für jede Bewerbung in den "Individual Assessment Summaries" nachlesen.


    Jeweils auf der auf der dritten Seite der Summaries steht es unter lit c) "Terms for Premises"; die Offerten reichen von Null (Deutschland) über 9 Monate mietfrei, gedeckelten Quadratmeterpreisen, pauschalen Zuschüssen bis zur vollen Kostenübernahme, teils zeitlich begrenzten Kostenübernahme.


    Wien, Brüssel, Prag, Paris, Frankfurt, Dublin, Luxemburg und Warschau.

  • Bin ceterum auch dafür, dass auf einfache Textgestaltung in den Beiträgen geachtet wird.


    Wenn es wegen der fehlenden Mietfreiheit (warum ist das überhaupt ein Faktor?) entschieden wurde, ist das ganze ein Riesenwitz. Mal abgesehen davon wäre Frankfurt schon allein deswegen ein passender Standort, wenn 2019 wieder eine erneute Zusammenlegung der EBA und Teile der EZB in Frage käme. Dies wird nun durch die getrennten Standorte erschwert. Dann kann man sich aber nicht wundern, wenn die Behäbigkeit und Hang zur Bürokratie in der EU so oft kritisiert werden. Zukunftskompatibel ist die Entscheidung also allemal nicht.

  • Danke für Recherche und Links, tunnelklick. Genaues lässt sich allerdings nur beim Frankfurter Angebot nachlesen, auf der letzten Seite sind Mietpreise zwischen 24 und 45 Euro/m² genannt. Einen staatlichen Zuschuss gibt es nicht. Bei dem für Paris nicht, dort ist die Miethöhe als vertraulich gekennzeichnet und demnach intransparent. Sie könnte auch Null sein (und wird es wohl auch). Darüber hinaus hat die französische Regierung 1,5 Millionen Euro Kostenzuschuss geboten. Financial Fairplay sieht anders aus.

  • Ich bin der Meinung, dass die Franzosen in Sachen Werbung für den Finanzplatz – insbesondere seit Marcon - einen besseren Job machen. Sie sind bissiger, agiler und eben auch selbstbewusster. Und ich finde es sehr schade, dass die deutsche Seite hier wesentlich defensiver agiert. Diese deutsche Zurückhaltung hat ja lange gut funktioniert und wurde auch begrüßt. Auch die Lobby Arbeit von Frankfurt Main Finance ist prinzipiell sehr gut – keine Frage! Unzweifelhaft gibt sich die hessische Landesregierung sehr viel Mühe. Auch die Bundesregierung tut das hier Mögliche.


    Aber die Entscheidung Bonn ins Rennen für die EBA zu schicken, war absolut dilettantisch. Da schlug wieder der Föderalismus durch: Der ICE von FFM nach Köln muss eben in Montabaur UND im 10Km entfernten Limburg halten. Ohne Bonn, wäre durchaus es möglich gewesen mit den Osteuropäischen Ländern eine Allianz zu bilden und für einen dortigen EMA Standort zu werben – im Gegenzug für die EBA. Das hätte vielleicht auch wieder den ein oder anderen Graben mit Osteuropa geschlossen.


    Paris kann sich jetzt locker als „Bankaufsichtszentrum“ positionieren und auch wenn es nur 190 MA sind, Paris wird dem Ganzen mit seiner Werbemaschine so viel Bedeutung beimessen, dass die EBA in der Wahrnehmung viel wichtiger ist als die EZB. Schaut Euch mal die aktuelle französische Presse an. Auch englische und US-Medien sprechen von einem Wendepunkt und reden von Paris als Finanzplatz No. 1. Und wenn Lloyd Blankfein nun im Le Figaro sagt “And I can imagine that many Americans would prefer living in Paris than Frankfurt for various reasons.” dann trifft das ja leider genau die Tonlage einer älteren Pariser Werbekampange gegen Frankfurt.


    Es würde mich auch nicht wundern, wenn Paris irgendwann nach der – bei der EZB angesiedelten - Aufsicht (SSM) greifen würde. Der EBA Zuschlag wird Paris deutlich nach vorne schieben werden. Frankfurt hat meines Erachtens unmittelbar nach dem Brexit eben sehr von der Schwäche und politischen Situation in Frankreich profitiert und wahrscheinlich sind die Pflöcke durch konkrete Entscheidungen bei den Bank jetzt auch schon so tief eingeschlagen, dass sich grundsätzlich an der guten Positionierung unmittelbar nicht viel ändern wird. Zum Glück wurde auch schon mit dem Bau zahlreicher Hochhaustürme begonnen. Der Finanzplatz Frankfurt, das Land Hessen und die Bundesregierung sollten aber endlich alle Kräfte in einer Kampagne bündeln um die bislang erlangte Position zu sichern und weiter auszubauen.

    4 Mal editiert, zuletzt von Kaiser97 ()

  • Es ist doch auch völlig egal was die einzelnen Bewerber geboten haben. Wenn Frankreich meint kostenlose Miete, 1 Mrd. Euro und tägliche kostenlose Croissant-Lieferungen obendrauf anzubieten, um die Behörde zu bekommen, und aufgrund dessen sich die Mitglieder für diesen Bewerber entscheiden, ist das völlig legitim. Hätten die anderen ja auch machen können. Haben sie aber nicht, also war es ihnen scheinbar nicht wichtig.


    Ich verstehe diesen Groll hier überhaupt nicht. Der einzige Grund könnte hier gekränkter Lokalstolz sein.

  • ^ Ein wichtiger Grund bei der EMA war wohl auch eine Mitarbeiterbefragung. Für einen Bewerber-Standort (ich weiß nicht mehr welcher ... eine Stadt in Osteuropa wenn ich mich richtig erinnere) gaben etwa nur 25% der EMA-Mitarbeiter an, an diesen neuen Standort mit zu wechseln. MaW: 75% hätten bei einem Umzug in diese Stadt wohl gekündigt.


    Es wäre interessant zu wissen, ob es eine solche Befragung auch bei der EBA gab. Als Mitarbeiter entscheidet man bei einer solchen Frage natürlich subjektiv und in dieser Hinsicht hätte FFM ggü Paris, Amsterdam oder Madrid natürlich die schlechteren Karten (weil zu unbekannt oder wegen FFMs [unbegründet] schlechten Ruf.

  • Ich würde die EBA jetzt nicht überbewerten. das ist ein kleiner Laden mit 156 Mitarbeitern und einem Hauhalt von 38 Mio €, der im wesentlichen Papier produziert, aber anders als die EZB-Bankenaufsicht, z.B. keine hoheitlichen Rechte gegenüber den Banken hat, die liegen weiterhin bei den nationalen Bankenaufsichtsbehörden, deren Arbeitsweise von der EBA gewissermassen supervidiert wird. Zum Vergleich: die BaFin hat über 2.500 Mitarbeiter, davon über 1800 in Bonn, der Rest in Frankfurt.


    Ich denke, es ist kein Drama, dass die EBA in Paris siedelt, so wie wir es nicht gemerkt haben, dass sie in London sass.