^und trotzdem hast du dich sofort angesprochen gefühlt
Durch die sich abzeichnende Politik Trumps, den Finanzsektor in den USA regelrecht von der Kette zu lassen, dürfte durch den Brexit aber auch die Politik der Fed, die den Dollar stärkt, viel Finanzindustrie wieder über den Atlantik wandern und Europa ganz verlassen. Die Karten werden hier quasi täglich neu gemischt und alles scheint unsicher zu sein, was vor wenigen Jahren noch verlässlich zu sein schien.
Die Welt versinkt zunehmend in Extremen und Autokraten und Nationalisten gewinnen überall an Boden. Auch in Frankreich, da scheint inzwischen sogar ein Sieg von Le Pen möglich - zumal nach Brexit und Trump auch in der westlichen Welt nichts mehr unmöglich zu sein scheint.
Bis auf die Bundesrepublik. Selbst unsere kommende Bundestagswahl wird vergleichsweise langweilig. Eine moderate, fast sozialdemokratische Amtsinhabern Vs. einen moderaten, etwas sozialdemokratischeren Eurokraten. Einer von beiden wird es ja werden. Beide stehen für Kontinuität, mit unterschiedlichen Nuancen im Detail. Die AfD kommt vielleicht am Ende mit 10 % in den Bundestag und es wird alles etwas schriller, aber wir bleiben Welten von den Verhältnissen in der restlichen Welt entfernt, unsere Ränder bleiben an den Rändern und unsere Gesellschaft politisch stabil, so gerne Einzelne auch einen Umsturz herbeiquatschen würden.
Deutschland ist inzwischen der einzige große Industriestaat der westlcihen Welt, der Haushaltsüberschüsse erwirtschaftet. Bundesanleihen werden wie Gold in den Tresor gelegt, als sichere Bank. Und den Influx der Migranten aus dem Asylwesen haben wir auch sehr gut weggesteckt, Trouble im Detail hier und da zum Trotze.
Kurz: für den äußeren Betrachter muss sich die Bundesrepublik derzeit wie eine Insel der Stabilität und Berechenbarkeit darstellen. Und alleine das wird für D und in der Finanzbranche für FFM sprechen. Es kann so kommen wie es der eher vorsichtige Rilla einschätzt, es kann ganz anders kommen - der Punkt ist, wir wissen es nicht, niemand, auch nicht die Fachleute. Und genau das ist der Punkt, der für FFM spricht. Man muss nun auf Nummer sicher gehen und muss in einer ohnehin schon prekären Situation die Risiken minimieren. Und darin liegt eine sich selbsterfüllende Prophezeiung, von der FFM massiv profitieren könnte. Gerade die aktuelle Unsicherheit spielt FFM massiv in die Hände @ Rilla!
Denn die Stabilität spricht für FFM wie sonst für keinen anderen Standort in der EU. Wir diskutieren hier größtenteils, als handele es sich um normale Zeiten, wo ein breiter Fächer von Standortfaktoren eine Rolle spielt. Aber wir leben in keinen normalen Zeiten mehr! Das ist nur noch nicht ganz in unsere verhätschelten, deutschen Hirne eingesunken. Trump, Brexit, Le Pen, Erdogan, Putin, fast überall in Osteuropa ein Rechtsruck, ein ebenso möglicher Rechtsruck in Italien und Spanien wenn man die aktuellen Umfragen dort betrachtet, die Niederlande, einst liberales Musterland, erleben eine Blüte der Rechtspopulisten,... das sind keine normalen Zeiten mehr. Wir wissen nicht einmal halbwegs sicher, ob es in 5 Jahren noch Euro oder EU gibt, wenn wir wirklich ehrlich sind. Es muss zB nur Le Pen gewinnen und die Franzosen in einem Referendum für einen Exit stimmen, ohne Frankreich sind EU und Euro sinn- und wertlos und am Ende. Das muss man inzwischen für möglich halten. Das ist unser politisches "new normal". Und da wirkt FFM nicht mehr bieder, provinziell, langweilig. Sondern stabil, solide, berechenbar, seriös. Ein Zufluchtsort.