Man kann das auch nicht pauschalisieren. So ist ein Freund von mir Staatsanwalt und der fährt sehr ungern ÖPNV, weil er niemandem begegnen möchte, den er einmal angeklagt hat...was mit der Zeit im Beruf eben sehr viele Menschen sind. Ein Außendienstler muss ständig zu Kundschaft rausfahren. Die zig berufstätigen Eltern aller möglicher Berufe, die Arbeit und Kinder und Haushalt unter einen Hut bringen müssen und dazu schon aus Zeitgründen einfach zwingend mit dem eigenen PKW in die Arbeit müssen, auf dem Heimweg nach Feierabend noch gleich Einkäufe ins Auto laden oder Kids irgendwo abholen müssen, etc...
Am besten mit den Ausnahmen anfangen...
es ist halt nicht jeder Lebenskünstler, Junggeselle, Student, Langzeitarbeitsloser, usw., auch nicht in Berlin. Es kann nicht jeder so einfach komplett auf den PKW verzichten.
In London oder Paris sind bestimmt weniger Menschen 'Lebenskünstler'.
Wichtig sind IMHO Schwerpunktsetzungen IM ZENTRUM und auch vernünftige Alternativen. Und zwar jenseits der BVG. Fahrradtechnisch ist Berlin zB ein "Entwicklungsland"...
Da steht viel im Koalitionsvertrag zum Fahrradverkehr und Car-Sharing-Angebote gibt es genügend, die Leute müssen sie nur nutzen, oder auch mal Fahrgemeinschaften bilden, die Sonderrechte bekommen könnten.
Summasummarum, in Berlin fehlt ein Gesamtkonzept. Und einfach aus dem Status Quo immer mehr Autostraßen herauszuknapsen und die Bürger dann schauen zu lassen, wie sie damit klar kommen.
Genau das muss man tun, damit sie aufhören überall mit dem Privatwagen hinzufahren. Das nennt sich schlicht Faulheit. Die jenigen die es müssen, werden auch weiter fahren. Niemandem soll es verboten werden, es soll lediglich teurer und und nachteiliger sein als den ÖPNV zu nutzen. Jedenfalls beim durchfahren der Altstadt.