Die Pläne sind von 2015. Die Entfernung zur Platte dahinter beträgt laut Google Earth 15 Meter – weniger als ein klassischer Gründerzeit-Hinterhof. Und es handelt sich um genau ein (!) Projekt. Ich verstehe nicht, warum das jetzt eine Aufregung auslöst, als habe irgendwer beschlossen, stadtweit nur noch dreistöckig zu bauen.
Und ja, auch in den unteren Stockwerken von Plattenbauten leben Menschen, die verständlicherweise nicht begeistert wären, wenn man ihnen einen 30-Meter-Bau 15 Meter vor die Nase stellt. Und die sind sicher nicht hauptverantwortlich für den Klimawandel. Was das betrifft, sollte man lieber über Einfamilienhaus-Siedlungen auf der grünen Wiese diskutieren. Aber das wäre dann vermutlich wieder "Moralismus" und ein Angriff auf die "Leistungsträger".
Ich finde, solche flachen Riegel – gerade mit Geschäften im Erdgeschoss – sind eine sinnvolle Nachverdichtung von Plattenbauquartieren. Gerne in Verbindung mit Punkthochhäusern. Der Wechsel von hoch und flach kann einen interessanten Effekt ergeben. 10-geschossige Zeilenbauten direkt vor 10-geschossige Zeilenbauten zu stellen, halte ich weder für ästhetisch interessant noch für politisch durchsetzbar.