Neues Hertha Stadion [Vision]

  • Ich halte das für eine Nebelkerze. Ich habe auf Inforadio das Interview mit Charlottenburgs Vize-Bürgermeisterin Heike Schmitt-Schmelz (SPD) gehört. Dabei waren primär Bedenken zu hören:


    * Einen Beschluss zu dem möglichen Standort vom Bezirk gebe es noch nicht...

    * Geprüft werden müssten etwa Lärmtage in Verbindung zur Waldbühne und zum Olympiastadion, der Denkmalschutz und die Wirtschaftlichkeit...

    * Persönlich sei sie noch nicht überzeugt und sehe die Problematik ähnlich wie direkt auf dem Maifeld...


    Ein Stadionneubau ohne ein Minimum an Begeisterung für das Projekt seitens der Politik... Wie soll das gehen?

  • Obwohl nach schwachem Hinspiel noch nicht sicher ist, ob Hertha BSC nächstes Jahr in der ersten oder zweiten Fußballbundesliga spielt, ist die Berliner Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) im RBB vorgeprescht und hat sich für den Standort des neuen Hertha-Stadions auf dem Maifeld ausgesprochen. Wörtlich:


    "Wir haben einen Standort und werden auch weiterhin daran festhalten." Man sei "in der Vorbereitung" und in Gesprächen mit allen Beteiligten. "Hertha wird dort auch ein neues Stadion bekommen, da gibt es jetzt keine Diskussion darüber."


    Ob sich Linke, Grüne und Bezirk mit der Aussage, dass es darüber keine Diskussionen mehr geben wird, zufrieden geben werden, scheint aber unwahrscheinlich.

    Nächster entscheidender Termin scheint der 10. Juni zu sein, dann werden die Verantwortlichen von Hertha BSC im Sportausschuss des Abgeordnetenhauses zu dem Thema gehört werden.


  • In Mailand klappts auch mit einem gemeinsamen Stadion 1. respektive 2. in der Serie A btw. MAn sollte vielleicht an anderen Hebeln ansetzen als über neue Stadien nachzudenken.

  • Weil man ein riesiges Stadion hat, braucht man ein anderes? Damit das riesige Stadion anschließend leer stehen kann?


    Da würde ich mir eher Gedanken machen, wie man das Olympiastadion eventuell noch verbessern kann.

  • In Mailand klappts auch mit einem gemeinsamen Stadion 1. respektive 2. in der Serie A btw. MAn sollte vielleicht an anderen Hebeln ansetzen als über neue Stadien nachzudenken

    In München hats dagegen nicht geklappt. Außerdem muss die 2. Partei (bzw. Verein) das auch schon noch wollen. Frag mal bei den Unionern nach wie die das fänden ^.^

    Weil man ein riesiges Stadion hat, braucht man ein anderes? Damit das riesige Stadion anschließend leer stehen kann?


    Da würde ich mir eher Gedanken machen, wie man das Olympiastadion eventuell noch verbessern kann.

    Bevor man so etwas schreibt würde ich mir schon wünschen, dass man sich den Thread mal durchliest und sich mit den Beiträgen befasst die diese Argumentation schon aufgenommen haben.

    "Hertha wird dort auch ein neues Stadion bekommen, da gibt es jetzt keine Diskussion darüber."

    Ich frag mich ob das nicht schon wieder so eine Einzelmeinung ist. Allein entscheiden kann sie das eh nicht.

    Zudem kommen mir 45k einfach zu klein vor. Auch wenn Hertha die Ticketpreise ganz schön drücken musste um das Oly voll zu bekommen zeigt es aber doch, dass Potential für eine >50k Arena vorhanden ist. Die Buli Topspiele können auch mit einer 45k Arena so oder so nicht im Oly stattfinden. Und selbst Europapokalspiele wird man dann lieber im eigenen Stadion stattfinden lassen. Rechnet sich einfach viel mehr. Und wäre ich Stadioninvestor wäre eine meiner Forderung ohne Ausnahme jedes Spiel dort stattfinden zu lassen.


    Aber gut, jetzt benötigt Hertha eh erstmal eine Reinigung im gesamten Management und Sportvorstand um die letzten Monate, wenn nicht sogar Jahre aufzuarbeiten und für eine bessere sportliche Zukunft zu sorgen.

  • Batō Sehe ich auch so. Es sind wirklich immer wieder die selben Reflexe gegenüber Hertha, die es hier auch schon zigfach gab. Und klar kann man versuchen, Hertha dauerhaft zu erpressen. Ob dann aber nicht irgendwann doch Brandenburg konsensfähig wird, kann man mE schwer voraussagen. Es ist ein ganz klarer Wettbewerbsnachteil, wenn man nicht sein eigenes Stadion vermarkten kann. Nicht ohne Grund spielt mW fast nirgendwo in Europa mehr ein größerer Club in einem Leichtathletikstadion. Umgekehrt hat auch der Leichtathletik-Verband den Kompromiss als suboptimal bezeichnet und zugleich vor weiteren teuren Umbauten gewarnt.


    Allerdings sehe ich bei Hertha aktuell neben dem Stadion noch ganz andere Baustellen. Was da aus der Jugend-Akademie gemacht wird und wie man mit dem Geld umgeht, ist schon mehr als fahrlässig. Ob man so überhaupt einen Neubau stemmen kann, muss man somit erst einmal abwarten.

  • ^ Sollte der Verein Hertha BSC irgendwann mal mit sich im Reinen sein, dann gönne ich denen ein vernünftiges Stadion. Bisher haben sich die Verantwortlich des Clubs maximal ungeschickt in der Vertretung ihrer Interessen ggb. der Politik verhalten. Ich würde so gar soweit gehen, dass der Erpressungsversuch eher auf Hertha Seite lag. Nach dem Motto, gebt uns einen Bauplatz oder wir ziehen nach Brandenburg.

  • ^

    Leider bringt es nichts sich auf den guten Willen des Senats zu verlassen - denn dann ist man wirklich verlassen. Mich wundert es aber auch wenig, dass der Senat versucht Hertha mit so unausgegorenen Vorschlägen abzuspeisen. Schließlich wird ein kaum genutztes Oly für die Stadt eben eine teure Angelegenheit. Da das aber nicht Herthas Problem sein sollte macht die Überlegung nach Brandenburg auszuweichen schon Sinn.

  • DerBe Dass Hertha sich (auch hierbei) ungeschickt angestellt hat, mag schon sein. Dass man sich aber Alternativen außerhalb der Stadt offen hält, ist mE nur absolut sinnvoll und in meinen Augen auch keine Erpressung - oder soll man gleich sagen, dass man ansonsten doch zähneknirschend ewig weiter freiwillig das Olympiastadion bespielt? Ich befürchte sogar, dass es irgendwann doch auf Brandenburg hinausläuft (es ist den Berliner Fans zwar schwer zu vermitteln, doch durch die Haltung des Senats bewegt sich das schon langsam). Ist ja auch nicht so, als wenn das Vertreiben von bereits ansässigen Firmen und interessierten Investoren Neuland für den Berliner Senat wäre. Die Causa Hypoport ist ja als einer der größeren und bekannteren Fälle gar nicht lange her und ich habe kürzlich etwas ähnliches über eine Abwanderung gelesen (der Name fällt mir gerade nicht mehr ein).

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  • Ich finde, dass Berlin hier einmal kreativ, unvoreingenommen aber auch entschlossen vorgehen sollte, anstatt immer gleiche Wege auszutreten.

    Wenn man sich nicht traut ans Tempelhofer Feld zu gehen um einen neuen Stadionstandort für beide Clubs zu finden, dann wäre noch besser die Kiefholzstraße geeignet. Für ein paar Laubenpieper müssten Ersatzflächen her. Der Standort könnte symbolträchtig über den Todesstreifen gehen und wäre von den SBahnhöfen Plänterwald, Sonnenallee und Köllnische Heide sowie über die Stadtautobahn erreichbar. Flughafennähe, mit dem Estrel könnte man kooperieren. Im Idealfall könnte eine ganz neue Berliner Fußballbegeisterung entstehen. Der Olympiapark bliebe als wichtiges Flächendenkmal ungeschoren.

    Name: Stadion der Einheit

    So etwas wäre absolut machbar und besser als das ewige Kleinklein.

  • So etwas wäre absolut machbar und besser als das ewige Kleinklein.

    Absolut machbar ist die Stadionerweiterung für Union auch. Bei der befinden sie sich planungstechnisch bereits auf der Zielgeraden. Wenns gut läuft können sie ihre Alte Försterei schon ab nächstes Jahr auf 37k ausbauen. Wozu sollte man sich dann mit der Hertha abgeben?

  • Ein Hertha Stadion irgendwo in Brandenburg ist nichts als eine Schnapsidee. Kein Hertha Fan würde das befürworten. Das wird so nicht kommen. Ich erinnere mich an den peinlichen Versuch in Ludwigsfelde zu landen. Nee nee, das sollte schon in Berlin stehen. Und ich hoffe, in der Nähe des Oly.

    Aber eigentlich geht mich fremdes Leid ja auch nichts an. Eisern.

  • Ein Hertha Stadion irgendwo in Brandenburg ist nichts als eine Schnapsidee. Kein Hertha Fan würde das befürworten.

    Das war ja auch lange Zeit so. Inzwischen verschiebt sich die Stimmung aber zunehmend. Auch die weniger kognitiv begabten Fans haben längst gemerkt, dass der Senat entgegen anderslautender Bekundungen nicht wirklich beim Auszug aus dem Oly helfen will. Es gibt seit Jahren im Wechsel vage Ermutigungen und Zusagen, Erläuterungen komplexer Probleme in Bezug auf mögliche Grundstücke, Kritik am Verein, Sorgen um das Olympiagelände, mehr oder weniger diplomatisch verpackte Absagen usw. usf.* Inzwischen wollen viele Fans einfach nur noch raus aus dem Olympiastadion und aus dieser unangenehmen Konstellation. Da kann selbst Brandenburg attraktiv werden. Übrigens steht die Allianzarena auch nicht in München, sondern ebenfalls im Umland.


    *Auch die neuen Zusagen von Regierender Bürgermeisterin und Senatorin deute (nicht nur) ich als reine Verzögerungstaktik, zumal es ja immer wahrscheinlicher Neuwahlen in Berlin geben wird. Da spielen Hertha-Fans vielleicht keine ganz große Rolle, aber ein paar Sympathien hat der Verein dann doch noch in der Stadt...


    P.S.: Ich wünsche allen Berliner Sportvereinen nur das Beste. Natürlich hat man seine persönlichen Favoriten, aber dieses kleinkarierte Gegeneinander finde ich nur anstrengend (damit meine ich nicht ein gewisses Maß an Rivalität und gut gemeintem Humor - aber zum Teil nimmt es mE schon unnötige Ausmaße an).

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  • Nun, der Verein sucht ja schon lange nach einem geeigneten Baugrund. Wäre Brandenburg eine ernsthafte Option, dann wäre man schon längst fündig geworden. Man will einfach nicht. Ich respektiere das.

  • DerBe Weder der Verein noch die Fans WOLLEN voll Begeisterung nach Brandenburg. Es gab auch eine entsprechende Abstimmung, woraufhin der Verein eine bereits begonnene Planungsvariante vorerst verwerfen musste.


    Mit jedem Jahr und jeder neuen Hängepartie nimmt jedoch der Pragmatismus zu. Ähnlich wie beim Volksentscheid zu Tempelhof, wo die Stimmung inzwischen auch leicht gekippt ist. Sagen wir es so: Langsam wird die Stimmung gegen den Senat womöglich stärker als die gegen Brandenburg. Und bevor man etwas gar nicht bekommt, nimmt man eben irgendwann doch den Kompromiss. Klar ist aber auch, dass es dann erst wieder eine neue Abstimmung geben muss und es wird sicher emotional mit weiterem Spaltungspotential. Da sieht es beim Ausbau der Alten Försterei deutlich besser aus.

  • Ich weiß nicht woher du deine Weisheiten nimmst. Und warum sollte sich die Stimmung gerade jetzt drehen, wo es Zustimmung auf Seiten des Senats für eine Bebauung auf dem Olympiagelände gibt. Das ist unlogisch. Aber egal, erstmal drücke ich den blau-weißen für heute Abend die Daumen. Berlin verträgt zwei Bundesligisten.

  • DerBe Das sind keine Weisheiten, sondern Beobachtungen. Und es ist auch nicht genau jetzt plötzlich passiert, sondern schleichend über Jahre. Ansonsten hat mich die Beobachtung ebenfalls gelehrt, dass regelmäßig alle paar Jahre (speziell aber kurz vor Wahlen) einer der Politiker große Zuversicht ausdrückt: Bekommen wir hin. Mal alle in Ruhe zusammensetzen. Wir finden einen Weg...


    ...und kurz darauf (meist nach den Wahlen) taucht - natürlich völlig unerwartet - ein Problem auf oder es gibt Gegenwind von Parteigenossrn/ Koalitionspartnern oder auch Bezirkspolitikern.. Würde mich eher wundern, wenn es diesmal anders laufen sollte. Und dann hat Hertha vermutlich keinen Kreditgeber mehr oder es taucht irgendwas anderes auf. Sonst passt es ja nicht mehr zu Berlin und schon gar nicht zu Hertha.

  • Wenns gut läuft können sie ihre Alte Försterei schon ab nächstes Jahr auf 37k ausbauen. Wozu sollte man sich dann mit der Hertha abgeben?

    37 000 wenns gut läuft. Dabei überwiegend Stehplätze. Die Verkehrserschließung bleibt in Köpenick vollkommen provinziell.


    Für Union, wie sich der Verein bisher versteht, ist das sicher allerhand. Wenn Berlin mehr als zwei Fahrstuhlmannschaften haben will, braucht man aber eine andere ernsthafte Perspektive. Berlin hätte dafür absolut das Potential. Ein Stadion für zwei erfolgreiche Bundesligavereine lässt sich machen - die Initiative müsste aber von der Politik kommen.