Es ist schon verrückt. Kaum steht Hertha mal drei Spieltage auf Platz drei schon muss ein eigenes Stadion her.
Eigentlich nicht, die Überlegung gibt es schon seit Jahren. Aber durch die aktuellen Erfolge gerät sie wieder mehr ins Blickfeld.
Es ist schon verrückt. Kaum steht Hertha mal drei Spieltage auf Platz drei schon muss ein eigenes Stadion her.
Eigentlich nicht, die Überlegung gibt es schon seit Jahren. Aber durch die aktuellen Erfolge gerät sie wieder mehr ins Blickfeld.
Die Morgenpost berichtet, dass man sich bei Hertha wieder mit dem Thema neues Stadion auseinandersetzt:
http://www.morgenpost.de/sport…ht-ein-neues-Zuhause.html
Problematisch ist natürlich die Finanzierung. Hertha wird das aus eigener Kraft nicht stemmen können. Neu gebaute Stadien in dieser Größe sind preisliche sicherlich irgendwo zwischen 200 und 300 Mio anszusiedeln. Aus dem Senat ist bei 61mia Schulden wohl kaum Unterstützung zu erwarten.
Na ja, das Land Berlin wird Hertha sicherlich kein neues Stadion bauen. Es muss rein privat finanziert und gebaut werden. (Nur dann ist auch sicherzustellen, dass es irgendwann auch fertig wird )
Es wird als Beispiel der Gladbacher Borussia-Park (54 010 Plätze) genannt, der innerhalb von zwei Jahren (2002 bis 2004) für 86,9 Mio Euro gebaut wurde.
^ Da hat das Grundstück nicht erworben werden müssen und die Erschließung war größtenteils schon gegeben. Und dann sieht es auch arg nach Parkhaus aus.
Ein weiterer möglicher Standort, der sowohl zentral als auch verkehrstechnisch gut zu erschließen wäre, ist der Werner-Seelenbinder-Sportpark an der Grenze zwischen Neukölln und Tempelhof.
Zugegeben, ich könnte mir auch vorstellen, dass der (allerdings nur relativ) schlechte Zuschauerbesuch auch am übergroßen Olympiastadion mit seiner Laufbahn liegt. Aber eben nicht nur.
Die Entfernung zur gegenüberliegenden Spielfeldseite ist schon sehr groß, so dass man nur bedingt mitbekommt, was sich da im Detail tut. Nürnberg hat allerdings auch eine Laufbahn und trotzdem eine höhere Auslastung.
Ein modernes reines Fußballstadion wäre vielleicht wünschenswert, aber m. E. kaum zu finanzieren. Zudem ist das Olympiastadion ja trotzdem ein tolles Stadion. Ich halte dessen Standort auch für gut, zumal die Anbindung mit U-Bahn und S-Bahn mit ihren zahlreichen Sonderbahnsteigen schon sehr leistungsfähig ist.
Ich glaube nicht, dass ich öfter (bzw. überhaupt mal wieder) zu Hertha gehen würde, wenn es ein reines Fußballstadion gäbe. Anfangs aus Neugier schon, aber das hab ich auch beim Olympiastadion nach der Sanierung gemacht.
Ich denke, wenn Hertha es schaffen sollte, sich langfristig im oberen Tabellenbereich der Buli zu etablieren und regelmäßig europäisch zu spielen, würde das Interesse und der Zuschauerschnitt, der so schlecht ja nun auch nicht ist, noch steigen. Aber das muss man erst mal abwarten. Nächste Saison kann ja auch schon wieder Abstiegskampf angesagt sein...
Es sind halt auch die anderen Gründe: Zahlreiche andere attraktive Berliner Sportvereine in der nationalen Spitze, ein riesiges Kulturangebot, aufgrund der großen Fläche Berlins für viele eine lange Anfahrt (egal, wo das Stadion nun liegt), der immer noch etwas prollige Ruf der Hertha...
... und dann auch noch Hunderttausende in den letzten zwanzig Jahren nach Berlin Gezogene, die als Fußballfans alle längst vorgeprägt sind und zur Hertha allenfalls dann gehen, wenn gerade "ihr" Verein dort auswärts antritt.
Ich bin zugezogen, kein Hertha-Fan und habe mir bisher nur einmal ein Bundesligaspiel im Olympiastadion angeschaut. Das hat mich allerdings positiv überrascht: Nach den Fernsehbildern, die man kennt, hätte ich mir die gefühlte Distanz zwischen Publikum und Platz viel größer vorgestellt. Es waren 55.000 Leute da und es ging schon ordentlich ab. Die Akustik war – Laufbahn und flacher Ränge zum Trotz – ziemlich beeindruckend. Für Stimmung im Stadion scheint mir eine geschlossen überdachte Tribüne wichtiger zu sein als die Nähe der Zuschauer zum Feld. Ich habe auch mal ein Liga-Spiel im ausverkauften Camp Nou in Barcelona gesehen: Es bleibt einem die Spucke weg, wenn man fast 100.000 Fans auf einem Haufen sieht – nur hört man sie dort wegen der offenen Bauweise eben weniger als in Berlin.
Ich verstehe die Hoffnung der Hertha, sich Dortmunder oder Schalker Verhältnisse zu schaffen, indem sie sich ein reines Fußballstadion mit steilen Rängen direkt am Platz errichtet. Nur glaube ich, dass das nicht funktionieren wird, weil in Berlin die entsprechende Fankultur fehlt. Und ich fürchte, dass ein Neubau Architektur-Freunden eher Kummer bereiten wird – das lebendige große Stadion Berlins wäre dann ein nach Rendite-Maßstäben errichteter, architektonisch langweiliger Zweckbau. Das architektonisch (trotz und wegen seiner Geschichte) faszinierende Olympiastadion würde dagegen in einen Dämmerzustand fallen, aus dem es nur zum DFB-Pokalfinale und zu Länderspielen mal erwacht. Traurig...
Vorbild für das neue Stadion sollte die Arena in Köln sein, die ich architektonisch sehr gelungen finde, mit ca. 70 000 Plätzen. Standort sollte das alte Flugfeld gleich am U- und S-Bhf Tempelhof sein. (Autobahn, Fahrrad und ÖPNV) http://http://www.vario-frame.com/luftbilder/stadion1.JPG
Natürlich alles von einem Generalunternehmer bestellen. Der Imagewechsel wäre sicher und mit etwas Geschick hätte Hertha eine große Zukunft und für König-Fußball könnte man den durch die Flüchtlingsunterbringung eh ruinierten Volksentscheid locker knicken. Vielleicht könnte man Medienwirksam Flüchtlinge als Arbeiter für den Stadionbau beschäftigen. Wäre quasi ein Perpetuum mobile. Ich meine es aber fast ernst. Ich würde es an Müllers Stelle so machen.
Standort sollte das alte Flugfeld gleich am U- und S-Bhf Tempelhof sein.
Tempelhof-Flughafen war ja tatsächlich mal als neuer Stadionstandort im Gespräch.
Mittlerweile bräuchte es dafür allerdings eine Gesetzesänderung und das Wohlwollen des Berliner Senats und der Berliner Bevölkerung. Beides erscheint mir unrealistisch.
Ich schätze mal das Land Berlin hat als Eigentümer des Olympiastadions, dessen Hauptnutzer die Hertha ist, eh ein geringes Interesse an einem Neubau. Große Unterstützung wird es von politischer Seite daher wohl kaum geben.
Am südöstlichen Zipfel des Flughafengeländes gibt es den Werner Seelenbinder Sportpark, früher ein 25.000 Zuschauer fassendes Stadion, heute Heimat des sechstligisten Tasmania (und Rekordhalter des Bundesliga Negativrekordes in Sachen Punkteausbeute ).
Ich weiß nicht ob dieses Sportgelände Teil des Flughafenparks ist und somit unter den Bürgerentscheid fällt. Weiß das jemand genauer?
Ich denke ja auch dass es sehr schade wäre wenn das Berliner Olympiastadion in einen ähnlichen Dornröschenschlaf fallen würde wie das so ganz andere, aber ebenfalls großartige Olympiastadion in München; und Hertha sollte sich gut überlegen ob man sich wirklich so große Schuhe anziehen sollte, vom Senat ist zu Recht keine finanzielle Unterstützung für ein solches Projekt zu erwarten.
Schalke 04 hat vor über 15 Jahren den Neubau der dortigen Arena weitgehend privat finanziert, und die Schalker zahlen bis heute noch ab, zudem kann man sich bei Hertha längst nicht auf eine so große und treue Fanbasis verlassen wie im Ruhrgebiet.
Aber wenn Hertha vielleicht einen reichen Märchenonkel aus dem Morgenland treffen sollte, dann gibt es eine schöne Inspiration für einen innerstädtischen Stadionneubau, nämlich die Pläne für den Neubau von Chelsea FC's Stamford Bridge in London von Herzog und de Meuron.
Ich habe solch ein Design für ein Fußballstadion noch nie gesehen, und finde die Abkehr von der üblich gewordenen High-Tech-Ästhetik bei solchen Projekten zu Gunsten eines im Detail fast schon rustikalen Backsteinexpressionismus mit beinahe sakralen Anklängen sehr interessant.
Werner Seelenbinder Sportpark
Der Standort erscheint mir aus verschiedenen Gründen problematisch.
1. Das Areal ist das Gegenteil von "Grüner Wiese". Für einen Stadionneubau + zugehöriger Infrastruktur müssten bauliche Anlagen und vor allem ein nicht unbeträchtlicher Bestand an Bäumen abgerissen werden.
2. Der WSS genießt eine hohe Beliebtheit seitens der Bevölkerung. Der Aufschrei wäre groß würde er wegfallen. Außerdem werden die Sportanlagen rege genutzt (u.a. von Tasmania).
3. Das Gelände gehört dem Land Berlin. Dieses hat jedoch ein Interesse an einer hohen Auslastung des Oly. Der Kaufpreis müsste dann schon verlockend hoch ausfallen um einen Verkauf schmackhaft zu machen.
4. Die ÖPNV-Anbindung ist suboptimal. Die Fanschaften müssten alle über den S+U-Bahnhof Hermannstraße anreisen und würden dann durch die Emser oder die Siegfriedstraße zum Stadion ziehen. Da sind Anwohnerproteste vorprogrammiert. Und der Sicherheitsaspekt ist hierbei auch nicht zu unterschätzen; Stichwort Fanausschreitungen in enger Wohnbebauung.
5. Größe - für ein Fußballstadion mit einer Kapazität von mind. 50.000 Zuschauern + Infrastruktur erscheint mir das Areal fast schon zu klein. Ausbaupotentiale wären kaum vorhanden.
Lasst mal die Finger vom Tempelhofer Feld.
Architektenkinds Beitrag kann ich voll und ganz zustimmen. (Nur dass ich leider keine Nou-Camp-Erfahrung habe.) Als ich vor ca. 3 Jahren das letzte Mal bei Hertha waren (ca. 40.000 Zuschauer), fand ich die Stimmung und Lautstärke der Fans auch überraschend gut. Trotz eines nicht gerade mitreißenden Spiels.
Ich habe noch mal darüber nachgedacht. In den letzten Jahren, auch in der zweiten Liga, und auch, als Hertha gegen den Abstieg spielte, wurde oft auf den hohen Zuschauerschnitt hingewiesen. Jetzt spielt Hertha phasenweise recht guten Fußball und steht ziemlich weit oben, trotzdem kommen nicht mehr Zuschauer. Und schon wird wieder gejammert.
Je länger ich darüber nachdenke, desto weniger glaube ich, dass es hauptsächlich am Stadion liegt. In Rom wird auch im Olympiastadion gespielt.
Zwar haben viele Vereine in Deutschland in den letzten Jahren oder Jahrzehnten reine Fußball-Arenen bekommen, aber Berlin hat eben schon ein sehr großes Stadion, das denkmalgeschützt ist und luxeriös umgebaut bzw. modernisiert wurde.
Ich wiederhole es gern: Hertha sollte zusehen, die Strukturen zu verbessern, um sich dauerhaft im oberen Tabellenbereich zu etablieren und vor allem weiterhin attraktiven Fußball zu spielen. Es braucht aber auch dann sicher einige Jahre, bis Hertha auch für bisherige Skeptiker beziehungsweise andere Fußballinteressierte attraktiv wird. Dann wird das schon, auch im Olympiastadion.
Zudem sehe ich bei einem (fiktiven) Neubau die große Gefahr eines am Ende schlichten Zweckbaus und eines weiteren Millionengrabs.
Neubau von Chelsea FC's Stamford Bridge in London von Herzog und de Meuron.
Das ist in der Tat ein grandioser Entwurf. Ich glaube nur keine Sekunde lang, dass das zukünftige Hertha-Stadion so aussehen würde. Aus Mangel an interessierten Märchenonkeln würde das Ergebnis vermutlich eher so geraten - und für so etwas würde ich das Olympiastadion nur ungern verlieren...
^ oder (noch schlimmer) wie das Ostseestadion Rostock, die neuen Stadien in Magdeburg oder Dresden...
Bei all der Träumerei ist es ja auch mal wieder typisch, dass bei Hertha sofort groß geträumt wird, sobald es sportlich EIN MAL besser läuft. Seit der Röber-Saison mit CL-Quali, die ja auch eine Eintagsfliege war, wurde eigentlich immer unten rumgekrebst, zwischen 1- und 2. Liga gependelt, haufenweise Trainer (darunter etliche "Feuerwehrleute") verschlissen... Kurze Lichtblicke wie unter Favre verpufften schnell...
Vor gar nicht so langer Zeit wurde Luhukay als der genau richtige Trainer für Hertha gehypt... Und jetzt ist eben Pal Dardai der Supermann (mal sehen, ob er es in einem Jahr noch ist). Die Wahrscheinlichkeit, dass Hertha nächstes Jahr wieder unten drin steht, halte ich für deutlich höher als ein erneutes Schnuppern (oder gar Erreichen) an den CL-Plätzen.
Wenn Hertha die nächsten 5 - 10 Jahren regelmäßig einen einstelligen Tabellenplatz mit gelegentlichem Erreichen der Europa League schafft, wäre das schon ein Erfolg. Und wenn sie dann auch wirtschaftlich / finanziell deutlich verbessern und entsprechende zahlungskräftige und -willige Sponsoren gewinnen, kann man irgendwann vielleicht mal über ein neues Stadion nachdenken. Bis dahin heißt es den Ball flach halten, und zwar im Olympiastadion.
Schalke 04 hat vor über 15 Jahren den Neubau der dortigen Arena weitgehend privat finanziert, und die Schalker zahlen bis heute noch ab, zudem kann man sich bei Hertha längst nicht auf eine so große und treue Fanbasis verlassen wie im Ruhrgebiet.
Schalke hat in der Zwischenzeit aber auch enorm von der neuen Arena profitiert. Wo wäre der Verein heute wenn er immer noch im Parkstadion spielen würde?
Ich stimme dir zu, vom Tempelhofer Feld sollte man die Finger lassen.
Aber auch der AS Rom wird nicht mehr lange im Olympiastadion spielen, auch dort plant man den Bau eines neuen Stadions.
In den großen Ligen wird es bald so gut wie keinen "größeren" Verein mehr geben der in einem Stadion mit Laufbahn spielt.
Diese Entwicklung macht Sinn und war absehbar, schon lange bevor das Berliner Olympiastadion modernisiert wurde.
Für dessen Kosten hätte man übrigens damals schon ein recht ordentliches Fussballstadion bauen können.
Wenn jetzt ein neues Stadion gebaut wird, läuft es wohl tatsächlich auf einen billigen Zweckbau hinaus, den Bundesligisten fehlt einfach das Geld für allzu große Ambitionen. Entsprechend sollte man sich mal überlegen, sich von der 50+1 Regel zu verabschieden.
^ Korrekt. Langfristig kann man ja auch planen.
Bevor das Olympiastadion modernisiert wurde, gab es ja eine lange Diskussion. So wurde über einen Neubau eines reinen Fußballstadions mit bis zu 80.000 Platzen auf dem Gelände des jetzigen Hockeystadions nachgedacht. Das Olympiastadion sollte dann nur gesichert und substanziell erhalten werden (sog. "Kolosseum-Lösung").
Am Ende hat man sich anders entschieden. Immerhin sind so auch andere sportliche Großereignisse möglich wie eine Leichtathletik-WM/EM oder das ISTAF. Auch wenn die Leichtathletik in den letzten 20 Jahren an Popularität (und deutschen Erfolg) verloren hat, gibt es kaum noch Städte in Deutschland, die ein vorzeigbares Leichtathletik-fähiges Stadion haben. Fußball ist halt nicht alles, besonders nicht in Berlin, und so lange das Geld nicht vom Himmel regnet, sind zwei sehr große Stadien in Berlin nur schwer vorstellbar.
Man kann auch einfach abwarten, bis das Olympiastadion wieder eine umfassende millionenschwere Modernisierung benötigt und dann erneut über einen Neubau nachdenken und -rechnen.
Ich bin kein Riesenfan des Olympiastadions und finde auch gelungene reine Fußballstadien wie in Dortmund, Köln, London usw. toll. Aber man muss realistisch sein.
... ich bin gegen einen Neubau eines reinen Fußballstadion. Viele Gründe wurden hier schon genannt. Ein Grund pro Neubau wäre sicher die dann mögliche Namensvermarktung und damit vermehrte Geldeinnahme. Dann hiesse es in Zukunft eventuell. Willkommen in der Dildoking Arena.
Zum Umbau des Traditionsstadion zur Fussball WM 2006 gab es bereits Pläne, die Laufbahn / Leichtathletikanlangen nicht zu erhalten. Damals wurden ausfahrbare Tribünen / Ränge diskutiert, so dass die Laufbahn bei Fussballspielen verschwinden würde, dass Stadion selbst aber LA tauglich bliebe. Es scheiterte am Geld.
Ich persönlich mag die Athmosphäre des Olympiastadion und möchte die Laufbahnen nicht missen, zumal ich als ehemaliger Leichtathlet selbst auf dieser Bahn gelaufen bin.
Das Oly liegt auch ideal innerhalb der Stadt, nicht zu sehr innerstädtisch aber auch nicht auf der grünen Wiese. Und es hat Charakter.
Dass das Stadion meist nicht ausverkauft ist, liegt an der starken Diversifizierung der Stadt. Ein Sportverein egal welcher Sportart, wird in Berlin nicht die Bedeutung erlangen können, die der BVB und Schalke für ihre Regionen besitzen.
ISTAF 110m Hüden Sprint by Kleist Berlin, auf Flickr
Die gleichen Diskussionen gab es in München als die Allianzarena gebaut werden sollte. Was geschieht mit dem Olympiastadion?
Genau dieselben Argument für und wider.
Der Unterschied besteht halt darin dass der FC Bayern wesentlich finanzstärker war und schon seit dreissig Jahren in der Championsleague (Landesmeisterpokal) gespielt hat und daher die Aussichten auch relativ stabil waren.
Ebenso hat Bayern München den Vorteil mehr Identifikation in der Stadt zu haben als Hertha in Berlin, das als Stadt einfach zu groß ist um nur einen Verein zu generieren.
Und trotz dieser Vorteile hat Bayern dass Stadion nicht allein gebaut sondern mit 1860 München zusammen, das hat sich zwar dann später erledigt, soll aber zeigen, dass selbst München unter anderen Voraussetzungen sehr vorsichtig agiert hat. Außerdem wurde noch ein Bürgerentscheid über den Stadionbau gewonnen. Ich denke nicht dass es in Berlin dafür eine Mehrheit gäbe.
Hinzu kam, dass die Stadt München die gesamten Kosten für die Infrastruktur übernommen hat (Autobahnausfahrt, Strassen, Ubahn haltestelle usw, das waren auch Millionen von Euro.
Der Berliner Senat wird das - zu Recht - bestimmt nicht machen.
Die berliner Situation ist nicht vergleichbar meines Erachtens, von daher kann ich den Wunsch teilweise nachvollziehen, aber ich denke bei vernünftiger Überlegung wird man zu dem Ergebnis kommen, mindestens noch fünf oder zehn Jahre mit konkreten Plänen abzuwarten.
Das ist mal wieder ein Versuchsballon um das öffentliche Terrain zu testen und Herr Preetz will sich vielleicht ein Denkmal setzen.
Alles wird letztendlich vom sportlichen Erfolg in der Zukunft abhängen.
Ich finde es etwas unseriös von Preetz und Co nach der ersten wirklich erfolgreichen Saison seit Jahren vom Stadionneubau zu fabulieren. Es ist ja nicht mal sicher, ob Hertha alle Spieler wird halten können geschweige denn, dass sie nächstes Jahr wieder annähernd so gut spielen.
Öffentliche Gelder gibts nicht, eigenes Geld haben sie nicht. Die Chance, dass da in naher Zukunft ein neues Stadion entsteht, geht für mich gen Null.
Ich selber war zum Fußball noch nie im Olympiastadion aber wenn ich mich an die in der Regel ausverkauften Pokalfinalspiele im TV zurückerinner, kann ich keinen wirklichen Stimmunsgverlust durch die Laufbahn feststellen. Das Olympiastadion geriert m.E. schon durch seine Architektur ein außergewöhnliches Flair.
Ich denke, hier sollten sich die Herthaner, Fans wie Kluboffizielle, eher an die eigene Nase fassen.